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Die Nanos-Rebellion

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.09.2021
Viele träumen davon die Welt zu retten - aber nur einer hat das Zeug dazu ...
Deutschland 2029: Während die Bevölkerung mit Hingabe ihrem manipulativen Kanzler dient, formiert sich im Untergrund eine Rebellion. Eine Gruppe Menschen, die gegen die gedankenverändernden Nanos immun ist, hat einen Weg gefunden, um das System zu stürzen. Malek Wutkowski war einer von ihnen, doch er hat sich von den Rebellen abgewandt und verfolgt sein eigenes Ziel: seinen Bruder Dominik, einen ranghohen Mann des Regimes, zu retten. Ein riskanter Plan, denn um Dominik von den Nanos zu erlösen, muss er ihn erst umbringen ...
Bei Penhaligon unter dem Titel »Nanos. Sie kämpfen für die Freiheit« erschienen.
Alle Bücher der Malek-Wutkowski-Reihe:
Nanos. Sie bestimmen, was du denkst / Die Nanos-Mission
Nanos. Sie kämpfen für die Freiheit / Die Nanos-Rebellion

Als Kind wollte Timo Leibig Erfinder werden - heute erfindet er spannende Geschichten. Vierundzwanzig Bücher hat er bereits in den Genres Fantasy, Science Fiction und Thriller veröffentlicht. Er legt Wert auf originelle Storys und lenkt den Blick in die Abgründe der menschlichen Seele - wo in uns allen das Böse lauert. Mit seinen Werken bei Blanvalet und als Selfpublisher konnte er über 250.000 Leser*innen bereits begeistern. Wenn Timo gerade nicht schreibt, entwirft der studierte Designer Buchcover, zeichnet Fantasyfiguren oder ist mit seiner Hündin Tessa unterwegs in den Bergen. Bei einer deftigen Brotzeit lädt er die Kreativbatterien auf und träumt bisweilen von einer eigenen Alm in den Alpen.
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Produkt

KlappentextViele träumen davon die Welt zu retten - aber nur einer hat das Zeug dazu ...
Deutschland 2029: Während die Bevölkerung mit Hingabe ihrem manipulativen Kanzler dient, formiert sich im Untergrund eine Rebellion. Eine Gruppe Menschen, die gegen die gedankenverändernden Nanos immun ist, hat einen Weg gefunden, um das System zu stürzen. Malek Wutkowski war einer von ihnen, doch er hat sich von den Rebellen abgewandt und verfolgt sein eigenes Ziel: seinen Bruder Dominik, einen ranghohen Mann des Regimes, zu retten. Ein riskanter Plan, denn um Dominik von den Nanos zu erlösen, muss er ihn erst umbringen ...
Bei Penhaligon unter dem Titel »Nanos. Sie kämpfen für die Freiheit« erschienen.
Alle Bücher der Malek-Wutkowski-Reihe:
Nanos. Sie bestimmen, was du denkst / Die Nanos-Mission
Nanos. Sie kämpfen für die Freiheit / Die Nanos-Rebellion

Als Kind wollte Timo Leibig Erfinder werden - heute erfindet er spannende Geschichten. Vierundzwanzig Bücher hat er bereits in den Genres Fantasy, Science Fiction und Thriller veröffentlicht. Er legt Wert auf originelle Storys und lenkt den Blick in die Abgründe der menschlichen Seele - wo in uns allen das Böse lauert. Mit seinen Werken bei Blanvalet und als Selfpublisher konnte er über 250.000 Leser*innen bereits begeistern. Wenn Timo gerade nicht schreibt, entwirft der studierte Designer Buchcover, zeichnet Fantasyfiguren oder ist mit seiner Hündin Tessa unterwegs in den Bergen. Bei einer deftigen Brotzeit lädt er die Kreativbatterien auf und träumt bisweilen von einer eigenen Alm in den Alpen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641258870
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum20.09.2021
Reihen-Nr.2
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1791 Kbytes
Artikel-Nr.4940414
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 2

Nahe Kronthal

Der schwarze Pkw glitt als einziges Fahrzeug auf der Landstraße dahin, schlängelte sich in sanften Kurven durch das hügelige Gelände. Laut der Uhr im Armaturendisplay waren siebzehn Minuten vergangen, seit Erik und Malek von der Martinstraße auf die Bundesstraße und nach einigen Kilometern auf die abgelegene Landstraße gefahren waren, die vermutlich parallel zur Bundesstraße, ohne nennenswerten Verkehr, Richtung München führte.

