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Ein Versprechen aus dunkler Zeit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.06.2022
Die Familie kommt immer zuerst. Sogar vor der Wahrheit ...
Mitten in der Nacht erhält John Rebus einen Anruf seiner Tochter Samantha. Ihr Ehemann Keith ist verschwunden. Völlig aufgelöst bittet sie ihren Vater um Hilfe. Rebus vermutet das Schlimmste, denn aus langjähriger Polizeiarbeit weiß er: Falls Keith etwas zugestoßen sein sollte, wird der erste Verdacht auf Samantha fallen. Besorgt macht Rebus sich auf in die kleine schottische Küstenstadt Naver. Doch ein guter Polizist und ein guter Vater zu sein, gestaltet sich schwieriger als erwartet, und bald muss sich der rastlose Ermittler aus Edinburgh fragen: Könnte das der erste Fall seiner Karriere sein, bei dem die Wahrheit besser nicht ans Licht käme?

Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für »Das Souvenir des Mörders«, dem Edgar Allan Poe Award für »Tore der Finsternis« und dem Deutschen Krimipreis für »Die Kinder des Todes ausgezeichnet. »So soll er sterben« und »Im Namen der Toten« erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde Ian Rankin mit dem »Order of the British Empire« ausgezeichnet.
Mit »Ein Rest von Schuld« hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den Ruhestand geschickt und ließ Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten. Doch mit »Mädchengrab« kehrte Rebus wieder zurück.
Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDie Familie kommt immer zuerst. Sogar vor der Wahrheit ...
Mitten in der Nacht erhält John Rebus einen Anruf seiner Tochter Samantha. Ihr Ehemann Keith ist verschwunden. Völlig aufgelöst bittet sie ihren Vater um Hilfe. Rebus vermutet das Schlimmste, denn aus langjähriger Polizeiarbeit weiß er: Falls Keith etwas zugestoßen sein sollte, wird der erste Verdacht auf Samantha fallen. Besorgt macht Rebus sich auf in die kleine schottische Küstenstadt Naver. Doch ein guter Polizist und ein guter Vater zu sein, gestaltet sich schwieriger als erwartet, und bald muss sich der rastlose Ermittler aus Edinburgh fragen: Könnte das der erste Fall seiner Karriere sein, bei dem die Wahrheit besser nicht ans Licht käme?

Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für »Das Souvenir des Mörders«, dem Edgar Allan Poe Award für »Tore der Finsternis« und dem Deutschen Krimipreis für »Die Kinder des Todes ausgezeichnet. »So soll er sterben« und »Im Namen der Toten« erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde Ian Rankin mit dem »Order of the British Empire« ausgezeichnet.
Mit »Ein Rest von Schuld« hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den Ruhestand geschickt und ließ Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten. Doch mit »Mädchengrab« kehrte Rebus wieder zurück.
Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641252977
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.06.2022
Reihen-Nr.23
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6806 Kbytes
Artikel-Nr.8381112
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I

Siobhan Clarke ging durch die leer geräumte Wohnung, die genau genommen gar nicht leer war; man hatte ihr nur das Leben ausgesaugt. Umzugskisten stapelten sich über die gesamte Länge des Flurs. Die Küchenschränke standen sperrangelweit offen, ebenso wie die Tür zum Treppenhaus. Das Schlafzimmerfenster war zum Lüften geöffnet. Ohne Möbel und den ruhelosen John Rebus selbst sah alles viel geräumiger aus. Nackte Glühbirnen baumelten von den Zimmerdecken. Einige Vorhänge waren geblieben, ebenso größtenteils der Teppichboden (am Vortag war sie bereits mit dem Staubsauger durch die Zimmer gegangen). Im Flur betrachtete sie jetzt die Kisten, wusste jeweils, was darin war, hatte jede einzelne davon eigenhändig beschriftet. Bücher, Musik, persönliche Unterlagen, Fallakten.

Fallakten: ein ganzes Zimmer voll davon - Ermittlungen, an denen John Rebus gearbeitet hatte, gelöste und ungelöste Fälle, außerdem solche, die ihn einfach so interessierten und als Rentner auf Trab hielten. Sie hörte Schritte auf der Treppe. Einer der Umzugsmänner nickte ihr lächelnd zu, hievte eine Kiste hoch und machte wieder kehrt. Sie folgte ihm, zwängte sich an seinem Kollegen vorbei.

»Fast geschafft«, sagte der zweite, blies die Wangen auf. Er schwitzte, und sie hoffte, dass ihm nichts fehlte. Schätzungsweise war er Mitte fünfzig und hatte einiges zu viel auf den Rippen. Edinburgher Wohnhäuser konnten die Hölle sein. Sie selbst hatte nichts dagegen, die zwei Stockwerke nach dem heutigen Tag nie wieder hinaufsteigen zu müssen.

