Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Gilde der Hutmacher (Die magischen Gilden, Band 1) - Geheimnisse aus Stoff und Seide

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am20.07.2022
Der Auftakt einer wundervollen Abenteuerreihe Uralte Handwerkskunst und streng gehütete Geheimnisse - die magischen Gilden fertigen atemberaubende Kreationen! Fingerspitzen voller Magie Eine schlimme Nachricht erschüttert Cordelia Hatmaker: Ihr Vater hat nach besonderen Accessoires für neue Hüte gesucht und ist seitdem verschollen! Cordelia kann das nicht glauben. Und dann setzt auch noch jemand die Magie der Hüte für dunkle Zwecke ein. Ganz England schwebt in großer Gefahr! Ist eine der verfeindeten Handwerksgilden dafür verantwortlich? Während sich die Gilden gegenseitig verdächtigen, liegt es einzig an Cordelia, das Land mithilfe von Magie und atemberaubenden Kreationen zu retten ... In dieser abenteuerlichen  Kinderbuchreihe mit Mode und voller Magie nimmt eine mutige Heldin ihr Schicksal selbst in die Hand und gibt niemals auf. In einem bezauberndem Setting im historischen London wird das Thema Fashion mit dem beliebten Do-it-yourself-Trend und geheimnisvoller Handwerkskunst kombiniert - wunderschöner Lesestoff mit vielen hochwertigen Schwarz-Weiß-Illustrationen für Kinder ab 10 Jahren. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Mit siebzehn begann Tamzin Merchant ihre Karriere als Schauspielerin. Für ihre Arbeit durchreiste sie die Welt und die Zeit. Sie war bei den Tudors, im Viktorianischen Zeitalter, im frühen 17. und im 18. Jahrhundert. Sie überlebte 1940 den Angriff auf London und starb im frühen 20. Jahrhundert an Lungenentzündung. Sie war schon ein Alien, eine Hexe, eine verfluchte Königin, eine streitlustige schottische Kriegerin und eine rebellische Ausreißerin der High Society. Die Gilde der Hutmacher ist Tamzins erster Roman.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Auftakt einer wundervollen Abenteuerreihe Uralte Handwerkskunst und streng gehütete Geheimnisse - die magischen Gilden fertigen atemberaubende Kreationen! Fingerspitzen voller Magie Eine schlimme Nachricht erschüttert Cordelia Hatmaker: Ihr Vater hat nach besonderen Accessoires für neue Hüte gesucht und ist seitdem verschollen! Cordelia kann das nicht glauben. Und dann setzt auch noch jemand die Magie der Hüte für dunkle Zwecke ein. Ganz England schwebt in großer Gefahr! Ist eine der verfeindeten Handwerksgilden dafür verantwortlich? Während sich die Gilden gegenseitig verdächtigen, liegt es einzig an Cordelia, das Land mithilfe von Magie und atemberaubenden Kreationen zu retten ... In dieser abenteuerlichen  Kinderbuchreihe mit Mode und voller Magie nimmt eine mutige Heldin ihr Schicksal selbst in die Hand und gibt niemals auf. In einem bezauberndem Setting im historischen London wird das Thema Fashion mit dem beliebten Do-it-yourself-Trend und geheimnisvoller Handwerkskunst kombiniert - wunderschöner Lesestoff mit vielen hochwertigen Schwarz-Weiß-Illustrationen für Kinder ab 10 Jahren. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Mit siebzehn begann Tamzin Merchant ihre Karriere als Schauspielerin. Für ihre Arbeit durchreiste sie die Welt und die Zeit. Sie war bei den Tudors, im Viktorianischen Zeitalter, im frühen 17. und im 18. Jahrhundert. Sie überlebte 1940 den Angriff auf London und starb im frühen 20. Jahrhundert an Lungenentzündung. Sie war schon ein Alien, eine Hexe, eine verfluchte Königin, eine streitlustige schottische Kriegerin und eine rebellische Ausreißerin der High Society. Die Gilde der Hutmacher ist Tamzins erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732018512
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum20.07.2022
Reihen-Nr.1
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6546 Kbytes
Artikel-Nr.9701428
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 3

Cordelia schlüpfte in die Jacke ihres Vaters. Ihre goldenen Knöpfe schimmerten so hell wie die Hoffnung. Sie schob sich die Ärmel hoch und tappte aus dem Zimmer.

