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Zwischen Schlosspark und Küchengarten | DAS PARADIES IST ÜBERALL

Ein Besuch in den Gärten von Churchill, Dior, Liebermann, Fürst Pückler u. v. m.
BuchGebunden
208 Seiten
Deutsch
Corsoerschienen am27.05.2021
Für jeden Gartenbesitzer bedeutet sein Refugium das Paradies. Um sich dorthin zurückzuziehen wie der Politiker Winston Churchill auf seinen Landsitz. Um den Garten als Malvorlage zu nutzen wie der Künstler Max Liebermann. Um sich von der Erinnerung des rosengefüllten Gartens der Kindheit zu extravaganten Roben inspirieren zu lassen wie der Modeschöpfer Christian Dior. Oder um ein traumhaftes Gartenreich zu formen für sein Volk wie der Fürst von Anhalt-Dessau in Wörlitz. Die grüne Passion des »Parkomanen« Fürst Pückler wiederum ließ zwei gigantische begehbare Inszenierungen voller Romantik entstehen. Das Paradies kann auch kulinarische Schatzkammer sein, wie der Potager du Roi des Sonnenkönigs in Versailles. Oder ein Kabinett voll wogender Gräser und Formschnitt, wie es seit Jahrzehnten Belgiens grüne Könige Wirtz kreieren. Für eine unkonventionelle irische Gärtnerin ist ihre überbordende blühende Schatzkiste ein eigener Kosmos. Der Dichter Hölderlin empfand flüchtiges Glück in einem Kurpark - weil er dort mit seiner Geliebten war. Und ja, auch ein Schrebergarten kann zum Garten Eden werden.mehr

Produkt

KlappentextFür jeden Gartenbesitzer bedeutet sein Refugium das Paradies. Um sich dorthin zurückzuziehen wie der Politiker Winston Churchill auf seinen Landsitz. Um den Garten als Malvorlage zu nutzen wie der Künstler Max Liebermann. Um sich von der Erinnerung des rosengefüllten Gartens der Kindheit zu extravaganten Roben inspirieren zu lassen wie der Modeschöpfer Christian Dior. Oder um ein traumhaftes Gartenreich zu formen für sein Volk wie der Fürst von Anhalt-Dessau in Wörlitz. Die grüne Passion des »Parkomanen« Fürst Pückler wiederum ließ zwei gigantische begehbare Inszenierungen voller Romantik entstehen. Das Paradies kann auch kulinarische Schatzkammer sein, wie der Potager du Roi des Sonnenkönigs in Versailles. Oder ein Kabinett voll wogender Gräser und Formschnitt, wie es seit Jahrzehnten Belgiens grüne Könige Wirtz kreieren. Für eine unkonventionelle irische Gärtnerin ist ihre überbordende blühende Schatzkiste ein eigener Kosmos. Der Dichter Hölderlin empfand flüchtiges Glück in einem Kurpark - weil er dort mit seiner Geliebten war. Und ja, auch ein Schrebergarten kann zum Garten Eden werden.
Details
ISBN/GTIN978-3-7374-0764-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.05.2021
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht669 g
Artikel-Nr.49141719
Rubriken
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Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt 1. Churchills Garten auf seinem Landsitz Chartwell, Kent 2. Liebermann-Garten, Berlin 3. Familie Krupp, Park der Villa Hügel, Essen 4. Fürst Pückler-Muskau, Parks des Parkomanen, Babelsberg, Branitz, Muskau 5. Peter Joseph Lenné, diverse Parks des grünen Genies Preußens 6. Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, UNESCO-Welterbe Gartenanlagen Wörlitz, Sachsen-Anhalt 7. Friedrich Hölderlin, Poesie und Pflanzenpracht im Kurpark Bad Driburg 8. Leonardo da Vinci, Park und Schloss Clos Lucé, Amboise an der Loire 9. Christian Dior, Garten seiner Kindheit, Granville, Normandie 10. Die belgische grüne Dynastie Wirtz und ihre Parks 11. Das Schlaraffenland des Sonnenkönigs, Potager du Roi, Versailles 12. Die Küchengärten an der Loire - leben wie Gott in Frankreich 13. June Blakes Garten-Hotspot, Blessington bei Dublin 14. Sylvie und Patrick Quibels Jardin Plume, Auzouville-sur-Ry, bei Rouen 15. Sabine und Hans-Jürgen Thiedig, Gutsgarten Schloss Klessen, Brandenburgmehr
Leseprobe
