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All These Broken Strings

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am28.04.2022Auflage
**Rockstar-Liebe zwischen Erfolg und Vergangenheit** Seit dem Tod ihres Großvaters verbindet die einst leidenschaftliche Songwriterin?MacKenzie?mit der Musik nichts als Schmerz. Einzig sein Vermächtnis, das Camp Melody, spendet ihr Trost. Als sie jedoch erfährt, dass das Ferienlager für Musikbegabte inmitten der Natur Montanas nicht mehr genug Gewinn einbringt, will sie es um jeden Preis retten. Wäre der Schlüssel dazu nicht ausgerechnet Vincent Kennedy, ihr ehemaliger Mitcamper mit den stechend blauen Augen - der Mann, der damals mit ihrem gemeinsam geschriebenen Song über Nacht zum Star wurde ...  »Die Melodie war so unglaublich dunkel und melancholisch, die Lyrics voller Herzschmerz. Fast hatte es den Anschein, als hätte Vincent beim Komponieren tief in mein Innerstes geblickt und wiedergegeben, was er dort sah.« (Textauszug) //»All These Broken Strings« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Lana Rotaru verliert sich seit frühester Kindheit nur zu gern in Büchern. Es ist also kein Wunder, dass sie inzwischen selbst Geschichten verfasst. Wenn sie nicht gerade an neuen fantastischen und romantischen Werken arbeitet, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit ihrem Mann und ihrem Sohn an der frischen Luft, wo sie neue Kraft und Inspiration findet.
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Produkt

Klappentext**Rockstar-Liebe zwischen Erfolg und Vergangenheit** Seit dem Tod ihres Großvaters verbindet die einst leidenschaftliche Songwriterin?MacKenzie?mit der Musik nichts als Schmerz. Einzig sein Vermächtnis, das Camp Melody, spendet ihr Trost. Als sie jedoch erfährt, dass das Ferienlager für Musikbegabte inmitten der Natur Montanas nicht mehr genug Gewinn einbringt, will sie es um jeden Preis retten. Wäre der Schlüssel dazu nicht ausgerechnet Vincent Kennedy, ihr ehemaliger Mitcamper mit den stechend blauen Augen - der Mann, der damals mit ihrem gemeinsam geschriebenen Song über Nacht zum Star wurde ...  »Die Melodie war so unglaublich dunkel und melancholisch, die Lyrics voller Herzschmerz. Fast hatte es den Anschein, als hätte Vincent beim Komponieren tief in mein Innerstes geblickt und wiedergegeben, was er dort sah.« (Textauszug) //»All These Broken Strings« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Lana Rotaru verliert sich seit frühester Kindheit nur zu gern in Büchern. Es ist also kein Wunder, dass sie inzwischen selbst Geschichten verfasst. Wenn sie nicht gerade an neuen fantastischen und romantischen Werken arbeitet, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit ihrem Mann und ihrem Sohn an der frischen Luft, wo sie neue Kraft und Inspiration findet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646608557
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.04.2022
AuflageAuflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4304 Kbytes
Artikel-Nr.8239541
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




One Direction

Camp Melody, Montana, USA
Sechs Jahre zuvor

MACKENZIE

»Klopf, klopf.« Ein warmes, weiches Timbre erklang anstelle des typischen Fingerknöchel-auf-Holz-Geräusches, als ein vertrauter dunkelhaariger Lockenschopf in der geöffneten Tür meiner Holzhütte auftauchte. »Störe ich?«

Beim Anblick des Überraschungsgastes wanderten meine Mundwinkel gen Ohren.

»Nein, komm ruhig rein.« Ich zog den Reißverschluss meiner Reisetasche zu. »Ich bin gerade fertig geworden.«

Vincent folgte meiner Einladung. Wie ich es nicht anders von ihm gewohnt war, trug er eine beigefarbene Cordhose, ein dunkles, locker sitzendes Band-T-Shirt und darüber ein offenes rot kariertes Flanellhemd. In Kombination mit dem schwarzen Stofftuch, das stets um sein linkes Handgelenk gewickelt war, der verbeulten und inzwischen leicht verwaschen aussehenden Beanie auf seinem Kopf und der schwarz gerahmten Brille auf seiner Nase erinnerte er mich an eine Mischung aus Hipster und Rockstar.

»Womit bist du gerade fertig geworden?« Vincent durchquerte die rund dreißig Quadratmeter große, aus Rundhölzern erbaute Blockhütte und ließ sich auf die zerwühlten Laken meiner Mitbewohnerin Dakota Kinley fallen.

