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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am14.06.2023
Vom Straßenverkäufer zum perfekten Gentleman? London 1833: Die Freundinnen Penelope und Helena besuchen die Royale Akademie der Kulinarik. Um ihre Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, benötigen beide ein herausragendes Abschlussprojekt. Als sie dem einfachen Straßenverkäufer Elijah begegnen, lässt der Penelopes Herz höherschlagen - und bringt Helena auf eine Idee: Sie will Elijah ausbilden und ihn als Gentleman-Koch ausgeben. Wenn er mit ihrer Hilfe den royalen Kochwettbewerb gewinnt, wäre ihr der Rang als Jahrgangsbeste sicher! Doch Elijahs Verwandlung hat größere Auswirkungen auf die drei als gedacht ... Begib dich auf eine köstliche Reise in die Vergangenheit Verpasse dieses besondere Retelling nicht! Cohen überzeugt in dieser historischen My Fair Lady-Nacherzählung mit vertauschten Geschlechterrollen und einer Slow-Burn-Romance zum Dahinschmelzen. Einfühlsam erzählt die Geschichte von starken Frauen, Toleranz und Diversität und zeigt, dass es manchmal nur ein wenig Selbstvertrauen braucht, um Großes zu erreichen. Ein originelles My Fair Lady-Retelling voller Tiefgang und mit hinreißender Slow-Burn-Romance, nicht nur für Fans von Bridgerton!

Als Liebhaberin von Geschichte und Literatur, studierte Jennieke Cohen englische Geschichte und Professionelles Schreiben. Cohen hat bereits als Schreibberaterin und Ghostwriterin gearbeitet, diverse Sachbücher verfasst und ist u. a. Mitglied der Jane Austen Society of North America. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, schaut sie Filmklassiker, trinkt Tee, singt oder plant ihre nächste Reise nach England.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextVom Straßenverkäufer zum perfekten Gentleman? London 1833: Die Freundinnen Penelope und Helena besuchen die Royale Akademie der Kulinarik. Um ihre Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, benötigen beide ein herausragendes Abschlussprojekt. Als sie dem einfachen Straßenverkäufer Elijah begegnen, lässt der Penelopes Herz höherschlagen - und bringt Helena auf eine Idee: Sie will Elijah ausbilden und ihn als Gentleman-Koch ausgeben. Wenn er mit ihrer Hilfe den royalen Kochwettbewerb gewinnt, wäre ihr der Rang als Jahrgangsbeste sicher! Doch Elijahs Verwandlung hat größere Auswirkungen auf die drei als gedacht ... Begib dich auf eine köstliche Reise in die Vergangenheit Verpasse dieses besondere Retelling nicht! Cohen überzeugt in dieser historischen My Fair Lady-Nacherzählung mit vertauschten Geschlechterrollen und einer Slow-Burn-Romance zum Dahinschmelzen. Einfühlsam erzählt die Geschichte von starken Frauen, Toleranz und Diversität und zeigt, dass es manchmal nur ein wenig Selbstvertrauen braucht, um Großes zu erreichen. Ein originelles My Fair Lady-Retelling voller Tiefgang und mit hinreißender Slow-Burn-Romance, nicht nur für Fans von Bridgerton!

Als Liebhaberin von Geschichte und Literatur, studierte Jennieke Cohen englische Geschichte und Professionelles Schreiben. Cohen hat bereits als Schreibberaterin und Ghostwriterin gearbeitet, diverse Sachbücher verfasst und ist u. a. Mitglied der Jane Austen Society of North America. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, schaut sie Filmklassiker, trinkt Tee, singt oder plant ihre nächste Reise nach England.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732019878
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.06.2023
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2767 Kbytes
Artikel-Nr.11948672
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Zwei Teigtaschen im Dreck

Man schrieb das Jahr 1833 christlicher Zeitrechnung - gut ein Jahrzehnt, nachdem König George IV. dahingeschieden war und seine heiß geliebte Tochter Charlotte, nun Königin von England, Irland, Hannover und so weiter und so fort, den Thron bestiegen hatte. Es war ein kalter Regentag, an dem Miss Penelope Pickering Schutz unter dem Portikus der Londoner St.-Pauls-Kathedrale suchte und sich fragte, wie lange sie noch auf ihre geschätzte Freundin Helena Higgins würde warten müssen.

Nun war Helena, wie selbst Penelope auf drängende Nachfrage zugegeben hätte, noch nie der Liebreiz in Person gewesen. Auch hätte wohl niemand sie als Dame von Anmut und Freundlichkeit bezeichnet, denn mit ihrer scharfen Zunge pflegte sie gnadenlos jeden zu beleidigen, der ihr unter die Augen trat. Allerdings war sie auf dem besten Weg, zur angesehensten Autorität der britischen Kochkunst ihrer Generation zu werden. Genau deswegen fühlte sie sich auch befugt, andere jederzeit zu korrigieren, wenn diese ihrer Meinung nach Unsinn äußerten - ob zu kulinarischen Dingen im Besonderen oder zu Gott und der Welt im Allgemeinen. Und in der Tat behielt Helena sehr oft recht, was die Nerven ihrer Mitschülerinnen ausgesprochen strapazierte. Penelope Pickering jedoch war mit einer ungewöhnlich großen Nachsicht gesegnet.