Seit der Begrüßung schwiegen sie. Erik blickte zur Seitenscheibe hinaus. So viele Fragen brannten ihm auf der Zunge, doch er brauchte erst einen klaren Kopf. Zum Glück hatte Malek keine Eile, verstand vermutlich sogar, dass Erik in den ersten Minuten nach der Flucht ein wenig Zeit benötigte.

Allerdings weigerte sich Eriks Kopf beharrlich, klar zu denken. Ihm fiel nur die wunderschöne Nacht auf. Der Mond stand prächtig zwischen den Sternen, warf sein silbriges Licht über mit Schnee bedeckte Felder, verschaffte ihnen einen geisterhaften Schein. Er stellte sich vor, über eines von ihnen zu rennen. Der gefrorene Schnee würde unter seinen Füßen knarren und bei jeder Bewegung funkeln. Dazu füllte frische Luft seine Lunge, die Kälte brannte auf der Haut, während der Schnee unter seinen Fingern schmolz.

»Halt an!«, sagte der Fuchs heiser.

Malek warf einen Blick herüber, runzelte die Stirn. »Ist dir schlecht?«

»Überhaupt nicht. Halt trotzdem an! Nur drei Minuten.«

Malek zuckte mit den Schultern und bog in den nächsten abzweigenden Feldweg ein. Den Motor ließ er im Leerlauf tuckern.

Erik hatte die Beifahrertür schon aufgestoßen. Nur mit seiner Wollmütze auf dem Kopf und dem Trainingsanzug am Leib eilte er aufs Feld und hinein in den Schnee. Der knarrte tatsächlich - und knackte und funkelte und rutschte in seine Turnschuhe. Erik beschleunigte seine Schritte, rannte, flog dahin, und mit jedem Schritt drängte es näher an die Oberfläche - ein unbändiges Lachen. Es ließ ihn erzittern, seine Nasenflügel beben, erfasste ihn ganz, ließ ihn brüllen und jubeln.

Schließlich sank er auf die Knie, grub die Hände in das harte Weiß und rieb es sich über die Wangen, die Nase, die Lippen. Er steckte sich einen Eisbrocken in den Mund, lutschte daran, schmeckte die Süße des gefrorenen Wassers und spuckte es wieder aus. Einige Herzschläge lang verharrte er so, atmete schwer, bevor er ein letztes Mal all seine Emotionen hinausschrie, sich aufrappelte und leichter ums Herz zurück zu Malek Wutkowski stapfte.

Der hatte die Feuerwehrmontur abgelegt und lehnte am hinteren Kotflügel, die Hände in den Hosentaschen der schwarzen Jeans vergraben. Neben ihm stand griffbereit ein Bolzenschneider.

»Puuuh! Das solltest du auch mal machen. Lockert auf.« Erik blieb grinsend vor Malek stehen, der gut zehn Zentimeter größer war als er, und hielt ihm die Handgelenke hin. »Dann mal los.«

Malek schnappte sich den Bolzenschneider und zwickte die Kette durch. Das zerstörte Glied fiel zu Boden.

»Ahh!« Erleichtert streckte Erik die Arme. »Das tut gut. Hast du auch Werkzeug dabei, um die Schellen abzukriegen?«

Malek schüttelte den Kopf.

»Wie?! Du holst mich aus dem Knast, ohne an das Entfernen von Handschellen zu denken?«

»Die Flex war mir zu sperrig.« Malek verstaute den Bolzenschneider auf der Rücksitzbank neben der zusammengefalteten Feuerwehrmontur, drückte die Tür ins Schloss, umrundete das Heck und schwang sich hinters Steuer.

