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Wir irgendwann

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am12.12.20231. Auflage
Irgendwo in Schottland. Irgendwann mit dir. Ein zutiefst berührender Liebesroman auf zwei Zeitebenen. Ein schlechter Scherz. Das ist der erste Gedanke, der Emmeline durch den Kopf geht, als plötzlich eine junge Frau vor ihr steht und behauptet, ihre Tochter zu sein. Em hat keine Kinder. Mehr noch: Sie kann keine Kinder bekommen. Dieser dumme Scherz ist also alles andere als witzig. Er ist grausam. Doch die junge Frau meint es ernst, sie ist überzeugt, dass sie verwandt sind. Nach einer schockierenden Enthüllung beginnt so für Em eine Reise in die Vergangenheit. Und zu einem Mann, an den sich nur ihr Herz erinnern kann ...

Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIrgendwo in Schottland. Irgendwann mit dir. Ein zutiefst berührender Liebesroman auf zwei Zeitebenen. Ein schlechter Scherz. Das ist der erste Gedanke, der Emmeline durch den Kopf geht, als plötzlich eine junge Frau vor ihr steht und behauptet, ihre Tochter zu sein. Em hat keine Kinder. Mehr noch: Sie kann keine Kinder bekommen. Dieser dumme Scherz ist also alles andere als witzig. Er ist grausam. Doch die junge Frau meint es ernst, sie ist überzeugt, dass sie verwandt sind. Nach einer schockierenden Enthüllung beginnt so für Em eine Reise in die Vergangenheit. Und zu einem Mann, an den sich nur ihr Herz erinnern kann ...

Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644015180
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum12.12.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7943 Kbytes
Artikel-Nr.9141017
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 6 Emmeline

Heute

Ich habe die beiden jungen Leute schon durch das Schaufenster hindurch entdeckt. Sie sind zu früh dran, das Café öffnet erst um zehn, und als es an der Tür klopft, unterbreche ich mich beim Auffüllen der Zuckerstreuer, um ihnen genau das mitzuteilen. Ein Blick in ihre Gesichter macht jedoch klar, dass hier nicht zwei Touristen lediglich das Schild mit unseren Öffnungszeiten übersehen haben. Vor allem das Mädchen scheint mir so nervös, dass es vermutlich eher um eine Beschwerde geht.

«Hi, ihr seid etwas zu früh, wir öffnen leider erst um zehn», sage ich trotzdem und überlege dabei, um was es gehen könnte, wenn man dafür sogar persönlich erscheint.

«Ja, ich weiß», erwidert die junge Frau. «Hallo.»

In ihrem Gesicht arbeitet es, ganz eindeutig ist sie hier, um etwas loszuwerden. Aber Kendra hätte mir doch gesagt, wenn gestern etwas Besonderes vorgefallen wäre. Ist den beiden vielleicht etwas zugestoßen? Hat man sie bestohlen?

«Kann ich irgendwie helfen? Ich meine ... geht es euch gut?»

Im Blick des Mädchens liegt etwas, das ich nicht recht zu fassen bekomme. Hat sie etwa Angst?

«Sind Sie Emmeline Rose Sinclair?», fragt sie.

«Ja. Wieso?»

Für einen Moment sieht sie zu dem jungen Mann, der so wirkt, als mache er sich Sorgen, sie werde gleich zusammenbrechen. Was ist denn hier los?

«Ich bin ... also, ich bin Victoria Buchanan.»

Der Name sagt mir nichts, obwohl sie mich mustert, als müsse ich auf diese Eröffnung irgendwie reagieren.

«Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen ... wenn Sie Zeit haben, meine ich?»

Vielleicht will sie sich doch nur beschweren. Ein Unglück scheint zumindest nicht geschehen zu sein. «Worum geht es denn? Jetzt gerade passt es nicht so gut.» Demnächst werden die ersten Gäste erscheinen, und ich bin im Café noch nicht ansatzweise fertig.

«Es ist ...» Noch einmal sieht sie zu ihrem Freund, bevor sie weiterredet. «Es ist ein bisschen privat.»

Privat? Es geht um etwas Privates? Ich kenne die beiden nicht, was könnten sie also Privates mit mir besprechen wollen? Oder verstehe ich da etwas völlig falsch?

«Es tut mir leid, aber ich muss in einer halben Stunde aufmachen und noch einiges vorbereiten. Hat es irgendetwas mit dem Café zu tun? War etwas nicht in Ordnung?»

Sie schüttelt den Kopf, öffnet den Mund, schließt ihn wieder.

