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Archie Greene und die Bibliothek der Magie (Band 1)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am22.06.20151. Auflage
Der Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, die Magie, Spannung und Abenteuer lieben. Im Mittelpunkt der originellen Geschichte von Debütautor D.D. Everest stehen magische Bücher und ein sympathischer Protagonist, der sich plötzlich in einer Schule der Buchbinderei wiederfindet und zusammen mit seinen neuen Freunden auf echte Zauberbücher aufpassen muss. Archie Greene bekommt an seinem Geburtstag ein ganz besonderes Paket überbracht - eines, das vierhundert Jahre auf seine Auslieferung gewartet hat. Auch der Inhalt ist mehr als außergewöhnlich: ein magisches Buch! Und ehe sichs Archie versieht, ist er in Oxford in der Bibliothek der Magie angekommen und soll dort die Künste des Buchbindens erlernen. Als ob das nicht alles schon aufregend genug wäre, geht dort auch noch etwas Unheimliches vor sich: Eine Quelle der schwarzen Magie raubt den Büchern ihre Zauberkräfte und plötzlich ist Archie der Einzige, der sie beschützen kann ...

D.D. Everest lebt mit seiner Partnerin Sara, zwei Kindern und Katzen in einem ziemlich alten Haus in einem Wald in Südengland. Dort verbringt er sehr viel Zeit damit, seine Kinder in der Gegend herumzuchauffieren und eine Fußballmannschaft zu managen. Nebenbei ist er Journalist und Autor von Sachbüchern. Archie Greene ist sein erstes Kinderbuch.
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Produkt

KlappentextDer Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe für Mädchen und Jungen ab 11 Jahren, die Magie, Spannung und Abenteuer lieben. Im Mittelpunkt der originellen Geschichte von Debütautor D.D. Everest stehen magische Bücher und ein sympathischer Protagonist, der sich plötzlich in einer Schule der Buchbinderei wiederfindet und zusammen mit seinen neuen Freunden auf echte Zauberbücher aufpassen muss. Archie Greene bekommt an seinem Geburtstag ein ganz besonderes Paket überbracht - eines, das vierhundert Jahre auf seine Auslieferung gewartet hat. Auch der Inhalt ist mehr als außergewöhnlich: ein magisches Buch! Und ehe sichs Archie versieht, ist er in Oxford in der Bibliothek der Magie angekommen und soll dort die Künste des Buchbindens erlernen. Als ob das nicht alles schon aufregend genug wäre, geht dort auch noch etwas Unheimliches vor sich: Eine Quelle der schwarzen Magie raubt den Büchern ihre Zauberkräfte und plötzlich ist Archie der Einzige, der sie beschützen kann ...

D.D. Everest lebt mit seiner Partnerin Sara, zwei Kindern und Katzen in einem ziemlich alten Haus in einem Wald in Südengland. Dort verbringt er sehr viel Zeit damit, seine Kinder in der Gegend herumzuchauffieren und eine Fußballmannschaft zu managen. Nebenbei ist er Journalist und Autor von Sachbüchern. Archie Greene ist sein erstes Kinderbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732003457
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum22.06.2015
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2499 Kbytes
Artikel-Nr.3201541
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

              3              

Ein verhängnisvoller Fehler

Im Haus Nummer drei der Krabbenhäuschen hockte Archie Greene im kleinen Wohnzimmer und starrte das Päckchen an. Seine anfängliche Begeisterung verpuffte bereits wieder, als er die komische Kiste betrachtete, die in braunes Papier gewickelt und mit Lederriemen verschnürt worden war. Sie sah alt aus. Sie fühlte sich alt an. Und - und das war das Schlimmste - sie roch alt, nach Spinnweben und Staub. Archies Erfahrung nach hatte das vermutlich zu bedeuten, dass sie alt war. Und leider hatte Archie den Großteil seines bisherigen Lebens damit verbracht, alte Dinge loszuwerden.

Er konnte nicht anders. Er sehnte sich nach dem Duft von etwas Neuem. Etwas, das in einem normalen Geschäft verkauft wurde. So sehr wünschte er sich etwas - irgendetwas -, das vor ihm noch keinem anderen gehört hatte: etwas, das allein seines war. Dabei war er weder gierig noch verwöhnt, eigentlich sogar das genaue Gegenteil - noch nie hatte er etwas Brandneues besessen.

Die Kleidung, die er trug, das Bett, in dem er schlief, und die Teller, von denen er aß, waren allesamt alt. Sogar das Fahrrad, das er letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, war gebraucht. Natürlich hatte er sich trotzdem wie ein Schneekönig gefreut, doch selbst sein ungeübtes Auge hatte feststellen können, dass es nicht brandneu war. Seine Oma hatte sich große Mühe gegeben, es zu putzen und so gut wie neu erscheinen zu lassen, aber die Kratzer im roten Lack waren nicht zu übersehen, und wenn Archie die Gangschaltung benutzte, klackerten und ratterten die altersschwachen Gänge.