Das Paradies des Polit-StarsStaatsmann, Rosenfan, Bauer - auf seinem Landsitz Chartwell schuf sich Winston Churchill eine romantische ZufluchtChartwell ist ein malerischer Landsitz südlich des Örtchens Westerham in der Grafschaft Kent. Der parkartige Garten ist jedoch nicht der alleinige Grund, warum der Landsitz zu den meistbesuchten Orten des an grünen Juwelen reichen National Trust gehört. Denn Chartwell war die private Zuflucht von Winston Churchill, hier konnte Englands größter - und durchaus umstrittener -Staatsmann des 20. Jahrhunderts (Sorry, Mrs. Thatcher) der Welt und den politischen Rankünen Londons entschwinden. Hier durfte er Familienmensch, Maler, Schriftsteller, Bauer, Rosenliebhaber und Handwerker sein. Im Reiseführer wirkte Chartwell so zauberisch abgeschieden. Vor Ort entzaubert die Realität den heutigen Besucher zunächst. Denn Sir Winston war, ist und bleibt wohl auch d e r politische Nationalmythos Englands. Also bewegt man sich mit Kolonnen von Churchill-Bewunderern - offensichtlich aus aller Welt - durch Haus, Park und Garten, auf den Spuren des Privatmenschen Churchill. Doch die Aussicht von der Terrasse des herrschaftlichen, auf einer Anhöhe thronenden Backsteinhauses versetzt flugs wieder in romantische Stimmung. Der Blick schweift in unendliche Weiten über sanft geschwungene, sattgrüne Hügelchen und Täler, weit unten glitzern zwei Seen.Genau diese Aussicht war es, die Churchill beim ersten Besuch von Chartwell 1921 verzauberte: »Er war vom ersten Moment an, wo er vom Haus über die Hügel schaute, gefesselt von dem großartigen Panorama«, erinnerte sich seine Tochter Mary. Vielleicht lag die Sensibilität für großartige Landschaft Winston Spencer Churchill im »blauen« Blut. Er wurde 1874 in Blenheim Palace (Oxfordshire) geboren, Wohnsitz seines Großvaters, des 7. Herzogs von Marlborough. Blenheim, im frühen 18. Jahrhundert erbaut, gilt als eines der grandiosesten Schlösser Englands. Mit ebensolchem Park, überformt von Lancelot Capability Brown, jenem genialen Gestalter von Grünanlagen, die als Englischer Landschaftspark Geschichte schrieben. Der kleine Winston verbrachte glückliche Tage in diesem Paradies: »Es ist so schön auf dem Lande, in diesen Gärten und Parks zu spazieren ist viel schöner als im Hyde Park«, schrieb der Siebenjährige an seine Mutter.Chartwell, ein Landsitz mit 23 Hektar Land plus acht Hektar Garten, erwarben Winston und Clementine Churchill 1922. Wunderbares Countryside-Leben, nur 40 Kilometer von Westminster entfernt. Der Architekt Philip Tilden vergrößerte und renovierte das dreigeschossige Landhaus aus dem 16. Jahrhundert mit typischen hohen Kaminen repräsentativ. Den Garten nahm der neue Hausherr beherzt selbst in die Hand, packte tatkräftig zu, machte nebenbei sogar eine Maurerlehre. Höhen und Tiefen seiner Politik-Karriere sowie Depressionen bewältigte er statt mit Golfspiel mit Malen und Mauern, türmte in Chartwell Ziegelmauern auf. Sein blauer Baumwoll-Overall, den er dabei trug, ist heute noch zu bestaunen, ebenso die legendäre nachtblaue Fliege mit weißen Tupfen (Kopien der »Churchill«-Fliege gibt es neben anderen Devotionalien im Souvenir-Shop). Des Politikers legendäre Antwort »No Sports« auf die Frage, wie er sein Alter erreicht habe - er starb 1965 im Alter von 90 Jahren - ist ebenso witzig wie nicht belegt, vielleicht hielten Garten- und Handwerksarbeit ihn fit.So mauerte er die roten Backstein-Wände, die den Küchengarten schützend rahmen - ein klassischer »Walled Garden« - eigenhändig. Kein Kleckerkram, sie sind 2,50 Meter hoch und in Hanglage. Englands ruhmreichster Politiker baute in Do-it-yourself-Manier auch ein Häuschen für Tochter Mary, »Marycote« und eines für seine Hühner, »Chickenham Palace« getauft! »Es ist sehr wichtig, Tiere, Blumen und Pflanzen im Leben zu haben«, schrieb der bekennende »Country Man« an Clementine. Wein überwuchert eine Pergola, blassblauer Blauregen schäumt über alte Mauern, Wogen