Die Haustür unten war mit einem keilförmig gefalteten Stück Pappe fixiert, sodass sie offen blieb - Clarke vermutete, die Ecke einer Umzugskiste hatte dafür herhalten müssen. Der erste Helfer, mit tätowierten Armen, war auf dem Gehweg unten angelangt, bog scharf links ab, dann noch mal links und ging durch ein Tor. Hinter einem kleinen gepflasterten Bereich, der in ferner Vergangenheit einmal ein gepflegter Garten gewesen sein mochte, befand sich eine weitere weit geöffnete Tür, die in die Erdgeschosswohnung führte.

»Wohnzimmer?«, fragte er.

»Wohnzimmer«, bestätigte Siobhan Clarke.

Als sie eintraten, kehrte ihnen John Rebus den Rücken zu. Er stand vor einer Reihe brandneuer, erst am vorangegangenen Wochenende bei IKEA erstandener Bücherregale. Der Ausflug dorthin - das Aufeinanderprallen gegensätzlicher Auffassungen in der Regalabteilung - hatte die Freundschaft zwischen Rebus und Clarke stärker belastet als sämtliche Einsätze während ihrer gemeinsamen Dienstzeit beim CID. Jetzt drehte er sich um und betrachtete die Kiste mit gerunzelter Stirn.

»Noch mehr Bücher?«

»Allerdings.«

»Wo zum Teufel kommen die alle her? Haben wir nicht schon ein Dutzend Fuhren ins Antiquariat gebracht?«

»Ich weiß nicht, ob du bedacht hast, wie viel kleiner die neue Wohnung im Vergleich zur alten ist.« Clarke war in die Hocke gegangen, um sich Rebus´ Hund Brillo zu widmen.

»Die müssen ins Gästezimmer«, brummte Rebus.

»Ich hab dir ja gesagt, du sollst die alten Fallakten wegwerfen.«

»Das sind vertrauliche Unterlagen, Siobhan.«

»Einige davon sind so alt, die sind noch auf Pergament verfasst.« Der Umzugshelfer war nach draußen gegangen. Clarke tippte auf eins der Bücher, das Rebus bereits ins Regal geräumt hatte. »Hätte dich nicht für einen Jack-Reacher-Fan gehalten.«

»Manchmal brauch ich auch eine Pause von der ganzen Philosophie und den alten Sprachen.«

Clarke betrachtete die Regale. »Willst du sie nicht alphabetisch ordnen?«

»Dafür ist mein Leben zu kurz.«

»Und die Platten?«

»Dafür auch.«

»Wie willst du dann jemals irgendwas wiederfinden?«

»Krieg ich schon hin.«

Sie trat ein paar Schritte zurück und drehte sich um. »Gefällt mir«, sagte sie. Die Tapete war entfernt worden, die Wände und die Decke frisch gestrichen, aber bei den Fußleisten und Fensterrahmen hatte Rebus sich geweigert. Die schweren Vorhänge vom Erkerfenster seines alten Wohnzimmers passten wunderbar in das praktischerweise identische Fenster hier. Sein Sessel, das Sofa und die Hi-Fi-Anlage waren so platziert, wie er es angeordnet hatte. Der Esstisch hatte weichen müssen - er war zu groß für den wenigen, verfügbaren Platz. Stattdessen hatte er jetzt einen modernen, kleineren Tisch mit Seiten zum Herunterklappen, ebenfalls von IKEA. Die Küche war eng, fast eine Art Kombüse. Auch das Badezimmer war lang und schmal, aber vollkommen ausreichend. Rebus hatte sich gegen eine Sanierung dort gesträubt: »Vielleicht später.« Clarke hatte sich in den vergangenen Wochen an diesen Refrain gewöhnt. Sie hatte Rebus zwingen müssen auszumisten. Den Bücher- und Plattenbestand auszudünnen hatte fast zwei Wochen in Anspruch genommen, und hin und wieder hatte sie Rebus dabei erwischt, wie er etwas aus einer der für den Secondhandladen bestimmten Kisten und Tüten wieder herausfischte. Ihr war aufgefallen, dass er kaum Familienerinnerungsstücke besaß oder etwas, das man als »Erbstück« hätte bezeichnen können - nichts, das seinen Eltern gehört hatte; nur eine Handvoll gerahmte Fotos von seiner Ex-Frau und seiner Tochter. Clarke hatte vorgeschlagen, er solle Kontakt zu seiner Tochter aufnehmen und diese bitten, ihm beim Umziehen zu helfen.

»Geht schon.«

Schließlich hatte Clarke sich selbst eine Woche Urlaub genommen, einen kleinen Transporter gemietet, groß genug für die Fahrten zu IKEA, zum Secondhandladen und zur Mülldeponie.

»Der Stuck ist derselbe wie in deiner alten Wohnung«, sagte sie jetzt mit Blick zur Decke.

