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DU und ICH und WIR

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.10.2021
Eine Familie, ein letzter gemeinsamer Sommer und ein hoffnungsvoller Neuanfang ...
Alexis Gold ist beruflich erfolgreich, Mutter der pubertierenden Cece und glücklich wie am ersten Tag mit ihrer großen Liebe Tommy. Während Cece ihren Vater vergöttert, ist das Verhältnis zu ihrer Mutter angespannt. Als Tommy an Krebs erkrankt, bricht für die Familie eine Welt zusammen. Ihm bleiben nur noch wenige Monate, und Alexis erkennt, was all die Jahre zu kurz gekommen ist. Also ändert sie ihre Prioritäten, von jetzt an geht es nur um sie drei, um ihre Familie. Sie beschließen, einen letzten gemeinsamen Sommer in Florida im Strandhaus von Alexis' Großmutter zu verbringen. Dort haben Tommy und sie schon ihre Kindheit verbracht. Was folgt ist eine Zeit voller Emotionen: Trauer, Angst, Freude, Liebe und Glück. Doch je schlechter es Tommy geht, um so unnahbarer wird Cece. Und das einzige, was für Alexis noch schwerer ist, als Tommy zu verlieren, ist es, Cece davon zu überzeugen, ihr als Mutter eine zweite Chance zu geben.

Alison Hammer hat die Gruppe der Every Damn Day Writers gegründet, in der sich Autorinnen gegenseitig unterstützen und untereinander austauschen können. Sie selbst erfindet schon Geschichten, seit sie sprechen kann. Alison ist Absolventin der University of Florida und der Creative Circus Hochschule in Atlanta. Zurzeit lebt sie in Chicago und arbeitet als Vice President Creative Director bei einer Werbeagentur. »DU und ICH und WIR« ist ihr Debütroman.
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Produkt

KlappentextEine Familie, ein letzter gemeinsamer Sommer und ein hoffnungsvoller Neuanfang ...
Alexis Gold ist beruflich erfolgreich, Mutter der pubertierenden Cece und glücklich wie am ersten Tag mit ihrer großen Liebe Tommy. Während Cece ihren Vater vergöttert, ist das Verhältnis zu ihrer Mutter angespannt. Als Tommy an Krebs erkrankt, bricht für die Familie eine Welt zusammen. Ihm bleiben nur noch wenige Monate, und Alexis erkennt, was all die Jahre zu kurz gekommen ist. Also ändert sie ihre Prioritäten, von jetzt an geht es nur um sie drei, um ihre Familie. Sie beschließen, einen letzten gemeinsamen Sommer in Florida im Strandhaus von Alexis' Großmutter zu verbringen. Dort haben Tommy und sie schon ihre Kindheit verbracht. Was folgt ist eine Zeit voller Emotionen: Trauer, Angst, Freude, Liebe und Glück. Doch je schlechter es Tommy geht, um so unnahbarer wird Cece. Und das einzige, was für Alexis noch schwerer ist, als Tommy zu verlieren, ist es, Cece davon zu überzeugen, ihr als Mutter eine zweite Chance zu geben.

Alison Hammer hat die Gruppe der Every Damn Day Writers gegründet, in der sich Autorinnen gegenseitig unterstützen und untereinander austauschen können. Sie selbst erfindet schon Geschichten, seit sie sprechen kann. Alison ist Absolventin der University of Florida und der Creative Circus Hochschule in Atlanta. Zurzeit lebt sie in Chicago und arbeitet als Vice President Creative Director bei einer Werbeagentur. »DU und ICH und WIR« ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641261870
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum18.10.2021
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1576 Kbytes
Artikel-Nr.5143054
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1
Alexis

Als ich endlich von meinem Computer aufblicke, ist es draußen dunkel - so viel dazu, dass ich früher nach Hause kommen wollte. Ich schaue auf mein Telefon, nur um kurz zu sehen, wie spät es geworden ist: 11:10. Also kann ich die Datei in meiner Glücksminute schließen, in der ich mir etwas wünsche, seit ich alt genug bin, um die Uhr zu lesen. Ich warte darauf und starre, ohne zu blinzeln, auf den Bildschirm, bis die Zeit auf 11:11 umspringt.

