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Rosenblütenträume

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
704 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am21.12.2020
Zwischen Glamour und Rosenduft kämpfen zwei Frauen um ein einst glanzvolles Familienunternehmen ...
Das »House of Farrell« - ein altehrwürdiges, luxuriöses Kosmetiklabel mit einem eleganten Geschäft in traumhafter Londoner Location. Unerschütterlich führt die legendäre Athina Farrell das Familienunternehmen, während ihre treue Mitarbeiterin Florence Hamilton den exklusiven Laden und so manches Geheimnis hütet. Doch nach einigen mageren Jahren steht das House of Farrell vor dem Ruin. Bianca Bailey, erfolgreiche Firmenretterin, soll das Unternehmen wieder neuem Glanz zuführen. Kein leichtes Unterfangen, denn mit dem House of Farrell ist eine große Geschichte voller Schicksal, Macht und Leidenschaft verbunden ...

Penny Vincenzi (1939 - 2018) zählt zu Großbritanniens erfolgreichsten und beliebtesten Autorinnen. 1989 erschien ihr erster von insgesamt 20 Romanen, die sich weltweit über 4 Millionen Mal verkauften. Sie gilt als »Königin des modernen Blockbusters« (Glamour).
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Produkt

KlappentextZwischen Glamour und Rosenduft kämpfen zwei Frauen um ein einst glanzvolles Familienunternehmen ...
Das »House of Farrell« - ein altehrwürdiges, luxuriöses Kosmetiklabel mit einem eleganten Geschäft in traumhafter Londoner Location. Unerschütterlich führt die legendäre Athina Farrell das Familienunternehmen, während ihre treue Mitarbeiterin Florence Hamilton den exklusiven Laden und so manches Geheimnis hütet. Doch nach einigen mageren Jahren steht das House of Farrell vor dem Ruin. Bianca Bailey, erfolgreiche Firmenretterin, soll das Unternehmen wieder neuem Glanz zuführen. Kein leichtes Unterfangen, denn mit dem House of Farrell ist eine große Geschichte voller Schicksal, Macht und Leidenschaft verbunden ...

Penny Vincenzi (1939 - 2018) zählt zu Großbritanniens erfolgreichsten und beliebtesten Autorinnen. 1989 erschien ihr erster von insgesamt 20 Romanen, die sich weltweit über 4 Millionen Mal verkauften. Sie gilt als »Königin des modernen Blockbusters« (Glamour).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641269135
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum21.12.2020
Seiten704 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2121 Kbytes
Artikel-Nr.5231475
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1


Liebe auf den ersten Blick, genau das war es; berauschend, lebensverändernd, pulsbeschleunigend. Etwas Vergleichbares war ihr zuvor nur zweimal passiert, dieses Gefühl des Wiedererkennens, dass etwas so absolut richtig für sie war. Sie hatte keine Sekunde gezögert, keine Spielchen gespielt, nicht gesagt, sie würde es sich überlegen. Doch nach einem Blick auf ihre Uhr hatte sie gemerkt, dass sie zu spät zur Vorstandssitzung kommen würde, und war nach einer äußerst knappen Verabschiedung aus dem Lokal gehastet.

Im Taxi rief sie als Erstes ihren Mann an. Das tat sie immer, denn er musste Bescheid wissen, sofort davon erfahren. Sein Leben wurde von ihren Entscheidungen genauso stark beeinflusst wie das ihre. Er freute sich wie erwartet für sie und sagte, sie würden sich beim Abendessen weiter unterhalten. Es würde spät werden, erinnerte sie ihn, worauf er nur leise seufzend meinte, er freue sich trotzdem auf sie, wann immer sie käme.

Sie konnte sich glücklich schätzen, einen solchen Mann zu haben, dachte sie.

»Gut gelaufen.« Hugh Bradford lehnte sich zurück und bestellte einen Brandy. Sonst trank er mittags keinen Alkohol; er hatte sich während des Essens auf Wasser beschränkt und lediglich mit einem Glas Champagner auf den Deal angestoßen, obwohl er Lust auf mehr gehabt hätte. Und auch Bianca hatte nur ein paar Schlückchen von dem Champagner getrunken, um einen klaren Kopf zu bewahren.

Hugh fragte sich kurz, ob diese attraktive Frau sich jemals gehen ließ, und kehrte dann wieder in die Realität zurück. Solche gedanklichen Ausflüge hatten in seiner Beziehung zu Bianca keinen Platz.

