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Kopf, Zahl oder Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am11.08.20141. Auflage
Wenn Heart etwas noch mehr nervt als ihr bescheuerter Name, dann sind es große Gefühle und deren Inszenierung. Deshalb sind Hearts Pläne für den Abschlussball auch so perfekt: eine fröhliche Party mit ihren Freunden, ohne den Druck, ein tolles Date zu finden. Doch dann bekommt Heart völlig unerwartet gleich zwei Einladungen zum Ball. Weil Heart sich nicht entscheiden kann, wirft sie eine Münze ... und damit nimmt das Chaos seinen Lauf. Von da an kann sie beide Varianten des Ballabends erleben - mit allen Höhepunkten und Peinlichkeiten! Eine wortwitzige Komödie rund um Schicksal, die erste Liebe (oder eben nicht) und Freundschaft - ach ja, und um den Abschlussball, ein Vintage-Kleid, Tanzen, romantische Sonnenaufgänge, wilde Partys ...

Liz Czukas ist freischaffende Autorin für ernste und langweilige Auftragsarbeiten und für Jugendbücher (die kaum ernst und nie langweilig sind). Sie lebt in der Nähe von Milwaukee mit ihrem Ehemann, einem Sohn und der lautesten Katze der Welt. Sie surft viel zu viel im Internet, tippt zu laut (meint ihr Ehemann) und liebt Katastrophenfilme. Sie hat ständig Ohrwürmer und gewann einen Preis bei einem Hula-Hoop-Wettbewerb.
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Produkt

KlappentextWenn Heart etwas noch mehr nervt als ihr bescheuerter Name, dann sind es große Gefühle und deren Inszenierung. Deshalb sind Hearts Pläne für den Abschlussball auch so perfekt: eine fröhliche Party mit ihren Freunden, ohne den Druck, ein tolles Date zu finden. Doch dann bekommt Heart völlig unerwartet gleich zwei Einladungen zum Ball. Weil Heart sich nicht entscheiden kann, wirft sie eine Münze ... und damit nimmt das Chaos seinen Lauf. Von da an kann sie beide Varianten des Ballabends erleben - mit allen Höhepunkten und Peinlichkeiten! Eine wortwitzige Komödie rund um Schicksal, die erste Liebe (oder eben nicht) und Freundschaft - ach ja, und um den Abschlussball, ein Vintage-Kleid, Tanzen, romantische Sonnenaufgänge, wilde Partys ...

Liz Czukas ist freischaffende Autorin für ernste und langweilige Auftragsarbeiten und für Jugendbücher (die kaum ernst und nie langweilig sind). Sie lebt in der Nähe von Milwaukee mit ihrem Ehemann, einem Sohn und der lautesten Katze der Welt. Sie surft viel zu viel im Internet, tippt zu laut (meint ihr Ehemann) und liebt Katastrophenfilme. Sie hat ständig Ohrwürmer und gewann einen Preis bei einem Hula-Hoop-Wettbewerb.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732001972
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum11.08.2014
Auflage1. Auflage
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1921 Kbytes
Artikel-Nr.3087847
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 6

von den überragenden Pommes aus unserer Cafeteria und einer Nahtod-Erfahrung aufgrund besagter Fritten

Keine Ahnung, was an den Pommes in unserer Schulcafeteria so besonders war, aber ich war süchtig nach ihnen und hatte kein Interesse daran, mich mit einem Zwölf-Schritte-Programm von meinem Laster kurieren zu lassen. Ich war gerade ganz auf meine Pommesvorfreude konzentriert, als eine Berührung an meinem Ellbogen mich zusammenzucken ließ. Mit rasendem Herzen drehte ich mich herum. Troy Rafferty lächelte mich an. Allerdings nicht in echt - seine Lippen waren zwar ungefähr in die richtige Position gezogen, aber seine Augen hatten das Memo wohl nicht erhalten. Er sah aus wie ein trauriger Clown mit einem aufgemalten Grinsen. Es war direkt gruselig. »Hey, Heart.«

»Troy!« Ich hielt mir meinen Dollarschein vor die Brust. »Du hast mich erschreckt.«

»Hör mal, ich weiß, dass dir dein Bruder das mit Amy erzählt hat.«

»Ja. Tut mir echt leid für dich.« Ich verzog das Gesicht. Sollte ich ihn jetzt tröstend umarmen oder wäre das zu viel des Guten? Kurz entschlossen klopfte ich ihm auf die Schulter.

»Also, ich weiß, dass das jetzt ein bisschen kurzfristig ist und so, aber wenn du mit mir zum Ball gehen würdest, wäre das ziemlich cool.«

Und die Kandidaten für die begeisterungsloseste Balleinladung sind …

»Oh, ach so.« Es war viel schwerer, Troy persönlich abblitzen zu lassen, als es einfach Phil zu sagen, der als Überbringer der Botschaft jede Strafe verdiente, die mir einfallen würde. Troy hatte mich immer freundlich gegrüßt, wenn er mit den anderen Phil besuchte, und mich auch schon ein- oder zweimal von der Schule heimgefahren, wenn mein Bruder keine Zeit gehabt hatte. Ein durch und durch guter Mensch also.