Obwohl es albern ist, einen Wunsch für etwas zu vergeuden, das ich jeden Abend tun kann, wünsche ich mir, ich sei zu Hause und mit Tommy im Bett und säße nicht auf diesem ergonomischen Stuhl, eigens dazu gedacht, es mir bequem zu machen, damit ich vergesse, dass ich vierzehn Stunden pro Tag am Schreibtisch verbringe. Ich liebe meinen Beruf, halte ich mir vor Augen.

Mein Blick fällt auf Tommys lächelndes Gesicht im Silberrahmen auf meinem zugestapelten Schreibtisch. Er hat bei der Abschlussfeier unserer Tochter für die achte Klasse in diesem Sommer die Arme um sie gelegt. Ich betrachte CeCes Gesicht, eine jüngere Version meines eigenen, zum Teil verdeckt von der dicken schwarzen Brille, von der sie beteuert, dass sie absolut »angesagt« ist. Dank einer Präsentation, die länger gedauert hat, habe ich um ein paar Minuten verpasst, wie sie mit Robe und Kappe über die Bühne schritt. Wenigstens war ich rechtzeitig da, um das Foto zu machen.

Mit einem »Pling« geht eine E-Mail ein, und ich wende mich wie der pawlowsche Hund wieder meinem Computer zu. Noch eine Meldung von Google, die in demselben Tempo zunehmen wie Monicas Ruhm. Leider hat der im letzten Jahr an Fahrt zugelegt.

Ein Google-Alert für Tommys Ex-Frau einzurichten war nicht unbedingt ein Geniestreich, doch ich konnte es nicht ertragen, dass sie irgendwo da draußen ist, ohne zu wissen, was sie im Schilde führt. CeCe ist besessen vom Schauspielerberuf. Deshalb grenzt es an ein kleines Wunder, dass sie noch nicht dahintergekommen ist: Sie trägt nämlich zufällig denselben Namen wie diese zweitklassige Darstellerin.

Die Information ist verfügbar, wenn sie sie googeln würde. Oder nachfragen. Aber CeCe würde sich nicht im Traum danach erkundigen, ob einer von uns beiden schon einmal verheiratet war. Gespräche über die Ehe drehen sich bei uns einzig und allein um das Thema, warum ihr Dad und ich niemals die Worte »ich will« gesagt haben.

Ich bin diejenige, die sich all die Jahre lang gesträubt hat. Wenn es nach Tommy ginge, wären wir heute ein altes Ehepaar. Allerdings ist er nicht in einer Familie aufgewachsen wie meiner, mit Eltern, die nur auf dem Papier verheiratet waren. Zwischen ihnen gab es weder Liebe noch eine Beziehung, die ich mir für meine eigene zum Beispiel nehmen wollte.

Ich betrachte die Mail und überlege, ob ich sie ungelesen löschen soll, doch die Neugier siegt. In letzter Zeit geht es in den Alerts um Auftritte in der Gegend von L. A. und Bilder von Monica am Arm Dutzender verschiedener prominenter Singles. Ich hoffe, dass ihr einer davon erhalten bleibt, damit sie einen anderen Namen annehmen kann, aber bis jetzt Fehlanzeige. Ich öffne die Mail, um zu sehen, was zum Teufel jetzt schon wieder los ist.

The Seasiders auf Netflix jetzt mit Monica Whistler.

»Das soll wohl ein Witz sein«, rutscht es mir heraus.

