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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am09.03.2022
Du brauchst mehr als nur Herzchen und Likes, um dich selbst zu lieben. Claire und Poppy waren schon als kleine Mädchen auf Insta. Ihre Mutter hält jedes Detail über die beiden Schwestern in ihrem erfolgreichen Mami-Blog fest. So sind die siebzehnjährigen Zwillinge mittlerweile zu weltweit bekannten Social-Media-Stars herangewachsen. Poppy genießt ihr Leben als Influencerin in vollen Zügen. Claire dagegen verabscheut es und fragt sich: Wird man sie jemals einfach nur als 'Claire' akzeptieren? Und dann trifft sie Rafael, der noch nie ein Smartphone besessen hat und für den Claire ein ganz normales Mädchen ist. Unterhaltsamer und hochaktueller Jugendroman für Jugendliche ab 14 Jahren über eine erfolgreiche Influencerin, die in einer von sozialen Medien dominierten Welt den Weg des Digital Detox wählt. Dabei kombiniert Kara McDowell die Fragen nach Privatsphäre, Popularität im Internet, Cyber-Mobbing und Loyalität auf einfühlsame Weise mit einer romantischen Liebesgeschichte.

Kara McDowell wurde in den Bergen geboren und wuchs in der Wüste auf. Ihre Kindheit verbrachte sie mit Schwimmen, Bootfahren und damit, sich Geschichten auszudenken. Als mittleres von fünf Kindern unterhielt Kara ihre Familie auf langen Autofahrten, indem sie laut Krimis vorlas und alle dazu zwang, die Auflösung zu erraten. Nachdem sie an der Arizona State University einen Bachelor in Englischer Literatur gemacht hatte, arbeitete Kara als freiberufliche Schriftstellerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Söhnen in Arizona, wo sie Bücher für Jugendliche schreibt. Mehr von ihr gibt es auf karajmcdowell.com, auf Twitter unter @karajmcdowell und auf Instagram unter @karajmcdowellbooks.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDu brauchst mehr als nur Herzchen und Likes, um dich selbst zu lieben. Claire und Poppy waren schon als kleine Mädchen auf Insta. Ihre Mutter hält jedes Detail über die beiden Schwestern in ihrem erfolgreichen Mami-Blog fest. So sind die siebzehnjährigen Zwillinge mittlerweile zu weltweit bekannten Social-Media-Stars herangewachsen. Poppy genießt ihr Leben als Influencerin in vollen Zügen. Claire dagegen verabscheut es und fragt sich: Wird man sie jemals einfach nur als 'Claire' akzeptieren? Und dann trifft sie Rafael, der noch nie ein Smartphone besessen hat und für den Claire ein ganz normales Mädchen ist. Unterhaltsamer und hochaktueller Jugendroman für Jugendliche ab 14 Jahren über eine erfolgreiche Influencerin, die in einer von sozialen Medien dominierten Welt den Weg des Digital Detox wählt. Dabei kombiniert Kara McDowell die Fragen nach Privatsphäre, Popularität im Internet, Cyber-Mobbing und Loyalität auf einfühlsame Weise mit einer romantischen Liebesgeschichte.

Kara McDowell wurde in den Bergen geboren und wuchs in der Wüste auf. Ihre Kindheit verbrachte sie mit Schwimmen, Bootfahren und damit, sich Geschichten auszudenken. Als mittleres von fünf Kindern unterhielt Kara ihre Familie auf langen Autofahrten, indem sie laut Krimis vorlas und alle dazu zwang, die Auflösung zu erraten. Nachdem sie an der Arizona State University einen Bachelor in Englischer Literatur gemacht hatte, arbeitete Kara als freiberufliche Schriftstellerin. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Söhnen in Arizona, wo sie Bücher für Jugendliche schreibt. Mehr von ihr gibt es auf karajmcdowell.com, auf Twitter unter @karajmcdowell und auf Instagram unter @karajmcdowellbooks.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732017522
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum09.03.2022
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3040 Kbytes
Artikel-Nr.8992246
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