»Wenn du nicht willst, dann ist das auch okay.« Troy sah auf den Boden und ich hätte schwören können, dass er gleich anfangen würde zu weinen. Der riesige, einen Meter fünfundneunzig große und einhundertfünfzehn Kilo schwere Troy Rafferty war kurz davor, in der Pommesschlange zusammenzubrechen.

Verdammte Amy.

»So ist das ja nicht.« Ich wedelte mit den Händen vor ihm herum, um die potenzielle Tränenflut möglichst am Ausbrechen zu hindern. »Aber mich hat bereits jemand anders gefragt, und …«

»Das ist schon okay«, unterbrach er mich leise. »Vergiss, was ich gesagt habe.« Er wollte gerade gehen, als mein Mitleid den inneren Kampf gewann.

»Troy, warte!« Ich legte ihm die Hand auf den Rücken. »Äh … lass mich mal mit … ihm reden. Dem anderen, meine ich. Ich sag dir dann Bescheid, okay?«

Ein überraschter, erleichterter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Zum ersten Mal wirkten seine blauen Augen glücklich. Er lächelte und nickte. »Ja, okay. Das wäre super.«

Gut, das war's also. Ich musste Ryan sagen, dass ich nicht mit ihm zum Ball gehen konnte. Troy war ganz offensichtlich ein Mann in einer Notlage. Außerdem wäre Phil dann nicht sauer auf mich und ich bin immer dafür, jederzeit möglichst viele Menschen glücklich zu machen, besonders Familienmitglieder. Zumindest musste ich mir keine Gedanken darüber machen, dass Troy womöglich nach dem Ball irgendwas von mir erwartete. Und wie hätte ich jemandem absagen sollen, der praktisch kurz vor einem Tränenausbruch stand?

Und da mein Tag geradezu aus einem Teeniefilm der Neunzigerjahre zu stammen schien, lief ich natürlich sofort Ryan in die Arme, kaum dass ich meine Pommes bezahlt hatte.

»Heart!«

»Ryan …« Ich versuchte, meiner Stimme etwas Begeisterung zu verleihen, aber letztendlich kam nur ein komisches, piepsendes Geräusch dabei heraus. Hoffentlich war es ihm nicht aufgefallen.

»Äh, hör mal … wegen des Abschlussballs …« Er sah sich um und berührte mich am Arm. »Hast du mal einen Moment Zeit?«

Mein erster Gedanke war, dass er mich wieder ausladen wollte. Halleluja! Glücklicherweise fiel meine Antwort neutraler aus. »Na klar.«

Ryan führte mich und meine Pommes zu einem abgelegenen Tisch, an dem niemand saß. Vermutlich, weil seine geografische Nachbarschaft zu den Mülleimern für einen dauerhaft klebrigen Fußboden sorgte. Ich fand eine relativ saubere Stelle, auf der ich stehen konnte, und steckte mir ein paar Fritten in den Mund. Gab ja keinen Grund, die kalt werden zu lassen.

»Wir … wir sind doch Freunde, richtig?«

Ich sah ihn verwirrt an. »Na klar. Uns verbindet Französisch. Das ist nicht zu unterschätzen.«

Er lachte nervös. »Ich glaube, ich sollte ehrlich zu dir sein. Ich will nicht, dass du glaubst, ich hätte dich gefragt, weil … dass wir … dass ich …« Frustriert holte er tief Luft und platzte einfach damit heraus. »Ich bin schwul.«

Meine Zunge war wie gelähmt und die Pommes blieben mir im Hals stecken. Ein Keuchen war die Reaktion meiner Lungen auf die plötzlich fehlende Frischluftzufuhr. Meine Augen traten hervor und füllten sich gleichzeitig mit Tränen; ich hustete, wodurch die Fritten wie Patronen aus meinem Mund geschossen kamen. Sie landeten neben dem Mülleimer auf dem Fußboden. Währenddessen hustete ich weiter und versuchte, mich nicht zu übergeben. Ryan schlug mir ein paarmal auf den Rücken, bis ich schließlich tief Luft holen konnte. Schwer atmend griff ich nach seinem Arm und krächzte: »Was?«

»Oh mein Gott, ist alles in Ordnung mit dir?«

»Ja«, hustete ich. »Ich hab mich nur ein bisschen verschluckt.« Ich strich mir über den Hals. »Was hast du gerade gesagt?«

Er lachte nervös. »Ich bin … äh … schwul.«

Ich nickte heftig und bemühte mich um ein Lächeln, obwohl mir die Augen immer noch tränten. »Ja, dann habe ich doch richtig gehört.«

»Bevor du dich verschluckt hast.«

»Ich schwöre, das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun.«

»Wirklich?« Er sah mich zweifelnd an. »Für mich hat das eher wie Ursache und Wirkung ausgesehen.«

»Okay, vielleicht hatte es ein bisschen was damit zu tun, aber nicht auf eine geschockte Art, echt nicht.« Mit einem Fingerknöchel wischte ich mir die Tränen unter den Augen weg.