»Die Flex war mir zu sperrig«, wiederholte Erik in Maleks Tonfall, schluckte und stieg ebenfalls ein.

Während Malek den Wagen zurücksetzte, fragte Erik: »Wohin fahren wir?«

»Richtung München.«

»Kommen wir da zufällig an ´nem Imbiss oder einer Tanke vorbei?«

»Hunger?«

»Natürlich hab ich Hunger! Du weißt doch, dass es im Knast die letzte Mahlzeit um achtzehn Uhr gibt. Das ist mehr als sechs Stunden her.«

»Und?«

»Ja, kannst du dir nicht vorstellen, was so eine Befreiungsaktion einen zart besaiteten Mann wie mich an Blutzucker­reserven kostet?«

»Du wirst nicht gleich sterben.«

»Vermutlich nicht.« Erik rieb sich mit den Händen übers Gesicht. »Aber wenigstens was zu trinken hast du dabei? Und sag ja nicht, das war dir zu sperrig! Ich hab noch den ganzen Staub von der Gefängnismauer im Mund. Fühlt sich an wie Baumwolle.«

Malek griff neben sich in das Fach der Türverkleidung und holte eine schmale Thermoskanne aus Edelstahl hervor. Erik nahm sie entgegen und schraubte sie auf. Dampf puffte ihm ins Gesicht, ließ ihn irritiert aufblicken.

»Ist das Grog?«

»Hast du jetzt Durst oder nicht?«

»Ja, Mann!«, zitierte Erik einen seiner ehemaligen Mithäftlinge und probierte. Tatsächlich war es eine Mischung aus heißem Wasser, Zucker und Rum, und sie schmeckte ausgezeichnet. Er trank die Hälfte, bevor er Malek die offene Thermoskanne reichte. Der nahm selbst einen kräftigen Schluck, was Erik grinsen ließ.

»Alkohol am Steuer. Keine Angst vor ´ner Polizeikontrolle?«

Malek reichte ihm die Kanne zurück und wischte sich einen Tropfen aus dem Bart. »Dann ist der Grog unser kleinstes Problem. Außerdem heißt das mittlerweile Gardekontrolle. Das müsstest du noch mitbekommen haben. Von einer neuen Militäreinheit hast du damals in Grauach gesprochen. Erinnerte dich an den Geschichtsunterricht.«

Und das tat es mehr als je zuvor. Damals hatte Erik täglich über die Änderungen in der Gesellschaft vor Malek und Tymon monologisiert. Über Johann Kehlis´ Aufstieg, seine Machtergreifung, die Änderung der Verfassung, die Etablierung seiner Garde, seiner Konfessoren. Und dann hatte man ihn abgeholt.

Eriks Blick wanderte hinaus auf die Straße, er beobachtete die vorbeihuschenden Straßenbegrenzungspfosten mit ihren weißen Hauben aus Schnee. Leise sagte er: »Damals wart ihr auch skeptisch gegenüber Kehlis und dem Mist, oder? Nee, brauchst nicht antworten, ihr wart es. Ihr wart nur so schlau, euer Maul zu halten. Das hätt ich damals auch machen sollen.«

Malek schwieg, und Erik seufzte.

»Ja, ja, ich weiß, das habt ihr mir immer wieder gesagt: Reden ist Silber, Schweigen Gold. Mein Mundwerk war schon immer meine Schwäche. Wenn ich das besser im Griff hätte, würd ich heute noch unterm Ladentisch Rohypnol an Junkies verkaufen.«

»Glaub ich nicht.«

»Warum?«

»Weil Apotheken unter Staatsbeobachtung stehen.«

»Apotheken?«

»Deine grauen Zellen haben in Kronthal ganz schön gelitten. Zu viel Fuchsspritz?«

Erik winkte ab. »Liegt am Blutzuckerspiegel. Außerdem sind die Zellen nicht grau, sondern rosafarben. Aber im Ernst: Du weißt offenbar, was abgeht. Ich hab zwar ´nen ganzen Sack voll Vermutungen, aber wirklich wissen tue ich nur, dass der Karren ziemlich im Dreck steckt.«

