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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am26.07.2021
Auf gute Nachbarschaft ...
Nach einem traumatischen Erlebnis zieht Maggie mit ihrer Familie nach Palm Beach Gardens in Florida. Sie hofft, in der gepflegten Gegend mit den freundlichen Nachbarn ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch dann verlässt sie ihr Mann, und auch die Idylle ihres Viertels erweist sich als trügerisch: Eine lautstarke Auseinandersetzung im Haus gegenüber, zwielichtiger Besuch nebenan, spitze Bemerkungen bei einem gemeinsamen Grillfest. Schnell gerät Maggie zwischen die Fronten und muss um ihre und die Sicherheit ihrer Kinder fürchten. Und als an einem heißen Sommermorgen der Knall eines Schusses die Stille zerreißt, ist allen klar: Hier ist mehr passiert als ein gewöhnlicher Nachbarschaftsstreit ...

Joy Fielding gehört zu den großen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller »Lauf, Jane, lauf« waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding hat zwei Töchter und lebt mit ihrem Mann in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
HörbuchCD-ROM
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAuf gute Nachbarschaft ...
Nach einem traumatischen Erlebnis zieht Maggie mit ihrer Familie nach Palm Beach Gardens in Florida. Sie hofft, in der gepflegten Gegend mit den freundlichen Nachbarn ihre Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Doch dann verlässt sie ihr Mann, und auch die Idylle ihres Viertels erweist sich als trügerisch: Eine lautstarke Auseinandersetzung im Haus gegenüber, zwielichtiger Besuch nebenan, spitze Bemerkungen bei einem gemeinsamen Grillfest. Schnell gerät Maggie zwischen die Fronten und muss um ihre und die Sicherheit ihrer Kinder fürchten. Und als an einem heißen Sommermorgen der Knall eines Schusses die Stille zerreißt, ist allen klar: Hier ist mehr passiert als ein gewöhnlicher Nachbarschaftsstreit ...

Joy Fielding gehört zu den großen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller »Lauf, Jane, lauf« waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding hat zwei Töchter und lebt mit ihrem Mann in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641262792
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.07.2021
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2923 Kbytes
Artikel-Nr.5691639
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL EINS

Anfang Mai, einige Monate vor den fatalen Ereignissen jener schwülen Sommernacht, wird Maggie McKay wie jeden Morgen seit Beginn des Schuljahrs um sechs Uhr von ihrem Radiowecker geweckt. Sie streckt die Hand über die leere Hälfte des Doppelbetts zu dem Nachttisch auf der anderen Seite aus und bringt die süßlichen Klänge von Oh, What a Beautiful Morning mit einem entschlossenen Klaps zum Verstummen, bevor der Refrain wiederholt wird.

Wahrscheinlich sollte sie den Radiowecker auf ihre Seite des Bettes stellen, damit sie den Arm nicht so weit ausstrecken muss. Zumindest sollte sie ihn neu programmieren, damit er eine andere Melodie spielt. Dieser blöde Song geht ihr mittlerweile nur noch auf die Nerven. Sie braucht keine Erinnerung daran, dass Florida das Land der schönen Vormittage ist. Sie konnte das Lied noch nie ausstehen.

Aber sie stellt weder den Radiowecker um, noch programmiert sie einen neuen Song ein und wird es wahrscheinlich auch nicht tun. In ihrem Leben hat es in letzter Zeit genug Veränderungen gegeben. Zu viele.

Die Musik war Craigs Idee. Eine sanftere Art aufzuwachen als das schrille Piepen, das sie vorher aus dem Schlaf gerissen hatte. Ihre Nerven lägen ohnehin blank, erinnerte er sie unnötigerweise. Was sie bräuchte, sei weniger Stress, sagte er. Was er brauchte und nicht sagte - vielleicht war es ihm damals selbst noch nicht bewusst -, war weniger Maggie.

Nicht dass sie ihm die Schuld für das Zerbrechen ihrer Ehe gibt, zumindest nicht ausschließlich. Der Umzug nach Palm Beach Gardens war ihre Idee gewesen. Ein Neuanfang, hatte sie ihm erklärt, als sie zum ersten Mal die Idee aufgeworfen hatte, ihre Familie zu entwurzeln, Haus, Freunde und ihr berufliches Umfeld in Los Angeles zurückzulassen und auf die andere Seite des Landes zu ziehen. Es würde ein Neustart werden. Ein neuer Anfang. Besser für alle.