Das erklärte vermutlich auch, warum sie an diesem nasskalten Januartag fröstelnd zum Covent-Garden-Markt hinüberschaute und sich selbst dafür schalt, nicht an einen Regenschirm gedacht zu haben. Hinzukam, dass sie gerade erst von einer Amerikareise mit ihren Eltern zurückgekehrt war und Helena seit Ende des Sommersemesters an der Royalen Akademie der Kulinarik, die sie gemeinsam besuchten, nicht mehr gesehen hatte.

In diesen sechs Monaten waren ihre Erinnerungen an Helenas alles andere als damenhafte Manieren verblasst. Zeit und räumliche Distanz führen oft dazu, dass Freunde die Fehler des anderen vergessen, und auch Penelope war gegen dieses Phänomen keineswegs immun.

Noch einmal sah sie sich suchend um, dann holte sie ein Blatt Papier aus der Tasche ihres marineblauen Reisekleids und hielt es ins flackernde Licht der Gaslaterne zu ihrer Linken. Gleichzeitig versuchte sie, es mit der anderen behandschuhten Hand nach Kräften vor dem peitschenden Regen zu schützen.

Cavendish Square Nr. 9

Marylebone, London

5. Januar 1833

Liebe Penelope,

welch eine Freude, dich in meinem Zuhause begrüßen zu dürfen! Es scheint ewig her, dass wir den Plan geschmiedet haben, unser letztes Semester nicht mehr mit den geistlosen Gestalten in den Räumlichkeiten der Akademie zu verbringen - und nun ist es endlich so weit! Ich bin so froh, dass deine Eltern doch ihr Einverständnis dazu gegeben haben. Meine eigenen Eltern und mein Bruder haben beschlossen, ihren Aufenthalt auf dem Kontinent zu verlängern, weshalb ich noch einiges zu erledigen hatte und leider nicht rechtzeitig da sein konnte, um dich persönlich zu begrüßen. Aber ich hoffe, das Personal hat dich gebührlich in Empfang genommen, du konntest dich im Gästezimmer gemütlich einrichten und wirst rundum gut versorgt. Weiterhin hoffe ich, dass du dich trotz deiner vermutlich anstrengenden Reise den Nachmittag über genug ausgeruht haben wirst, um mich heute Abend zu einer kulinarischen Erkundungstour zu treffen. Ich erwarte dich um acht an der St.-Pauls-Kathedrale, auf dass wir gemeinsam Londons authentischste amerikanische Küche probieren. Bitte bring ausreichend Appetit und deine Geldbörse mit - der Nachtmarkt hat sich in deiner Abwesenheit wirklich gemausert.

Für immer deine

Helena Higgins

Penelope sah zu den Straßenverkäufern hinüber, die ihre Waren und Lebensmittel im Schein der Gaslaternen feilboten. Wie üblich kreisten zahllose unbegleitete junge Männer und Frauen um die Stände derer, die sich keinen Platz in der überdachten Markthalle leisten konnten. Andere kauften den herumwandernden Verkäufern, die sich Bauchladen umgehängt hatten oder Handkarren schoben, etwas ab. Dabei schützten sich die meisten Kunden mit Hüten, Schirmen oder Kapuzen vor dem Regen - anders als Penelope hatten sie sich gegen das Wetter gewappnet. Doch Helena schien nicht unter ihnen zu sein. Penelope steckte den Brief wieder in die Tasche und schob die Hände zurück in ihren pelzbesetzten Muff. Dank des Regens hatten die Straßenverkäufer mehr potenzielle Kundschaft als sonst, weil viele der nun aus den Theatern strömenden Menschen sich unter den Markisen und Vordächern der Gebäude ringsum unterstellten.

Eine dreiköpfige Gruppe blieb neben Penelope stehen und blinzelte gegen den Regen an. Eine der drei Personen war ein Mädchen, das nur ein, zwei Jahre jünger zu sein schien als die siebzehnjährige Penelope und erschöpft schnaubte. »Das ist so ermüdend! Frederick, kannst du uns nicht eine Kutsche besorgen?« Die letzten Worte hatte sie an den jungen Mann neben sich gerichtet, der ihr so ähnlich sah, dass Penelope ihn auf den ersten Blick als ihren Bruder identifizierte.