»Ziemlich? Eher Unterkante Oberlippe.«

»Bringst du mich auf den aktuellen Stand?«

»Nicht jetzt.«

»Weil du mir nicht traust?«

Malek fixierte den Fuchs, der den Blickkontakt hielt. Ohne auf die Straße zu schauen, sagte Malek: »Traue niemanden. Jeder ist dein Feind.«

Erik hob eine Augenbraue. »Du auch? Du hast mich eben aus dem Knast geholt, hast dein Leben riskiert. Das sieht für mich nicht nach Feind aus. Natürlich machst du so eine Aktion nicht aus Spaß an der Freude. Vermutlich brauchst du mich für irgendeinen Plan. Ihr habt immer einen Plan. Wo steckt er eigentlich, der alte Gauner Tymon?«

Malek widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Straße. Dabei verschloss sich sein Gesicht.

Erik war klar, dass sein Befreier die nächsten Minuten kein Wort mehr von sich geben würde. Irgendetwas war mit seinem Kumpel Tymon geschehen - und zwar nichts Gutes. Entweder war er tot oder ... Für einen Moment dachte Erik wieder an die dreizehn Tage in der Gardedirektion 4 und erschauerte. Er schaltete das Radio ein, um die unangenehme Stille zu füllen, allerdings kam keine Musik aus den Boxen, sondern Johann Kehlis´ sonore Stimme.

»... uns ist damit der Durchbruch gelungen, meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger. Spätestens nächste Woche steht an allen mobilen Gesundheitsstationen, in jeder Gardedirektion und bei jedem Arzt eine kostenlose Impfung gegen den Amygdala-Grippevirus für Sie bereit. Lassen Sie sich gleich morgen früh gegen diese unsägliche Krankheit impfen. Sie brauchen nur Ihren Personalausweis mitzubringen, ansonsten sind keine Formalitäten notwendig. Wir helfen Ihnen einfach und unbürokratisch. Es sind keine Komplikationen mit anderen Medikamenten bekannt, die Forschungsgruppe Gesundes Deutschland hat eine einzigartige Leistung vollbracht. Meine lieben Mitbürgerinnen und ...«

Malek knipste das Radio aus. »Okay«, sagte er. »Bevor wir den Mist anhören, erkläre ich es dir. An sich ist die Sache recht einfach: Unser netter Herr Bundeskanzler, der früher Lebensmittelchemiker war, hat einen Weg gefunden, um unser Denken übers Essen und Trinken zu manipulieren. Er bestückt Nanopartikel mit Informationseinheiten, verbreitet sie flächendeckend übers Trinkwasser und seine Firma JK´s, wir nehmen das Zeug auf und zack - in unseren Gehirnen speichert sich langsam ab, was auch immer Kehlis möchte.«

Eriks Stirn furchte sich, ganz tief, ganz tief.

»So sah ich auch aus, als ich es das erste Mal gehört habe. Aber je länger du darüber nachdenkst, desto mehr Sinn ergeben die Puzzlestücke und auch unsere damaligen Vermutungen. Lass es mal sacken.«

»Nanopartikel im Essen und Trinken«, wiederholte Erik, und sank in den Beifahrersitz. Er erschauerte, richtete sich wieder auf. »Aber warum sind wir...

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Als Kind wollte Timo Leibig Erfinder werden - heute erfindet er spannende Geschichten. Vierundzwanzig Bücher hat er bereits in den Genres Fantasy, Science Fiction und Thriller veröffentlicht. Er legt Wert auf originelle Storys und lenkt den Blick in die Abgründe der menschlichen Seele - wo in uns allen das Böse lauert. Mit seinen Werken bei Blanvalet und als Selfpublisher konnte er über 250.000 Leser*innen bereits begeistern. Wenn Timo gerade nicht schreibt, entwirft der studierte Designer Buchcover, zeichnet Fantasyfiguren oder ist mit seiner Hündin Tessa unterwegs in den Bergen. Bei einer deftigen Brotzeit lädt er die Kreativbatterien auf und träumt bisweilen von einer eigenen Alm in den Alpen.