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Inselglück im kleinen Strickladen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am26.04.20221. Auflage
Maschenliebe und Schäfchenwolle

Es gibt kaum Schöneres als Yoga am Amrumer Strand. Um das mit anderen Menschen zu teilen, will Elisabeth eine Yogaschule eröffnen. Ihre Freundin Fenja ist begeistert und entwirft eine Entspannungs-Kollektion für ihr Modelabel- einschließlich selbstgestrickter Yogasocken. Ein Glück, dass sie zufällig Urlauberin Maighread trifft. Die Inhaberin eines Strickladens in Schottland ist genau die Richtige, um Fenja mit Tipps und Tricks in Sachen Wolle zur Seite zu stehen.


Susanne Oswald ist Bestsellerautorin - ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextMaschenliebe und Schäfchenwolle

Es gibt kaum Schöneres als Yoga am Amrumer Strand. Um das mit anderen Menschen zu teilen, will Elisabeth eine Yogaschule eröffnen. Ihre Freundin Fenja ist begeistert und entwirft eine Entspannungs-Kollektion für ihr Modelabel- einschließlich selbstgestrickter Yogasocken. Ein Glück, dass sie zufällig Urlauberin Maighread trifft. Die Inhaberin eines Strickladens in Schottland ist genau die Richtige, um Fenja mit Tipps und Tricks in Sachen Wolle zur Seite zu stehen.


Susanne Oswald ist Bestsellerautorin - ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749903764
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum26.04.2022
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.7897809
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
Elisabeth

Gut gelaunt trat ich durch die Tür meines Friesenhauses hinaus und blieb wie jeden Morgen erst einmal auf der Schwelle stehen. Ich gähnte herzhaft, reckte die Arme nach oben und streckte mich. Das tat gut. Morgens früh das Erwachen der Welt erleben zu können, lohnte das frühe Aufstehen für mich. Auch wenn es heute mit kurz nach halb sechs sogar für meine Verhältnisse sehr früh war.

Ich sah mich um. Die Sonne zeigte sich gerade erst zaghaft über der Heide. Auf den Wiesen lag noch der Morgentau und darüber waberten zarte Dunstschleier.

Die Luft hier auf Amrum war besonders. Irgendwie magisch. Frisch und würzig, mit einem Hauch Meer - es war mein Glückselixier.

Morgendliche Rituale taten mir gut. Sie gaben mir Kraft für den Tag. Es hatte eine Zeit in meinem Leben gegeben, da waren sie für mich beinahe überlebenswichtig gewesen. Inzwischen fühlte es sich einfach richtig an, sie beizubehalten.

Noch heute erinnerte ich mich genau an mein erstes Yogaseminar. »Mach es wie eine Katze«, hatte der Kursleiter empfohlen. Zuerst hatte ich gedacht, er wollte, dass wir mitten in der Tür in den Vierfüßlerstand gehen und das Asana Die Katze machten. Doch Karl - so hieß der Kursleiter - hatte gelacht und das Missverständnis rasch aufgeklärt: »Nicht die Katze, Elisabeth, wie eine Katze«, hatte er gesagt und die Worte extra überbetont, damit ich begriff, was er meinte. Auf meinen noch immer verständnislosen Blick hatte er weiter ausgeführt, worauf er hinauswollte: »Wenn sie das Haus verlassen, bleiben Katzen immer erst einmal in der Tür stehen. Sie schauen sich in aller Ruhe um und checken die Lage. Ganz entspannt nehmen sie sich die Zeit, die nötig ist. Erst wenn sie entschieden haben, wohin sie sich wenden wollen, und sicher sind, dass keine Gefahr droht, machen sie sich auf den Weg. Und genau das solltet auch ihr tun.«

Ich hatte seine Worte von damals noch genau im Ohr: »Sich geistig und körperlich zu wappnen ist der erste Schritt, um dem Leben und seinen Herausforderungen gelassen zu begegnen.«

Es war mir absolut logisch und nachvollziehbar vorgekommen, deshalb hatte ich es ausprobiert und praktizierte es bis heute fast immer, wenn ich das Haus verließ.

