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Schweig still, süßer Mund

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am01.06.2014
Ich beobachte dich. Jeden deiner Schritte. Du solltest vorsichtig sein. Zwing mich nicht, auch dich zum Schweigen zu bringen. Janas beste Freundin Ella ist verschwunden. Auch wenn die Polizei nicht an ein Verbrechen glaubt, steht für Jana eines fest: Ella würde niemals einfach so abhauen. Sie beschließt, auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei kommen Dinge ans Tageslicht, die Jana an ihrer Freundschaft zu Ella zweifeln lassen. Und die sie in große Gefahr bringen, denn ihre Suche hat sie dem Täter nahe gebracht. Zu nah. Das spannungsgeladene Jugendbuchdebüt der Erfolgsautorin Janet Clark um Castingshows, Cybermobbing und eine Entführung! Von der Autorin von 'Sei lieb und büße' und 'Singe, fliege, Vöglein, stirb'. Das spannungsgeladene Jugendbuchdebüt der Erfolgsautorin Janet Clark um Castingshows, Cybermobbing und eine Entführung! Von der Autorin von 'Sei lieb und büße' und 'Singe, fliege, Vöglein, stirb'.

Janet Clark wurde 1967 in München geboren. Nach dem Abitur hat sie viele Jahre im Ausland verbracht - in Frankreich, Belgien und England, wo sie studiert und gearbeitet hat. Janet Clark hatte viele Geschichten geschrieben, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte, mit dem sie sich an eine Agentur wandte - dann aber mit sofortigem Erfolg. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern wieder in ihrer Heimatstadt und widmet sich ganz dem Autorendasein.
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Produkt

KlappentextIch beobachte dich. Jeden deiner Schritte. Du solltest vorsichtig sein. Zwing mich nicht, auch dich zum Schweigen zu bringen. Janas beste Freundin Ella ist verschwunden. Auch wenn die Polizei nicht an ein Verbrechen glaubt, steht für Jana eines fest: Ella würde niemals einfach so abhauen. Sie beschließt, auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei kommen Dinge ans Tageslicht, die Jana an ihrer Freundschaft zu Ella zweifeln lassen. Und die sie in große Gefahr bringen, denn ihre Suche hat sie dem Täter nahe gebracht. Zu nah. Das spannungsgeladene Jugendbuchdebüt der Erfolgsautorin Janet Clark um Castingshows, Cybermobbing und eine Entführung! Von der Autorin von 'Sei lieb und büße' und 'Singe, fliege, Vöglein, stirb'. Das spannungsgeladene Jugendbuchdebüt der Erfolgsautorin Janet Clark um Castingshows, Cybermobbing und eine Entführung! Von der Autorin von 'Sei lieb und büße' und 'Singe, fliege, Vöglein, stirb'.

Janet Clark wurde 1967 in München geboren. Nach dem Abitur hat sie viele Jahre im Ausland verbracht - in Frankreich, Belgien und England, wo sie studiert und gearbeitet hat. Janet Clark hatte viele Geschichten geschrieben, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte, mit dem sie sich an eine Agentur wandte - dann aber mit sofortigem Erfolg. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern wieder in ihrer Heimatstadt und widmet sich ganz dem Autorendasein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732002092
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.06.2014
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1910 Kbytes
Artikel-Nr.3087855
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

DIENSTAG, 8. MÄRZ

»Ihr Handy ist aus.« Die Akustik des leeren Gemeindesaals verlieh Janas Worten einen unheimlichen Hall. Sie stieß sich mit den Händen von dem Tisch ab, den sie in die Mitte des Raumes gestellt hatte, um einen perfekten Blick zu haben. Jana ging zur Bühne und blieb dort stehen. »Und bei ihr zu Hause geht nur der Anrufbeantworter ran.«