»Damit ich bis auf die Knochen durchnässt werde? Zum Teufel, nein!«, gab dieser auf die aufgebrachte Art zurück, die sich Jungen gern für ihre nervigen Schwestern aufhoben. Dann aber wurde ihm offenbar bewusst, dass neben ihm eine Fremde stand, denn er beugte sich zu Penelope und bat: »Verzeihung, Miss.«

»Ich muss mich sehr für meinen Sohn entschuldigen«, sagte die dritte Person der Gruppe, eine Dame mittleren Alters, deren Frisur von einer hoch aufragenden Feder geziert wurde. »Ich fürchte, er ist manchmal wirklich gotteslästerlich.«

Penelope nickte der Dame zu. »Schon gut.« Nur weil der junge Mann »zum Teufel« gesagt hatte, hätte sie ihn noch nicht als »gotteslästerlich« bezeichnet - aber die Dame konnte ja nicht wissen, dass Penelope auf ihren vielen Reisen schon wesentlich schlimmere Ausdrücke untergekommen waren. »Sieht leider nicht so aus, als würde das Wetter sich bald bessern.«

»Freddie, für die Dame bitte auch eine Droschke!«

Penelope schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, aber ich warte auf jemanden.«

Die Dame mittleren Alters runzelte die Stirn. »Hier? Um diese Uhrzeit?«

Penelope deutete auf die umherwandernden Straßenhändler und die regengeschützten, festen Stände in der Markthalle dahinter. Dampf stieg aus den Töpfen mit frisch zubereiteten Gerichten auf und zerstob in der feuchten Nachtluft. Eine Vielzahl verschiedener Düfte wehte zu Penelope. »Eine Studienfreundin hat mich auf eine kulinarische Erkundungsreise eingeladen. Anscheinend ist dies einer der wenigen Orte in London, wo man authentische amerikanische Gerichte finden kann.« Wobei Penelope sich das Urteil darüber lieber noch selbst bilden wollte.

»Amerikanische Gerichte?«, echote die Dame, als könne sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand überhaupt auf die Idee kommen könnte, sich für Essen vom amerikanischen Kontinent zu interessieren.

»Dann sind Sie also Kulinarikerin?«, fragte der junge Mann und wischte sich eine feuchte Haarsträhne aus den dunkelblauen Augen.

Penelope nickte. »Die werde ich schon bald sein. Ich bin im letzten Semester an der Royalen Akademie der Kulinarik.«

»Meine Schwester hat auch eine Weile auf Dilettanten-Niveau mit der Kochkunst experimentiert, sich aber schließlich doch für ein Studium am Royalen Konservatorium für Gestaltung und Design entschieden«, erzählte er und deutete auf die junge Dame neben sich.

»Ich habe noch nie etwas auf Dilettanten-Niveau gemacht, Freddie. Denk nur an meine Entwürfe zum Umbau von Lady Hammersleys Kutsche, die ihr so gut gefallen haben, dass sie wochenlang vor ihren Nachbarn damit herumgeprahlt hat. Wenn hier jemand ein Dilettant ist, dann du!« Freddies Schwester rümpfte abfällig die Nase.

Der junge Mann rang sich ein Lächeln ab. »Mag sein«, sagte er kleinlaut, »aber immerhin kriege ich eine verflucht gute Fasanenpastete hin.« Mit Blick auf Penelope tippte er sich an den Hut und raunte seiner Mutter dann zu, dass er sich auf die Suche nach einer Kutsche machen würde, ehe er in den Regen hinausstürmte. An der Straßenecke stieß er dabei mit einem schmuddeligen Jungen in einer unförmigen braunen Jacke zusammen, der ein abgedecktes Holztablett balancierte.

Penelope verzog das Gesicht, als zwei halbmondförmige Teigtaschen davon herunterrutschten und auf dem dreckigen, nassen Kopfsteinpflaster landeten.

»Können Sie nich´ aufpassen?«, rief der Junge und warf Freddie einen bösen Blick zu.

»Tut mir leid.« Freddie tippte sich nur ein weiteres Mal an den Hut und rannte weiter die Straße hinunter.

»Zwei Teigtaschen im Dreck!«, schrie der Junge ihm noch hinterher. Dann deckte er seine restlichen Teilchen mit großer Geste wieder zu. »Was für´n feiner Herr, der arme Köche anrempelt und dadurch ihren Lebensunterhalt auf die Straße schmeißt!« Er sprach so laut, dass die Umstehenden keine Schwierigkeiten hatten, alles zu verstehen.

»Komm her, Junge«, sagte Freddies Mutter. »Ich bezahle dir den Schaden, den mein Sohn verursacht hat.« Sie wandte sich an ihre Tochter. »Clara, gib dem jungen Mann einen Shilling.«

»Das war also Ihr Sohn, ja?« Der Junge kam näher. Penelope schätzte ihn auf ungefähr ihr Alter, obwohl das im flackernden Licht der Gaslaterne zu ihrer Linken schwer zu sagen war. »Hätten ihn vielleicht besser erziehen soll´n, statt für seine Fehler zu zahl´n. Ein Kerl sollte selber für seine Fehler...
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Als Liebhaberin von Geschichte und Literatur, studierte Jennieke Cohen englische Geschichte und Professionelles Schreiben. Cohen hat bereits als Schreibberaterin und Ghostwriterin gearbeitet, diverse Sachbücher verfasst und ist u. a. Mitglied der Jane Austen Society of North America. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, schaut sie Filmklassiker, trinkt Tee, singt oder plant ihre nächste Reise nach England.