KAPITEL 1

Ich brauche einen Balkon. Von mir aus auch ein Rankgitter mit Efeu oder so. Ein stabiles Regenrohr direkt neben dem Fenster wäre genauso okay. Oder ein Bungalow. Zu meinem Pech bin ich mit nichts von all dem gesegnet. Egal, was die Leute online behaupten, offensichtlich repräsentiere ich nicht nur die »Teenager Goals« - mein Leben ist sicher nicht der Traum eines jeden Teenagers.

Die Flip-Flops in der Hand, öffne ich langsam meine Zimmertür und halte den Atem an. Ich lausche auf jedes Geräusch, das nicht von dem kläffenden Beagle meines Nachbarn kommt. In den Flur fällt ein Streifen Frühmorgensonne und beleuchtet meinen Fluchtweg. Ideal ist das hier nicht. Warum konnten sich meine Existenzkrise und der damit einhergehende Drang zu fliehen nicht im Schutz der Dunkelheit abspielen?

Zum Glück hört wenigstens der Hund auf zu bellen, sodass im Haus nun alles still und reglos ist, abgesehen von den winzigen Staubkörnchen, die im Lichtschein tanzen. Vorsichtig trete ich aus meinem Zimmer und laufe auf Zehenspitzen zur Treppe. Als ich den Fuß auf die erste Stufe stelle, wird die Ruhe vom gedämpften Rauschen einer Dusche durchbrochen. Mein Herz pocht aufgeregt, bevor mir klar wird, dass es eigentlich ein gutes Zeichen ist. Wenigstens eine Person in diesem Haus ist anderweitig beschäftigt.

Sich rauszuschleichen stand nicht auf der heutigen Tagesordnung. Zumindest nicht auf der, die Mom mir gestern vor dem Schlafengehen noch geschickt hat und auf der von 6 Uhr 30 bis 7 Uhr 30 »Outfit-Fotos« vorgesehen waren. Der Job ist monoton, aber nicht unerträglich, und für gewöhnlich ist es leichter, sich zu fügen, statt sich zu beschweren. Allerdings hat meine Gute-Miene-zum-bösen-Spiel-Einstellung bereits zu einer Menge Outfit-Fotos geführt.

So ein Internet-Troll behauptet sogar, es gäbe online mehr Fotos von mir, als Kunstwerke im Louvre ausgestellt sind.

Eigentlich bin ich davon ausgegangen, ich hätte bereits jeden bescheuerten Kommentar gelesen, den das World Wide Web zu bieten hat, doch dann kam DixonDummies16 an und hat behauptet, es gäbe so viele Bilder von mir, dass man damit die größte Kunstgalerie der Welt füllen könnte. Das ist das Verrückteste, was ich je über mich gehört habe, und das will was heißen - denn angeblich habe ich mir letzten Herbst den Busen vergrößern lassen (klar doch, â¦ wenn Pubertät als Synonym für Brustvergrößerung gilt), gehen meine Waden direkt in meine Knöchel über, was man angeblich nur als »Wöchel« bezeichnen kann, und eine kleine, aber ambitionierte Gruppe von Leuten ist davon überzeugt, dass meine Zwillingsschwester und ich gar nicht miteinander verwandt sind.

So schnell und geräuschlos es der Marmorboden zulässt, schleiche ich nun die Treppe ins Erdgeschoss hinunter, wo ich prompt mit dem Gesicht voran gegen den größten Beleuchtungsschirm knalle, den meine Mutter in petto hat, um während der Fotoshootings im Zimmer für ausreichend Licht zu sorgen. In meinem Mund breitet sich der warme, metallische Geschmack von Blut aus. Ich drücke mir die Finger gegen die Lippe, um die Blutung zu stoppen, und suche mir durch das Labyrinth aus mobilen Kleiderstangen einen Weg zur Haustür, steige über Berge von Stiefeln, Schuhen mit Keilabsätzen und Stilettos. Als ich den Ausgang endlich erreicht habe, gestatte ich mir einen kleinen Siegestanz, der jedoch vom Knurren meines Magens unterbrochen wird.

