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Jonathan Strange & Mr. Norrell

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
1056 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.12.2020
Wir schreiben das Jahr 1806. Seit Jahrhunderten gibt es keine Zauberei mehr in England. Doch während auf dem Festland der Krieg gegen Napoleon tobt, entdecken die Zaubereihistoriker, dass es noch einen praktizierenden Magier gibt: Mr. Norrell, ein Einzelgänger, der zurückgezogen in Hurtfew Abbey in Yorkshire lebt. Noch ehe sich Regierung und High Society von dieser Überraschung erholt haben, taucht ein zweiter Zauberer auf: der junge, charismatische Jonathan Strange. Die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schließen sich im Dienste der Krone zusammen, um in den Krieg einzugreifen. Doch Strange wird von der dunklen, mysteriösen Magie des Rabenkönigs angezogen, des größten Zauberers aller Zeiten. Um mehr über ihn zu erfahren, riskiert er sogar die Freundschaft zu seinem Mentor. Doch Mr. Norrell hat ebenfalls ein magisches Geheimnis, das ihn und alles, was er sich aufgebaut hat, zerstören könnte, wenn es jemals ans Licht käme ...

Susanna Clarke wurde am 1. November 1959 in Nottingham geboren und verbrachte ihre Kindheit in Nordengland und Schottland. 1981 machte sie ihren Abschluss in Philosophie, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften am St. Hilda's College in Oxford und arbeitete danach acht Jahre lang in der Verlagsbranche, ehe sie als Lehrerin nach Turin und Bilbao ging. 1992 kehrte sie nach England zurück und begann mit dem Schreiben. Ihr Debütroman »Jonathan Strange & Mr. Norrell« erschien 2004, wurde für den Man Booker Prize nominiert und mit dem Hugo Gernsback Award, dem British Book Awards Newcomer of the Year, dem Locus Award for Best First Novel und dem World Fantasy Award ausgezeichnet. Er stand elf Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde 2015 von der BBC als Fernsehserie adaptiert. 2020 erschien ihr zweiter Roman »Piranesi« im Blessing Verlag. Susanna Clarke lebt mit ihrem Partner, dem Schriftsteller Colin Greenland, in Derbyshire.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextWir schreiben das Jahr 1806. Seit Jahrhunderten gibt es keine Zauberei mehr in England. Doch während auf dem Festland der Krieg gegen Napoleon tobt, entdecken die Zaubereihistoriker, dass es noch einen praktizierenden Magier gibt: Mr. Norrell, ein Einzelgänger, der zurückgezogen in Hurtfew Abbey in Yorkshire lebt. Noch ehe sich Regierung und High Society von dieser Überraschung erholt haben, taucht ein zweiter Zauberer auf: der junge, charismatische Jonathan Strange. Die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schließen sich im Dienste der Krone zusammen, um in den Krieg einzugreifen. Doch Strange wird von der dunklen, mysteriösen Magie des Rabenkönigs angezogen, des größten Zauberers aller Zeiten. Um mehr über ihn zu erfahren, riskiert er sogar die Freundschaft zu seinem Mentor. Doch Mr. Norrell hat ebenfalls ein magisches Geheimnis, das ihn und alles, was er sich aufgebaut hat, zerstören könnte, wenn es jemals ans Licht käme ...

Susanna Clarke wurde am 1. November 1959 in Nottingham geboren und verbrachte ihre Kindheit in Nordengland und Schottland. 1981 machte sie ihren Abschluss in Philosophie, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften am St. Hilda's College in Oxford und arbeitete danach acht Jahre lang in der Verlagsbranche, ehe sie als Lehrerin nach Turin und Bilbao ging. 1992 kehrte sie nach England zurück und begann mit dem Schreiben. Ihr Debütroman »Jonathan Strange & Mr. Norrell« erschien 2004, wurde für den Man Booker Prize nominiert und mit dem Hugo Gernsback Award, dem British Book Awards Newcomer of the Year, dem Locus Award for Best First Novel und dem World Fantasy Award ausgezeichnet. Er stand elf Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde 2015 von der BBC als Fernsehserie adaptiert. 2020 erschien ihr zweiter Roman »Piranesi« im Blessing Verlag. Susanna Clarke lebt mit ihrem Partner, dem Schriftsteller Colin Greenland, in Derbyshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641265434
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.12.2020
Seiten1056 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2197 Kbytes
Artikel-Nr.5143861
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Das Old Starre Inn
Januar bis Februar 1807