Da Dakota und ich uns gemeinsam mit Sadie, meiner besten Freundin, eine der wenigen Behausungen ohne Doppelstockbetten teilten, wurde der überschaubare Raum mit den drei aus schlichten Holzbettgestellen und dünnen Matratzen bestehenden Schlafplätzen, dem einfachen Schreibtisch unter dem kleinen Fenster und dem Kleiderschrank auf der anderen Seite fast vollständig ausgereizt. Dennoch mochte ich die warme, urige Atmosphäre, die das viele Tannenholz in Kombination mit den altmodischen Gardinen, die zu der karierten Bettwäsche passten, ausstrahlte. Granny hatte sich sehr viel Mühe gegeben, die Hütten so heimelig und wohnlich wie möglich zu gestalten, sodass man sich trotz der zum Teil enormen Entfernung zum eigenen Zuhause nicht völlig verloren fühlte.

Vincent entdeckte meine prall gefüllte Reisetasche und seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Du hast schon gepackt? Wieso das denn? Abreise ist doch erst morgen nach dem Frühstück.«

Obwohl ich mich am liebsten neben ihn gesetzt hätte, ließ ich mich auf meine eigene Matratze nieder und kreuzte die Beine zu einem Schneidersitz. Den Saum meines gelb geblümten Sommerkleides drapierte ich geschickt über meine Knie und begann automatisch an dem goldenen Notenschlüssel zu spielen, der an einer Kette um meinen Hals hing. Beides hatten mir meine Eltern zu meinem letzten Geburtstag geschenkt.

»Du sagst es! Morgen ist Abreisetag. Da haben die Angestellten des Camps immer besonders viel zu tun. Und auch wenn Granny und Pops mich niemals darum bitten würden, möchte ich ihnen und den anderen so viel wie möglich zur Hand gehen, ehe mich Mom abholt.« Meine Worte klangen melancholischer als beabsichtigt. Gleichzeitig spiegelten sie nicht ansatzweise die Traurigkeit wider, die ich in diesem Moment empfand.

Den Fokus auf meine ehemals schneeweißen Chucks gerichtet, ließ ich meine Kette los und strich über die bunten Buchstaben und Symbole auf dem hellen Stoff. Im Laufe des Sommers hatte ich alle meine Camp-Freunde gebeten, sich auf meinen Schuhen zu verewigen, sodass sie nun von verschiedenen Namen, Sprüchen oder Zeichen geziert wurden. Nur bei dem Jungen, der mir von allen Campern am wichtigsten war, hatte ich mich bisher nicht getraut - und ich bezweifelte, dass ich bis zum offiziellen Camp-Ende morgen früh die Courage dafür finden würde.

Vincent senkte ebenfalls den Blick und ich war mir sicher, dass ihm dieselben Gedanken durch den Kopf jagten wie mir: Heute war nicht nur der letzte Abend des diesjährigen Campsommers, für ihn würde auch eine Camp-Ära zu Ende gehen. Er war vor wenigen Tagen achtzehn geworden und würde nächstes Jahr nicht mehr ans Camp Melody zurückkehren können.

Stille breitete sich in der Hütte aus, doch ich empfand sie nicht als unangenehm. Im Gegenteil sogar. Es gab nicht viele Leute, mit denen ich schweigen konnte, ohne dass es merkwürdig wurde. Vincent war einer von ihnen, weshalb die Vorstellung, nie wieder die Gelegenheit dazu zu bekommen, mir Luftnot bereitete.

Warum musste ich mein fünfzehnjähriges Teenagerherz auch ausgerechnet an ihn verlieren?! Das war nicht fair!

Obwohl ich Vincent seit inzwischen drei Campsommern kannte und wir uns von Beginn an super verstanden hatten, war mir das Funkeln in seinen ozeanblauen Augen in diesem Jahr zum ersten Mal so richtig aufgefallen.

Er räusperte sich und riss mich aus meinen Gedanken.

»Ich wollte eigentlich auch nur nachschauen, wie es dir geht. So kurz vor unserem Auftritt, meine ich«, fügte er hinzu und schenkte mir ein schüchternes Lächeln.

Ich zwang mich, die Geste zu erwidern. Das Letzte, was ich gebrauchen konnte, war, dass Vincent den wahren Grund herausfand, weshalb ich ihn zu Beginn des Sommers gefragt hatte, ob er gemeinsam mit mir beim Final Jam, dem berühmten Abschluss-Event des Camps, auftreten wollte. Die Schar überaktiver Schmetterlinge, die jedes Mal in meinem Bauch eine Party à la Woodstock veranstaltete, wenn Vincent mich anlächelte und dabei diese anbetungswürdigen Grübchen zur Schau trug, war ein Geheimnis, das ich nur mit Sadie teilte.

