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Wer wird denn gleich an Liebe denken

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.05.2022
Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, muss ein reicher Erbe her ...
Trix Barker, mäßig erfolgreiche Fotografin aus London, ist pleite und zunehmend verzweifelt. Für ihre beste Freundin steht fest: Trix braucht einen Mann, und zwar einen mit Geld. Am besten einen adligen Schlossherrn. Trix hält das zwar für eine Schnapsidee, aber eine andere Lösung fällt ihr auch nicht ein. Also heuert sie kurzerhand als Mädchen für alles auf einem Schloss in Kent an. Doch leider ist das Gemäuer ziemlich in die Jahre gekommen, der Garten völlig verwildert und der Hausherr wenig romantisch veranlagt. Ganz anders der Denkmalschützer Rob, der Trix' Herz schon bald gewaltig aus dem Takt bringt ...
Sophie Kinsella meets »Downton Abbey« - eine bezaubernde romantische Komödie in einem englischen Schloss.
Humorvoll, charmant und romantisch - das großartige Debüt einer jungen Autorin aus Österreich.


Nina May, geboren 1988, liebt den englischen Sommer und frisch gebackene Scones mit viel Marmelade und Clotted Cream. Schon als Kind hat sie davon geträumt, in einem Schloss zu wohnen. »Wer wird denn gleich an Liebe denken« ist ihr Debütroman.
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Produkt

KlappentextWenn du glaubst, es geht nicht mehr, muss ein reicher Erbe her ...
Trix Barker, mäßig erfolgreiche Fotografin aus London, ist pleite und zunehmend verzweifelt. Für ihre beste Freundin steht fest: Trix braucht einen Mann, und zwar einen mit Geld. Am besten einen adligen Schlossherrn. Trix hält das zwar für eine Schnapsidee, aber eine andere Lösung fällt ihr auch nicht ein. Also heuert sie kurzerhand als Mädchen für alles auf einem Schloss in Kent an. Doch leider ist das Gemäuer ziemlich in die Jahre gekommen, der Garten völlig verwildert und der Hausherr wenig romantisch veranlagt. Ganz anders der Denkmalschützer Rob, der Trix' Herz schon bald gewaltig aus dem Takt bringt ...
Sophie Kinsella meets »Downton Abbey« - eine bezaubernde romantische Komödie in einem englischen Schloss.
Humorvoll, charmant und romantisch - das großartige Debüt einer jungen Autorin aus Österreich.


Nina May, geboren 1988, liebt den englischen Sommer und frisch gebackene Scones mit viel Marmelade und Clotted Cream. Schon als Kind hat sie davon geträumt, in einem Schloss zu wohnen. »Wer wird denn gleich an Liebe denken« ist ihr Debütroman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641271374
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.05.2022
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1695 Kbytes
Artikel-Nr.8381177
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel eins

»Cheeeese!« Ich reiße die Augen weit auf und ringe mir ein übertriebenes Lächeln ab, das motivierend wirken soll.

Vor mir sitzt ein Dutzend lustloser Sechsjähriger mit knallbunten Papphüten auf dem Kopf. Keiner von ihnen verzieht eine Miene.

»Cheese!«, rufe ich noch einmal, nun schon mit einem leicht verzweifelten Unterton.

Wieder keine Reaktion.

»Fotos machen ist doof!«, tönt es von einem kleinen Miesepeter aus der zweiten Reihe.

»Du sagst es. Also: Je schneller ihr jetzt ein hübsches Gesicht macht, desto eher ist die Sache erledigt.« Ich sehe die Kinder aufmunternd an und blicke durch die Kameralinse.

Ich bin Partyfotografin, unter anderem. Leider keine, die auf glamourösen Abendveranstaltungen berühmte Menschen mit einem Champagnerglas in der Hand ablichtet. Auch keine, die zumindest glückliche Menschen bei einem Jubiläum oder einer Hochzeit oder sonst einem freudigen Anlass fotografiert. Nein. Ich knipse Nervensägen, die keine Lust auf ein Fotogesicht haben.

»Verwöhnte Gören«, murmle ich kaum hörbar vor mich hin. Die Party dieser Knirpse kostet mehr, als ich in drei Monaten verdiene. Die dreistöckige Zuckergusstorte und die hübschen, kleinen, rosafarbenen Muffins auf dem Geburtstagstisch stammen aus dem Luxuskaufhaus Fortnum & Mason, die ausladenden Pappmaché-Figuren an den Wänden, die schon halb zerfetzt herunterhängen, hat eine Raumstylistin angebracht, und die Geschenktüten, die jedes Kind beim Heimgehen bekommen wird, sind mit hübschen Tiffany-Armbändern für die Mädchen und Minimanschettenknöpfen für die Jungs gefüllt. Als ob einer dieser Racker jemals freiwillig ein Jackett anziehen würde.

