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Omega

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am13.12.20221. Auflage
Chrysalis, ein mächtiger, milliardenschwerer Tech-Konzern, ist weltweit führend in der Entwicklung von Robotik und Unterhaltungstechnologie. Als der Medienmogul Russel Spearman während einer Aufsichtsratssitzung plötzlich verstirbt, glaubt man zunächst an einen Herzanfall. Doch innerhalb weniger Tage sterben zwei weitere Geschäftsführer unter mysteriösen Umständen. Jeremy Logan, Experte für unerklärliche Phänomene, wird beauftragt, den rätselhaften Todesfällen auf den Grund zu gehen. In der Firmenzentrale von Chrysalis, abgeschieden in den Wäldern Neuenglands gelegen, erfährt Logan, dass ein spektakulärer Launch bevorsteht: Die Weiterentwicklung der neuen «Omega»-Technologie soll die User tiefer in virtuelle Welten eintauchen lassen, als es jemals zuvor möglich war. Doch offenbar will jemand mit allen Mitteln verhindern, dass das Gerät auf den Markt kommt. Als Logan bei seinen Ermittlungen herausfindet, was sich wirklich hinter Omega verbirgt, wird ihm klar, welche Gefahren die neue Technologie birgt ... Der sechste Fall für Jeremy Logan: ein hochspannender Thriller über virtuelle Realität und die Schattenseiten moderner Technologie.

Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St. Martin's Press. Gemeinsam mit seinem Freund Douglas Preston schrieb er mehrere Romane, die ein Millionenpublikum begeisterten. Auch mit seinen Soloprojekten 'Wächter der Tiefe', 'Nullpunkt', 'Hüter des Todes' und 'Frequenz' feierte Child große Erfolge. Er lebt mit Frau und Tochter in New Jersey.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextChrysalis, ein mächtiger, milliardenschwerer Tech-Konzern, ist weltweit führend in der Entwicklung von Robotik und Unterhaltungstechnologie. Als der Medienmogul Russel Spearman während einer Aufsichtsratssitzung plötzlich verstirbt, glaubt man zunächst an einen Herzanfall. Doch innerhalb weniger Tage sterben zwei weitere Geschäftsführer unter mysteriösen Umständen. Jeremy Logan, Experte für unerklärliche Phänomene, wird beauftragt, den rätselhaften Todesfällen auf den Grund zu gehen. In der Firmenzentrale von Chrysalis, abgeschieden in den Wäldern Neuenglands gelegen, erfährt Logan, dass ein spektakulärer Launch bevorsteht: Die Weiterentwicklung der neuen «Omega»-Technologie soll die User tiefer in virtuelle Welten eintauchen lassen, als es jemals zuvor möglich war. Doch offenbar will jemand mit allen Mitteln verhindern, dass das Gerät auf den Markt kommt. Als Logan bei seinen Ermittlungen herausfindet, was sich wirklich hinter Omega verbirgt, wird ihm klar, welche Gefahren die neue Technologie birgt ... Der sechste Fall für Jeremy Logan: ein hochspannender Thriller über virtuelle Realität und die Schattenseiten moderner Technologie.

Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St. Martin's Press. Gemeinsam mit seinem Freund Douglas Preston schrieb er mehrere Romane, die ein Millionenpublikum begeisterten. Auch mit seinen Soloprojekten 'Wächter der Tiefe', 'Nullpunkt', 'Hüter des Todes' und 'Frequenz' feierte Child große Erfolge. Er lebt mit Frau und Tochter in New Jersey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644015531
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.12.2022
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8148 Kbytes
Artikel-Nr.9140970
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Acht Monate später - Montag, 2. Oktober

Als Susan Chambers den Konferenzraum des Vorstands betrat, erfasste sie ein vertrautes Gefühl von Beklemmung. Der strenge, postmoderne Raum war makellos: die drei Gemälde von Rothko an der Innenwand perfekt ausgerichtet, der lange gläserne Konferenztisch bis fast zur Unsichtbarkeit poliert, die deckenhohen Fenster in der gegenüberliegenden Außenwand frisch gereinigt, um sicherzustellen, dass nicht einmal der kleinste Taubendreck die atemberaubende Aussicht auf den Central Park von Manhattan beeinträchtigte. Doch nichts von alledem war verantwortlich für ihre Beklemmung: Es waren die gekühlten Flaschen Tasmanian Rain, die Verschlüsse bereits geöffnet, kondensierende Wassertropfen auf dem Glas, auf Untersetzern und zusammen mit jeweils einem leeren Kristallglas vor jedem der Sessel, die dafür sorgten, dass ihr Mund trocken wurde. Tasmanian Rain war eines der reinsten, gesündesten, teuersten Flaschenwässer auf der ganzen Welt - aufgefangene Regentropfen, die niemals den Boden berührt hatten. Außerdem war es die einzige Sorte, die J. Russell Spearman trank.

Also kam Spearman persönlich zu diesem Meeting. Shit.