aus Rosen und Clematis zieren die Mauern des Küchengartens. Dessen Ernte versorgte während der Kriegsjahre die sechsköpfige Familie Churchill samt Personal, sogar in Londons Downing Street Nr.10 genoss man frisches Gemüse und Obst von dort. Heute wird beides für Chartwell-Besucher im »The Landemare Café« angeboten.Stück für Stück fügte sich der Garten den Hang hinunter zu einem harmonischen Ganzen. Ob Churchill dabei auch Tipps der befreundeten Nachbarin Vita Sackville-West annahm? Die prominente Gärtnerin traf öfters bei Diners mit den Churchills zusammen, vergötterte Winston (so ihre Biographin Victoria Glendinning) geradezu: Churchill sei die einzige Person, »mit der ich jederzeit durchbrennen würde, wenn er mich fragte!« Ehefrau Clementine jedenfalls besaß einen exquisiten Geschmack für Kombinationen von Farben und Formen. Sie legte einen formalen Rosengarten an, vier quadratische Beete mit einem Kreuzgang. Die Rosen entsprachen der Mode jener Zeit, heute betören ähnliche Sorten wie »Ice cream« und »Pink parfait«.Dazu pflanzte sie charakteristische Mixed Border in sanften Pastelltönen, mit Königs-Lilien (Lilium regale), glockenblütigem Bartfaden (Penstemon), zartblauer Säckelblume (Ceanothus), Fuchsien und Pfingstrosen. Von einem »Rock-Garden« war sie 1948 auf der Londoner Chelsea Flower Show so begeistert, dass der Designer ihr den kompletten Garten schenkte, nur der Transport musste bezahlt werden. Chartwell war um eine Attraktion reicher: ein Halbkreis aus von Farnen überwachsenen Sandsteinen, umspült von einer Wasser-Kaskade, die im darunter liegenden ovalen Swimmingpool mündete.Fasziniert von Wasser, schuf Churchill neben dem vorhandenen einen weiteren, organisch geformten See. Darauf schwammen, ein Geschenk der Australischen Regierung, schwarze Schwäne; auch heute ziehen wieder welche ihre Kreise - eine magische Szenerie. Ebenso wie die Goldfische und orangefarbenen Goldorfen im Goldfischteich. Der wurde sein favorisierter Platz, Fische füttern und aufs Wasser schauen - das war für ihn totale Entspannung. Bambus, Mammutblatt (Gunnera manicata), Zwergmispel, Ahorne und Hortensien rahmen fast dschungelartig das Gewässer, nicht weit davon zieht im Frühling eine grandiose Tulpen-Magnolie (Magnolia soulangeana) mit zartrosa Blüten die Blicke auf sich.Man könnte Churchill als visionären Vorreiter eines ökologischen, naturnahen Gartens sehen. Er war ein großer Liebhaber von Schmetterlingen - das 1946 von ihm errichtete Schmetterlingshaus wurde 2010 vom National Trust renoviert - und viele Blumen lockten die prächtigsten Falter an: Sommerflieder (Buddleja davidii), Fetthenne (Sedum spectabile), Rote Spornblume (Centranthus ruber), Strauchveronika (Hebe) und Lavendel. Er begünstigte Flora und Fauna wo immer es ging: Wiesen wurden erst spät gemäht, damit Wiesen-Schaumkraut, Margeriten, Kornblumen und Klee wachsen konnten, Grasscheiben unter Bäumen blieben ungemäht als Wurzelschutz und Schutzraum für Insekten. Der heutige Head Gardener des National Trust führt die Regeln des berühmten Besitzers enthusiastisch fort.Vom Küchengarten führt eine von Salomons-Siegel (Polygonatum odoratum) und Funkien gesäumte Allee in den Obstgarten, wo Churchill viele Apfel- und Birnbäume pflanzen ließ. Darunter auch die Apfelsorte »Winston«, der einstige »Winterking« wurde 1945 als Hommage in »Winston« umgetauft. Der Küchengarten wird durchkreuzt vom spektakulären »Golden Rose Walk«. Er wurde 1958 von Churchills Kindern zur Goldenen Hochzeit der Eltern angelegt. Der lange schmale Pfad ist beidseitig mit 52 Rosensorten bepflanzt, Strauch- und Hochstamm-Rosen - alle in matt oder gülden glitzernden Gold-Gelb-Nuancen, very sophisticated. 