»Du weißt doch, der Begriff Lampenfieber existiert nicht in meinem Wortschatz«, gab ich betont lässig zurück, strich mir eine Strähne meiner blonden Haare hinters Ohr und lehnte mich anschließend mit hinter dem Rücken ausgestreckten Armen zurück. »Du musst dir also keine Sorgen machen, dass ich kneife.«

Vincent erwiderte mein Lächeln. Er wusste, dass meine Worte der Wahrheit entsprachen. Seit meine Großeltern das Camp vor fünfundzwanzig Jahren eröffnet und es von da an mit Liebe und Hingabe geführt hatten, war kein Sommer vergangen, in dem ich nicht hier gewesen war. Meinen ersten Auftritt auf der hiesigen Bühne hatte ich mit drei Jahren gehabt - kein Wunder, denn mein Grandpa hatte mir die Leidenschaft für Musik in die Wiege gelegt. Der Mann, der von jedem liebevoll »Pops« genannt wurde, hatte mich und meinen Traum, eine berühmte Sängerin zu werden, von meiner ersten schief gesungenen Note an in einem Maß unterstützt, für das es keine Worte gab. Ich verdankte ihm so viel mehr als nur meine erste Gitarre.

»Das freut mich zu hören«, sagte Vincent mit seiner ihm so eigenen Stimme, die nicht nur unglaublich weich und gleichzeitig voll, tief und rein klang, sondern die in mir auch die Assoziation von Erdbeereis mit Schokosoße weckte und meinen Puls jedes Mal in die Basstrommel von Eric Carr verwandelte. In meinen Augen war Vincent Kennedy schlichtweg die Grunddefinition eines Traumtypen. Leider war diesem Gedanken die Problematik geschuldet, dass mir allein bei der Vorstellung, heute Abend mit ihm unser selbst komponiertes Lied zu performen, die Kehle eng wurde.

»Ich bin übrigens echt froh, dass du mich gefragt hast, ob wir zusammen einen Song komponieren wollen«, sagte Vincent plötzlich, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Es ist ein überaus beruhigender Gedanke, dass es hier im Camp tatsächlich noch Mädchen gibt, die immun gegen Jamies vermeintlichen Charme sind.«

Seine Züge erweichten und in seine Augen trat ein warmer, liebevoller Ausdruck. Sadie behauptete, dass so nur ein verliebter Junge dreinschaute. Aber wir wussten beide, dass sie das nur sagte, weil sie meine beste Freundin war. Für Vincent war ich nicht mehr als eine Camp-Kumpeline. Wäre es anders gewesen, hätte er beim Komponieren am See, bei den gemeinsamen Abenden am Lagerfeuer oder bei einer der vielen anderen Camp-Aktionen die Gelegenheit gehabt, mir das zu zeigen. Aber das hatte er nicht getan und ich musste es schweren Herzens akzeptieren.

Als Antwort auf Vincents Worte stieß ich ein lautes Prusten aus, das von deutlichen Würgegeräuschen abgelöst wurde. Jamie Owen war der mit Abstand arroganteste Typ hier im Camp - aber mit seinem Boyband-Surfer-Look und dem perfekten Zahnpastawerbelächeln leider auch der beliebteste. Dabei verstand ich nicht, wieso ihn die ganzen Mädchen anschmachteten. Abgesehen davon, dass sein Ego größer war als der Mount Rushmore, würde er sich nicht einmal nach hundert Jahren Gesangsunterricht so gut anhören, wie Vincent es bei seinen Stimmübungen tat.

Meine Reaktion ließ Vincents Lächeln strahlender werden. Am liebsten hätte ich mir die Hand auf die Brust gepresst. Wie war es möglich, dass ein und dasselbe Herz zur gleichen Zeit vor Liebe überquellen und vor Schmerz zu zerbrechen drohen konnte?

»Na gut, dann will ich dich nicht länger stören.« Vincent erhob sich von Dakotas Bett. Sie war die Einzige von uns drei Mädchen, die ihre Laken nie ordentlich herrichtete. Es sah immer aus, als wäre sie gerade erst aufgestanden, weshalb es auch nicht auffallen würde, dass Vincent dort gesessen hatte. »Der Final Jam beginnt ja schon in einer Stunde und ich habe Hendrik versprochen, zuvor noch einmal seine Performance mit ihm durchzugehen.«

Er steuerte die offen stehende Hüttentür an, warf mir jedoch einen letzten Blick zu, als lastete ihm noch etwas auf der Seele.

Wollte er mich vielleicht um meine Handynummer bitten? Da Vincent fast zweihundert Meilen von meiner Heimatstadt Bozeman entfernt wohnte, wäre das die einzige Möglichkeit für uns, in Zukunft in Kontakt zu bleiben. Aber was es auch gewesen war, das ihn noch einmal hatte zu mir herübersehen lassen, blieb sein Geheimnis. Ohne ein weiteres Wort von sich zu geben, verließ er meine Hütte - und bekam...


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Autor

Lana Rotaru verliert sich seit frühester Kindheit nur zu gern in Büchern. Es ist also kein Wunder, dass sie inzwischen selbst Geschichten verfasst. Wenn sie nicht gerade an neuen fantastischen und romantischen Werken arbeitet, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit ihrem Mann und ihrem Sohn an der frischen Luft, wo sie neue Kraft und Inspiration findet.