Susans Boss, Art Wegler, saß bereits am Tisch und bedachte sie mit einem matten Lächeln, als sie neben ihm Platz nahm. Sosehr sie auch neidisch war auf seinen Ruf in der Unterhaltungsindustrie, so froh war sie, in diesem Moment nicht in seiner Haut zu stecken. Es wäre beinahe lustig, wäre es nicht so beunruhigend gewesen. Art Wegler, einer der vielversprechendsten Regisseure der letzten Jahrzehnte, ein Mann, der bereits einen Oscar gewonnen hatte und für einen zweiten nominiert gewesen war, sah aus wie ein Schuljunge, der im Begriff stand, einen Satz Stockhiebe zu beziehen. Das war - in ihrer Branche - die Wirkung, die Mr. Spearman hatte.

Die Chrysalis Studios waren ein Mediengigant des einundzwanzigsten Jahrhunderts, ein Zusammenschluss einer Reihe kleinerer Filmgesellschaften und Fernsehsender. Doch wie jeder andere Medienriese hatten die Chrysalis Studios eine Achillesferse: Sein Prestige und sein Börsenwert waren nur so gut wie die Einnahmen des vergangenen Jahres. Ein oder - Gott behüte! - zwei weitere Flops an der Kinokasse, und die Reputation des neuen Studios - ein Aktivposten, der mit Geld nicht zu bezahlen war - würde in Zweifel gezogen.

Die Chrysalis Studios hatten bereits eine erste Schlappe für dieses Jahr verkraften müssen. Stone Cold in Love, eine romantische Komödie mit Topbesetzung und einem Ausnahmetalent hinter der Kamera, ein Film, der unmöglich floppen konnte, hatte genau das getan. Was bedeutete, dass die weiteren Produktionen des Jahres - insbesondere die für die Weihnachtszeit angekündigten - unbedingt ihr Soll zu erfüllen hatten.

Crystal Champions an Weihnachten vor zwei Jahren war ein Megahit gewesen, einer der wenigen Superheldenfilme, die weltweit mehr als zwei Milliarden eingespielt hatten. Das unternehmenseigene Comic-Publikum hatte geholfen, den Streifen in die Stratosphäre zu hieven. Doch das lag zwanzig Monate zurück, eine ganze Ewigkeit in der schnelllebigen Unterhaltungsindustrie. An Crystal Champions II: The Dark Matrix wurde unter Hochdruck gearbeitet, damit der Streifen im Dezember in die Kinos kommen konnte - mit Art Wegler als Regisseur. Massive Probleme hatten die Arbeiten immer wieder verzögert. Die Integration der digitalen Kameras mit der neuen, geheimnisumwitterten virtuellen Technologie namens Omega, bereitgestellt von der Muttergesellschaft der Chrysalis Studios, erwies sich als unerwartet schwierig. Genauso besorgniserregend waren die Meinungsverschiedenheiten über das Drehbuch. Die Dreharbeiten waren bereits weit fortgeschritten, obwohl sie bis heute kein endgültiges Go für ein Drehbuch hatten. Das war auch der Grund für dieses Meeting.

Und für die Anwesenheit von Russell Spearman.

Chambers blickte sich am Konferenztisch um. Inzwischen hatten alle Platz genommen - alle mit einer Ausnahme. Das Meeting hätte vor fünf Minuten anfangen sollen, doch der Sessel am Kopfende des Tisches war leer. Auch das war nicht anders zu erwarten gewesen.

Das Kräftegleichgewicht hatte sich signifikant verändert, seit Chaplin, Pickford und all die anderen sich zu United Artists zusammengeschlossen hatten, um dafür zu sorgen, dass kreatives Talent ein Mitspracherecht beim Filmemachen bekam. Dieser Tage waren es die Regisseure, die Einfluss hatten, nicht die alten Moguln wie Sam Goldwyn oder Louis B. Meyer. Mit einer Ausnahme: Chrysalis Studios und Russell Spearman.

Spearman war ein Produzent, der selbst dem tapfersten Enfant terrible von Regisseur immer noch Gottesfurcht einbläuen konnte - ein Mann, der durch seinen Einfluss und die schiere Breite seiner Verbindungen in der Branche einen Film noch vor dessen Start in den Kinos zum Erfolg machen oder ihn zerstören konnte. Genau wie viele andere mächtige Leute hatte er seine Exzentrizitäten - nachdem er ein Projekt einmal gutgeheißen hatte, war seine Entscheidung unumstößlich. Doch es war der Weg bis zu diesem Okay, der übersät war mit den Leichen von Kameraleuten, Regisseuren und Autoren. Wie abgenagte Knochen vor dem Bau eines Ogers.

Plötzlich entstand Bewegung am Eingang. Chambers blickte auf und bemerkte eine junge Frau, die mit schnellen Schritten den Tisch umrundete und vor jedem Teilnehmer eine Mappe ablegte: die jüngste Revision des Drehbuchs. Aus jeder einzelnen ragten ein halbes Dutzend gelber Notizzettel. Sie markierten die Streitfragen, die verhinderten, dass es mit der Produktion voranging - und Russell Spearman würde jede einzelne davon angehen, auf die eine oder andere Weise.

