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Meine Jahre in Weimar

Erinnerungen 1901-1917 - mit zahlreichen s/w-Abbildungen
BuchGebunden
200 Seiten
Deutsch
Weimarer Verlagsgesellschafterschienen am02.07.2020
Henry van de Veldes monumentale Lebenserinnerungen Geschichte meines Lebens, posthum veröffentlicht, sind ein einmaliges Zeugnis für die Weimarer Kulturgeschichte. Er selbst sah sich während seiner Weimarer Jahre "auf der Höhe des Schaffens", zahlreiche seiner berühmtesten Entwürfe entstanden hier, er war einer der wegweisenden Protagonisten des Aufbruchs in die Moderne. Die von ihm in Weimar gegründete Kunstgewerbeschule war wegweisend in ihrer Verknüpfung von Kunst, Kunsthandwerk und Design. Sein eigenes Weimarer "Haus unter den Hohen Pappeln" ist ein bleibendes Gesamtkunstwerk, das noch heute fasziniert. Seine Erinnerungen fesseln mit ihrer Fülle an Begegnungen, Beobachtungen und anschaulichen Schilderungen.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextHenry van de Veldes monumentale Lebenserinnerungen Geschichte meines Lebens, posthum veröffentlicht, sind ein einmaliges Zeugnis für die Weimarer Kulturgeschichte. Er selbst sah sich während seiner Weimarer Jahre "auf der Höhe des Schaffens", zahlreiche seiner berühmtesten Entwürfe entstanden hier, er war einer der wegweisenden Protagonisten des Aufbruchs in die Moderne. Die von ihm in Weimar gegründete Kunstgewerbeschule war wegweisend in ihrer Verknüpfung von Kunst, Kunsthandwerk und Design. Sein eigenes Weimarer "Haus unter den Hohen Pappeln" ist ein bleibendes Gesamtkunstwerk, das noch heute fasziniert. Seine Erinnerungen fesseln mit ihrer Fülle an Begegnungen, Beobachtungen und anschaulichen Schilderungen.
Details
ISBN/GTIN978-3-7374-0280-4
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum02.07.2020
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht382 g
Illustrationenmit zahlreichen s/w-Abbildungen
Artikel-Nr.54328717
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
DIE BERUFUNG NACH WEIMARInzwischen bahnten sich Ereignisse an, die meinem Leben und meiner Arbeit eine neue Wendung gaben.Im Jahre 1901 hatte Wilhelm Ernst in Weimar als Nachfolger seines Großvaters, des Großherzogs Karl Alexander, den Thron bestiegen. Der junge Fürst war für die Bevölkerung von Sachsen-Weimar wie auch für ganz Deutschland ein unbeschriebenes Blatt. Als Leutnant der Potsdamer Garnison stand er völlig unter preußisch-militärischem Einfluß, dem die älteren regierenden Fürsten dreißig Jahre nach der Gründung des Deutschen Reiches immer noch mit gemischten Gefühlen gegenüberstanden. Zu Lebzeiten Karl Alexanders, der gerne daran erinnerte, daß er als Kind auf Goethes Knie gesessen hatte, kümmerte sich kein Mensch in Weimar oder gar in den intellektuellen Kreisen Deutschlands um den jungen Mann, der nun das schöne, aber schwere Erbe zweier außergewöhnlich ruhmvoller kultureller Epochen anzutreten hatte, der Regierungszeiten Karl Augusts und Karl Alexanders.Der junge Großherzog Wilhelm Ernst (geboren 1876), der so plötzlich aus orthodoxem preußischem Militärmilieu nach Weimar, einem Zentrum universaler literarischer und künstlerischer Kultur, verpflanzt wurde, zeigte sich bei Hofe und vor der Bevölkerung nur in Uniform. Bei der Tafel führte er die deutsche Sprache ein an Stelle des traditionellen Französisch, auch die Menü-Karten wurden in Deutsch abgefaßt. Die eleganten, phantasievollen, kapriziösen Bezeichnungen für die Speisen, die ausgesuchte Genüsse versprachen, wurden durch pedantische, trockene