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Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am08.03.2022
So packend war Rotkäppchen noch nie: Der neue Bestseller von Fantasy-Horror-Königin Christina Henry!
Geh nicht allein in den tiefen, tiefen Wald. Aber Red hat keine Wahl: Seit die Krise vor drei Monaten über das Land kam, ist sie auf sich allein gestellt. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, sich zu ihrer Großmutter durchzukämpfen. Red fürchtet nicht die Unwesen, die nachts durch die Wälder streifen. Die wahre Bedrohung geht von den Menschen aus: von ihren dunklen Sehnsüchten, niederen Beweggründen und bösen Hintergedanken. Am schlimmsten jedoch sind die Männer in Uniform, mit ihren Befehlen und Geheimakten, die auf Reds Spur sind. Sie möchte niemanden töten, aber wer allein in den Wald geht, muss sich verteidigen können ...

Alle Bücher von Christina Henry:
Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen
Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
Die Bände (außer Alice) sind unabhängig voneinander lesbar; weitere in Vorbereitung.

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSo packend war Rotkäppchen noch nie: Der neue Bestseller von Fantasy-Horror-Königin Christina Henry!
Geh nicht allein in den tiefen, tiefen Wald. Aber Red hat keine Wahl: Seit die Krise vor drei Monaten über das Land kam, ist sie auf sich allein gestellt. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, sich zu ihrer Großmutter durchzukämpfen. Red fürchtet nicht die Unwesen, die nachts durch die Wälder streifen. Die wahre Bedrohung geht von den Menschen aus: von ihren dunklen Sehnsüchten, niederen Beweggründen und bösen Hintergedanken. Am schlimmsten jedoch sind die Männer in Uniform, mit ihren Befehlen und Geheimakten, die auf Reds Spur sind. Sie möchte niemanden töten, aber wer allein in den Wald geht, muss sich verteidigen können ...

Alle Bücher von Christina Henry:
Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen
Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
Die Bände (außer Alice) sind unabhängig voneinander lesbar; weitere in Vorbereitung.

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641266882
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum08.03.2022
Reihen-Nr.6
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3019 Kbytes
Artikel-Nr.5130659
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Der Geschmack der Angst

Irgendwo in einem Wald in den USA

Der Kerl auf der anderen Seite des Feuers musterte Red von oben bis unten, von den wilden Korkenzieherlocken, die unter ihrer roten Kapuze hervorlugten, bis zu dem kleinen Beil, das neben ihr auf dem Boden lag. Sein Blick huschte von dem getrockneten Blut an der Klinge - im schwachen Feuerschein kaum mehr als ein Schatten - zu dem gut gefüllten Rucksack daneben und wieder zurück zu ihrem Gesicht. Sie hielt ihren Gesichtsausdruck so neutral wie möglich, nichtssagend wie Milchreis.

Red wusste genau, was er dachte. Was er glaubte, ihr antun zu können. Männer wie ihn gab es überall, hatte es schon gegeben, bevor die Welt auseinandergefallen war, und es brauchte keine besondere Wahrnehmungsgabe, um zu erkennen, was in den Augen dieser Männer stand. Zweifellos hatte er seit Beginn der KRISE (in Gedanken schrieb Red sie immer in Großbuchstaben) schon reichlich vergewaltigt und gemordet und gestohlen. Er hatte Menschen verletzt, die er für schwach hielt oder die er überraschen konnte, und so hatte er überlebt.

Viele Menschen glaubten sich Red überlegen, weil sie eine einbeinige Frau mit einer Prothese war, hielten sie für langsam oder unfähig und meinten, sie könnten sie leicht überwältigen. Viele Menschen hatten bereits herausgefunden, dass sie damit falschlagen. Gerade eben erst hatte diese Erkenntnis wieder jemanden getroffen - daher das Blut an dem Beil, das die Aufmerksamkeit des Fremden, der ungebeten an ihr Feuer gekommen war, so fesselte.

Eigentlich hätte sie die Klinge säubern müssen, auch wenn es ihr egal war, ob das Blut ihm Angst einjagte oder nicht. Sie hätte es tun sollen, weil das Beil, abgesehen von ihrem Verstand, die einzige Waffe war, die sie zu ihrer Verteidigung besaß. Sie sollte sie besser pflegen.