Ein kurzes kollektives Erschauern ging durch den Raum und verkündete das Erscheinen des Produzenten. Russell Spearman war Mitte siebzig, doch er sah zehn Jahre jünger aus, braun gebrannt wie Cary Grant und mit einem dichten Schopf platinweißer Haare. Er war schlank und fit für sein Alter, und er trug einen schicken maßgeschneiderten Anzug, der im Kunstlicht seidig glänzte.

Für einen Augenblick fühlte es sich für Chambers an, als wäre die Luft aus dem Raum gesaugt worden. Erst als Spearman sich räusperte und die vor ihm liegende Mappe aufschlug, konnte sie wieder atmen.

Ohne weitere Umschweife blätterte der Produzent zur ersten gelb markierten Seite. Leises Papierrascheln, als sich alle Anwesenden beeilten, seinem Beispiel zu folgen.

«Szene zweiundzwanzig», begann Spearman und blickte auf den Text. Er überflog ein paar an den Rand gekritzelte Notizen. «Wo genau liegt hier das Problem?»

Colin Wriston, der Kreativchef, meldete sich zu Wort: «Melissa, Sir. Die Darstellerin der Galaxielle.»

«Ich weiß verdammt noch mal, wer Melissa ist. Ich will wissen, was das Problem ist!»

Wriston erbleichte ein wenig. «Es ist die Art und Weise, wie - also, es ist ihre Todesszene. Sie meint, es wäre zu früh. Sie will warten bis zum Höhepunkt im zweiten Akt.»

«Sie will warten?» Spearman funkelte Wriston an, als wäre es seine Schuld.

«Sie sagt, sie weigert sich, die Szene zu spielen, wenn wir ihre Rolle nicht umschreiben.»

Spearman starrte für eine Minute auf die vor ihm liegende Seite. Dann explodierte er. «Aber sie ist entscheidend für diesen Film! Sie hatte die letzten Worte in Crystal Champions!»

«Das weiß ich, Sir. Das Problem ist, sie weiß es ebenfalls. Ihr gefällt die Richtung nicht, die wir mit ihrer Figur einschlagen, und sie will, dass ihre Rolle ausgeweitet wird und ...»

«Dieses undankbare Miststück!», grollte Spearman mit dunkler Stimme. «Sie hat Crystal Champions alles zu verdanken!» Er riss die Seite aus seiner Mappe und fuchtelte damit vor den Versammelten herum. «Die Antwort ist einfach. Die Art und Weise, wie sie hier stirbt - zerfetzt beim Zusammenstoß zweier Kampfdrohnen -, die ist Bullshit. Sie braucht einen besseren Tod, weiter nichts.»

Susan Chambers wusste, wie viel Arbeit bereits in die Szene geflossen war: die zahllosen Stunden, um eine Weltraumschlacht zu choreografieren, die CGI-Vorbereitungen, an denen sie seit Anfang des Monats getüftelt hatten.

«Bitte entschuldigen Sie, Mr. Spearman», sagte Wriston. «Aber ich denke, ganz so einfach ist es nicht. Melissa besteht wirklich darauf, und ...»

«Und ich will kein Gejammer mehr hören! So einfach ist das! Keine Schauspielerin kann einer Todesszene widerstehen - wenn sie gut genug ist. Setzen Sie die Autoren daran, eine zu schreiben. Die Art von Szene, über die das Publikum hinterher redet. Nicht diesen Mist hier!» Er warf die Seite nach dem Kreativchef. «Aber nicht mehr als anderthalb Seiten. Und bieten Sie Melissa eine halbe Million zusätzlich.»

Was Spearman soeben vorgeschlagen hatte, bedeutete das Aus für ein halbes Dutzend Szenen und zusätzliche Vierundzwanzig-Stunden-Tage für die Autorenteams. Doch Wriston nickte nur und kritzelte Notizen in seine Drehbuchmappe.

Spearman schraubte den Verschluss von seiner Flasche Tasmanian Rain und schenkte sich ein halbes Glas ein. Zischen und Gluckern von Kohlensäure erfüllte den Raum, als die Hälfte der Anwesenden seinem Beispiel folgte. Spearman nahm einen großen Schluck und knallte das Glas auf den Tisch, dass er erzitterte. Chambers bemerkte, dass der Produzent noch gereizter wirkte als gewöhnlich. Er zupfte an seinem Kragen und fummelte an seiner perfekt...
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Autor

Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St. Martin's Press. Gemeinsam mit seinem Freund Douglas Preston schrieb er mehrere Romane, die ein Millionenpublikum begeisterten. Auch mit seinen Soloprojekten "Wächter der Tiefe", "Nullpunkt", "Hüter des Todes" und "Frequenz" feierte Child große Erfolge. Er lebt mit Frau und Tochter in New Jersey.Axel Merz, geboren 1957, Studium der Archäologie und der Naturwissenschaften, Übersetzer von u. a. Dan Brown, Lincoln Child sowie Philip Kerr. Lebt mit seiner Frau zurückgezogen bei Bonn und Heidelberg