Archie liebte sein Fahrrad, und seine Oma liebte er umso mehr, weil sie so viel Arbeit hineingesteckt hatte. Ein neues Rad hätte sich Oma nie im Leben leisten können. Schon für das alte, das aus einer Kleinanzeige der West Wittering Post stammte, hatte sie das Geld, das sie als Putzfrau verdiente, mühsam zusammengespart.

Seine Oma trug keine Schuld daran, dass sie kein Geld hatten, schließlich hatte sie nicht darum gebeten, ihren Enkel aufziehen zu müssen, es war einfach so passiert. Archies Eltern und seine ältere Schwester waren bei einem Schiffsunglück ertrunken, als er noch ein Baby gewesen war. Seitdem lebte er bei Gran.

Und einzig bei seiner Oma - ihr richtiger Name war Gardenia Greene, aber Archie nannte sie immer nur Gran - war es Archie egal, dass sie alt war. Auf Gran konnte man sich nämlich verlassen. Obwohl - oder gerade weil - sie allmählich etwas langsam wurde, würde sie kaum zu irgendwelchen verrückten Abenteuern aufbrechen. Ganz bestimmt würde sie nicht wie seine Eltern auf eine Fähre nach Frankreich steigen und nie wieder zurückkommen.

An seine Mutter und seinen Vater konnte Archie sich kaum noch erinnern, genauso wenig wie an seine Schwester, die inzwischen fast fünfzehn gewesen wäre. Aber das änderte nichts daran, dass Archie alle drei schrecklich vermisste. An seinem Geburtstag war es immer am schlimmsten.

»Archibald!« Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Oma aus der Küche nach ihm rief.

»Ja, Gran«, antwortete er.

»Wer war da an der Tür?«

»Nur ein Mann.«

»Ein Mann? Was wollte er?«

»Ach, nichts weiter«, meinte Archie.

»Hast du ihm gesagt, dass wir nichts kaufen?«

»Ja, Gran, hab ich.«

»Warum hat er dann noch mal geklopft?«

Archie betrachtete das Päckchen. »Er hat was für mich abgegeben.«

»Ach so.«

Omas Kopf tauchte in der Küchentür auf. Ihrem Gesicht sah man ihre siebzig Jahre deutlich an, doch ihre Augen sprühten noch immer vor Leben.

»Etwas für dich â¦?« Ihre Lippen verzogen sich zu einem halb neugierigen, halb besorgten Ausdruck. »Was ist es?«

Archie warf ihr über die Schulter einen Blick zu. Jetzt stand sie auf der Schwelle und trocknete sich die Hände an ihrer Schürze ab. Er musterte das geheimnisvolle Kästchen auf dem Tisch.

»Ähm, es ist ein Päckchen«, erklärte er nichtssagend.

»Das sehe ich auch.« Oma lächelte. »Willst du es nun weiter anstarren oder doch lieber aufmachen?«

Archie zögerte. Unsicher linste er zu seiner Großmutter und dann wieder zu seinem Geschenk.

»Sollten wir nicht vorher herausfinden, von wem es ist?«, fragte er. »Wahrscheinlich ist es nämlich gar nicht für mich. Da steht nirgends mein Name drauf oder so.«

Aufmerksam musterte er seine Gran. Sie war von Natur aus ein misstrauischer Mensch, daher erwartete er von ihr, dass sie alle möglichen Bedenken anmelden würde, doch sie zuckte leichthin mit den Schultern.

»Ach, wie heißt es doch so schön?«, sagte sie. »Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen. Wir können den ganzen Abend hier herumsitzen und uns den Kopf darüber zerbrechen, was in der Kiste ist, oder du kannst sie öffnen und es herausfinden. Deine Entscheidung. Aber wenn du mich fragst, hat in ganz West Wittering keiner ein Geschenk mehr verdient als du, also solltest du es auspacken.«

Länger ließ Archie sich nicht bitten. Er spürte, wie die anfängliche Aufregung zurückkehrte. Mag sein, dass das Ding alt ist, dachte er, aber das heißt ja nicht, dass es nicht toll sein kann. Es könnte ein Piratenschatz sein - ein juwelenbesetzter Dolch oder Golddublonen oder spanische Silbermünzen von einer Schatzflotte! Seine Fantasie ging mit ihm durch.

