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Scholomance - Tödliche Lektion

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.03.2021
Eine Magierschule, in der Versagen den sicheren Tod bedeutet ...
Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat: keine Lehrer, keine Ferien, Freundschaft nur als Mittel zum Zweck und sehr ungleiche Überlebenschancen. Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule - die Abschlussprüfung oder den Tod.
Galadriel, genannt El, ist bestens vorbereitet auf die Gefahren der Schule: Sie hat zwar niemanden, der ihr hilft, aber eine starke dunkle Gabe, mit der sie problemlos auf einen Schlag die Monster auslöschen könnte, die überall in der Schule lauern. Aber das würde auch ihre Mitschüler treffen. Anders als der unerträgliche Schulstar Orion, der ständig Leben rettet, tut El deshalb alles, um diese Gabe nicht zu nutzen - es sei denn, sie hat keine andere Wahl ...
Unzählige Fans sind von den bildgewaltigen und genial erzählten Geschichten der Bestsellerautorin Naomi Novik begeistert. Ihre starken Heldinnen widersetzen sich Konventionen und zeichnen sich durch Komplexität aus. »Scholomance« bietet dunkle und gewitzte Abenteuer voller unerwarteter Wendungen.
Alle Bände der »Scholomance«-Trilogie:
Scholomance - Tödliche Lektion (Band 1)
Scholomance - Der letzte Absolvent (Band 2)
Scholomance - Die goldenen Enklaven (Band 3)

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine Magierschule, in der Versagen den sicheren Tod bedeutet ...
Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat: keine Lehrer, keine Ferien, Freundschaft nur als Mittel zum Zweck und sehr ungleiche Überlebenschancen. Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule - die Abschlussprüfung oder den Tod.
Galadriel, genannt El, ist bestens vorbereitet auf die Gefahren der Schule: Sie hat zwar niemanden, der ihr hilft, aber eine starke dunkle Gabe, mit der sie problemlos auf einen Schlag die Monster auslöschen könnte, die überall in der Schule lauern. Aber das würde auch ihre Mitschüler treffen. Anders als der unerträgliche Schulstar Orion, der ständig Leben rettet, tut El deshalb alles, um diese Gabe nicht zu nutzen - es sei denn, sie hat keine andere Wahl ...
Unzählige Fans sind von den bildgewaltigen und genial erzählten Geschichten der Bestsellerautorin Naomi Novik begeistert. Ihre starken Heldinnen widersetzen sich Konventionen und zeichnen sich durch Komplexität aus. »Scholomance« bietet dunkle und gewitzte Abenteuer voller unerwarteter Wendungen.
Alle Bände der »Scholomance«-Trilogie:
Scholomance - Tödliche Lektion (Band 1)
Scholomance - Der letzte Absolvent (Band 2)
Scholomance - Die goldenen Enklaven (Band 3)

New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641270278
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.03.2021
Reihen-Nr.1
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3681 Kbytes
Artikel-Nr.5378131
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

Täuscher

Nach dem Abendessen versuchte ich, jemanden zu finden, der mit mir in die Werkstatt gehen würde, damit ich mir das nötige Material besorgen konnte, um meine Tür zu reparieren. Es ist eine ganz schlechte Idee, seine Türe abends nicht abzuschließen, ganz zu schweigen davon, ein klaffendes Loch darin zu lassen. Ich versuchte es ganz beiläufig: »Braucht irgendjemand was aus der Werkstatt?« Doch niemand biss an. Nachdem sie meine Geschichte gehört hatten, konnten sich alle denken, dass ich nach unten musste. Schließlich sind wir uns alle der Gefahren hier bewusst. Man schafft es hier nicht lebend raus, wenn man nicht jeden Vorteil nutzt, der sich einem bietet, und niemand mag mich so sehr, dass er mir einen Gefallen tun würde, ohne im Voraus dafür bezahlt zu werden.

»Ich könnte mitkommen«, erklärte Jack, lehnte sich vor und lächelte mich mit all seinen strahlend weißen Zähnen an.

Wenn er mich begleitete, bräuchte noch nicht mal irgendwas aus einer düsteren Ecke kriechen. Ich sah ihm direkt in die Augen und fragte in barschem Tonfall: »Oh, wirklich?«

Er überlegte kurz und blickte mich misstrauisch an. Dann zuckte er mit den Schultern. »Oh, nein, tut mir leid. Mir ist eben eingefallen, ich muss noch meine neue Wünschelrute fertig machen«, sagte er betont fröhlich, doch mit zusammengekniffenen Augen.

Eigentlich hatte ich ihn nicht wissen lassen wollen, dass ich über ihn Bescheid wusste. Jetzt würde er für mein Schweigen bezahlen müssen, sonst kam er noch auf die Idee, dass er mich auf andere Weise zum Schweigen bringen sollte. Aber wahrscheinlich hatte er sich ohnehin bereits entschieden, auf diese Taktik zu setzen. Noch etwas, das mir Orion eingebrockt hatte.