Sie blickte von Fabian zu Roman und wieder zu Fabian, der die Mütze, die er meist auf seinen hellbraunen Stoppelhaaren trug, lässig um einen Finger kreisen ließ. Fabian war ganz in den Text des Stückes vertieft, das sie mit Ella proben sollten. Wie immer verbreitete er eine Aura der Gelassenheit, als stünde die Welt auf seinen Befehl jederzeit still, damit man alles, was man zu erledigen vergessen hatte, in aller Ruhe nachholen konnte, bevor es zu spät war. Es war diese Ruhe, die sie von Anfang an bewundert hatte und die sich inzwischen sogar auf sie übertrug, wenn sie hektisch wurde, weil ihr bei einer Klausur oder im Bus beim Hausaufgabenmachen die Zeit zwischen den Fingern zerrann.

Roman dagegen saß unbeteiligt am Rand der kleinen Bühne und baumelte gelangweilt mit den Beinen. Sein Gesicht war wie gemeißelt. Eine perfekte Büste mit völlig ebenmäßigen Zügen, geheimnisvollen braunen Augen, einer geraden Nase und einem sinnlichen Mund, das Ganze umrahmt von dunkelbraunen Engelslocken. Er sah aus, als hätten seine Eltern bei seinen Erbanlagen getrickst, um sich für ihr Kind das Abbild eines raffaelischen Engels zu erkaufen. Kein Wunder, dass Ella sich in der Schauspielschule sofort mit ihm angefreundet hatte.

»Meint ihr, sie hatte einen Unfall?«, fragte Jana.

»Mit der U-Bahn?« Fabian zog eine Augenbraue hoch, als wollte er andeuten, dass Janas Frage völlig absurd sei.

Jana zog ihren Pullover ein Stück zurück und sah auf ihre Armbanduhr. »Es ist zwanzig vor acht.«

Um neun mussten sie den Schlüssel für den Gemeindesaal abgeben. Bis dahin konnten sie die Bühne nutzen. Falls Ella kam. Jana merkte, wie sie langsam ungeduldig wurde, schließlich waren sie wegen Ella hier. Natürlich auch wegen Roman, der gemeinsam mit Ella in dem Theaterstück auftrat. Aber Roman hätte Fabian und sie nie gebeten, mit ihm zu üben, im Gegensatz zu Ella, die sie alle hierher bestellt hatte und jetzt wie eine Diva auf sich warten ließ. »Sie ist schon über eine halbe Stunde zu spät. Ich schlage vor, wir warten noch fünf Minuten, dann gehen wir.«

Jana stieg die Treppe zur Bühne hoch und stolperte auf der letzten Stufe. An der Bühnenkante schlug sie sich ihr Schienbein an und fiel der Länge nach auf die staubigen Holzbohlen. Fluchend rappelte sie sich auf und sah sich verstohlen nach Fabian und Roman um. Fabian rollte mit den Augen und verzog das Gesicht zu seiner Nicht-schon-wieder-Grimasse, während Roman ihren Sturz anscheinend gar nicht bemerkt hatte. Sie streckte Fabian die Zunge heraus und humpelte zu dem Spiegel, der an der Seite der Bühne hing. Dort zog sie einen Haargummi aus ihrer Hosentasche und flocht ihre rote Mähne zu einem lockeren Zopf.

Früher hatte sie Ella um ihre blonden Haare beneidet, doch inzwischen sah sie ein, dass die roten Haare viel besser zu ihren grünen Augen und den Sommersprossen passten. Wenn nur ihre Lippen etwas voller wären und ihre Nase größer. Im Hintergrund hörte sie, wie Fabian den Theatertext laut rezitierte. Ella trieb es wirklich auf die Spitze. Jana nahm ihr Handy und rief Ellas letzte Mitteilung auf: Vergiss nicht, morgen um 7, Gemeindesaal. Muss dir was erzählen. Ella