Archie zog an dem Strick, doch die Knoten saßen felsenfest, sodass er das Päckchen schließlich an den Mund hob und versuchte, das Band durchzubeißen. Dabei stieg ihm der komische Geruch umso deutlicher in die Nase - das Aroma von Holzfeuer und Spinnweben. Seine Lippen berührten das Papier, das sogar alt schmeckte - nach Staub, Rauch und etwas Süßlichem wie Honig, vermischt mit der Bitterkeit von Bienenwachs oder Schuhcreme. Dazu mischte sich eine weitere Note, beißend und unangenehm säuerlich wie Essig. Angewidert wischte Archie sich mit dem Handrücken den Mund ab, um den Geschmack loszuwerden.

»Hier, probier s damit«, sagte seine Oma und reichte ihm die Küchenschere.

Archie schnitt den Strick durch, der sofort an Spannung verlor und aufschnalzte, woraufhin das Papier schlaff auf den Boden zu seinen Füßen glitt und eine Holzschatulle zum Vorschein kam, die so alt war, dass sie von zahlreichen Flecken bedeckt war.

Archie grinste. Er genoss die gespannte Vorfreude und wollte sie so lange wie möglich auskosten. Zögernd blickte er zu seiner Großmutter.

»Na los«, forderte sie ihn auf. »Mach es auf!«

Horace Catchpole, der zum Bahnhof zurücktrottete, fühlte sich gänzlich ernüchtert. Wenn er sich vorgestellt hatte, was in dem Päckchen sein könnte - und wie viel Zeit hatte er damit verbracht, darüber nachzugrübeln! -, war ihm nie auch nur in den Sinn gekommen, dass es sich dabei um das Geburtstagsgeschenk für einen kleinen Jungen handeln würde. Als älteste Kanzlei Englands zogen Folly & Catchpole eine gewisse Klientel an. Üblicherweise beinhalteten ihre Aufträge nicht das Überbringen von Geschenken für Kinder.

Horace schüttelte den Kopf. Wo soll das mit dieser Welt noch hinführen?, überlegte er, wenn ein Angestellter von Folly und Catchpole jetzt schon Überraschungspakete an verzogene Gören überbringen muss? Demnächst würde man ihn bitten, als Clown aufzutreten! Das war zu viel! Niedergeschlagen sinnierte er über die stolze Firmengeschichte.

Verschwiegenheit, sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten einmischen und verwalterische Präzision - dies sind die Grundpfeiler von Folly und Catchpole!, überlegte Horace stolz. Von Präsenten für unhöfliche Bengel war nirgends die Rede gewesen.

Erst im Zug zurück nach London fiel ihm glühend heiß die Schriftrolle wieder ein, die wohlbehalten in seiner Tasche ruhte. Fassungslos starrte Horace darauf. In all dem Tohuwabohu hatte er völlig vergessen, sie gemeinsam mit dem Päckchen auszuliefern. Das war eine Katastrophe! Er hatte einen Fehler gemacht - noch dazu einen Fehler von gewaltiger Tragweite. Was konnte er nun deswegen unternehmen?

Der Zug war eine Expressverbindung und würde erst wieder anhalten, sobald sie London erreichten. Bis dahin war es noch über eine Stunde! Vorher konnte Horace nichts tun, abgesehen davon, sich die Haare zu raufen. Er begutachtete die Schriftrolle mit der dunkelroten Schnur in seiner Hand. Was würde Prudence Folly sagen, wenn sie davon erfuhr? Horace konnte es sich lebhaft vorstellen, und es war kein schönes Bild, das sich in seinem Kopf abzeichnete. Zu behaupten, dass die Seniorpartnerin der Kanzlei wütend werden würde, wäre in etwa wie zu sagen, dass ein ausgehungerter Tiger schon mal ein wenig schwierig im Umgang sein kann. Sie würde ihn umbringen! Hätte er die Wahl, würde Horace sich tausendmal lieber mit dem Tiger herumschlagen als mit Prudence. Aber natürlich führte kein Weg daran vorbei, es ihr zu beichten. Etwas so Ernstes konnte er unmöglich vertuschen. Er musste sie einweihen - es sei denn â¦ Es sei denn, er könnte seinen Fehler irgendwie wiedergutmachen â¦?

Zu diesem Zeitpunkt ahnte Horace noch nicht, wie schwerwiegend sein Versehen tatsächlich war - oder wie teuer es zu stehen kommen würde. Stattdessen fragte er sich, was auf der Rolle geschrieben sein mochte. Vermutlich war der Text in Latein oder vielleicht Altgriechisch verfasst - seiner Erfahrung nach...
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D.D. Everest lebt mit seiner Partnerin Sara, zwei Kindern und Katzen in einem ziemlich alten Haus in einem Wald in Südengland. Dort verbringt er sehr viel Zeit damit, seine Kinder in der Gegend herumzuchauffieren und eine Fußballmannschaft zu managen. Nebenbei ist er Journalist und Autor von Sachbüchern. Archie Greene ist sein erstes Kinderbuch.