Im Haus war alles still. Durch das Fenster schaute ein klarer blauer Himmel herein und die Regentropfen auf den Scheiben glitzerten in blassgelbem Sonnenlicht.

In der Bibliothek roch es nach Bienenwachs, poliertem Holz und Orientteppichen. In den Regalen standen Rücken an Rücken Tausende von Büchern. Uralte Zauberbücher, Einführungen in moderne Wissenschaften und dicke Wälzer voll schauerlicher Geheimnisse machten sich gegenseitig den Platz streitig. Manche Exemplare reichten Cordelia bis übers Knie und hatten geriffelte Lederrücken. Andere waren kleiner als ihre Handfläche und in juwelenfarbene Seide gebunden. Doch sie alle waren Bücher, deren Seiten wisperten, wenn Cordelia in ihnen blätterte.

Es war so früh, dass die Schicksalstauben in ihrer Voliere, dem großen Vogelkäfig neben dem Fenster, noch schlummerten, die Köpfe unter die Flügel gesteckt.

»Gurr, gurr«, rief Cordelia leise. Mehrere leuchtend schwarze Augen blinzelten sie an, als sie die Schälchen mit frischen Körnern und frischem Wasser füllte.

Einer der Vögel schaute sie aufmerksam an.

»Agatha«, sagte Cordelia. »Mein Vater ist auf See verschollen und du bist die Einzige, die ihn finden kann.«

Agatha breitete bedeutsam die Schwingen aus und gurrte.

Cordelias Vater, Kapitän Prospero Hatmaker, hatte Agatha (als Ei) einst in seiner Achselhöhle warm gehalten und somit selbst ausgebrütet. Als sie sich eines Tages aus ihrer Schale gepickt hatte, fand sie sich in seiner behutsamen Hand wieder und erwählte ihn zu ihrer Ziehmutter.

Wenn eine Schicksalstaube auf diesem Weg das Licht der Welt erblickt, findet sie ihre Mutter, egal, wo sie ist, um für sie von dort eine Botschaft nach Hause zu fliegen. Also nahm Cordelia aus der oberen Schreibtischschublade eine der winzigen Schriftrollen und notierte:

Vater, angeblich bist du auf See verschollen. Wenn du

verloren bist, kann man dich finden. Bitte finde dich

so bald wie möglich auf See wieder ein.

Auf dem Papier war kaum noch Platz, also quetschte sie dazu:


Und bitte komm nach Hause.

Alles Liebe, Dilly


Sie küsste den Zettel - vorsichtig, um die Tinte nicht zu verwischen -, bevor sie ihn zum Trocknen in der Luft wedelte. Anschließend rollte sie ihn fest auf und versiegelte ihn mit rotem Wachs und einem Korken in einer winzig kleinen Glasflasche.

Dann nahm sie Agatha liebevoll aus der Voliere und band die Flasche ans Bein des Vogels. Sie spürte, wie Agathas kleines Herz dreimal so schnell schlug wie sonst.

»Zu Prospero, zu Prospero!«, flüsterte Cordelia wie einen Zauberspruch. Dann riss sie weit das Fenster auf und Agatha flog davon. Cordelia lehnte sich nach draußen und sah der Taube nach, bis sie nur noch ein undeutlicher Fleck über den frisch gewaschenen Häusern Londons war.

»Cordilly?« Onkel Tiberius war auf der Schwelle erschienen und rieb sich verschlafen das Gesicht. Er wirkte wie ein Bär, den man zu früh aus dem Winterschlaf gerissen hatte. »Geht es dir gut, meine Kleine?« Seine grollende Stimme klang sanft.

