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Die Wallflowers - Evie & Sebastian

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.02.2023
Evangeline Jenner wird nach dem Tod ihres Vaters ein Vermögen erben. Und nun liegt der berüchtigte Geschäftsmann tatsächlich im Sterben. Um ihrer bösartigen, habgierigen Verwandtschaft zu entkommen, die sie seit Jahren unterdrückt, sieht die schüchterne Evie nur noch einen Ausweg: Sebastian, Lord St. Vincent. Der berüchtigte Frauenheld ist nicht nur als unwiderstehlicher Herzensbrecher bekannt, er steckt auch in ernsthaften Geldsorgen. Verzweifelt macht Evie ihm einen Heiratsantrag, und Sebastian, der keiner Herausforderung widerstehen kann, willigt ein. Doch Evie ist fest entschlossen, eine Scheinehe zu führen und den charmanten Lord weder in ihr Bett noch in ihr Herz zu lassen ...
Dieser Titel ist bereits auf Deutsch unter dem Titel »Es begann in einer Winternacht« erschienen.

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEvangeline Jenner wird nach dem Tod ihres Vaters ein Vermögen erben. Und nun liegt der berüchtigte Geschäftsmann tatsächlich im Sterben. Um ihrer bösartigen, habgierigen Verwandtschaft zu entkommen, die sie seit Jahren unterdrückt, sieht die schüchterne Evie nur noch einen Ausweg: Sebastian, Lord St. Vincent. Der berüchtigte Frauenheld ist nicht nur als unwiderstehlicher Herzensbrecher bekannt, er steckt auch in ernsthaften Geldsorgen. Verzweifelt macht Evie ihm einen Heiratsantrag, und Sebastian, der keiner Herausforderung widerstehen kann, willigt ein. Doch Evie ist fest entschlossen, eine Scheinehe zu führen und den charmanten Lord weder in ihr Bett noch in ihr Herz zu lassen ...
Dieser Titel ist bereits auf Deutsch unter dem Titel »Es begann in einer Winternacht« erschienen.

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641297022
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.02.2023
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse3131 Kbytes
Artikel-Nr.9099000
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 1

London, 1843

Während Sebastian, Lord St. Vincent, die junge Frau musterte, die gerade in seine Londoner Residenz gestürmt war, schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er letzte Woche in Stony Cross Park möglicherweise versucht hatte, die falsche Erbin zu entführen.

Und obwohl Entführung bis vor Kurzem nicht auf Sebastians langer Liste von Schandtaten gestanden hatte, hätte er es auf jeden Fall geschickter anstellen sollen.

Im Nachhinein betrachtet war Lillian Bowman eine törichte Wahl gewesen, obwohl sie damals die perfekte Lösung für Sebastians Dilemma zu sein schien. Ihre Familie war wohlhabend, Sebastian dagegen hatte einen Titel und steckte in finanziellen Schwierigkeiten. Und die dunkelhaarige Schönheit Lillian schien mit ihrem lebhaften Temperament das Zeug zu einer unterhaltsamen Bettpartnerin zu haben. Er hätte sich ein weit weniger energisches Opfer aussuchen sollen. Lillian Bowman, die temperamentvolle, amerikanische Erbin, hatte sich seinem Plan heftig widersetzt, bis sie von ihrem Verlobten, Lord Westcliff, gerettet worden war.

Miss Evangeline Jenner hingegen, das lammfromme Geschöpf, das jetzt vor ihm stand, war ganz das Gegenteil von Lillian Bowman. Insgeheim betrachtete Sebastian sie mit Verachtung, er rief sich ins Gedächtnis, was er über sie wusste. Evangeline war das einzige Kind von Ivo Jenner, dem berüchtigten Londoner Spielclubbesitzer, mit dem ihre Mutter durchgebrannt war - die ihren Fehler allerdings schnell erkannt hatte. Evangelines Mutter stammte zwar aus gutem Hause, doch ihr Vater war kaum besser als der letzte Abschaum aus der Gosse. Trotz des unrühmlichen Stammbaums hätte Evangeline eine anständige Partie abgegeben, wäre da nicht ihre lähmende Schüchternheit gewesen, die sich in einem quälenden Stottern äußerte.