Praktisch dieselben Worte, die Craig benutzt hatte, als er vor drei Monaten seine persönlichen Habseligkeiten gepackt hatte und ausgezogen war. »Es tut mir leid«, hatte er hinzugefügt und es geschafft, so auszusehen, als meinte er es ernst. »Ich kann einfach nicht mehr.«

»Arschloch«, murmelt sie jetzt, so ziemlich das erste Wort, das ihr jeden Morgen über die Lippen kommt, seit er ausgezogen ist. »Beschissener Feigling.« Das Laken fühlt sich kühl an unter ihrem dünnen Baumwollpyjama, als sie sich zurück auf ihre Hälfte des Bettes rollt und die oberste Schublade ihres Nachttischs neben dem Kissen aufzieht. Sie tastet nach der kalten glatten Oberfläche der massiven Glock 19, die sie in einem Chiffon-Wirbel aus bunten Halstüchern versteckt hat. Die 9-Millimeter-Pistole ist wegen ihrer Größe und Verlässlichkeit die beliebteste Handfeuerwaffe in den USA. Hatte zumindest der Verkäufer gesagt, bei dem sie die Pistole noch am selben Nachmittag gekauft hatte, an dem Craig ausgezogen war.

Craig hatte sich hartnäckig dagegen gewehrt, eine Waffe im Haus zu haben, trotz allem, was geschehen war. Trotz allem, was, Gott behüte, geschehen könnte und wahrscheinlich auch geschehen würde, sobald sie zu selbstgefällig wurden, hatte sie vergeblich eingewandt. Wenn du mein Stresslevel wirklich hättest reduzieren wollen, denkt sie, als sie die relativ leichte Waffe hochhebt, hätte mich dieses kleine Ding sehr viel effektiver entspannen können als ein blöder Song aus einem alten Broadway-Musical.

Aber es ist ein Klassiker, kann sie ihn sagen hören.

»Leck mich«, sagt sie, trotzig unempfänglich für seinen Charme, und legt die Waffe wieder in die Schublade. Sie schwingt die Beine aus dem Bett und tappt barfuß über den Laminatboden des schmalen Flurs zu den Zimmern ihrer beiden Kinder. »Erin«, ruft sie und klopft an die Tür ihrer Tochter, bevor sie sie öffnet und den Teenager unter einem Berg von Decken stöhnen hört. »Zeit zum Aufstehen, Schätzchen.«

»Geh weg«, kommt die gedämpfte Antwort.

Maggie zieht sich in den Flur zurück, weil sie weiß, dass jede Diskussion zwecklos ist. Erin wird im Bett liegen bleiben, bis sie den Klang der Ermahnungen ihrer Mutter nicht mehr aushält, und erst dann aufstehen und sich anziehen. Die nächsten zwanzig bis dreißig Minuten wird sie sich im Badezimmer ihrer Frisur und ihrem Make-up widmen. Sie wird es ablehnen, irgendetwas zu frühstücken, und sich allem verweigern, was einer Unterhaltung mit ihrer Mutter oder ihrem jüngeren Bruder ähneln könnte. Sie wird ihr Handy checken, ihr Haar hin und her werfen und öfter die Augen verdrehen, als Maggie zählen kann. Und wenn sie schließlich neben ihrer Mutter in das schwarze SUV gestiegen ist, wird ihr einfallen, dass sie etwas von entscheidender Wichtigkeit vergessen hat - gelegentlich Schulaufgaben, die sie nicht fertig gemacht hat, meistens ihr Handy, das sie bei einer letzten Überprüfung ihrer Erscheinung im Badezimmer hat liegen lassen -, wodurch sie sich weiter verspäten. Vielleicht wird sie daran denken, die Alarmanlage wieder einzuschalten, vielleicht auch nicht, worauf Maggie aus dem Wagen steigen muss, um es selbst zu tun. Dann wird Maggie die Kinder zu ihren jeweiligen Schulen chauffieren, wobei sie zunächst Leo und dann Erin absetzen wird, die aussteigen wird, ohne sich umzusehen, wenn es gerade zur ersten Stunde läutet.