»Ja, ausgezeichnet«, pflichtete ihm Mike Russell, sein langjähriger Kollege, mit einem anerkennenden Blick auf die Brandyflasche bei. »Jetzt müssen wir sie nur noch der Familie verkaufen.«

»Der bleibt keine andere Wahl«, sagte Bradford. »Aber ich glaube, sie werden sie mögen. Oder zumindest die Vorstellung von ihr. Bestimmt finden sie sie besser als einen Mann. Wir sollten ein Treffen für Anfang nächster Woche vereinbaren.«

»Oder noch diese? Wir haben nicht viel Zeit.«

»Ich werde die Familie und die Unternehmensleitung von Farrell am Freitag kennenlernen«, sagte Bianca an jenem Abend zu ihrem Mann. »Am Freitagnachmittag. Ich kann´s kaum erwarten. Das Ganze ist einfach irre, Patrick, als hätte Hollywood die Story dazu geschrieben.«

»Tatsächlich?«

»Ja. Natürlich gibt´s eine Matriarchin - in der Kosmetikbranche wirkt im Hintergrund fast immer eine Matriarchin ...«

»Tatsächlich?«, fragte Patrick noch einmal.

»Ja. Elizabeth Arden, Estée Lauder, Helena Rubinstein ...«

»Ich glaube nicht, dass ich interessante Gedanken zur Kosmetikindustrie beitragen kann«, bemerkte Patrick. »Da kenne ich mich nicht so gut aus. Doch vermutlich wird sich das bald ändern.«

»Könnte gut sein. In diese Branche muss man vollkommen eintauchen, um sie zu begreifen. Jedenfalls hat die Matriarchin Lady Farrell das Unternehmen 1953 mit ihrem Mann gegründet, der vor fünf Jahren gestorben ist. Schon traurig, es scheint die große Liebe gewesen zu sein; die Ehe hat fast sechzig Jahre gehalten. Dann wären da eine Tochter und ein Sohn in der Unternehmensleitung, die beide, soviel wir wissen, nicht viel zu melden haben, und noch so eine alte Dame, eine gewisse Florence Hamilton, die von Anfang an mit von der Partie ist und wahrscheinlich aus nostalgischen Gründen in der Unternehmensleitung sitzt.«

»Praktisch eine Familienangelegenheit also.«

»Jedenfalls halten sie momentan sämtliche Anteile, und Lady Farrell wird sich nicht kampflos geschlagen geben, obwohl sie muss, weil die Bank kurz davorsteht, den Geldhahn zuzudrehen, so weit sind sie im Minus. Trotzdem glaube ich - nein wir, Hugh, Mike und ich glauben, dass die Sache Potenzial hat. Ich kann´s kaum erwarten, mich an die Arbeit zu machen. Es wird eine lange Sitzung. Ist das okay für dich?«

»Klar. Ich geh mit den Kindern ins Kino, den Tim-und-Struppi-Film anschauen. Der interessiert dich sowieso nicht ...«

»Stimmt«, pflichtete Bianca ihm bei, »ich kann mir kaum was Langweiligeres vorstellen.«

»Gut, dann sind wir uns ja einig«, sagte Patrick Bailey.

Bianca Bailey war in der Geschäftswelt so etwas wie ein Rockstar. Ihre Bühne war nicht die O2-Arena und auch nicht Wembley, sondern die Welt der Hochfinanz, und ihr Erfolg bemaß sich nach Umsätzen und Aktienkursen. Mit ihren achtunddreißig Jahren galt sie mit ihrer blendenden Erfolgsbilanz bei der Umstrukturierung von Unternehmen als weiblicher Midas und war aufgrund ihrer Attraktivität ein Gottesgeschenk für alle PR-Leute. Sie war groß gewachsen (barfuß fast eins achtzig), schlank, elegant und mit ihrer dunklen Haarmähne und den großen grauen Augen ausgesprochen foto- und telegen. Außerdem war sie redegewandt, charmant, glücklich verheiratet, hatte drei reizende Kinder, wohnte in einem beeindruckenden Haus in Hampstead und besaß, wie nicht anders zu erwarten, ein sehr hübsches Landhaus in Oxfordshire, das sie bescheiden als »Cottage« bezeichnete. Wie schon mehr als einer ihrer Freunde bemerkt hatte: Wenn die Baileys nicht so verdammt nett gewesen wären, hätte man sie durchaus hassen können.

Bianca hatte gerade überlegt, was sie als Nächstes tun würde, nachdem sie wichtigen Anteil am erfolgreichen Verkauf des Unternehmens, in dem sie gegenwärtig CEO war, eines bis dahin nicht groß in Erscheinung getretenen Toilettenartikelherstellers, gehabt hatte, als Mike Russell von Porter Bingham, Risikokapitalgebern, sie telefonisch zu einem Kaffee und einem Gespräch zu sich bat. Da sie schon früher mit dem Unternehmen zusammengearbeitet hatte, wusste sie, dass es wieder einmal darum gehen würde, einem erfolglosen Betrieb auf die Beine zu helfen.