Becky, meine beste Freundin und Geschäftspartnerin, späht über den gewaltigen Monitor, wo sie gerade zum vierten Mal die Anzeige für Dox Pharmacy, unseren wichtigsten Kunden, überarbeitet. »Was ist passiert, Schatzilein?«

»Nichts«, nuschle ich. Ich bin zu müde, um ihr zu erklären, dass Monica nicht nur wieder eine große Rolle ergattert hat, sondern auch den ganzen Sommer in Destin, Florida, drehen wird.

Von allen Stränden dieser Welt ist Destin unser Strand. Dort ist Tommy aufgewachsen. Wir haben einander als Kinder kennengelernt und jeden Sommer zusammen verbracht, bis zu dem Jahr, als ich zwölf wurde und meine Großmutter nicht mehr in ihrem Strandhaus besuchte. Außerdem sind wir uns zwanzig Jahre später in Destin wiederbegegnet und haben uns verliebt und das Opus namens CeCe erschaffen. Wir fahren immer noch so oft wie möglich hin, wenn auch nicht so häufig, wie es Tommy lieb wäre.

Es ist ein kleines Wunder, dass wir für diesen Sommer keine Reise geplant haben. Aber CeCe freut sich so auf den Theaterworkshop hier in Atlanta, und ich habe mich mehr oder weniger von so viel Freizeit verabschieden müssen, als ich vor drei Jahren meine Werbeagentur eröffnet habe. Doch trotzdem. Noch immer zucke ich bei der Vorstellung zusammen, dass Monica an den Strand zurückkehrt, wo sie Tommy mit gebrochenem Herzen und einer Wohnung voller moderner Möbel zurückgelassen hat, die so scheußlich wie unbequem waren.

Ich stehe auf, um mich zu strecken und meine Sachen einzusammeln. Da meine Konzentration dahin ist, kann ich mich genauso gut ein bisschen ausschlafen.

»Fährst du nach Hause?«, fragt Becky und streicht sich mit der Hand über das rosafarbene Haar, das ihr Markenzeichen ist. Sie wirkt so müde, wie ich mich fühle.

»Ja, ich hätte schon vor Stunden verschwinden sollen. Tommy will mit mir über etwas reden.«

»Alles in Ordnung?«

Ich zucke die Achseln und gähne gleichzeitig. »Wahrscheinlich geht es um CeCe.«

»Ist sie noch sauer wegen der Party?«

»Und aus einer Million anderer Gründe«, erwidere ich mit einem erneuten Gähnen. »Bis morgen.«

Meine Schritte hallen auf dem PVC-Boden wider, als ich mich durch unser schickes Büro schleppe. Ich bezweifle, dass Tommy noch wach sein wird, wenn ich nach Hause komme, was vermutlich das Beste ist, denn ich bin heute Abend zu erledigt, um irgendetwas zu besprechen.

An manchen Tagen ist es schwieriger als an anderen, nicht zu vergessen, dass ich mir dieses Leben hart erkämpft habe. Jetzt ernte ich die Früchte dessen, dass ich mich gegen die Chauvis behauptet habe, die verkündeten, Frauen könnten es wegen der Kinder in der Werbebranche nicht weit bringen. Vermutlich hätten sie in meinem Fall recht, wenn Tommy nicht wäre.

»Daddy, hast du mein rosa Oberteil mit den Spaghettiträgern gesehen?«

Ich trete auf den Flur zwischen unseren Zimmern hinaus und antworte CeCe. »Ich glaube, es ist unten im Wäscheraum.«

»Daddy?«, wiederholt sie, worauf ich mich frage, ob ich die Worte laut ausgesprochen oder nur gedacht habe.

»Es ist im Wäscheraum«, bestätigt Tommy. »Wahrscheinlich noch im Trockner.«

Er hustet durchdringend, was er nun schon seit einigen Wochen tut. Meine langen Arbeitszeiten fordern auch bei ihm ihren Tribut. Gerade will ich ihn daran erinnern, einen Arzttermin zu vereinbaren oder sich Z-Pak-Hustentabletten zu besorgen, als CeCe erscheint und mich finster anblickt, bevor sie einen dramatischen Abgang hinlegt.