Sebastian hatte Männer finster sagen hören, eher würden sie ein Büßerhemd tragen, bis ihre Haut blutig gescheuert sei, als sich auf eine Unterhaltung mit ihr einzulassen. Natürlich war ihr Sebastian so weit wie möglich aus dem Weg gegangen. Das war nicht schwierig gewesen. Die schüchterne Miss Jenner pflegte sich bei offiziellen Gesellschaften zumeist in dunklen Ecken zu verstecken. Sie hatten noch nie miteinander gesprochen - ein Umstand, der ihnen beiden gut zu passen schien.

Doch jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Aus irgendeinem Grund hatte Miss Jenner es für angebracht gehalten, Sebastian zu einer skandalös späten Stunde uneingeladen zu Hause aufzusuchen. Um die Situation noch kompromittierender zu machen, war sie allein gekommen - und mehr als eine halbe Minute allein mit Sebastian zu verbringen reichte aus, um den Ruf eines jeden Mädchens zu ruinieren. Er war ausschweifend, amoralisch und perverserweise auch noch stolz darauf. In seiner gewählten Tätigkeit des dekadenten Verführers hatte er Maßstäbe gesetzt, die nur wenige Herzensbrecher erreichen konnten.

Sebastian entspannte sich in seinem Sessel und beobachtete mit trügerischer Gelassenheit, wie Evangeline Jenner näher kam. In der Bibliothek war es dunkel, bis auf das kleine Feuer im Kamin, dessen Schein sanft über das Gesicht der jungen Frau flackerte. Sie wirkte kaum älter als zwanzig, ihr Teint war frisch, und ihre Augen strahlten die Art von Unschuld aus, die ihn stets mit Verachtung erfüllte. Sebastian hatte Unschuld noch nie geschätzt oder gar bewundert.

Eigentlich hätte es sich für ihn als Gentleman gehört, sich aus seinem Sessel zu erheben, doch unter diesen Umständen schienen höfliche Gesten überflüssig. Stattdessen deutete er gleichgültig auf den anderen Sessel neben dem Kamin.

»Setzen Sie sich, wenn Sie mögen«, sagte er. »Obwohl ich an Ihrer Stelle nicht lange bleiben würde. Ich langweile mich schnell, und Sie stehen nicht gerade in dem Ruf, eine unterhaltsame Gesprächspartnerin zu sein.«

Bei seiner rüden Bemerkung verzog Evangeline keine Miene. Sebastian fragte sich unwillkürlich, welche Art von Erziehung sie so gründlich gegen Beleidigungen abgehärtet hatte, bei denen jedes andere Mädchen zutiefst errötet oder in Tränen ausgebrochen wäre. Entweder war sie einfältig, oder sie hatte bemerkenswerte starke Nerven.

Evangeline legte ihren Mantel ab, drapierte ihn über eine Armlehne des mit Samt bezogenen Sessels und nahm ohne jede Anmut oder Eleganz Platz. Ein Mauerblümchen, dachte Sebastian und erinnerte sich, dass sie nicht nur mit Lillian Bowman befreundet war, sondern auch mit Lillians jüngerer Schwester Daisy sowie mit Annabelle Hunt. Diese Gruppe von vier jungen Frauen hatte in der letzten Saison auf zahlreichen Bällen und Soireen am Rand gesessen, eine Gruppe ewiger Mauerblümchen. Doch nun schien sich ihr Glück gewendet zu haben, denn Annabelle war es endlich gelungen, sich einen Ehemann zu angeln, und Lillian hatte Westcliff gerade dazu gebracht, ihr einen Antrag zu machen. Sebastian bezweifelte allerdings, dass sich ihr Glück auch auf dieses linkische Wesen erstreckte.

Obwohl er versucht war, sie nach dem Grund ihres Besuchs zu fragen, fürchtete Sebastian, mit dieser Frage ein ausgedehntes Stottern auszulösen, das sie beide quälen würde. Er zwang sich zu warten, während Evangeline zu überlegen schien, was sie sagen wollte. Als sich das Schweigen in die Länge zog, betrachtete Sebastian sie in dem flackernden Licht und stellte überrascht fest, dass sie durchaus attraktiv war. Er hatte sie nie genauer angesehen, sondern sich immer nur mit dem Eindruck eines schluderigen, rothaarigen Mädchens mit schlechter Körperhaltung begnügt. Dabei war sie entzückend.