«Wäre vielleicht später Zeit?», fragt der junge Mann neben ihr. «Wir könnten noch einmal wiederkommen.»

Inzwischen hat sich die Anspannung der beiden auf mich übertragen, nervös lache ich auf. «Okay, so langsam macht ihr mich neugierig. Wie wäre es gegen halb eins? Da habe ich Pause.»

«Perfekt, danke. Sollen wir ins Café kommen, oder ...?»

«Nein», unterbreche ich ihn. «Wartet einfach hier, ich komme raus. Bis später.»

Ich schließe die Tür. Während ich letzte Vorbereitungen treffe, denke ich über die beiden nach, bis Kendra kurz darauf erscheint.

«Hallo!», ruft sie. «Soll ich die Tür gleich offen lassen?»

«Ja, ich bin fertig.» Ich binde mir eine der schwarzen Schürzen um, die unter der Theke hängen. «Sag mal, war gestern irgendetwas Besonderes, das du mir noch nicht erzählt hast?»

«Was genau meinst du?» Kendra geht in die Küche, um sich die Hände zu waschen, und noch bevor sie wieder herauskommt, öffnet sich die Eingangstür, und ein Pärchen tritt herein.

«Ist schon offen?»

«Ja», erwidere ich, greife nach unseren Getränkekarten und verschiebe alles Weitere auf später.

Gerade als ich die Bestellung des Pärchens notiere, taucht auch Fiona auf. Sie und Kendra kommen normalerweise um kurz vor zehn, um den ersten Schwung an Gästen aufzufangen. Wir bieten kein klassisches Frühstück, aber natürlich gibt es neben unserem Kuchenangebot auch Toast mit Marmelade, Croissants und ein paar andere Kleinigkeiten. Im Allgemeinen entscheiden sich die meisten Besucher trotzdem für ein Stück Kuchen mit heißer Schokolade, doch wenn sich morgens innerhalb von zwanzig Minuten nahezu zwei Drittel des Cafés auf einmal füllen, sind die Bestellungen allein in keiner akzeptablen Zeit zu bewältigen. In letzter Zeit habe ich häufiger über eine zusätzliche Aushilfe nachgedacht - mitunter werden die Wartezeiten für unsere Gäste trotz aller Anstrengung zu lang.

«Was hast du vorhin gemeint, als du gefragt hast, ob gestern irgendetwas Besonderes passiert sei?», will Kendra wissen, als es etwas ruhiger geworden ist.

«Heute Morgen stand ein Mädchen vor der Tür und wollte mit mir sprechen. Über etwas Privates.» Ich belade Kendras Tablett mit den dampfenden Tassen, die ich vorbereitet habe. «Erst dachte ich, es ginge um eine Beschwerde, aber irgendwie war es ... seltsam.»

«Ein Mädchen? Entschuldige, das habe ich völlig vergessen - jemand hat nach dir gefragt. Es war aber ein junger Typ, kein Mädchen. Sah gut aus.»

«Sie hatte einen Freund dabei. Victoria hieß sie.»

«Dann müssen das doch die beiden gewesen sein, die gestern hier waren. Ich habe ihm gesagt, dass du heute ab zehn da bist.»

«Hat er gesagt, worum es geht?»

«Nein, er hat nur gefragt, ob du hier arbeitest und ob er mit dir sprechen könnte.»

«Komisch.»

«Was wollten sie denn?»

«Das weiß ich eben noch nicht. Wir treffen uns in meiner Pause.»

«Okay.» Vorsichtig balanciert Kendra das Tablett aus. «Klingt spannend.»

«Was klingt spannend?» Fiona tritt aus der Küche, in den Händen zwei Teller mit Toast und Schokoladencroissants. Sie trägt ihre feinen, blonden Haare mit einem Tuch aus dem Gesicht gebunden und wirkt wie immer so zierlich und fast schon ätherisch, dass man ihr am liebsten sofort alles abnehmen möchte. An Victoria und ihren Freund kann sie sich nicht erinnern.

«Vielleicht haben sie dein Auto zerkratzt», sagt sie.

«Erstens steht das in der Tiefgarage, und zweitens hätten sie daraus bestimmt nicht so ein Geheimnis gemacht.»

«Dann weiß ich auch nicht. Ich muss wieder rein, ich habe Hafermilch auf dem Herd stehen.» Sie verschwindet zurück in die Küche.

Um kurz vor halb eins verlasse ich das Café und habe noch immer keine Idee, worum es gleich gehen wird - mir ist nicht eine einzige Sache eingefallen, die zu der Ankündigung passen könnte, mit mir etwas Privates besprechen zu müssen - wie kann man mit jemandem etwas Privates besprechen, den man gar nicht kennt?