»Was ist dir die Sache wert?«, fragte Aadhya. Sie ist eher der clevere, pragmatische Typ und gehört zu den wenigen hier drin, die bereit sind, einen Deal mit mir zu machen. Um ehrlich zu sein, gehört sie zu den wenigen hier drin, die bereit sind, überhaupt mit mir zu reden. Davon abgesehen ist sie total kaltschnäuzig, was diese Dinge betrifft. Normalerweise wusste ich es zu schätzen, dass sie nicht um den heißen Brei herumredete. Da ihr aber nicht entgangen war, dass ich mich in einer Notlage befand, würde sie sich nicht in Gefahr begeben, wenn für diesen kleinen Ausflug nach unten für sie nicht mindestens das Doppelte des üblichen Preises heraussprang. Außerdem würde sie sicher dafür sorgen, dass ich den Großteil des Risikos trug. Ich warf ihr einen finsteren Blick zu.

»Ich gehe mit dir«, ließ sich Orion vom Tisch neben uns vernehmen, wo die New Yorker saßen. Er hatte das ganze Abendessen den Kopf nicht gehoben, während alle an unserem Tisch in voller Lautstärke darüber sprachen, wie wahnsinnig toll er war. Das war mir schon nach seinen anderen bemerkenswerten Rettungstaten aufgefallen. Ich hatte mich nie wirklich entscheiden können, ob er nur so tat oder tatsächlich so bescheiden war, dass es schon krankhaft schien, oder ob er einfach so schrecklich unbeholfen war, dass er nicht wusste, was er sagen sollte, wenn andere Leute ihm Komplimente machten. Auch jetzt hob er nicht mal den Kopf, sondern sprach einfach durch den zerzausten Haarvorhang vor seinem Gesicht, während er auf seinen leer gegessenen Teller starrte.

Na, das war doch nett. Ich meine, natürlich würde ich eine Begleitung zur Werkstatt, die mich nichts kostete, nicht ablehnen - aber das Ganze würde aussehen wie gehabt: Orion, mein Beschützer.

»Dann lass uns gehen«, erwiderte ich knapp und stand gleichzeitig auf. Hier in der Schule ist es stets besser, sofort loszulegen, wenn man einen Plan gefasst hat, sofern dieser Plan vorsieht, dass man etwas Ungewöhnliches tut.

Die Scholomance ist, wenn man´s genau nimmt, kein realer Ort. Sie verfügt zwar über absolut reale Wände, Fußböden, Decken und Leitungen, die alle in der realen Welt aus realem Eisen und Stahl, Kupfer und Glas und was weiß ich was gefertigt wurden, jedenfalls laut den ausgeklügelten Entwürfen, die überall in der Schule hängen. Doch wenn man versuchen würde, dieses Gebäude mitten in London nachzubauen, bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht mal weit genug in die Höhe wachsen würde, um in sich zusammenfallen zu können. Es funktioniert nur, weil es in die Leere gebaut wurde. Ich würde euch erklären, was die Leere ist, aber ich habe selbst keine Ahnung. Wenn ihr euch je gefragt habt, wie es war, als unsere Vorfahren noch in Höhlen wohnten und hinauf zu diesem riesigen schwarzen Ding voller funkelnder Lichter starrten und keine Ahnung hatten, was sich dort oben befand und was das alles zu bedeuten hatte, nun, ich nehme an, dass es eine ganz ähnliche Erfahrung war wie die, in einem Scholomance-Schlafraum zu sitzen und in die pechschwarze Leere zu starren. Ich kann euch an dieser Stelle gern versichern, dass diese Erfahrung nicht im Geringsten erfreulich oder angenehm ist.

Da sie sich fast komplett in der Leere befindet, muss sich die Schule auch nicht mit den langweiligen üblichen Gesetzen der Physik herumschlagen. Was es den Erschaffern, die sie erbaut haben, wiederum entschieden einfacher machte, sie dazu zu bewegen, so zu funktionieren, wie sie funktionieren soll. Die Entwürfe hängen überall aus, damit wir, wenn wir sie betrachten, die ursprüngliche Konstruktion durch unseren Glauben stärken, damit sie tatsächlich funktioniert. Und genau das tun wir, wenn wir die endlosen Treppen und Korridore hinauf- und hinunterstapfen und erwarten, dass sich unsere Klassenzimmer noch immer dort befinden, wo wir sie zum letzten Mal gesehen haben. Oder dass Wasser aus den Wasserhähnen kommt und dass wir alle weiteratmen werden, trotz der Tatsache, dass ein Ingenieur bei näherer Untersuchung der Leitungen und des Lüftungssystems womöglich zu dem Schluss kommen würde, dass sie nicht ausreichen, um mehrere Tausend Kinder zu versorgen.