Während Sebastian sie taxierte, spürte er, wie sich seine Muskeln anspannten und sich die winzigen Härchen in seinem Nacken aufstellten. Er blieb entspannt im Sessel sitzen, hinterließ jedoch mit den Fingerspitzen leichte Eindrücke in dem weichen Samtpolster. Er fand es seltsam, dass er sie nie bemerkt hatte, da es doch so viel an ihr zu bemerken gab. Ihr Haar leuchtete in einem derart intensiven Rotton, wie er es noch nie gesehen hatte; es schien sich von dem Schein des Feuers zu nähren und vor Hitze zu glühen. Ihre schmalen Augenbrauen und der dichte Wimpernkranz waren kastanienbraun, während ihre Haut die einer echten Rothaarigen war - hell und mit leichten Sommersprossen auf Nase und Wangen. Sebastian amüsierte sich über die fröhlichen, kleinen, goldenen Tupfer, die aussahen, als hätte eine freundliche Fee sie über ihre Haut gestreut. Sie hatte volle Lippen, was überhaupt nicht der aktuellen Mode entsprach, die in einem natürlichen Rosa schimmerten, und große, runde blaue Augen ... schöne, aber emotionslose Augen wie die einer Wachspuppe.

»Ich habe die Nachricht erhalten, dass meine Freundin Miss Bowman jetzt Lady Westcliff ist«, sagte Evangeline in vorsichtigem Ton. »Sie und der Earl sind nach G ...Gretna Green gereist, nachdem er Sie ... verprügelt hat.«

» Er hat mich windelweich geprügelt , wäre wohl die zutreffendere Wortwahl«, erwiderte Sebastian liebenswürdig, wohl wissend, dass die blauen Flecken von Westcliffs Fäusten an seinem Kiefer ihrer Aufmerksamkeit nicht entgingen. »Er schien es nicht gut aufzunehmen, dass ich versucht habe, mir seine Verlobte auszuborgen.«

»Sie h ...haben sie entführt«, konterte Evangeline ruhig. » Ausborgen impliziert, dass Sie die Absicht hatten, sie zurückzugeben.«

Sebastian spürte, wie sich seine Lippen zu seinem ersten richtigen Lächeln seit Langem verzogen. Sie war offenbar nicht dumm. »Entführt also, wenn Sie es denn so genau nehmen wollen. Sind Sie deshalb gekommen, Miss Jenner? Wollen Sie mir einen Bericht über das glückliche Paar geben? Ich bin des Themas überdrüssig. Sie sollten lieber bald etwas Interessantes sagen, sonst müssen Sie leider gehen.«

»Sie w ...wollten Miss Bowman, weil sie eine reiche Erbin ist«, fuhr Evangeline fort. »Und Sie m... müssen jemand Vermögendes heiraten.«

»Das stimmt«, gab Sebastian leichthin zu. »Mein Vater, der Herzog, ist der einzigen Verantwortung, die er im Leben hatte, nicht gerecht geworden: das Familienvermögen zu bewahren, um es an mich weitergeben zu können. Meine Pflicht hingegen besteht darin, meine Zeit in lasterhaftem Müßiggang zu verbringen und auf seinen Tod zu warten. Ich habe meine Aufgabe vorzüglich erfüllt, der Herzog seine bedauerlicherweise nicht. Er hat das Familienvermögen verprasst, ist derzeit unverzeihlich arm und, was noch schlimmer ist, gesund.«

»Mein Vater ist reich«, sagte Evangeline sachlich. »Und liegt im Sterben.«

»Glückwunsch.« Sebastian musterte sie aufmerksam. Er bezweifelte nicht, dass Ivo Jenner ein beträchtliches Vermögen aus dem Spielclub besaß. Das Jenner´s war ein Ort, an dem Londoner Gentlemen Glücksspiele, gutes Essen, starke Getränke und billige Huren genossen. Es herrschte eine extravagante Atmosphäre mit einem angenehmen Hauch von Schäbigkeit. Noch zwanzig Jahre zuvor war das Jenner´s eine zweitklassige Alternative zum legendären Craven´s gewesen, dem größten und erfolgreichsten Spielclub, den England je gekannt hatte.

Doch als das Craven´s abbrannte und sein Besitzer sich weigerte, es wieder aufzubauen, hatte Jenners Club mangels Konkurrenz eine Reihe wohlhabender Stammgäste geerbt und war bald berühmt geworden. Nicht, dass es sich jemals mit dem Craven´s hätte vergleichen können. Ein Club war vor allem ein Abbild des Charakters und Stils seines Besitzers, und beides fehlte Jenner vollkommen. Derek Craven war unbestreitbar ein vollendeter Unterhalter gewesen. Ivo Jenner dagegen war ein grobschlächtiger Rohling, ein ehemaliger Boxer, der nie etwas Besonderes...

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Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.