Da ich in diesem Kurs aber auch das tägliche Yoga für mich entdeckt und bald darauf eine lange yogaintensive Zeit in Indien verbracht hatte, konnte ich bis heute nicht sagen, was mehr dazu beigetragen hatte, meine Gelassenheit zu steigern. Vielleicht war es auch die Kombination aus beidem, die gewirkt hatte und noch immer wirkte. Zumindest aber schadete mir das Innehalten auf der Türschwelle sicher nicht.

Das Seminar war der Startschuss gewesen, nach dem ich vieles verändert hatte. Das Innehalten auf der Schwelle war eine dieser Veränderungen, die mir seit dem Seminar damals eine liebe Gewohnheit geworden war. Ein kleines Wohlfühlritual, das mich in den Tag begleitete. Genau wie das Ziehen einer Tarotkarte immer direkt nach dem Aufwachen. Schließlich wollte ich wissen, was für Energien mich erwarteten.

In der Zeit meiner Selbstfindung hatte ich viel ausprobiert, an etlichen Seminaren teilgenommen und mich auch dem Spirituellen geöffnet. Neben Yoga hatte ich auch Horoskope und eben Tarot entdeckt. Sie hatten mir vor ein paar Jahren, als ich mich sehr verloren fühlte, geholfen, Halt zu finden. Es ging dabei um viel mehr als um alberne Bilder, die einem die Zukunft vorhersagten. Es hatte etwas mit der inneren Einstellung und den Empfindungen zu tun, die man mitbrachte. Ich fühlte mich wohl damit, und es tat mir gut, eine Ahnung von dem zu bekommen, was an diesem Tag auf mich warten mochte.

Heute hatte ich den Narren gezogen. Keine ganz schlechte Karte, aber auch keine ganz gute. Der Tag stand demnach unter dem Zeichen verspielter Leichtigkeit. Das Bild zeigte einen jungen Mann, der sein Bündel an einem Stock hängend über der Schulter trug. Vor einem warmen tiefgelben Hintergrund schien er durch die Welt zu tänzeln. Ich nannte den Jungen immer Hanns Guck-in-die-Luft, weil das Bild mich an diese Geschichte aus dem Struwwelpeter erinnerte. Demnach könnte es heute vielleicht sogar ein bisschen chaotisch werden.

Mein Tageshoroskop hatte obendrein Herausforderungen angekündigt, die sich sogar über diesen Tag hinaus erstrecken könnten. Mit der richtigen Einstellung und etwas Kampfgeist würde sich aber alles zum Guten wenden.

Trubelig mit der Aussicht auf ein Happy End, fasste ich die Botschaft von Karte und Horoskop für mich zusammen und war damit ganz zufrieden. Es konnte schließlich nicht immer nur eitel Sonnenschein geben, das wäre mir auf Dauer sowieso zu langweilig. Welchen Lebensbereich der bevorstehende Trubel betreffen würde, blieb allerdings eine Überraschung.

Zu diesem bewusst entspannten Lebensgefühl, zu dem meine täglichen Routinen beitrugen, kam seit einigen Jahren auch noch mein aktueller Lebensmittelpunkt, der mich jeden Tag aufs Neue glücklich machte.

In diesem Fall hatte ich keine Zweifel: Der Neuanfang auf Amrum hatte mir den letzten positiven Kick gegeben, um wieder in die Spur zu kommen.

Seit ich auf der Insel lebte und obendrein auch noch in meinem Traumhaus, konnte mich nichts mehr so schnell aus der Kurve werfen. Ich war die Gelassenheit in Person. Das hatte ich mir verdammt noch mal so was von verdient. Ich hatte mir nicht nur mein Haus, sondern mein gesamtes neues Leben richtig hart erkämpft.