Was sie ihr präsentierten, war schwierig, und schwierigen Dingen konnte Bianca einfach nicht widerstehen.

»Sie sind auf uns zugetreten«, hatte Mike Russell ihr erklärt. »Genauer gesagt der Sohn Bertram. Sieht auch aus wie ein Bertram, ist aber ganz nett. Im Moment schreiben sie jährlich fünf Millionen Verlust, doch das Unternehmen hätte Potenzial, besonders wenn Sie sich der Sache annähmen. Es bestünde die Aussicht auf einen Verkauf in fünf bis acht Jahren. Schauen Sie es sich an und sagen Sie mir, was Sie davon halten.«

Genau das hatte Bianca getan. Beim Anblick der Bilanzen waren ihr die Haare zu Berge gestanden. Trotzdem war ihr klar gewesen, was Mike Russell mit dem »Potenzial« des Unternehmens gemeint hatte, und so hatten sie sich mit seinem Partner Hugh zum Lunch im Le Caprice getroffen und sich darauf geeinigt, dass Porter Bingham dem Haus Farrell einen Investitionsvorschlag unterbreiten würde.

»Meiner Ansicht nach lassen sich die fünf Millionen Pfund Verlust innerhalb von fünf Jahren in einen jährlichen Gewinn von zehn Millionen Pfund verwandeln«, hatte Bianca Mike Russell mitgeteilt. »Aber dazu müssten Sie ungefähr dreizehn Millionen investieren, sagen wir zehn sofort und später noch mal zwei oder drei Millionen.«

Bianca hatte ihm ihr breitestes Julia-Roberts-Lächeln geschenkt. Sie mochte die beiden, und Hugh war auf konventionelle Art ziemlich attraktiv. Bianca hatte schon oft dem Schicksal dafür gedankt, dass er nicht ihr Typ war, weil sie vermutlich sonst hin und wieder weniger professionelle Entscheidungen getroffen hätte. Obwohl sie sich in ihrem erfolgreichen Berufsleben bisher niemals von persönlichen Erwägungen hatte leiten lassen. Das war einer der vielen Gründe für ihren Erfolg.

»Ich finde das ziemlich aufregend«, hatte sie Patrick mitgeteilt, nachdem sie von jener ersten Besprechung nach Hause gekommen war, »aber ich hätte gern deine Zustimmung. Das wird noch härter als bei PDN. Was sagst du dazu?«

Patrick hatte geantwortet, dass sie das Angebot selbstverständlich annehmen müsse, wenn sie das wirklich wolle. Was sie machen würde, wenn er ihr nicht seinen Segen gäbe, fragte er lieber nicht. Denn Bianca tat immer, was sie wollte.

Patrick wusste, was ihm bevorstand; wie bei jedem neuen Projekt von Bianca lagen viele einsame Abende vor ihm, denn ihr Engagement für ein neues Unternehmen geriet jedes Mal fast zur Obsession. Er fügte sich aus zwei Gründen in sein Schicksal: Erstens fand er ihre Projekte selbst ziemlich interessant, und zweitens liebte er Bianca und wollte, dass sie zufrieden war.

Er neigte nicht zu quälender Innenschau, denn als Einzelkind besaß er gesundes Selbstbewusstsein. »Wir sind nicht wie andere Leute«, sagte Patrick gern, und das entsprach der Wahrheit.

Auch Bianca hatte keine Geschwister. Darüber hatten sie in den Anfängen ihrer Beziehung oft gesprochen, es schweißte sie zusammen. Sie hatte ihm sogar eine Statistik präsentiert, die nachwies, dass Einzelkinder sich häufig von Einzelkindern angezogen fühlten - »oder von den ältesten Kindern in einer Familie, was praktisch das Gleiche ist«. Außerdem führte sie aus, dass Einzelkinder der Statistik nach für gewöhnlich ausgesprochen erfolgreich waren und zu Zwanghaftigkeit neigten. Patrick war sich nicht so sicher, ob das auch auf ihn zutraf, doch natürlich wollte er nicht, dass die dynamische Miss Wood ihn als liebenswerten Versager betrachtete. Oder ihr Vater, der angesehene Historiker Gerald Wood, dem mittelalterliches Staatswesen und Literatur näher waren als das einundzwanzigste Jahrhundert, insbesondere seit seine geliebte Frau Pattie neunzehn Jahre zuvor das Zeitliche gesegnet hatte.

»Hallo, Mr Bailey. Hatten Sie einen guten...

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Autor

Penny Vincenzi (1939 - 2018) zählt zu Großbritanniens erfolgreichsten und beliebtesten Autorinnen. 1989 erschien ihr erster von insgesamt 20 Romanen, die sich weltweit über 4 Millionen Mal verkauften. Sie gilt als »Königin des modernen Blockbusters« (Glamour).