Sieben Uhr. Gemeindesaal. Jana spürte, wie ihre Ungeduld in Ärger umschlug. Sie bückte sich und rieb ihr schmerzendes Schienbein. Wenn Ella dachte, sie würden hier ewig warten, hatte sie sich getäuscht. Jana drehte sich abrupt um und ging zu Roman, der noch immer wortlos auf der Bühnenkante saß. Seine langen Beine schlenkerten knapp über dem Boden, seine Schultern hingen nach unten. Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen, doch es war ausdruckslos, die braunen Augen blickten starr auf seine Füße, der Mund bewegte sich gleichmäßig. Marco hatte auch immer einen Kaugummi im Mund gehabt. Jana trat einen Schritt näher an Roman heran. Ganz leicht nahm sie den frischen Duft nach Minze wahr und wünschte sich, Marco säße hier und würde sie gleich in seine Arme schließen und seinen leicht geöffneten Mund auf ihre Lippen pressen. Der Gedanke erzeugte in ihr ein wohliges Schaudern, dabei wusste sie, dass dies nie wieder passieren würde. Sie verscheuchte ihre Erinnerungen an Marco, als hätte man sie bei etwas Verbotenem erwischt, und tippte Roman auf die Schulter.

»Wie lief es denn am Sonntag?«

Roman sah Jana überrascht an. »Sonntag?«

»Da wart ihr doch bei der Probe, oder?« Sie ließ sich neben ihm nieder, schob die Jeans etwas nach oben und betrachtete die Schramme am Schienbein. »Zumindest hatte Ella das vor.«

»Ja … klar, waren wir.« Er richtete sich auf und warf mit einer raschen Kopfbewegung die dunklen Locken aus dem Gesicht. »Lief gut.«

»Sollen wir ohne Ella anfangen? Ich könnte ihre Rolle lesen, wenn du willst. Fabian spielt den Bruder.«

»Ne. Danke. Passt schon.« Romans Rücken wurde wieder rund und er konzentrierte sich erneut auf seine Füße.

»Sicher? Wir machen das gern für dich.«

»Ne, echt, passt schon. Aber danke.« Er hörte einen Moment auf, mit den Beinen zu baumeln, als wollte er aufstehen. »Ihr könnt ja schon gehen, ich warte noch ein paar Minuten.«

»Wie du meinst.« Jana zuckte mit den Schultern, dann zog sie ihr Handy aus der Jackentasche und rief bei sich zu Hause an.

»Miriam Rosenthal.«

»Hi, Miriam, hat Ella bei uns angerufen?«

»Nein, warum?«, fragte Miriam gedehnt.

»Wir warten jetzt schon über eine halbe Stunde auf …«

»Typisch!«, regte Miriam sich auf. »Wenn ich du wäre, würde ich nicht länger auf sie warten. Die hat sicher was Besseres vor und hält es noch nicht mal für nötig, dir Bescheid zu geben.«

»Spinnst du?« Jana sah das Gesicht ihrer Schwester vor sich, die sanften Augen, die vollen Lippen, die meist ein freundliches Lächeln umspielte, wenn sie mit einem sprach. »Welche Laus ist dir denn heute über die Leber gelaufen?«

»Merkst du nicht, dass sie dich ausnützt? Du bist doch nur ihr Depp fürs Grobe. Echt, Jana, es wird Zeit, dass du mal die Augen aufmachst und kapierst, was abgeht.«

»Hab ich irgendwas versäumt? Du redest über meine beste Freundin!« Jana schüttelte den Kopf. Was war nur in ihre Schwester gefahren? »Außerdem lasse ich mich von niemandem zum Deppen machen, danke.«

Sie hörte Miriam seufzen, ihr typisches Deine-große-Schwester-weiß-es-besser-Seufzen. »Wie du meinst, ist eh deine Sache.«

»Richtig«, erwiderte Jana wütend und beendete das Gespräch.