Verräter.

Kurz verharren meine Finger auf der Türklinke, während ich das Pro und Kontra davon abwäge, aufs Frühstück zu verzichten. Pro: Ich schaffe es definitiv unbemerkt aus dem Haus und gewinne eine Stunde in der Bibliothek, um Colleges zu recherchieren. Kontra: Wenn ich nicht gleich etwas esse, bin ich bis zur ersten Stunde am Verhungern und total mies drauf. Seufzend sehe ich ein, dass ich eigentlich keine Wahl habe, und schleiche durch den Haute-Couture-Hindernisparcours in die Küche. Aus der Speisekammer schnappe ich mir einen Müsliriegel und gerade als ich mir einen erdnussbuttrigen Bissen gönne, wird die Ruhe von dem allzu vertrauten Zipp-Geräusch eines Kleidersack-Verschlusses zerrissen.

»Claire!« Moms übliche Morgenfröhlichkeit fällt heute besonders intensiv aus. Ich schiebe mir den Rest des Müsliriegels in den Mund und mache mich auf das gefasst, was mir nun wieder bevorstehen könnte. Als ich mich umdrehe, hält Mom eine Zehntausend-Dollar-Abendrobe in der Hand.

»Schau dir an, was endlich gekommen ist!« Sie reckt mir das zartrosa Kleid entgegen und schwenkt es wie eine Nationalflagge. Ich deute auf meinen vollen Mund und kaue übertrieben langsam und gründlich, um Zeit zu schinden.

»Schlüpf doch gleich mal rein!« Sie legt mir das Kleid über die Arme und steuert mich Richtung Bad.

Ich schlucke und versuche, ihr das Kleid zurückzugeben. »Poppy sollte das tragen.«

»Es hat deine Größe!« Sie weigert sich, es zu nehmen.

»Perfekt! Das heißt, es ist auch Poppys Größe!« Dafür hat Mom gesorgt - nach einem peinlichen Zwischenfall auf der New York Fashion Week vor drei Jahren.

»Für Poppy ist es zu kurz. Warte! Was ist mit deiner Lippe passiert?« Sie runzelt besorgt die Stirn. »Egal, spielt keine Rolle. Heute machen wir nur Testfotos.« Mit einem letzten, endgültigen Stoß befördert sie mich über die Schwelle ins Bad und schließt entschlossen die Tür hinter mir.

»Danke für dein Verständnis«, murmle ich, während ich Jeans und T-Shirt abstreife.

»Es ist eine Neuinterpretation von dem Kleid, das ihr zu eurem ersten Geburtstag getragen habt.« Ihre Stimme ist laut, selbst durch die Tür.

»Ich weiß.«

»Ich muss euch die Fotos zeigen. Ihr Mädchen habt wie Prinzessinnen ausgesehen!«

»Ich kenne die Fotos.« Hätte ich jedes Mal einen Dollar bekommen, wenn ich mir diese Fotos ansehen musste, könnte ich dieses Kleid inzwischen kaufen - und verbrennen.

Es hat lange Ärmel, einen hochgeschlossenen Kragen und Rosenapplikationen entlang der Taille. Ich öffne die Tür und drehe mich, bevor ich die Haare hochhalte, damit Mom die Knöpfe am Rücken schließen kann. Der letzte zieht den Kragen um meinen Hals so fest zu wie eine Schlinge. Als Mom fertig ist, drehe ich mich zu ihr um.

»Oh, Claire.« Tränen wie auf Knopfdruck.