Klick! Nun, ein paar fröhliche Gesichter habe ich doch noch eingefangen.

Wenig später stehe ich, um hundertfünfzig Pfund reicher, aber dafür einiges ärmer an Würde, vor der noblen Eingangstür im Londoner Stadtteil Maida Vale, schultere meine schwere Fototasche, klemme mir das einklappbare Stativ unter den Arm und mache mich auf den Weg zur U-Bahn-Station.

Meine Fotoausrüstung ist schon älter und etwas sperrig. Außerdem ist es für einen Frühlingstag bereits ziemlich heiß. Noch bevor ich am Ende der Straße angekommen bin, rinnt mir die erste Schweißperle über die Stirn. In der vollgestopften U-Bahn wird es nicht besser, im Gegenteil. Beim Einsteigen fege ich einer älteren Dame mit meinem Stativ fast die Handtasche auf den Boden.

»Passen Sie doch auf!« Sie sieht mich empört an und presst sich ihre Tasche an die Brust, als wäre ich eine besonders dreiste Taschendiebin.

»Entschuldigung«, murmle ich und versuche, mich möglichst platzsparend in eine Ecke nahe der Tür zu drücken.

Ich hasse U-Bahn-Fahrten. Jeder müffelt vor sich hin, und manche nutzen die Enge im Abteil als willkommenen Vorwand, sich mit irgendwelchen unmöglichen Körperteilen an ihren Mitmenschen zu reiben. Ugh.

Würde Geld keine Rolle spielen, ich würde für jede verdammte Fahrt ein Taxi nehmen. Oder noch besser: einen eigenen Wagen samt Chauffeur. Den Chauffeur bräuchte ich, weil ich nicht gerade eine begnadete Autofahrerin bin. Oder, wie Dad immer ruft, sobald ich den Zündschlüssel umdrehen will: »Achtung! Trix im Anmarsch! Rette sich, wer kann!« Er findet das ungeheuer komisch.

Drei dicht gedrängte Stationen weiter wünsche ich mir, ich hätte mich für einen Sitzplatz entschieden. Die Fotoausrüstung lässt sich, mit einer Hand an der Haltestange, doch etwas schlecht handhaben. In der letzten Kurve wäre mir das Stativ fast quer durch das Abteil geschossen. Die Dame mit der Tasche sitzt mir schräg gegenüber und beäugt mich skeptisch. Ich habe das Gefühl, es wird immer noch heißer.

Meine Gedanken wandern zurück zum Kindergeburtstag. Niemals hätte ich gedacht, dass es so schwer sein würde, als Fotografin zu arbeiten. Es ist mühsam, jeden Tag. Nicht dass es reichen würde, tolle Fotos zu machen - nein, man muss ständig neue Kunden akquirieren, über Honorare verhandeln, Rechnungen schreiben ... Und dann erst die Erklärungen für das Finanzamt - wobei sich meine Steuerzahlungen in äußerst übersichtlichen Grenzen halten.

Endlich! Clapham Junction begrüßt mich mit dem vertrauten Gewusel, und ich trete erleichtert auf den Bahnsteig. Trauben von Menschen, die allesamt in die entgegengesetzte Richtung wollen, erschweren mir den Weg zum Ausgang, und als ich zehn Minuten später den Tesco-Supermarkt nahe meiner Wohnung betrete, bin ich endgültig durchgeschwitzt. Ich wohne in einem klitzekleinen Apartment im dritten Stock eines viktorianischen Hauses, das eine Renovierung bitter nötig hätte. Dafür ist es gerade so bezahlbar, für London. Oder zumindest war es das, als ich noch mit Alex zusammen hier gewohnt habe.

Mein Magen knurrt, als ob ich eine zweiwöchige Fastenkur hinter mir hätte. Es muss doch sicher wieder ein Sandwich im Sonderangebot sein? Hungrig lasse ich meinen Blick am Kühlregal entlangschweifen. Das letzte Mal hatte ich richtig Glück, da gab es eins mit Räucherlachs und Dijon-Senf zum halben Preis. Das Brot war zwar schon etwas zerdrückt, aber es hat trotzdem richtig gut geschmeckt.

Nichts. Nur der Thunfisch-Bagel mit Mayonnaise ist im Angebot, aber ich hasse Thunfisch. Und Mayonnaise. Jede Menge anderer Leute anscheinend auch, denn es liegen noch etliche Bagel fein säuberlich nebeneinander aufgereiht.

Mein Blick schweift begehrlich zu den anderen Brötchen. Da liegt es, frisch und appetitlich, mein Lieblingssandwich mit hauchdünnen Scheiben von Parmaschinken und 24 Monate gereiftem Parmesan, gekrönt von einem Klecks aromatischer Walnusscreme. Und es ist das letzte.