Er war mit breitbeinig wiegendem Gang unter den Bäumen hervor- und auf die Lichtung getreten, mit dieser Haltung, die besagte: »Hey, kleine Lady, du sehnst dich doch bestimmt nach ein bisschen Gesellschaft.« Er hatte etwas über die kalte Nacht gesagt und wie hübsch ihr Feuer aussah. Sein kurzes stacheliges Haar stand steif vom Kopf ab, als hätte er es mal vollständig abrasiert und jetzt wüchse es heraus. Hatte er sich den Schädel rasiert, weil er Soldat gewesen war? Falls ja, war er jetzt wahrscheinlich Deserteur. Er wirkte mager und drahtig, mit fester, trockener Muskulatur, was sie an einen Kojoten denken ließ. Einen hungrigen Kojoten.

Immerhin sah er nicht krank aus. Natürlich sahen sie nie krank aus, wenn sie sich infizierten, aber schon bald fingen sie an zu husten, und ihre Augen röteten sich, weil so viele Blutgefäße platzten, und ein paar Tage, nachdem der HUSTEN begann, nun ... es fing täuschend harmlos an. Dieser Husten, eine leichte Trockenheit in der Kehle, die man nicht wieder loswurde, und dann wurde es ganz plötzlich sehr viel mehr, wie ein harmloses Geplänkel, das sich unversehens zu einem Weltkrieg auswuchs.

Die Ausbeulung an der Hüfte unter seinem schäbigen Mantel entging Red nicht. Sie fragte sich beiläufig, ob er mit einem Revolver umgehen konnte oder ob er es nur genoss, seine Männlichkeit damit zu unterstreichen.

Sie wartete ab. Sie musste nicht höflich zu jemandem sein, der sie für sein nächstes Opfer hielt. Er hatte sich nicht vorgestellt, obwohl er an ihr Feuer getreten war, das sie so mühsam errichtet hatte, und seine Hände daran wärmte.

»Bist du ...?«, fing er an, während sein Blick wieder über sie hinwegglitt. Als er das Metall an ihrem linken Knöchel aufblitzen sah, gerade so sichtbar unter dem aufgekrempelten Saum ihrer Hose, hielt er kurz inne.

»Bin ich was?«, fragte sie, obwohl ihr Tonfall nicht zu einer Fortsetzung des Gesprächs einlud.

Er zögerte, schien es sich anders zu überlegen, dann machte er eine Geste um sein Gesicht herum. »Deine Augen sind hell, aber deine Haut ist braun. Bist du halbe-halbe?«

Sie bedachte ihn mit ihrem bisher ausdruckslosesten Blick, ihre Miene verriet nicht mehr als eine Scheibe Toastbrot.

»Halbe-halbe?«, wiederholte sie und tat, als verstünde sie nicht.

Red wusste, dass ihr unbestimmtes Aussehen Weiße nervös machte, weil sie nicht wussten, wie sie sie einordnen sollten. Sie hätte halb afrikanisch, halb nahöstlich, vielleicht aber auch Latina oder einfach nur eine ziemlich dunkle Italienerin sein können. Die Augenfarbe hatte sie von ihrem Vater geerbt, eine Art grünliches Blau, und das vertiefte die Verwirrung in der Regel noch.

Die Blicke der anderen flatterten immer zu ihrem Haar, auf der Suche nach Anhaltspunkten, aber sie hatte dicke große Locken, die von überall herstammen konnten. Sie war die spekulativen Blicke und die idiotischen Fragen gewöhnt, weil sie ihr ganzes Leben lang damit hatte zurechtkommen müssen, aber es überraschte sie doch jedes Mal wieder (sollte es nicht, tat es aber dennoch), wie viele Leute sich noch über solch dummen Scheiß Gedanken machten, wenn doch die Welt unterging.

»Ich hab mich nur gefragt ...«, setzte er an.

»Wo ich herkomme, gilt es nicht gerade als höflich, Leute nach ihrer Herkunft zu fragen, bevor man sich überhaupt vorgestellt hat.«

»Stimmt«, sagte er. Der Eindringling hatte etwas von seiner Großspurigkeit verloren, mit der er auf die Lichtung getreten war. »Was machst du so ganz allein hier draußen? Ich dachte, alle sollten sich ins nächste Quarantäne-Camp begeben«, sagte er schließlich. Ungeachtet ihres Tadels, hatte er sich offenbar entschieden, sich nicht vorzustellen.

Sie würden also keine Freunde werden. Red war nicht traurig darüber.