»Ja, Onkel«, antwortete Cordelia. »Ich habe Vater gerade eine Nachricht geschickt.«

Onkel Tiberius ließ die Schultern hängen. »Ach, Cordelia, meine Süße«, sagte er.

»Weißt du«, erklärte Cordelia, »wenn er auf See verloren ist, heißt das doch, wir müssen ihn nur finden. Also habe ich Agatha losgeschickt, damit sie nach ihm sucht.«

»Kleine Hutmacherin«, sagte Onkel Tiberius seufzend, »wenn die Mutter einer Schicksalstaube â¦ tot ist â¦ fliegt das arme verwirrte Ding einfach weg â¦ und wird nie wieder gesehen.«

Plötzlich begannen die Augen von Onkel Tiberius zu glitzern und er putzte sich mit einem grünen Seidentuch die Nase.

»Nicht weinen, Onkel!« Cordelia stieg auf einen Stuhl, um ihm die bebende Schulter zu tätscheln. »Agatha wird Vater finden. Er ist nicht tot - er ist nur verloren, das ist etwas ganz anderes.«

Onkel Tiberius wischte sich über die Augen.

»Jetzt mach nicht so ein Gesicht!« Cordelia grinste. »Wir müssen noch den Konzentrationshut für den König fertig machen. Im Palast warten sie bestimmt schon!«

Normalerweise herrschte im Haus der Hutmacher an einem Tag, an dem eine Lieferung für den Palast anstand, immer eine Mischung aus ausgelassener Stimmung und Chaos. Doch an diesem Morgen fehlte jedem der schwarz gekleideten Hutmacher der Schwung und sie hatten rot verweinte Augen, außer Cordelia. Die Köchin gab einen extra Löffel Honig in Cordelias Haferbrei und ihr einen schweren Kuss auf die Stirn.

Jones, der Kutscher der Hutmacher, beugte sich mit einer Tasse Tee in der Hand zum Küchenfenster herein. Er trug seine schicke blaue Uniform, einen tintenschwarzen Dreispitz und einen Ausdruck der Trauer im Gesicht.

Tante Ariadne, die blass am Kopf der Frühstückstafel saß, biss in ein trockenes Stück Toast. Nachdem sie einen Weinrautenzweig auf ihrem schwarzen Trauerhut zurechtgerückt hatte, sagte sie: »Es tut mir leid, dass wir heute in den Palast müssen, Cordelia, mein tapferes Mädchen. Königliche Hutmacher zu sein, hat auch seine Nachteile: Die Pflicht ruft.«

»Außerdem dürfen wir uns nicht von dieser verflixten Stiefelmacher-Gilde ausbooten lassen. Von diesen etepetete Handschuhmachern ganz zu schweigen«, knurrte Onkel Tiberius, der schlecht gelaunt in seinem Brei rührte.

»Genauso wenig wie von den Uhrmachern oder Mantelmachern!«, ergänzte Cordelia.

»Klatschmäuler und Angeber«, murrte Onkel Tiberius.

»Und davon mal ganz abgesehen«, meinte Cordelia, »würde Vater wollen, dass wir hingehen.«

Tante Ariadne verzog den Mund. »Wir müssen den Hut nun einmal so gut wie möglich fertigstellen, auch ohne das besondere Material, das Prospero uns bringen wollte.«

»Was war das denn?«, wollte Cordelia wissen.

»Die Ohrenfeder einer Eule der Athene aus den Platonischen Wäldern«, antwortete Onkel Tiberius. »Der weiseste Vogel der Welt: gibt sich ungeheuer große Mühe, Menschen aus dem Weg zu gehen. Durch die Feder hätte sich der König voll und ganz auf seine Arbeit konzentriert und mit Begeisterung von jeder Ablenkung ferngehalten.«

»Geh doch schnell und hilf Großtante Petronella bei ihrem Feuer, meine Cordelia«, sagte Tante Ariadne mit seltsam bebender Stimme.

»Mit mehr Schwung, Kind!«, krächzte Großtante Petronella.