Als die Kutsche durch Mr. Norrells Tor hinausfuhr, rief Mr. Honey-foot: »Ein praktischer Zauberer in England! Und noch dazu in Yorkshire! Was für ein außergewöhnliches Glück wir hatten! Ah, Mr. Segundus, das haben wir Ihnen zu verdanken. Sie waren wach, als wir schliefen. Hätten Sie uns nicht dazu ermuntert, hätten wir Mr. Norrell vielleicht nie gefunden. Und ich bin sicher, dass er nie zu uns gekommen wäre, er ist ein bisschen zurückhaltend. Er hat uns keine Einzelheiten hinsichtlich seiner Errungenschaften in praktischer Zauberei genannt, nichts außer der schlichten Tatsache, dass er erfolgreich ist. Ich halte das für ein Zeichen von Bescheidenheit. Mr. Segundus, ich glaube, Sie werden mir zustimmen, dass unsere Aufgabe klar ist. Es obliegt uns, Sir, Mr. Norrells angeborene Schüchternheit und seinen Widerwillen gegen Lob zu überwinden und ihn im Triumph vor ein größeres Publikum zu führen.«

»Mag sein«, sagte Mr. Segundus zweifelnd.

»Ich behaupte nicht, dass es einfach sein wird«, fuhr Mr. Honeyfoot fort. »Er lebt ein wenig zurückgezogen und mag keine Gesellschaft. Aber er muss einsehen, dass er sein Wissen zum Wohl unseres Landes mit anderen teilen muss. Er ist ein Gentleman. Er kennt seine Pflicht und wird sie erfüllen, da bin ich sicher. Ach, Mr. Segundus! Sie verdienen den großen Dank aller Zauberer in unserem Lande.«

Aber was immer Mr. Segundus verdiente, es ist traurig, aber wahr, dass die Zauberer von England ausnehmend undankbare Männer sind. Hätten Mr. Honeyfoot und Mr. Segundus die bedeutsamste Entdeckung der magischen Wissenschaft seit drei Jahrhunderten gemacht - na und? Als sie davon erfuhren, gab es kaum ein Mitglied der Gilde von York, das nicht absolut davon überzeugt gewesen wäre, es besser gemacht zu haben - und als am folgenden Dienstag eine außerordentliche Sitzung der Gelehrten Gilde der Zauberer von York abgehalten wurde, waren es nur wenige Mitglieder, die dies nicht auch ausdrücklich bekundeten.

Um sieben Uhr am Dienstagabend war der obere Saal des Old Starre Inn in Stonegate überfüllt. Die Neuigkeiten, die Mr. Honeyfoot und Mr. Segundus mitgebracht hatten, schienen alle Herren der Stadt, die jemals in ein Zauberbuch geschaut hatten, anzuziehen - und York war damals noch, auf seine ganz eigene Weise, eine der zauberischsten Städte Englands; nur die Stadt des Königs, Newcastle, konnte vielleicht mit noch mehr Zauberern aufwarten.

Es drängten sich so viele Zauberer in den Saal, dass zumindest im Augenblick viele stehen mussten, obwohl die Kellner ständig weitere Stühle die Treppe hinaufschleppten. Dr. Foxcastle hatte einen ausgezeichneten Stuhl ergattert, groß und schwarz und mit eigentümlichen Schnitzereien versehen - und dieser Stuhl (der einem Thron ähnelte), der rote Samtvorhang dahinter und die Art, wie er mit über dem großen runden Bauch gefalteten Händen dasaß, verliehen ihm ein überaus amtliches Aussehen.

