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Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.03.2021
Texas, 1941. Die junge Audrey Coltrane ist eine leidenschaftliche Pilotin. Als sie die Möglichkeit erhält, auf Hawaii als Fluglehrerin zu arbeiten, ist sie überglücklich - nicht einmal der charismatische Lieutenant James Hart kann sie ablenken. Bis der verhängnisvolle Tag kommt, der alles ändert: Bomben fallen auf Pearl Harbor, Audrey hat den Tod vor Augen. Aber ihre Passion für das Fliegen ist stärker, und sie schließt sie sich den »Women Airforce Service Pilots« an, wo sie in der eingeschworenen Gemeinschaft der Fliegerinnen tiefe Freundschaft und eine neue Bestimmung findet. Dann kehrt James von einem Einsatz nicht zurück - und Audrey bricht auf zu ihrer bisher schwersten Mission ...

Noelle Salazar wurde im Pazifischen Nordwesten geboren, wo sie auch aufwuchs. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Bothell, Washington. »Uns gehört der Himmel« ist ihr erster Roman.
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Produkt

KlappentextTexas, 1941. Die junge Audrey Coltrane ist eine leidenschaftliche Pilotin. Als sie die Möglichkeit erhält, auf Hawaii als Fluglehrerin zu arbeiten, ist sie überglücklich - nicht einmal der charismatische Lieutenant James Hart kann sie ablenken. Bis der verhängnisvolle Tag kommt, der alles ändert: Bomben fallen auf Pearl Harbor, Audrey hat den Tod vor Augen. Aber ihre Passion für das Fliegen ist stärker, und sie schließt sie sich den »Women Airforce Service Pilots« an, wo sie in der eingeschworenen Gemeinschaft der Fliegerinnen tiefe Freundschaft und eine neue Bestimmung findet. Dann kehrt James von einem Einsatz nicht zurück - und Audrey bricht auf zu ihrer bisher schwersten Mission ...

Noelle Salazar wurde im Pazifischen Nordwesten geboren, wo sie auch aufwuchs. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Bothell, Washington. »Uns gehört der Himmel« ist ihr erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641257057
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.03.2021
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1876 Kbytes
Artikel-Nr.5143041
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1

O´ahu

Die Brandung wirbelte mir schäumend um die Füße, der laue hawaiianische Passatwind fächelte durch die Palmen und trieb den Geruch von Kokosöl herüber. Ich stand da und starrte zum Horizont.

»Audrey!«

Ich warf einen Blick über die Schulter zu den drei Frauen, die im Sand auf einer großen Decke lagen. Die hatte eine von uns vom Bett geschnappt, als wir zur Tür hinausgestürzt waren in der Hoffnung, den Sunset Beach früh genug zu erreichen, um einen Parkplatz zu bekommen. Die bevorstehenden Winterwellen lockten immer mehr Surfer an. Sie bevölkerten meinen Lieblingsstrand und machten jeden Moment der Stille zunichte. Wie befürchtet, war der Parkplatz fast vollständig belegt von Militärjeeps, holzverkleideten Kombis und Ford Coupés, beladen mit bunten Surfbrettern und anderen Strandutensilien.

»Ja?«, rief ich zurück.

Ruby, Catherine und Jean rekelten sich in der Spätvormittagssonne, ihre Haut glänzte.

»Willst du den ganzen Tag da stehen bleiben?«, fragte Ruby und richtete das Oberteil ihres neuen signalroten Zweiteilers. Catherine hatte ihr unterstellt, ihn absichtlich eine Größe zu klein gekauft zu haben: Das Oberteil bedeckte ihre Brüste nur knapp.

»Schon möglich.«

»Dann rück ein Stück in meine Richtung. Ich könnte etwas Schatten gebrauchen.«

»Das bisschen Schatten, den die wirft, wird dir nicht viel nützen«, meinte Jean, nahm ihren breitkrempigen Strohhut ab und fächelte sich damit Luft zu, während sie mit der anderen Hand die dichten blonden Locken anhob, die ihr im Nacken klebten.

Catherine drehte sich vom Bauch auf den Rücken und setzte sich auf. Sie sah traumhaft aus in ihrem weißen Badeanzug mit Nackenhalter und Rüschen am Saum. »Zwischen meinen Brüsten hat sich ein ganzer See gebildet«, sagte sie, woraufhin zwei Männer, die gerade am Strand vorbeigingen, kurz stehen blieben. Sie schenkte ihnen ein kokettes Lächeln und strich genüsslich mit einer manikürten Hand über das lange Bein.