»Was machst du denn hier so ganz allein?«, fragte sie zurück.

»Gute Frage«, sagte er und trat von einem Fuß auf den anderen. Sein Blick huschte umher, ein klares Zeichen dafür, dass als Nächstes eine Lüge aus seinem Mund zu erwarten war. »Ich habe meine Freunde im Dunkeln verloren. Wir sind auf Soldaten gestoßen und wurden voneinander getrennt.«

»Soldaten?«, fragte sie schärfer, als sie vorgehabt hatte. »Eine Patrouille?«

»Ja.«

»Wie viele?«

Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Schon ein paar. Es war dunkel, und wir wollten nicht ins Camp. Genau wie du.«

Versuch erst gar nicht so zu tun, als hätten wir irgendwas gemeinsam. »Bist du vom Highway her gekommen? Weißt du, in welche Richtung die Soldaten wollten? Sind sie dir gefolgt?«

»Nein, ich bin ihnen entkommen. Hab auch hinter mir nichts mehr von ihnen gehört.«

Diese Antwort klang, als hätte er sie erfunden, um zu erklären, warum er allein und ohne Proviant oder Gesellschaft im Wald unterwegs war und um ihr Feuer herumschnüffelte.

Red hoffte aufrichtig, dass der Mist, den er behauptete, stimmte, weil sie wirklich keine Lust hatte, auf Soldaten zu treffen. Die Regierung wollte alle Menschen zusammentreiben und in Quarantäne stecken (»um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern« - Red hatte nur verächtlich geschnaubt, als sie das gehört hatte, denn es gab ja wohl keinen schnelleren Weg, die Krankheit zu verbreiten, als einen ganzen Haufen Leute auf engem Raum zusammenzusperren, und die medizinischen Berater der Regierung hätten es eigentlich besser wissen müssen), und sie hatte keine Zeit für deren Quarantäne. Sie musste zu ihrer Großmutter, und der Weg war noch sehr weit.

Heute war sie im Laufe des Tages an einem Highway vorbeigekommen. Der Highway hatte ihr Angst gemacht, da es wahrscheinlicher war, in der Nähe von Highways oder Straßen oder Orten auf Soldaten (oder allgemein andere Menschen) zu treffen. Auch wenn sie auf keine Patrouille gestoßen war, war es im Wald, etwa zwei oder drei Meilen von der Straße entfernt, dann doch zu ... einer kleinen Auseinandersetzung mit einem kleinen Grüppchen ganz gewöhnlicher Leute gekommen. Seitdem hatte sie versucht, so schnell wie möglich von jedem Ort wegzukommen, an dem sich möglicherweise Menschen aufhalten könnten. Red hatte kein Interesse daran, sich irgendeiner Gruppe anzuschließen.

Sie hatte den Kojoten nicht eingeladen, sich zu ihr zu setzen, und es war offensichtlich, dass er nun nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte. Sie sah es ihm am Gesicht an, was seiner Meinung nach als Nächstes passieren würde.

Er rechnete damit, dass sie höflich sein und ihm einen Platz an ihrem Feuer anbieten würde. Er dachte, sie würde ihm vertrauen, weil sie allein war und weil er allein war und Menschen von Natur aus Rudeltiere waren, die sich lieber zusammentaten, als sich allein durchzuschlagen. Dann, wenn sie in ihrer Wachsamkeit nachließ, oder vielleicht auch, wenn sie eingeschlafen war, würde er sich von ihr nehmen, was er wollte, und abhauen. Doch sie hielt sich nicht an sein kleines Drehbuch, und er wusste jetzt nicht, wie er improvisieren sollte.

Nun, Reds Mutter hatte keine Närrin großgezogen, und sie würde den Kojoten nicht einladen, sich mit ihr zum Essen hinzusetzen. Sie rührte in dem Eintopf auf dem Feuer und stellte fest, dass er heiß genug war.

»Das riecht aber gut«, sagte er hoffnungsvoll.

»Ja, tut es«, antwortete Red. Sie zog den Topf vom Feuer und goss sich etwas von dem Eintopf in ihre Campingschüssel.

»Ich hab seit gestern keinen Happen mehr gegessen«, sagte er.

Red stellte die Schüssel in ihren Schoß und löffelte sich etwas von dem Eintopf in den Mund, nur einen winzigen Bissen. Es war zu früh und das Essen viel zu heiß, sodass sie sich die Zunge verbrannte. Die nächsten...
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Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.