Als ich sie und ihren Freund am Ende der Straße auftauchen sehe, gehe ich ihnen einige Schritte entgegen. «Hallo! Jetzt bin ich gespannt.»

«Hi.» Das Mädchen namens Victoria wirkt genauso nervös wie heute Vormittag, und mittlerweile tut sie mir leid. Um was auch immer es geht - es scheint ihr furchtbar unangenehm zu sein.

«Laufen wir ein Stück?», schlage ich vor. Vielleicht fällt es ihr leichter, über was auch immer zu sprechen, wenn sie sich dabei bewegen kann. «Normalerweise mache ich in meiner Pause immer einen Spaziergang.»

Das ist nicht gelogen. Ich mache das oft, was sowohl Kendra als auch Fiona ausgesprochen verrückt finden. Doch es ist etwas anderes, ob ich zwischen den Tischen hin und her eile oder ziellos durch Edinburghs Straßen schlendere.

«Also?», frage ich. «Worum geht´s?»

Ich habe absichtlich nicht den Weg zur Royal Mile eingeschlagen, in der Hoffnung, Victoria werde es leichterfallen, einen Anfang zu finden, wenn es um sie herum weniger belebt ist.

«Okay, also es ist so», beginnt sie. «Ähm ... vor einer Weile habe ich bei meinen Eltern nach Unterlagen gesucht und dabei herausgefunden, dass ich adoptiert wurde.»

Ich verberge meine Verwirrung hinter einem interessierten Gesichtsausdruck. Das ist wirklich etwas Privates - aber warum erzählt sie mir davon? Wie auch immer ich ihre Aussage drehe und wende, ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen.

«Ich glaube, dass du meine Mutter bist.»

Im ersten Moment laufe ich noch ein paar Schritte weiter, bevor das, was ich gerade gehört habe, wirklich zu mir durchdringt. «Was?» Verwirrt lache ich auf. «Soll das ein Scherz sein?»

Sie schüttelt nur wortlos den Kopf.

Sie hält mich für ihre Mutter? Um Gottes willen, wieso das denn? Wieso sollte ich die Mutter eines fast schon erwachsenen Mädchens sein? Was ist das denn für eine vollkommen verrückte Idee?

Ich starre sie an, während ein Teil in mir darauf wartet, dass alles sich gleich auflösen, dass sie lachen und abwinken wird, dass sie sagt, es sei doch ein Scherz gewesen, eine absurde Mutprobe. Ein anderer Teil in mir jedoch möchte sich auf der Stelle zusammenrollen und weinen. Sie kann es nicht wissen, wie sollte sie, aber ich wäre gern eine Mutter, auch wenn ich nicht die dieses Mädchens bin. Ich wäre so gern Mutter. Meine Beziehung zu Glen ist daran zerbrochen, dass ich keine Kinder bekommen kann.

«Ich bin mit Sicherheit nicht deine Mutter, tut mir leid. Wie kommst du denn darauf?»

«Dein Name. Er steht in den Gerichtsakten.»

«Mein Name?»

Mein Name steht in irgendwelchen Gerichtsakten? Oh Gott, es liegt so viel Hoffnung in ihrem Blick, aber ...

«Das ist verrückt, wirklich. Hör zu - ich kann definitiv nicht deine Mutter sein. Ich sehe, dass du das wirklich glaubst, okay? Aber ich bin es nicht, tut mir leid. Ihr habt die Falsche erwischt.»

Mir ist übel. Wenn ich noch länger hierbleibe, kann ich für nichts mehr garantieren. Da steht dieses Mädchen, das hofft, ich sei seine leibliche Mutter, und...
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Kira Mohn hat schon die unterschiedlichsten Dinge in ihrem Leben getan. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, studierte Pädagogik, lebte eine Zeit lang in New York, veröffentlichte Bücher in Eigenregie unter dem Namen Kira Minttu und hob zusammen mit vier Freundinnen das Autorinnen-Label Ink Rebels aus der Taufe. Mit der Leuchtturm-Trilogie erschien sie erstmals bei KYSS, mit der Kanada-Reihe gelang ihr der Einstieg auf die Spiegel-Bestsellerliste. In ihren neuen Büchern «The Sky in your Eyes» und «The Sea in your Heart» entführt sie ihre Leser*innen nun in die beeindruckende Landschaft Islands. Kira wohnt mit ihrer Familie in München, ist auf Instagram aktiv und tauscht sich dort gern mit Leser*innen aus.