Als ich mich wieder zum Wasser umdrehte, streifte mein Blick einen Mann, der zehn Meter von mir entfernt auf der Seite lag. Er sah von seinem Buch auf, unsere Blicke begegneten sich.

Lieutenant Hart.

Ich schnappte kurz nach Luft und wandte mich ab. Lieutenant James Hart, der befehlshabende Offizier der Pilotenausbildung auf dem Wheeler Army Airfield und Vorgesetzter meiner Chefin. Aus mir unerklärlichen Gründen brachte er mich durcheinander. Nicht auf bedrohliche Art, nein, es war etwas anderes. Etwas Stilles. Verlockendes. Ein leichtes Flattern, das sich tief in meinem Bauch eingenistet hatte, seit wir uns eines Morgens vor vier Monaten auf dem Rollfeld begegnet waren, und das sich nicht legen wollte. Unwillentlich drehten sich meine Gedanken um ihn, selbst wenn ich nicht direkt vor seiner Nase neue Piloten ausbildete. Außerdem hielt er sich auch noch an seinen freien Tagen häufig am selben Ort wie ich auf, was es nicht besser machte.

Das Branden der Wellen übertönte meinen Herzschlag. Unablässig bauten sie sich auf, brachen sich tosend und strömten rings um mich her auf den Strand. Das beruhigte meine Nerven und erinnerte mich daran, weshalb ich überhaupt hier stand.

Laut dem Kalender, der an der Wand vor unserem Pausenraum im Ausbildungshangar hing, wurden auf dem Flugplatz Haleiwa, eine Viertelstunde südlich von unserem Standort, demnächst zwei Flugzeuge erwartet. Da ich wusste, dass ihre Route über die Inselmitte führen würde, bevor sie in einer Schleife nach Süden flogen, wollte ich bei ihrem Vorbeiflug einen Platz in der ersten Reihe haben.

»Wie spät?«, rief ich über die Schulter.

»Elf Uhr sechsunddreißig«, antwortete Jean. »Vielleicht kommen sie doch nicht.«

Angestrengt schaute ich nach Norden, lauschte auf das Geräusch eines näher kommenden Motors, aber nichts war zu hören über dem Geplauder der Strandbesucher, dem regelmäßigen Abprallen eines Volleyballs irgendwo in der Nähe und Jimmy Dorseys »Green Eyes«, das aus einem Autoradio dudelte.

Mit einem Seufzen beschattete ich die Augen und suchte weiter den Horizont im Norden ab. Etwas stieß mir ans Bein, ich schaute nach unten und sah ein leeres weiß-blaues Surfbrett.

»Sorry, Süße«, sagte ein Mann, hob das Brett aus dem Wasser und klemmte es sich unter den Arm.

»Schon in Ordnung«, sagte ich und wedelte mit der Hand, als wollte ich eine Fliege verscheuchen.

»Was gibt´s denn da so Interessantes zu sehen für ein hübsches Ding wie Sie?«, fragte er, trat näher und streifte dabei meinen Arm.

Ich richtete mich zu meiner vollen Größe von eins achtundsechzig auf, verschränkte die Arme vor der Brust und trat einen Schritt zurück, bevor ich zu Adonis aufschaute. In seinen blonden Haaren zeichneten sich noch die Zähne des Kamms ab, mit dem er sich frisiert hatte, und seine muskulöse Brust schien vor Aufgeblasenheit schier zu bersten. Die Dreistigkeit, mit der er mich bedrängte, bestätigte mir, dass er genau der Typ war, den ich nicht ausstehen konnte. Leider waren die meisten Vertreter der männlichen Spezies so.

Mein Blick wanderte kurz zum Lieutenant, er war aufgestanden, das Buch noch in der Hand, und musterte den Mann neben mir.

Ich sah wieder zu dem Blonden hoch, er zwinkerte grinsend. Die Sonne blitzte auf seinen Zähnen, während er unverhohlen jedes Detail an mir betrachtete, von meinem nassen Haar bis zu dem schlichten marineblauen Einteiler. Ich trat noch einen Schritt zurück.

»Eddie, belästigen Sie meine Freundin?«

Ruby stand hinter uns, die Hände in die Hüften gestemmt, ihr kastanienrotes Haar leuchtete im Sonnenlicht lichterloh.

»Ich muss ja sagen, Miss Ruby Carmichael.« Er richtete sein strahlendes Lächeln auf meine Mitbewohnerin. »Wie geht es Ihnen an diesem schönen Nachmittag? Verbringen Sie Ihre Freizeit immer noch mit diesem Travis?«

Ruby kicherte, und ich stöhnte. Was Männer betraf, war ihr Geschmack entsetzlich: ein Riesenego, dafür umso weniger Hirn.