Die Dienstboten des Old Starre Inn hatten ein vorzügliches Feuer entfacht, um die Kälte des Januarabends zu vertreiben, und davor saßen ein paar uralte Zauberer - offenbar aus der Regierungszeit Georges II. -, alle in karierte Schals gewickelt, mit vergilbten Spinnwebgesichtern und begleitet von ebenso alten Dienern mit Medizinfläschchen in den Taschen. Mr. Honeyfoot begrüßte sie. »Guten Abend, Mr. Aptree. Guten Abend, Mr. Greyshippe. Ich hoffe, Sie sind wohlauf, Mr. Tunstall. Ich freue mich, Sie hier zu sehen, meine Herren. Ich hoffe, Sie sind gekommen, um mit uns zu feiern. Die vielen Jahre in der staubigen Wüste sind zu Ende. Ah, niemand weiß besser als Sie, Mr. Aptree, und Sie, Mr. Greyshippe, was für Jahre das gewesen sind, denn Sie haben viele davon durchlebt. Aber jetzt werden wir Zeugen, wie die Zauberei erneut Britanniens Ratgeberin und Beschützerin sein wird. Und die Franzosen, Mr. Tunstall! Was werden die Franzosen denken, wenn sie davon erfahren? Nun denn. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie auf der Stelle kapitulieren würden.«

Mr. Honeyfoot hatte noch eine Menge mehr in dieser Richtung zu sagen; er hatte eine Rede vorbereitet, in der er beabsichtigte, sie auf die wunderbaren Vorteile hinzuweisen, die Britannien aus dieser Entdeckung erwachsen würden. Aber es war ihm nicht gestattet, mehr als ein paar Sätze von sich zu geben, denn es schien, als würden die Herren schier bersten, weil sie alle eine eigene Meinung zu diesem Thema hatten, die sie unverzüglich jedem anderen Herrn im Saal mitteilen mussten. Als Erster unterbrach ihn Dr. Foxcastle. Von seinem hohen schwarzen Thron aus wandte er sich an Mr. Honeyfoot. »Ich bedaure sehr, Sir, mit ansehen zu müssen, wie Sie die Zauberei - die Sie, wie ich sehr wohl weiß, hoch achten - mit unwahrscheinlichen Geschichten und wilden Erfindungen in Verruf bringen. Mr. Segundus«, wandte er sich an den Herrn, den er als den Urheber des ganzen Ärgers betrachtete, »ich weiß nicht, was dort üblich ist, wo Sie herkommen, aber wir in Yorkshire halten nichts von Männern, die sich auf Kosten des Seelenfriedens anderer Menschen einen Namen machen wollen.«

Weiter kam Dr. Foxcastle nicht, denn er wurde von den lauten, wütenden Rufen der Anhänger von Mr. Honeyfoot und Mr. Segundus zum Schweigen gebracht. Der nächste Herr, der sich Gehör verschaffte, wunderte sich, dass Mr. Segundus und Mr. Honeyfoot sich so hatten hinters Licht führen lassen. Mr. Norrell war ganz eindeutig verrückt - nicht anders als jene wild um sich starrenden Irren, die an Straßenecken standen und schrien, sie wären der Rabenkönig.

Ein Herr mit sandfarbenem Haar meinte im Zustand höchster Aufregung, Mr. Honeyfoot und Mr. Segundus hätten darauf bestehen sollen, dass Mr. Norrell auf der Stelle sein Haus verlasse und geradewegs in einem offenen Wagen (obwohl es Januar war) im Triumphzug nach York fahre, damit der Herr mit dem sandfarbenen Haar Efeublätter auf seinen Pfad hätte streuen können;7 und einer der sehr alten Männer vor dem Feuer sprach mit großer Leidenschaft über irgendetwas, aber da er so alt war, war seine Stimme ziemlich leise, und in dem Moment hatte niemand die Muße herauszufinden, was genau er sagte.

Im Saal befand sich auch ein großer vernünftiger Mann namens Thorpe, ein Herr, der nur sehr wenig von Zauberei verstand, dafür jedoch umso mehr über gesunden Menschenverstand verfügte, eine Seltenheit bei einem Zauberer. Er war immer dafür gewesen, Mr. Segundus bei seinen Nachforschungen, wohin die praktische englische Zauberei verschwunden war, zu unterstützen, allerdings hatte Mr. Thorpe wie alle anderen nicht damit gerechnet, dass Mr. Segundus die Antwort so schnell finden würde. Aber jetzt, da sie eine Antwort hatten, war Mr. Thorpe der Meinung, dass sie sie nicht einfach ignorieren konnten. »Meine Herren, Mr. Norrell behauptet, dass er zaubern kann. Nun denn. Wir wissen ein bisschen was über Norrell - wir haben alle von den seltenen Texten gehört, die er angeblich besitzt, und allein aus diesem Grund wäre es falsch, seine Behauptung ohne sorgfältige Prüfung abzutun. Aber es gibt noch bessere Argumente zugunsten von Norrell. Zwei von uns - beide ernsthafte Gelehrte - haben Norrell persönlich kennengelernt und sind überzeugt zurückgekehrt.« Er wandte sich an Mr. Honeyfoot. »Sie glauben an diesen Mann - man sieht es Ihrem Gesicht an. Sie haben etwas gesehen, was Sie überzeugt hat. Wollen Sie uns nicht mitteilen, was es war?«