»Ich muss hier raus.« Weil ich irgendwann doch atmen muss, stecke ich einen Finger zwischen Kragen und Hals, während ich zur Badezimmertür hechte.

»Nein! Ich muss noch sehen, wie es sich auf den Fotos macht.« Sie dirigiert mich zum Fuß der großen Treppe und hantiert an der Beleuchtung herum.

Elf Monate. Immer wieder sage ich mir diese Worte in Gedanken vor, während Mom mich auf der Suche nach dem günstigsten Blickwinkel wie eine Requisite im Raum hin- und herschiebt. Ich muss das nur noch elf Monate durchstehen, dann habe ich es geschafft. Ich habe es bisher überlebt, die letzten elf Monate halte ich es auch noch aus.

Schließlich kann ich mich für eine kurze Pause in die Küche retten, wo ich mir auf die Schnelle einen Smoothie für ein zweites Frühstück zusammenmische. Zurück im Wohnzimmer lege ich mir ein Handtuch über den Schoß, damit Allegra Espositos handgesticktes Werk keine grünen Smoothieflecken abbekommt, und beobachte meine Arbeitgeberin in Aktion.

Mom steht hinter den Beleuchtungsschirmen und scrollt mit geschürzten Lippen durch die Bilder auf ihrer Kamera. Eine klassische Ashley-Dixon-Pose. Ihr goldbraunes Haar fällt ihr in die Augen und über ihre Nase, auf der einige Sommersprossen zu finden sind. So viele Sommersprossen wie ich hat sie nicht, allerdings trifft das vermutlich auf weltweit keinen anderen Menschen zu.

»Alexa, wie viele Kunstwerke sind im Louvre ausgestellt?«, frage ich den smarten Lautsprecher auf dem Beistelltisch am anderen Ende des Zimmers.

»Verteilt auf acht kuratorische Abteilungen, gibt es im Musée du Louvre fünfunddreißigtausend Exponate zu sehen.« Die kühle weibliche Stimme klingt beinahe süffisant, als wäre sie stolz darauf, die Antwort gefunden zu haben. Ihr Tonfall spiegelt nichts von dem Grauen wider, das diese Auskunft verdient hätte.

Fünfunddreißigtausend. Wenn es von mir tatsächlich so viele Fotos gibt, dann gibt es von meiner Zwillingsschwester Poppy mindestens genauso viele. Trotz des offensichtlichen Unterschieds, was Kommentare und Likes angeht, hat Mom immer extrem darauf geachtet, dass die Anzahl an Bildern ausgeglichen ist. Sie behauptet, es liege daran, dass sie uns beide gleich liebt, doch ich glaube, es liegt eher daran, dass sie ihre Fans bei Laune halten will. Es wäre schlecht fürs Geschäft, kämen die Leute auf die Idee, sie würde eine ihrer Töchter der anderen vorziehen.

Nur die Fans dürfen sich für einen Liebling entscheiden.

»Sind wir fertig?«, frage ich, weil ich dringend eine Ablenkung brauche. Mein Hirn versucht, fünfunddreißigtausend durch die siebzehn Jahre meines Lebens zu teilen, um herauszufinden, wie viele Bilder das im Jahresdurchschnitt sind. Obwohl ich das genaue Ergebnis gar nicht brauche, um zu wissen, dass die Zahl Stephen-King-mäßig furchteinflößend ist.

Mom schaut auf ihre Armbanduhr und nickt. »Wie läuft es mit eurem neusten Vlog-Beitrag?«

Wie aufs Stichwort durchdringt ein schrilles Kreischen die Luft. Meine Zwillingsschwester prescht mit dem Handy in der Hand die Treppe runter. »Ihr glaubt nicht, was gerade passiert ist!« Ihr Siegestanz ähnelt stark meinem, den ich vor nur einer Stunde aufgeführt habe, nur fällt er lauter aus. Sie hält Mom das Handy vor die Nase. Als diese einen Blick auf...
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