»Ach, das war vor Urzeiten«, antwortete sie. »Unglaublich, dass Sie sich noch an ihn erinnern.«

»Wie könnte ich das vergessen, wenn das süßeste Ding, dem ich je begegnet bin, mit jemand anderem als mir ausgeht?« Sein Blick klebte auf ihrer Brust. »Aber jetzt nicht mehr, sagen Sie?«

»Nicht mehr«, hauchte sie.

»In dem Fall - kann ich Sie vielleicht zu einem Strandspaziergang überreden?«

»Warum nicht?«

Wäre ich interessiert gewesen, hätte ich mich gekränkt gefühlt, weil ich nicht nur ignoriert, sondern schlicht vergessen worden war. Aber in diesem Fall war ich bloß erleichtert.

Ich sah zum Lieutenant, der meinem Blick einen Moment begegnete, dann schüttelte er mit einem leisen Lächeln den Kopf. Er ließ sein Buch auf das Handtuch fallen, watete ins Wasser und tauchte unter. Einen guten Meter weiter tauchte er wieder auf und schwamm mit kräftigen, regelmäßigen Zügen ins Meer hinaus.

»Hat sich Eddie an dich rangemacht?«

Ich fuhr zusammen, so plötzlich stand Jean neben mir. Aus zusammengekniffenen braunen Augen starrte sie durch die rosa gerahmte Sonnenbrille, die keck auf ihrer Stupsnase saß, den Strand hinunter.

»Ich glaube, das wollte er, wurde dann aber abgelenkt«, sagte ich.

Jean prustete.

»Eddie ist ein Schürzenjäger«, sagte eine andere Stimme. Ich drehte mich um und erkannte Jeans Freundin Claire, eine Krankenschwester, die wir am zweiten Tag auf O´ahu kennengelernt hatten, als Ruby glaubte, sich das Handgelenk gebrochen zu haben. Sie sah Ruby und Eddie hinterher und schürzte missbilligend die rosa Lippen. Ihr unförmiges pinkfarbenes Strandkleid war feucht vor Schweiß.

»Ruby kommt mit ihm schon klar«, sagte Jean. »Sie verbraucht Männer wie Catherine falsche Wimpern. Den armen Travis hat sie gestern abserviert, nachdem sie gerade mal zwei Wochen mit ihm gegangen ist.«

»Wenn es überhaupt zwei Wochen waren«, warf ich ein.

»Klingt nach perfektem Liebesglück«, meinte Claire.

»Na ja«, sagte Jean und stieß mich mit dem Ellbogen an, »bei Eddie magst du ja den Kürzeren gezogen haben, aber die Aufmerksamkeit unseres Lieutenant ist dir gewiss. Er hatte zur Verteidigung deiner Ehre schon das Schwert gezückt.«

»Ach was, das stimmt doch gar nicht«, widersprach ich kopfschüttelnd.

»Hmm-hmm.« Sie grinste, und Claire nickte.

»Hat dich nicht aus den Augen gelassen«, bestätigte sie.

»Er war bestimmt nur um die Sicherheit einer seiner Angestellten besorgt.«

»Genau.« Jean grinste wieder. »Das muss der Grund sein. Das erklärt allerdings nicht, warum wir ihn auch sonst ständig dabei ertappen, wie er dich anstarrt.«

Die beiden lachten, während ich mich wieder zum Horizont drehte.

»In die Richtung ist er geschwommen«, rief Jean und zeigte aufs Wasser, aber ich drückte ihre Hand nach unten.

»Ich suche nicht nach dem Lieutenant«, sagte ich streng. »Ich suche nach den verdammten Maschinen, die heute hier landen sollen.«

»Ihr Mädels mit euren Flugzeugen«, sagte Claire. »Das kann ich einfach nicht verstehen. Die sind so ...«

»Psst!« Mit einer Geste brachte ich sie zum Verstummen.

Das Geräusch war leise, wie atmosphärisches Rauschen, schwoll aber rasch zu einem Summen an.

Mein Körper kribbelte vor Aufregung. Durch die Vibration der Motoren grollte es leise am Himmel, die Leute am Strand hielten inne, richteten sich auf, das Volleyballspiel wurde unterbrochen, die Surfer setzten sich auf...

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Noelle Salazar wurde im Pazifischen Nordwesten geboren, wo sie auch aufwuchs. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Bothell, Washington. »Uns gehört der Himmel« ist ihr erster Roman.