Das war ja alles gut und schön und wahnsinnig clever von Sir Alfred und den anderen, doch das Problem, in einem überzeugbaren Raum zu leben, ist, dass man ihn auf alle möglichen Arten überzeugen kann. Wenn man sich mit sechs Leuten auf einer Treppe befindet und alle zum selben Klassenzimmer eilen, braucht man irgendwie nur halb so lang, um die Strecke zurückzulegen. Aber das unheimliche, beängstigende Gefühl, das einen beschleicht, wenn man in einen feuchten, dunklen Keller voller Spinnweben hinuntermuss und man überzeugt ist, dass einen gleich irgendetwas Grauenvolles anfallen wird, überträgt sich auch auf die Schule. Und die Mals freuen sich besonders, mit dieser speziellen Überzeugung zusammenzuarbeiten. Jedes Mal, wenn man irgendetwas nicht Alltägliches tut - wie zum Beispiel nach dem Abendessen allein in die Werkstatt zu gehen, wenn niemand sonst dort ist, weil alle so etwas möglichst vermeiden -, führen einen die Treppen und Korridore möglicherweise an einen ganz anderen Ort, der gar nicht auf den Entwürfen verzeichnet ist. Und man will dem, was einen dort erwartet, wirklich nicht begegnen.

Sobald man also beschlossen hat, einen nicht alltäglichen Ort aufzusuchen, macht man sich besser so schnell wie möglich auf den Weg, bevor man selbst oder jemand anders allzu viel darüber nachdenken kann. Ich steuerte direkt auf den nächsten Treppenabsatz zu und wartete, bis Orion und ich die Stufen weit genug hinuntergestiegen waren, sodass niemand mehr in Hörweite war, bevor ich ihn anschnauzte: »Welchen Teil von: Lass mich in Ruhe!, hast du nicht verstanden?«

Er trottete neben mir her, die Hände in den Hosentaschen, den Kopf gesenkt. Nun riss er den Kopf hoch. »Aber ... du hast doch gerade gesagt: Lass uns gehen -«

»Hätte ich dich lieber vor den anderen zur Sau machen sollen, nachdem sie alle glauben, du hättest mir das Leben gerettet?«

Er blieb tatsächlich mitten auf der Treppe stehen und begann: »Soll ich -«

Wir befanden uns zwischen zwei Stockwerken, kein Treppenabsatz war in Sichtweite. Das nächste Licht, das noch nicht völlig erloschen war, kam von einer flackernden Gaslampe zwanzig Schritte hinter uns, deren schwacher Schein lange dunkle Schatten auf die Stufen unter uns warf. Auch nur für eine Millisekunde eine Pause einzulegen, war quasi eine Rieseneinladung dafür, dass gleich etwas schiefgehen würde.

Ich selbst war weitergegangen, weil ich keine Vollidiotin war, und befand mich zwei Stufen unter ihm, bevor mir klar wurde, dass er stehen geblieben war. Ich streckte eine Hand aus, packte ihn am Handgelenk und zog ihn weiter.

»Nicht jetzt. Was ist denn mit dir los? Versuchst du absichtlich, die Bekanntschaft neuer und aufregender Mals zu machen?«

Er lief knallrot an, trottete wieder neben mir her und starrte noch intensiver auf den Boden, als hätte ich ihn mit meinen Worten tatsächlich getroffen, auch wenn das vollkommen albern war.

»Reichen dir die nicht, die dir ohnehin dauernd über den Weg laufen?«

»Tun sie nicht«, erwiderte er knapp.

»Was?«

»Sie laufen mir nicht über den Weg! Das sind sie noch nie.«

»Wie, du wirst nicht angegriffen?«, fragte ich empört. Er zuckte mit der Schulter. »Und wo ist dieser Seelenfresser dann hergekommen?«

»Hä? Ich kam gerade aus dem Waschraum und hab gesehen, wie sein Schwanzende unter deiner Tür verschwunden ist.«

Dann war er mir also tatsächlich zu Hilfe geeilt. Das war ja noch schlimmer! Ich dachte über seine Erklärung nach, während wir weitergingen. Natürlich, in gewisser Weise ergab das Sinn: Wenn ihr ein Monster wärt, warum solltet ihr dann den strahlenden Helden angreifen, der euch in tausend...

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New-York-Times-Bestsellerautorin Naomi Novik ist in New York geboren und mit polnischen Märchen und den Büchern von J.R.R. Tolkien aufgewachsen. Mit ihrem Debüt, der Fantasyreihe »Die Feuerreiter seiner Majestät«, wurde sie weltbekannt. Inzwischen hat sie zahlreiche Preise erhalten, darunter 2016 den Nebula Award für »Das dunkle Herz des Waldes« und 2019 den Locus Award für »Das kalte Reich des Silbers«. Naomi Novik lebt mit ihrer Familie und sechs Computern in New York.