So gern ich sie darauf hinweisen würde, dass sie sich eigentlich bei mir bedanken sollte, weil ich ihr das Oberteil gekauft habe, verkneife ich es mir. Und das nicht nur, da ich spüre, dass Tommy mich beobachtet und nur darauf wartet, meine Reaktion zu bewerten. Manchmal kann es ganz schön nerven, mit einem Seelenklempner zusammenzuleben.

»Wenn du jetzt sagst, es sei nur eine Phase, schreie ich«, teile ich ihm mit.

»Bei dir ist es gestern spät geworden«, wechselt er klugerweise das Thema.

Ich gähne, als sei mir soeben klar geworden, dass ich von der Erkenntnis, mein Schlaf könnte nicht reichen, nur noch müder werde. »Das Projekt ist bald abgeschlossen.«

»Und dann kommt das nächste«, entgegnet Tommy. So gern ich mich auch verteidigen möchte, dass das unfair sei, hat er recht. »Vergiss nicht, dass CeCe heute etwas ganz Besonderes zum Abendessen für uns kocht.«

»Ich denke daran«, verspreche ich.

Lächelnd küsst Tommy meinen Nasenrücken, zieht mich an sich und umarmt mich. Ich liebe es, wie wir nach all den Jahren noch immer perfekt zusammenpassen. Die Arme um ihn geschlungen, schnuppere ich den Duft des Kräutershampoos, das er verwendet, obwohl er seit über zwei Jahrzehnten kein einziges Haar mehr auf dem Kopf hat.

Manchmal fällt es mir schwer, diesen starken und stabilen achtundvierzigjährigen Mann mit dem kleinen Tommy Whistler in Einklang zu bringen, dem pummeligen Jungen aus meiner Kindheit, der stotterte und still die Welt mit einem blauen und einem braunen Auge betrachtete.

Ich lege den Kopf schräg, um ihn zu küssen, ein wortloser Dank dafür, dass er ist, wie er ist. Er ist es, der unsere Familie und unser gemeinsames Leben zusammenhält. Wenn er nicht immer für CeCe da wäre, würde mich mein schlechtes Gewissen wegen der vielen Stunden, die ich meiner Agentur widme, wohl umbringen.

»Besorgt euch doch ein Zimmer.« CeCe drängelt sich, das rosafarbene Oberteil in der Hand, an uns vorbei in ihr Zimmer und knallt uns die Tür vor der Nase zu.

Ich ahme ihren Tonfall nach. »Wir brauchen kein Zimmer, wir haben ein Haus.«

»Das ist nicht hilfreich«, rügt Tommy.

Gerade will ich ihm erklären, dass das ein Witz sein sollte, als mein Telefon warnend Laut gibt. Gleich ist es Zeit zum Aufbruch, und ich bin bei Weitem noch nicht fertig. Er verzieht das Gesicht, als ich aus seinen Armen schlüpfe.

»Ich weiche nicht aus«, beteuere ich, bevor er Gelegenheit hat, das Gegenteil zu behaupten. »Ich muss mich nur für die Arbeit fertig machen.«

Er folgt mir ins Bad, wo ich mir eine Lotion ins Gesicht schmiere, die mehr kostet als ein Monat Milchkaffee. »Du wolltest über etwas reden?«, frage ich, als mir seine E-Mail von gestern...

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Alison Hammer hat die Gruppe der Every Damn Day Writers gegründet, in der sich Autorinnen gegenseitig unterstützen und untereinander austauschen können. Sie selbst erfindet schon Geschichten, seit sie sprechen kann. Alison ist Absolventin der University of Florida und der Creative Circus Hochschule in Atlanta. Zurzeit lebt sie in Chicago und arbeitet als Vice President Creative Director bei einer Werbeagentur. »DU und ICH und WIR« ist ihr Debütroman.