Nun, Mr. Honeyfoots Reaktion auf diese Bitte war vielleicht ein wenig sonderbar. Zuerst lächelte er Mr. Thorpe dankbar an, als hätte er sich genau das gewünscht: die Chance, die ausgezeichneten Gründe bekannt zu geben, warum er glaubte, dass Mr. Norrell zaubern konnte. Er öffnete den Mund, um zu sprechen. Dann hielt er inne, machte eine Pause, schaute sich um, als würden sich die ausgezeichneten Gründe, die vor einem Augenblick noch so unanfechtbar schienen, in seinem Mund in ein verschwommenes Nichts verwandeln und als könnten seine Zunge und seine Zähne nicht einen einzigen Grund in einem verständlichen englischen Satz formulieren. Er murmelte etwas von Mr. Norrells ehrlichem Gesicht.

Die Gilde von York hielt das für nicht sehr zufriedenstellend (und wären sie so privilegiert gewesen, Mr. Norrells Gesicht tatsächlich zu sehen, hätten sie es womöglich als noch weniger zufriedenstellend empfunden). Deswegen wandte Mr. Thorpe sich an Mr. Segundus und sagte: »Mr. Segundus, auch Sie haben Norrell gesehen. Was ist Ihre Meinung?«

Zum ersten Mal bemerkte die Gilde von York, wie blass Mr. Segundus war, und einigen Herren fiel ein, dass er ihnen, als sie ihn grüßten, nicht geantwortet hatte, als könnte er seine Gedanken nicht sammeln. »Fühlen Sie sich nicht wohl, Sir?«, fragte Mr. Thorpe besorgt. »Doch, doch«, murmelte Mr. Segundus. »Es ist nichts. Ich danke Ihnen.« Aber er blickte so verloren drein, dass einer der Herren ihm seinen Stuhl anbot und ein anderer ihm ein Glas kanarischen Wein holte, und der leicht erregbare Herr mit dem sandfarbenen Haar, der Efeublätter auf Mr. Norrells Pfad hatte streuen wollen, hegte insgeheim die Hoffnung, Mr. Segundus wäre verzaubert und sie würden etwas Außergewöhnliches zu sehen bekommen.

Mr. Segundus seufzte und sagte: »Ich danke Ihnen. Ich bin nicht krank, aber in der letzten Woche habe ich mich sehr schwerfällig und töricht gefühlt. Mrs. Pleasance hat mir Pfeilwurz gegeben und einen heißen Trunk aus Süßholzwurzeln, aber das alles hat nichts geholfen - was mich nicht überrascht, denn ich glaube, der Sitz der Verwirrung ist mein Kopf. Aber es geht mir schon besser. Wenn Sie fragen, meine Herren, warum ich...

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Autor

Susanna Clarke wurde am 1. November 1959 in Nottingham geboren und verbrachte ihre Kindheit in Nordengland und Schottland. 1981 machte sie ihren Abschluss in Philosophie, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften am St. Hilda's College in Oxford und arbeitete danach acht Jahre lang in der Verlagsbranche, ehe sie als Lehrerin nach Turin und Bilbao ging. 1992 kehrte sie nach England zurück und begann mit dem Schreiben. Ihr Debütroman »Jonathan Strange & Mr. Norrell« erschien 2004, wurde für den Man Booker Prize nominiert und mit dem Hugo Gernsback Award, dem British Book Awards Newcomer of the Year, dem Locus Award for Best First Novel und dem World Fantasy Award ausgezeichnet. Er stand elf Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde 2015 von der BBC als Fernsehserie adaptiert. 2020 erschien ihr zweiter Roman »Piranesi« im Blessing Verlag. Susanna Clarke lebt mit ihrem Partner, dem Schriftsteller Colin Greenland, in Derbyshire.