Ich schaue wieder zum Thunfisch-Bagel. Dann zurück zu meinem Lieblingssandwich.

1,99 Pfund oder 3,99?

Genuss oder Geldbörse?

Es sei denn ... die knallroten 50 %-Sticker sind recht schlampig aufgeklebt. Das macht sicher eine Aushilfe, die keine Lust auf gar nichts hat. Was wäre ... ich setze meinen Fingernagel vorsichtig an den Rand des Etiketts. Es lässt sich ziemlich leicht ablösen. Mein Blick wandert wieder zu meinem Lieblingssandwich, und ich kann einfach nicht widerstehen. Unauffällig sehe ich mich um, nach links und nach rechts, und löse dann blitzschnell das Etikett vom Bagel ab, um es mit einer eleganten Handbewegung auf dem Sandwich zu platzieren.

Trix, das ist Betrug!

Ich weiß, antworte ich mir selbst trotzig, aber für Tesco macht es doch so gut wie keinen Unterschied, und mein Tag war auch so schon beschissen genug. Mein Herz klopft ein bisschen schneller, aber ich glaube, es hat mich keiner gesehen. Ziemlich erschrocken über meine bis dato unentdeckte kriminelle Energie steuere ich auf den Ausgang zu.

Die Frau an der Kasse, eine solariumverbrannte Rothaarige (was einen ziemlich seltsamen Kontrast bildet), sieht zuerst das Sandwich in meiner Hand, dann mich skeptisch an.

»Sind Sie sicher, Miss, dass das rote Etikett auf diesem Sandwich war? Die sind nämlich normalerweise immer ruckzuck weg!«

Ich nicke eifrig.

Misstrauisch nimmt sie das Brötchen in die Hand, mustert es von allen Seiten und will es gerade über den Scanner ziehen, als hinter mir eine Stimme ertönt: »Sie hat das Etikett umgeklebt, ich habe es genau gesehen!«

Ich drehe mich peinlich berührt um und sehe einen feisten Mittfünfziger mit dicken Brillengläsern hinter mir stehen. Er trieft geradezu vor Selbstgerechtigkeit.

»Das Etikett war auf dem Thunfisch-Bagel, wie immer. Wieso schmeißt ihr den nicht endlich mal aus dem Sortiment? Isst sowieso kein Mensch!« Abfällig deutet er hinüber zum Kühlregal.

Die Rothaarige sieht mich empört an. »Ich wusste, dass das Parmaschinken-Sandwich nicht reduziert sein kann! Das ist versuchter Betrug, ist Ihnen das klar, Miss?«

»Entschuldigung«, murmle ich und merke, wie meine Wangen vor Scham zu brennen beginnen. Inzwischen hat sich eine kleine Schlange hinter uns gebildet. »Ich lege es zurück und klebe das Etikett wieder auf das richtige Sandwich, in Ordnung?«

»Sie machen hier gar nichts mehr!«, keift die Rothaarige. »Am besten verlassen Sie sofort den Laden, bevor ich noch den Sicherheitsdienst hole.«

Die Leute in der Schlange recken neugierig die Köpfe.

Es ist doch nur ein verdammtes Sandwich!, möchte ich der Kassiererin am liebsten entgegenschleudern, beherrsche mich aber.

»Die mit dem Parmaschinken sind nie reduziert!« Die Petze hinter mir schnappt sich gierig mein Sandwich, und ich sehe zu, dass ich rasch in Richtung Ausgang komme.

Na super, jetzt kann ich nicht einmal mehr in den Supermarkt um die Ecke gehen. Dabei finde ich Einkaufen schon generell nicht gerade amüsant. Es macht nun mal keinen Spaß, ständig nach Sachen Ausschau halten zu müssen, die entweder reduziert oder im Doppelpack günstiger sind. Wie gerne würde ich einfach mal wieder an der Feinkosttheke so richtig zulangen. Nur einmal.

Ich schlucke. Früher, als Alex noch da war, hatten wir auch nicht viel Geld, aber mindestens einmal im Monat sind wir zu Whole Foods gegangen und haben uns alle Leckereien gekauft, auf die wir Lust hatten. Dann deckten wir in unserem Apartment den Tisch, öffneten eine Flasche Wein und fühlten uns für einen Moment wie Gott in Frankreich.

Vor meinem inneren Auge tanzen eingelegte Artischocken mit knusprig gebratenen Garnelen Tango. Ich merke, dass mein Magen immer noch laut knurrt. Während ich die steilen Treppen zu meiner Wohnung hinaufsteige, sinniere ich...
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Autor

Nina May, geboren 1988, liebt den englischen Sommer und frisch gebackene Scones mit viel Marmelade und Clotted Cream. Schon als Kind hat sie davon geträumt, in einem Schloss zu wohnen. »Wer wird denn gleich an Liebe denken« ist ihr Debütroman.
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