Roman musterte sie neugierig. »Und?«

»Nichts. Keine Nachricht.« Jana versuchte, ihren Ärger über Ella und Miriam hinunterzuschlucken und winkte Fabian zu sich. Er schlenderte mit dem ihm eigenen, betont lässigen Gang zu ihr und setzte sich neben sie. Sofort fühlte Jana sich winzig, wie immer, wenn Fabian direkt neben ihr stand oder saß.

»Kommt sie?«

»Keine Ahnung. Ich habe nicht mit ihr geredet. Das war meine Schwester.«

»Komisch, dass sie nicht anruft.« Fabian schob seine Mütze nach oben und kratzte sich an der Stirn. »Irgendwie passt das nicht zu ihr.«

»Vielleicht ist sie eingeschlafen«, sagte Roman. »Ihr wisst, wie oft sie beim Lernen einfach einpennt.«

Jana sprang von der Bühne und ging zu dem Tisch im Zuschauerraum zurück. Dort packte sie ihren Skizzenblock, riss ein Blatt heraus, schrieb Sind im Dorian darauf und befestigte zwei Streifen Klebeband am oberen Seitenrand. Dann verstaute sie den Block in ihrer Umhängetasche, nahm das Blatt und kehrte zu den anderen zurück.

»Dann kann sie ja nachkommen, wenn sie aufwacht.«

Wortlos liefen Jana und Fabian die hell beleuchtete Straße entlang bis zur Kreuzung. Obwohl es bereits nach elf Uhr war, stauten sich an der Ampel die Autos. Jana sah die Häuserfassaden hoch und fragte sich, ob man hier wohl bei offenem Fenster schlafen konnte. Ihr Blick schweifte weiter nach oben und verweilte bei dem Abendhimmel. Er war sternenklar. Laut Wettervorhersage sollte es die ganze Woche schön bleiben. Jana überlegte, ob sie morgen in den Forstenrieder Park zum Zeichnen gehen sollte. Wenn sie ganz ruhig saß, konnte sie Vögel, Eichhörnchen, Waldmäuse und unzählige Insekten dabei beobachten, wie sie sich bewegten und fraßen. Wenn da nur nicht die Wildschweine wären. Seit Spaziergänger angegriffen und schwer verletzt worden waren, warnten überall im Park große Plakate vor ihnen. Sie erinnerte sich daran, wie viel Angst sie letzte Woche gehabt hatte, als sie beim Joggen zu nah an einer Rotte vorbeigelaufen war und die Aufmerksamkeit der Borstentiere geweckt hatte. Die Ampel schaltete auf Grün und sie gingen weiter.

»Hörst du mir eigentlich zu?« Fabian stupste sie in die Seite. »Ich habe dich was gefragt.«

»Äh, ja, nein. Entschuldige, ich war mit den Gedanken woanders.«

»Hat Ella einen guten Draht zu ihren Eltern?«

»Nicht wirklich. Früher hatte Ella ziemlich viel Stress zu Hause, deshalb war sie auch immer bei uns. Die letzten Jahre war es ein bisschen besser, aber kurz bevor ihre Eltern auf Weltreise sind, haben sie sich so gezofft, dass die Eltern sich nicht mal verabschiedet haben. Sie haben sogar gedroht, sie zu enterben.« Jana sah Fabian an. »Warum fragst du?«

»Du hast vorhin das Haus beschrieben, in dem Ella aufgewachsen ist. Das muss der Hammer sein. Wie war das noch mal? Tiefgarage...
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Autor

Janet Clark wurde 1967 in München geboren. Nach dem Abitur hat sie viele Jahre im Ausland verbracht - in Frankreich, Belgien und England, wo sie studiert und gearbeitet hat. Janet Clark hatte viele Geschichten geschrieben, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte, mit dem sie sich an eine Agentur wandte - dann aber mit sofortigem Erfolg. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern wieder in ihrer Heimatstadt und widmet sich ganz dem Autorendasein.