»Aus dir wird ja doch noch mal eine Detektivin«, sagte Rebus und schob weitere Bücher ins Regal. »Aber die nächsten Lektionen heben wir uns auf für nach dem Tee, den du uns jetzt machst ...«

In der Küche befand sich eine Tür, die in den ummauerten Garten hinter dem Haus führte, ein großes Stück Rasen mit dekorativer Begrenzung. Clarke ließ Brillo hinaus, dann füllte sie den Wasserkocher. Als sie die Schränke öffnete, stellte sie fest, dass Rebus das von ihr am Vortag Eingeräumte umorganisiert hatte - offenbar zog er ein anderes System vor: Töpfe, Backformen und Lebensmittel weiter unten; Geschirr weiter oben. Sogar das Besteck in den beiden Schubladen hatte er umgeräumt. Sie steckte Teebeutel in zwei Becher und holte die Milch aus dem Kühlschrank. Es war noch der alte von oben - auch die Waschmaschine war mitgekommen. Beide passten nicht richtig, ragten in den Raum hinein. Wäre es ihre Küche, würde sie sich ständig die Knie oder einen Zeh stoßen. Sie hatte ihm gesagt, dass sie nicht passen würden und er sie ersetzen sollte.

»Vielleicht später«, hatte die Antwort gelautet.

Die beiden Umzugshelfer brauchten keinen Tee - anscheinend funktionierten sie auf Basis von kohlensäurehaltigen Getränken und Tabak aus dem Vaporizer. Außerdem waren sie fast fertig. Sie hörte, wie sie weitere Kisten holten.

»Wohnzimmer?«, fragte einer.

»Wenn´s sein muss«, erwiderte Rebus.

»Noch einmal, dann war´s das, denke ich. Sie wollen bestimmt hinter uns abschließen.«

»Zieht einfach die Tür zu, wenn ihr fertig seid.«

»Kein letzter wehmütiger Blick?«

»Alle Zähler sind abgelesen, was brauch ich sonst noch?«

Dem Umzugshelfer schien darauf keine Antwort einzufallen. Clarke sah, wie er sich verzog, und ging mit den vollen Teebechern ins Wohnzimmer.

»Vierzig Jahre deines Lebens, John«, sagte sie und reichte ihm seinen Tee.

»Ein Neuanfang, Siobhan. Die Schlüssel gehen an den Anwalt des Käufers. Der Nachsendeantrag ist gestellt.« Er schien zu überlegen, ob er irgendwas vergessen hatte. »Ein Glück, dass die Wohnung hier frei geworden ist. Mrs Mackay war fast genauso lange hier wie ich da oben. Ihr Sohn lebt in Australien, da ist sie in ihren Dämmerjahren gut versorgt.«

»Wohingegen du es ja nicht ertragen hättest, auch nur fünfzig Meter weiter zu ziehen.«

Er fixierte sie mit einem Blick. »Trotzdem hab ich dich zum Staunen gebracht.« Er zeigte mit einem Finger an die Decke. »Du hast gedacht, die tragen mich in einer Kiste da oben raus.«

»Ob alle so vergnügt sind, wenn sie umziehen?«

»Vielleicht hast du ja vergessen, warum ich umziehe.«

Nein, das hatte sie nicht vergessen. COPD: Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung. Die Treppe machte Rebus schwer zu schaffen, und als das Zu-verkaufen-Schild im Vorgarten unten aufgetaucht war ...

»Außerdem«, setzte er hinzu, »waren die Treppen auch für Brillo mit seinen kurzen Beinen nicht ganz fair.« Er sah sich nach dem Hund um.

»Im Garten«, erklärte Clarke.

Die beiden gingen durch die Küche und nach draußen. Brillo schnüffelte sich schwanzwedelnd über den Rasen.

»Er hat sich schon eingelebt«, meinte Clarke.

»Das wird seinem Herrchen schwerer fallen.« Rebus schaute zu den Fenstern der umgebenden Wohnhäuser hinauf, seufzte und mied den Blickkontakt zu Clarke. »Du solltest morgen wieder arbeiten gehen. Sag Sutherland, dass du nicht die ganze Woche brauchst.«

»Wir müssen noch auspacken.«

»Auf dich wartet ein Mord. Apropos: Gibt´s was Neues?«

Clarke schüttelte den Kopf. »Graham hat sein Team zusammengestellt. Ich glaube kaum, dass meine Anwesenheit da einen großen Unterschied machen würde.«

»Natürlich würde sie das«, widersprach...
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Autor

Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für »Das Souvenir des Mörders«, dem Edgar Allan Poe Award für »Tore der Finsternis« und dem Deutschen Krimipreis für »Die Kinder des Todes ausgezeichnet. »So soll er sterben« und »Im Namen der Toten« erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde Ian Rankin mit dem »Order of the British Empire« ausgezeichnet.
Mit »Ein Rest von Schuld« hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den Ruhestand geschickt und ließ Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten. Doch mit »Mädchengrab« kehrte Rebus wieder zurück.
Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.