Worte ersetzt. Ärgerliche Indizien, die einige Freunde Graf Kesslers, die dem Weimarer Hof angehörten, mit Unruhe erfüllten, so daß sie sich fragten, ob ein Bruch mit den großen Epochen der Tradition bevorstehe.Auch in Berlin stellte man sich in den Kreisen der Gesellschaft wie auch in den Cafés, in denen Schriftsteller, Künstler, Journalisten verkehrten, die Frage, was in Weimar wohl geschehen würde. Alles wäre zweifellos ohne jede Konsequenz für mich geblieben, wenn sich nicht drei Menschen zusammengetan hätten mit der Absicht, die verantwortlichen Kreise in Weimar an die Bedeutung der Tradition zu erinnern und den jungen Fürsten auf die Möglichkeit hinzuweisen, die Tradition in würdiger Weise fortzusetzen.Diese drei Menschen waren Elisabeth Förster-Nietzsche, Graf Werthern, der nach dem Tod seines Vaters das Haupt einer der angesehensten thüringischen Familien geworden war, und als jüngster Harry Graf Kessler. Ihr Gedanke war, eine neue, dritte Epoche weimarischer Kultur in die Wege zu leiten, in deren Mittelpunkt der »neue Stil« stehen sollte, dem ich mich verschrieben hatte. Elisabeth Förster-Nietzsche hatte dem Staatsminister Rothe, Harry Kessler dem Grafen Werthern, dem Schwager des Hofmarschalls General Palézieux den Plan vorgetragen: die dritte Epoche sollte - in gehöriger Distanz zu den früheren - die Wiederbelebung des Kunsthandwerks wie der industriellen Kunst bringen und den Weg für einen architektonischen Stil und eine Ästhetik unserer Zeit frei machen. Sollte mich, dachte ich, das Schicksal nach Deutschland gerufen haben, um eine Aufgabe zu erfüllen, die für jene, die sie ins Auge gefaßt hatten, ebenso kühn war wie für mich vermessen?Der Augenblick war günstig. Eine mächtige Grundwelle hatte das Interesse des deutschen Publikums für die neuen Kunstströmungen erweckt, die seit der Dresdner Ausstellung von 1897 ans Licht getreten waren, und die Künstler aller Kunstzweige sammelten sich unter der neuen Fahne. Die Kunstkritik hielt die Öffentlichkeit in Atem. In Darmstadt hatte der junge hessische Großherzog Ernst Ludwig einer Ausstellung seine hohe Protektion und seine finanzielle Unterstützung geliehen, die auf der »Mathildenhöhe« stattfand. Dort zeigten die vom Großherzog nach Darmstadt berufenen Künstler und Architekten Häuser und Inneneinrichtungen, die nach neuen künstlerischen Prinzipien geschaffen waren. Diese Ausstellung bedeutete nichts weniger als »ein Dokument deutscher Kunst«.Es war wichtig, dem Großherzog von Sachsen-Weimar unser Programm zu unterbreiten und ihn zu überzeugen, daß die Folgen unserer Pläne dem Land Thüringen größte Vorteile und seiner Regierung hellen Glanz verschaffen würden.mehr
Kritik
"Kein Roman kann spannender sein." - Die F.A.Z. über Geschichte Meines Lebensmehr

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Autor

Henry van de Velde (1863-1957) zählt zu den entscheidenden Wegweisern der Moderne, zugleich war er einer der wichtigsten Protagnisten des Jugendstils. Der in Antwerpen und Paris ausgebildete neoimpressionistische Maler wechselte 1892/93 unter dem Einfluss der englischen Arts & Crafts-Bewegung und durch die Berührung mit der japanischen Kunst zum Kunstgewerbe. Während seiner Jahre in Weimar gründete er die dortige Kunstgewerbeschule, aus der später das Bauhaus hervorging. 1917 ging er nach heftigen Anfeindungen in die Schweiz, 1925 zurück in die belgische Heimat, die er 1947 erneut verließ, und zog dann nochmals in die Schweiz.
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Velde, Henry van de