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Die Entscheidung des Flammenmädchens

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
320 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am15.11.20191. Auflage
Je mehr Feuergeister erfahren, dass Ari das 'Siegel des Salomons' ist, desto gnadenloser wird sie gejagt. Ein neuer, rätselhafter Feind verfolgt sie bis in ihre Träume, und es fällt ihr immer schwerer, die dunkle Macht zu kontrollieren, die in ihr schlummert. Zudem sorgt sie sich um ihren Jugendfreund Charlie, der inzwischen offenbar süchtig nach schwarzer Magie ist. Einziger Lichtblick: Ihr geliebter Jai bekennt sich endlich zu seinen Gefühlen! Ari ist jedoch klar, dass er dadurch noch stärker ins Visier ihrer Gegner gerät. Um ihr Glück zu schützen, lässt sie sich zur Dschinnjägerin ausbilden. Aber sind die Grenzen zwischen Gut und Böse wirklich so klar, wie sie glaubt?


Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Samantha Young lebt in Schottland und hat in Edinburgh Geschichte studiert - viele gute Romanideen hatte sie während der Vorlesungen. Ihre Romane werden in 30 Ländern veröffentlicht. Wenn Samantha Young mal nicht schreibt, kauft sie Schuhe, die sie eigentlich nicht braucht.
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Produkt

KlappentextJe mehr Feuergeister erfahren, dass Ari das 'Siegel des Salomons' ist, desto gnadenloser wird sie gejagt. Ein neuer, rätselhafter Feind verfolgt sie bis in ihre Träume, und es fällt ihr immer schwerer, die dunkle Macht zu kontrollieren, die in ihr schlummert. Zudem sorgt sie sich um ihren Jugendfreund Charlie, der inzwischen offenbar süchtig nach schwarzer Magie ist. Einziger Lichtblick: Ihr geliebter Jai bekennt sich endlich zu seinen Gefühlen! Ari ist jedoch klar, dass er dadurch noch stärker ins Visier ihrer Gegner gerät. Um ihr Glück zu schützen, lässt sie sich zur Dschinnjägerin ausbilden. Aber sind die Grenzen zwischen Gut und Böse wirklich so klar, wie sie glaubt?


Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Samantha Young lebt in Schottland und hat in Edinburgh Geschichte studiert - viele gute Romanideen hatte sie während der Vorlesungen. Ihre Romane werden in 30 Ländern veröffentlicht. Wenn Samantha Young mal nicht schreibt, kauft sie Schuhe, die sie eigentlich nicht braucht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783745751727
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum15.11.2019
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4957039
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL
ICH BIN EIN BERG IM STURM

An Schlaf war nun nicht mehr zu denken. Es war schon erstaunlich genug, dass es ihr in dieser Nacht überhaupt gelungen war, ein Auge zuzutun. Nun lag sie da und beobachtete, wie der Mond draußen langsam verblasste und der Himmel immer heller wurde. Hinter den Bergen blinzelte die Sonne hervor und ließ auch die glitzernden Smaragde im Gestein erwachen.

Endlich, dachte Ari seufzend und sprang aus dem Bett. Sie lief hinüber ins Bad, duschte und trocknete sich anschließend die Haare. Der Föhn sah verdächtig nach dem aus, den sie in Ohio zurückgelassen hatte. Der Red King schien wirklich alles zu machen, damit sie sich hier zu Hause fühlte. Tja, dazu würde es nie kommen, dennoch war sie ihrem Onkel dankbar für seine Bemühungen. Mit klopfendem Herzen kramte Ari in ihrer kleinen Reisetasche nach einer sauberen Jeans und einem Tanktop.

Red, rief sie dann telepathisch. Sie nahm an, dass ihr Onkel auf Förmlichkeiten keinen besonderen Wert legte. Bist du da?

Zwei Sekunden später züngelten vor der Tür Flammen empor, und der Red King trat aus dem Peripatos. Sein langes, hellrotes Haar trug er zum Zopf geflochten, die Beine steckten in schwarzen Lederhosen, die an den Seiten mit Bändern zusammengehalten wurden. Sein Oberkörper war nackt. Um die muskulösen Arme wanden sich Goldreifen, die Handgelenke schmückten goldene Bänder, und an Reds Ohren funkelten Rubinstecker. Offenbar war er bereits für den Prozess gekleidet.

Red musterte sie forschend. Was erwartete er in ihrem Gesicht zu lesen? Schmerz? Kummer? Besorgnis? Alles in Ordnung?

Ari schüttelte den Kopf. Ich möchte zu Charlie.

Ich sagte dir bereits, dass das nicht möglich ist.