Cordelia pumpte den ächzenden Blasebalg so kräftig, dass das zartlila Feuer züngelnd zum Leben erwachte und mit violetten Zungen den rußigen Schlot hinaufleckte. Purpurschatten tanzten durch den Alchemiesalon, als das Feuer die Messinginstrumente mit flackerndem Licht überzog. Großtante Petronella legte ihre kühlen Hände auf Cordelias Wangen.

»Du bist ein starkes Mädchen«, sagte die uralte Dame mit einer Art leidenschaftlichem Krächzen.

Cordelia fand, dass die Erwachsenen sich ziemlich albern benahmen, eingehüllt in so viel Schwarz - und dauernd erzählten sie ihr, wie tapfer und stark sie doch war.

»Ich weiß, ihr glaubt, Vater sei ertrunken. Das dachte ich auch, letzte Nacht«, sagte sie zu ihrer Großtante. »Aber dann, als ich aufgewacht bin, wurde mir klar, dass er nur verloren ist. Das ist etwas ganz anderes, weißt du? Einmal hat er zwölf Tage auf einem undichten Floß überlebt, das auf dem Ozean trieb. Er kann alles überstehen.«

Prospero Hatmaker hatte in der Tat zwölf Tage auf einem Stück Schiffsrumpf im Meer treibend überlebt. Ebenso wie Cordelia. Es war ihre Lieblingsgeschichte.

»Du wurdest auf dem Meer geboren, kleine Hutmacherin«, hatte ihr Vater ihr schon oft erzählt. »Deine Mutter und ich haben gemeinsam auf der Suche nach Materialien viele Abenteuer bestanden. Eines Tages wurde uns klar, dass mit uns ein dritter Hutmacher auf Reisen war: du! In der Nacht, als du zur Welt kamst, ein kleines Stück abseits der Küste von Marokko, war die Nacht voller Sterne. Die versammelte Mannschaft veranstaltete eine Feier und deine Mutter und ich waren überglücklich vor Freude. Auf dem Schiff hatten wir kein Babybett, also bauten wir aus einer Hutschachtel eine Wiege, in der du zu gerne geschlafen hast. Diese Hutschachtel war es auch, die dich gerettet hat â¦

Viele Wochen später brach aus heiterem Himmel ein schrecklicher Sturm über uns herein. Ein Blitz traf den Mast und unser Schiff fing Feuer. Ich stand am Steuer und versuchte, uns aus dem Unwetter zu manövrieren, als ich deine Mutter unter Deck rennen sah. Durch Feuer und Rauch kam sie mit der Hutschachtel in den Armen wieder herauf.

Im selben Moment brach das Schiff mit einem unheilvollen Kreischen entzwei - das gewaltige Feuer hatte es bis zum Kiel bersten lassen. Die Welt schien in zwei Hälften zu zerreißen. Deine Mutter warf verzweifelt die Hutschachtel über das aufklaffende Loch, über das brodelnde Wasser. Ich bin dir sofort nachgesprungen. Die Hutschachtel landete auf einem Wellenkamm, noch während ich ins Wasser eintauchte. Als ich wieder an die Oberfläche kam, war die Hälfte des Schiffs verschwunden. Ich zog mich auf die Überreste des Wracks und du, du warst in deiner Hutschachtel wie durch ein Wunder am Leben geblieben, wenn auch sehr nass und zappelnd wie ein kleiner Wurm.

Die ganze Nacht lang habe ich nach Überlebenden gesucht. Doch im Licht der aufgehenden Sonne sah ich...
mehr

Autor

Mit siebzehn begann Tamzin Merchant ihre Karriere als Schauspielerin. Für ihre Arbeit durchreiste sie die Welt und die Zeit. Sie war bei den Tudors, im Viktorianischen Zeitalter, im frühen 17. und im 18. Jahrhundert. Sie überlebte 1940 den Angriff auf London und starb im frühen 20. Jahrhundert an Lungenentzündung. Sie war schon ein Alien, eine Hexe, eine verfluchte Königin, eine streitlustige schottische Kriegerin und eine rebellische Ausreißerin der High Society.
Die Gilde der Hutmacher ist Tamzins erster Roman.