»Bist du sicher?«, erkundigte er sich.

»Absolut.«

»Weil das nämlich die schlimmste Reaktion wäre, die ich mir vorstellen könnte, nachdem ich mich gerade zum ersten Mal geoutet habe.«

Gott sei Dank hatte ich so viel Verstand gehabt, mir nicht noch mal Pommes in den Mund zu stecken, denn ich hätte mich fast schon wieder verschluckt. »Zum ersten Mal?«

Er lachte erneut nervös. »Äh … ja.«

»Mon dieu! Ich … fühle mich geehrt.« Ich schlang ihm meine freie Hand um den Nacken und drückte ihn, so gut ich das mit puddingartigen Muskeln vom Fast-Ersticken und einer Tüte Pommes in der anderen Hand konnte.

Ryan machte ein merkwürdiges Geräusch, irgendwas zwischen einem Lachen und einem Schluchzen. »Danke.«

»Außer mir weiß es also niemand? Nicht mal deine Eltern?«

»Ich glaube, meine Mom ahnt was, aber ich habe nicht mit ihr darüber gesprochen.«

Die erste Person zu sein, der er sich anvertraut hatte, lastete schwer auf mir. Wenn man bedenkt, wie lange wir befreundet waren - ich hatte nie etwas vermutet. Offensichtlich war auf mein Schwulenradar kein Verlass. »Warum ich?«

Er zuckte die Schultern. »Du bist … du bist einfach sehr nett. Und ich weiß, dass du mit niemandem hier aus der Schule gehst, deshalb hab ich gedacht … Keine Ahnung, was ich gedacht hab. Ich musste es mal jemandem sagen. Und vermutlich war ich mir sicher, dass du es nicht weitererzählen würdest. Ich will nicht, dass sich das rumspricht.«

»Okay, danke. Schätze ich.« War das die richtige Antwort?

»Also, wegen des Abschlussballs …«

»Oh.« Wie konnte er nur so schnell wieder auf das Thema umschwenken, nachdem er mir gerade eine so große Sache verkündet hatte?

»Es ist so, ich wollte nicht, dass du denkst, dass ich dich, äh, mag, und es deshalb dann komisch zwischen uns ist oder so.«

Ich lachte, als wäre mir dieser Einfall nie gekommen. Wie albern von ihm, warum hätte ich denn so etwas Abwegiges denken sollen? Gott bewahre!

Ryan war noch nicht fertig. »Ich wollte mit jemandem hingehen, der das nicht überbewerten würde. Und Spaß haben.«

Ich fühlte mich eigenartig wichtig, konnte aber nur nicken.

»Also, gehst du mit mir hin? Obwohl das kein großer romantischer Abend für dich werden wird?«

Ich rollte mit den Augen. »Also bitte. Alle meine Anfragen für den Abend haben nicht das geringste romantische Potenzial.«

Er machte ein langes Gesicht. »Es haben dich auch andere gefragt?«

Wie blöd von mir. »Nein, ich meine, ich wollte eigentlich mit einer Gruppe hingehen. Du weißt schon, Cassidy und Ally und Kim und Schroeder und Dan und Pat und Neel.« Ich nickte zu jedem Namen.

»Oh.« Seine Enttäuschung war regelrecht greifbar.

»Aber das war nicht, also, in Stein gemeißelt oder so.« Abgesehen davon, dass ich mein Ticket bereits bezahlt und mit dem Rest der Crew einen Tisch für acht Personen reserviert hatte.

»Oh«, sagte er wieder, aber diesmal hoffnungsvoller.

Und dann fiel mir Troy ein. Verdammt. Dabei hatte ich doch gerade erst mit ihm gesprochen. Was war nur los mit mir? In den Seifenopern meiner Grandma hatte noch niemand aufgrund einer Nahtod-Erfahrung mit Pommes Amnesie bekommen. »Ich rede mal mit ihnen. Ist das … das macht dir doch nichts aus, oder?«

»Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Aber sag ihnen bitte nichts über mich.«

»Natürlich nicht! Hätte ich nie...
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Autor

Liz Czukas ist freischaffende Autorin für ernste und langweilige Auftragsarbeiten und für Jugendbücher (die kaum ernst und nie langweilig sind). Sie lebt in der Nähe von Milwaukee mit ihrem Ehemann, einem Sohn und der lautesten Katze der Welt. Sie surft viel zu viel im Internet, tippt zu laut (meint ihr Ehemann) und liebt Katastrophenfilme. Sie hat ständig Ohrwürmer und gewann einen Preis bei einem Hula-Hoop-Wettbewerb.