Unerwartet wurde Ari von dunkler, hässlicher Wut gepackt. Sie schluckte und rang um Fassung. Ganz ruhig bleiben! Ich will mich lediglich davon überzeugen, dass es ihm gut geht.

Ihr Onkel hatte angefangen, sie zu umkreisen, was Ari noch immer Angst einjagte, obwohl sie ihn ja nun schon eine Weile kannte.

Zweifelst du etwa an meinem Wort? Ich habe dir versichert, dass Charlie nicht schlecht behandelt wird. Glaubst du mir nicht? Sein Ton hatte eine gewisse Schärfe, und es war klar, dass Red es nicht sonderlich schätzte, wenn man sein Verhalten infrage stellte. Das konnte Ari ihm allerdings nachempfinden. Die dunkle Wut von eben meldete sich zurück, Ari wirbelte herum und starrte ihren Onkel mit flammendem Blick an. Hatte er etwa schon vergessen, dass sie ihn jederzeit mit einem einzigen Befehl in die Knie zwingen konnte? Wie konnte er es wagen, ihr Vorwürfe zu machen? Ihr zu verbieten, Charlie zu sehen?

Wie konnte er es wagen â¦

Ari! Red fasste sie am Oberarm und stoppte damit ihren Zornesausbruch, bevor Schlimmeres passierte. Sobald sie wieder richtig zu sich kam, durchrieselte sie ein Schauder, und sie musste tief durchatmen.

Oh Gott!

Sie hatte sich völlig vom Siegel beherrschen lassen, obwohl sie doch allen versprochen hatte, dass so etwas nie geschehen würde. Und sie war so sicher gewesen, dieses Versprechen auch halten zu können.

Es wird stärker. Red runzelte die Stirn und trat einen Schritt zurück. Das Siegel. Es versucht dich dazu zu bringen, seine Macht einzusetzen.

Ari nickte bedrückt. Das hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt. Ich passe besser auf , flüsterte sie.

Das kann ich dir nur dringend raten. Du musst diese Dunkelheit in dir kontrollieren, Ari. Denn genau das ist das Siegel - Dunkelheit. Vergiss das nie.

Ari erinnerte sich an ihren Traum - an das, was Lilif über die fragile Balance im Universum gesagt hatte. Die konnte das Siegel nur allzu leicht zerstören - mit katastrophalen Folgen. Auf keinen Fall durfte sie es so weit kommen lassen. Ich kriege das in den Griff, versprochen , versicherte sie, und wieder blitzten ihre eigenartigen Augen auf, diesmal jedoch aus einem anderen, besseren Grund.

Red schaute sie aufmerksam an. Okay. Also, die Verhandlung beginnt in einer Stunde. Ich hole dich vorher ab. Weck Jai und bleib bei ihm, bis ich zurückkehre.

Nachdem der Red King fort war, ließ Ari sich auf die Matratze sinken. Das Siegel hatte ohne jede Vorankündigung die Kontrolle übernommen. Dabei hatte sie sich nicht einmal in Gefahr befunden, sie war nur sauer gewesen, weil Red nicht nachgab. Was zum Teufel war bloß mit ihr los? Stöhnend schlug Ari die Hände vors Gesicht. Das war ungefähr das Letzte, was sie in dieser Situation gebrauchen konnte. Ganz egal wie, sie musste stärker sein als das Siegel. Nach einer Weile stand sie auf und straffte entschlossen die Schultern. Irgendwie würde sie das schon schaffen.

Telepathisch teilte sie Jai mit, dass sie gleich zu ihm rüberkommen würde.

Okay, hörte sie Jais Stimme in ihrem Kopf, während sie ihre Suite verließ. Das eine Wort, der Klang seiner Stimme reichte aus, und ihr Puls schlug schneller. Gleich würde sie ihn sehen! Sein Zimmer lag auf der anderen Seite des Flurs, ihrem genau gegenüber, und war genauso eingerichtet. Nur hatte Jai zu ihrer Überraschung sein Bett noch nicht gemacht. Das Blut schoss ihr in die Wangen, als sie sich vorstellte, wie er nackt darin gelegen hatte. Oh nein, hoffentlich merkte er ihr nichts an! Vorsichtig schaute sie zu ihm hinüber. Er lehnte an der Tür und bedachte sie mit einem dieser Blicke, die ihre Knie verlässlich weich werden ließen. Wie üblich trug er ein schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans und kurze Bikerboots. Der Mann war einfach heiß, und er musste sich dafür nicht einmal groß anstrengen. Am liebsten hätte Ari sich sofort auf ihn gestürzt. Doch dann fiel ihr wieder ein, weshalb sie überhaupt hier in Mount Qaf waren, und erneut plagten sie Schuldgefühle.