2015 pflanzte der National Trust erneut die originalen Sorten. Aparten Kontrast schenkt die Unterpflanzung mit üppiger violetter Katzenminze und silbergrauem Wollziest.»Churchill war Rosenliebhaber«, versichert heute die ehrenamtliche Führerin Phoebe, doch seine Favoritin sei die Amaryllis gewesen. Die Tour durch das Haus ist ein must: Hier entfaltet sich das Fluidum eines großen Politikers, sinnlich und hautnah. Das gesamte Interieur, ein gelungener Mix aus wuchtigem Barock und elegantem Art déco, ist original belassen. Viele Memorabilia, Geschenke, Bücher geben einen intimen Einblick in das Privatleben. Im glamourösen, lichtdurchfluteten Dining Room mit Gartenblick speisten unter anderem Charlie Chaplin und Albert Einstein. Das Arbeitszimmer wirkt, als käme der Hausherr gleich, mit einem Whiskyglas bewaffnet, um die Ecke geschlurft. In einem wuchtigen Kristallaschenbecher ruht eine dicke, halb verpaffte Zigarre, sein unverzichtbares Accessoire. Sie bleibt kalt - es würde das süße Aroma der fragilen pastellfarbenen Wicken zerstören. Die stammen aus den prachtvollen Stauden-Beeten. Viele Räume der Pilgerstätte sind mit frischen Bouquets geschmückt, nostalgisch im Country-Style mit Schmuckkörbchen, Akelei oder Dahlien, wie sie über 40 Jahre lang dem Haus seinen Charme gaben. Im noblen Schlafraum von Lady Clementine bezaubert stets ein Strauß ganz in Weiß, ihrer Lieblingsfarbe.Der zweimalige Premierminister und glühende Monarchist Churchill war auch ein begnadeter Schriftsteller - 1953 erhielt er den Nobelpreis für Literatur und wurde zum Sir geadelt - und obendrein ein durchaus talentierter Maler. Etliche seiner Werke, insgesamt über 500, sind in Chartwell im Haus und dem Studio nahe der Seen zu bewundern. Bevorzugtes Motiv: Blumen und die Landschaft rund um sein Refugium. Ein Bild des geliebten Goldfischteiches wurde sogar in der Royal Academy of Arts ausgestellt, 2014 erzielten Nachfahren beim Verkauf durch Sotheby´s 2,2 Millionen Euro dafür, der Nimbus des Namens dürfte den Preis in die Höhe getrieben haben.Zu Lebzeiten plagten den Politiker Finanznöte, 1946 drohte Chartwell der Verkauf. Doch großzügige Freunde kauften den Landsitz und übergaben ihn dem National Trust mit der Auflage eines lebenslangen Wohnrechts für die Familie. Ein Jahr nach Churchills Tod 1965 öffnete der National Trust das gesamte Anwesen als Museum. Seitdem reißt der Strom der jährlichen Besucher nicht ab, 2016 pilgerten 230 000 Neugierige zum idyllischen Paradies des Politikers. Selbst für Nicht-Churchill-Fans ist Chartwell die Reise wert: Es ist ein zauberhafter privater kleiner Kosmos, in dem sich Weltgeschichte entfaltet. »Ein Tag jenseits von Chartwell ist ein vergeudeter Tag« - man kann Churchill verstehen.mehr
Kritik
Es gibt eine Fülle von Gartenreiseführern auf dem Markt. Dieser empfiehlt sich nicht nur durch die interessante Auswahl der Ziele, sondern auch durch die Machart. In fast poetischer Manier porträtiert Christa Hasselhorst die Gärten und Parks und stellt auch jene Menschen vor, die sich derzeit um sie kümmern. Wer Garteninteressierte beschenken möchte, macht mit diesem schön gebundenen Buch alles richtig, Tagesspiegel Die Bücher zu lesen, die die Potsdamer Kulturjournalistin Christa Hasselhorst über Parks und Gärten schreibt, ist immer wieder eine Freude. Gartenpraxis Autorin Christa Hasselhorst hat eine interessante Auswahl getroffen und begeistert mit der Darstellungsart. Kleine Zeitung | Österreichmehr

Schlagworte

Autor

Christa Hasselhorst war Journalistin bei Tageszeitungen, Magazinen und einem Radiosender in Hamburg, wechselte die Seiten als Pressesprecherin bei Staatsoper und Thalia Theater in der Hansestadt. In ihrer neuen Wahlheimat Potsdam entdeckte sie im Jahr 2000 die Liebe zu Gärten und Parks und wurde »Parkomanin«. Seitdem hat sie 13 Gartenbücher in verschiedenen Verlagen veröffentlicht, darunter bei corso bereits den Titel Eden auf Erden oder die ewige Liebe zwischen Mensch & Garten. Sie hält Vorträge und Lesungen zum Thema Garten und leitet Gartenreisen in Europa.