»Das ließe sich alles vermeiden, weißt du«, hört sie Erin sagen. »Du musst nur ...«

»Du kriegst keinen eigenen Wagen.«

»Warum nicht? Dad könnte mir wahrscheinlich günstig einen besorgen ...«

»Du kriegst keinen eigenen Wagen.«

»Wozu hab ich einen Führerschein, wenn du mich nicht fahren lässt? Außerdem müsstest du uns nicht jeden Tag zur Schule bringen und wieder abholen, wenn ich mein eigenes Auto habe. Du könntest dir einen Job suchen, ein Leben ...«

»Ich habe ein Leben.«

»Du hattest ein Leben. Du hast es weggeworfen.«

»Okay, das reicht.«

»Ich glaube, du genießt es, die Märtyrerin zu spielen ...«

»Ich sagte, das reicht.«

Und es reicht wirklich, beschließt Maggie und verdrängt die unangenehmen Gedanken, als sie das Zimmer ihres Sohnes betritt und sanft seine Schulter berührt. »Leo, Schatz. Aufwachen.«

Der schüchterne Achtjährige dreht sich auf den Rücken und öffnet die dunkelblauen Augen, die er von seinem Vater geerbt hat. »Welcher Tag ist heute?«

»Mittwoch. Wieso?«

»Dann essen wir heute mit Dad zu Abend?«

»Genau.«

»Und er holt uns von der Schule ab?«

Maggie nickt. »Falls er nicht da ist, wenn du rauskommst, ruf mich sofort an.«

Ohne weitere Aufforderung schlägt Leo seine Star-Wars-Decke zur Seite, steigt mit seiner Lieblings-Super-Mario-Stoffpuppe in der Hand aus dem Bett und macht sich auf den Weg zu dem Badezimmer, das er sich mit seiner Schwester teilt, weil er aus Erfahrung weiß, dass er es besser nutzt, solange er noch eine Chance hat.

Maggie geht zurück in ihr Schlafzimmer, duscht kurz in ihrem eigenen Bad, streift T-Shirt und Shorts über und bauscht ihr kinnlanges mausbraunes Haar auf, das früher üppig und schulterlang war. Früher, seufzt sie innerlich, eingedenk all der Dinge, die sie früher war: berufstätig, selbstbewusst, verheiratet. »Nicht zu vergessen hübsch«, sagt sie laut und starrt die besiegt und geschlagen aussehende Fremde an, die ihr aus dem Ganzkörperspiegel auf der Innen­seite ihrer Kleiderschranktür entgegenblickt. »Wer bist du?«, flüstert sie. »Und was hast du mit Maggie McKay gemacht?«

»Erin!«, ruft sie auf dem Weg die Treppe hinunter, während ihr wachsamer Blick nach allem Ausschau hält, was auch nur vage fehl am Platz wirken könnte. »Zeit zum Aufstehen.« Rasch kontrolliert sie die Zimmer im Erdgeschoss - das Wohn-Esszimmer auf der einen Seite der Treppe, Küche, Gästetoilette und Arbeitszimmer auf der anderen -, bevor sie die Alarmanlage neben der Haustür ausschaltet.

Sie weiß, dass sie albern ist - Craig würde das Wort paranoid verwenden, hat es genau genommen bei mehreren Gelegenheiten verwendet -, dass es unnötig ist, jedes Zimmer des Hauses zu kontrollieren, wie sie es seit ihrem Einzug vor achtzehn Monaten jeden Morgen getan hat, weil niemand die topmoderne Alarmanlage überwinden könnte, auf deren Installation sie trotz der geradezu verboten hohen Kosten bestanden hatte, und dass sie, selbst wenn es doch jemand schaffte, garantiert seine Schritte auf der Treppe gehört hätte, auf der sie genau aus diesem Grund keinen Teppich verlegt hat.

Sie öffnet die Haustür und scannt kurz die kleine Sackgasse, während sie sich nach der Zeitung bückt. Ihr Haus steht an der Rundung am Ende der Straße, ein Standort, der ihr freie Sicht auf die Häuser zu beiden Seiten ermöglicht. Vor dem Haus unmittelbar rechts von ihrem parkt schon der gelbe Schulbus, der darauf wartet, Tyler und Ben Wilson zu ihrer schicken Privatschule in North Palm Beach zu bringen. Maggie erwidert das Nicken des Busfahrers mit einem bangen Winken und einem Seufzer der Erleichterung. Es ist derselbe Mann, der sie seit vier Monaten abholt. Kein Grund, in Panik zu geraten, wie es ihr passiert ist, als der letzte Fahrer in den Ruhestand gegangen und unvermittelt dieser sehr viel jüngere aufgetaucht ist. Sie hat sogar bei der Benjamin School angerufen, um sich bestätigen zu lassen, dass jemand Neues angestellt worden war, und dann seine Referenzen hinterfragt.

»Verzeihung, wer sind...

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Autor

Joy Fielding gehört zu den großen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller »Lauf, Jane, lauf« waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding hat zwei Töchter und lebt mit ihrem Mann in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.