Guten Morgen. Jai lächelte, und seine grünen Augen leuchteten. Ari brachte keinen Ton heraus. Aus Jais Lächeln wurde ein breites Grinsen, und sie schnitt ihm eine Grimasse. Das quittierte er mit einem Lachen, was bei ihm sehr selten vorkam.

Morgen. Sie hatten beschlossen, dass es in Mount Qaf klüger wäre, sich telepathisch zu unterhalten, wann immer das möglich war. Jai trat einen Schritt auf sie zu, und Ari hielt erwartungsvoll den Atem an. Er zog sie an sich, und sie roch den Duft seines würzigen Aftershaves. Zärtlich legte er seine Hände auf ihre Hüften, und dann schaute er sie an, wie sie noch niemals zuvor von jemandem angesehen worden war. So, als wäre sie eine seltene Kostbarkeit, die einzigartig auf der Welt war.

Nein, so, als wäre sie die Welt für ihn.

Langsam ließ er seine Hände höher gleiten, und schlang die Arme um Aris Taille. Ein Prickeln lief über ihren Rücken, und sie fing unwillkürlich an zu zittern. Jais Augen glitzerten, und seine Lippen öffneten sich leicht. Während er den Kopf neigte, schoss Ari die vage Erinnerung durch den Sinn, dass sie ja aus einem bestimmten Grund hier waren, bei dem Küsse sich eigentlich von selbst verboten. Was war es doch gleich? Aber endlich berührten Jais Lippen ihren Mund, und Aris Verstand setzte kurz aus, wegen Reizüberflutung: Jais Mund, sein Begehren, das Bett, die zerwühlten Laken, der Prozess, Gefahr, Charlie â¦

Oh verdammt, Charlie!

Ari erstarrte. Jai hob den Kopf und schaute sie stirnrunzelnd an. Was denn?

Oh Mann, das würde jetzt bestimmt nicht gut ankommen, allerdings wollte Jai doch sicher, dass sie ehrlich zu ihm war. Es ⦠es erscheint mir falsch, wenn wir ⦠wenn wir hier rummachen, während Charlie in diesen Schwierigkeiten steckt. Außerdem hat der Red King gemeint, dass wir unsere Beziehung besser eine Weile geheim halten sollten. Erst wollte ich das nicht, aber je länger ich darüber nachdenke ⦠Vielleicht hat er recht. Man könnte versuchen, unsere Gefühle gegen uns auszuspielen.

Jai trat einen Schritt zurück und ließ sie los, und Ari bereute sofort, dass sie etwas gesagt hatte. Sie wollte ihn küssen, seine Hände auf ihrem Körper spüren ⦠ihm das T-Shirt über den Kopf ziehen, seine nackte Haut unter ihren Fingern fühlen. Vor allem jedoch wollte sie, dass ihr potenzieller Freund - schon beim bloßen Gedanken daran hätte sie am liebsten völlig idiotisch von einem Ohr bis zum anderen gegrinst - damit aufhörte, derart wütend dreinzuschauen. Wir sollen also so tun, als wären wir nicht zusammen?

Nur in der Öffentlichkeit.

Er kniff die Augen zusammen, und seine dichten Wimpern verdeckten fast die grüne Iris. Wir sind gerade nicht in der Öffentlichkeit.

Aber Charlie â¦

Ein dunkler Schatten flog über Jais Miene, dann schob er sich an ihr vorbei. Sein Zorn war deutlich spürbar. Ari zuckte zusammen. Okay, natürlich war auch ihr klar, wonach das klang, sie war ja nicht blöd. Hier geht es nicht um mich und Charlie, falls du das denkst.

Jais Gesichtszüge verfinsterten sich noch mehr, und er ging, ohne Ari auch nur eines Blickes zu würdigen, nach draußen auf den Balkon. Er stützte die Hände aufs Geländer und starrte abwesend auf die Berge. Sein brütendes Schweigen schien den gesamten Raum zu erfüllen, und Ari blieb die Luft weg. Na super! Ihr erster Tag, an dem sie ⦠was auch immer sie füreinander waren ⦠und schon hatte sie ihn verletzt!

Ich bin nicht in ihn verliebt oder habe das Gefühl, ihn zu betrügen, versuchte sie zu erklären. Aber er könnte heute zum Tode verurteilt werden, weil er jemandem das Leben gerettet hat. Ich kann mir einfach nicht erlauben, glücklich zu sein,...
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