Mein Friesenhaus stand in dem Inselort Nebel neben der alten Mühle, die ein Wahrzeichen des Eilands war und in der sich ein kleines Museum befand. Ich hatte mich schon in dieses Haus verliebt, als ich es das erste Mal gesehen hatte. Das war bei einem meiner ersten Besuche gewesen, Jahre vor meinem Entschluss, nach Amrum zu ziehen.

Das Haus und sein wunderschöner kleiner Garten hatten mich magisch angezogen. Das Reetdach, die blauen Fensterläden und der weiße Gartenzaun mit allerlei getöpferten Zaunsitzern wirkten auf mich wie aus einem Bilderbuch. Um das Haus herum waberte eine Wolke aus lieblichem Rosenduft. Ich hatte sofort den Wunsch gehabt hineinzugehen, um zu sehen, ob es drinnen ebenso behaglich war, wie es von außen wirkte.

Vom ersten Moment an hatte das Haus mein Herz erobert und mich nicht mehr losgelassen. Ich hatte immer wieder daran gedacht und mir nichts mehr gewünscht, als irgendwann einmal ein Zuhause zu haben, das genauso zauberhaft war.

Dass ausgerechnet dieses wundervolle Anwesen zum Verkauf gestanden hatte, als ich - ein Vermögen auf dem Konto, das mir zu meinem neuen Leben verhelfen sollte - nach einer Heimat suchte, war für mich wie ein Zeichen gewesen. Mein Gefühl hatte mir gesagt, dass das Schicksal mir nach einigen sehr harten Jahren und Erfahrungen die Hand zur Versöhnung reichen wollte, und ich war absolut bereit gewesen, sie anzunehmen.

Doch ganz so einfach, wie ich es erwartet hatte, war es dann doch nicht gewesen. Obwohl ich vor lauter Begeisterung bereit gewesen war, ohne jede Verhandlung den geforderten Preis zu zahlen, hatte der Vorbesitzer das Olsenhaus nicht an mich verkaufen wollen. Es sollte in den Händen echter Insulaner bleiben.

»Wir lassen nicht zu, dass unsere Insel zu einem zweiten Sylt wird«, hatte er gewettert.

»Und genau deshalb möchte ich auch nach Amrum ziehen und nicht nach Sylt«, hatte ich ohne zu zögern erwidert.

Aber meine ersten Versuche, ihn zu überzeugen, waren verhallt. Der Eigentümer war mir gegenüber weiter misstrauisch geblieben. Hauptsächlich hatte er Bedenken gehabt, dass ich das Haus als Feriendomizil nutzen und nur ein paar Wochen im Jahr auf der Insel sein würde. Ich verstand seine Ängste und seinen Wunsch, das unvergleichliche Inselflair erhalten zu wollen. Aber genau das war ja mein Grund, warum ich ausgerechnet dieses Häuschen für mich wollte. Ich war wirklich auf der Suche nach einem neuen Zuhause gewesen.

Aber vermutlich erzählte das jeder zweite Kaufinteressent, und so war es nicht einfach gewesen, dem Verkäufer meine ehrliche Absicht und meine Integrität der Insel gegenüber glaubhaft zu machen. In seinen Augen gehörte ich zu den reichen Festlandschnöseln, die sich auf Amrum breit machen und Profit aus seiner Heimat schlagen wollten.

Doch ich hatte nicht lockergelassen - und irgendwann tatsächlich gewonnen.

Noch heute löste der Gedanke an den Moment, als ich das erste Mal den Schlüssel in das Schloss meines Hauses steckte und die Tür öffnete, wohlige Glücksschauer bei mir aus. Hier hatte ich meinen verlorenen Seelenfrieden endgültig wiedergefunden.

Tief atmete ich ein und aus und füllte mit jedem Atemzug genüsslich meine Lungen. Die letzte Müdigkeit verflog. Jetzt war ich bereit für alles, was heute anlag - einschließlich der kleinen Turbulenzen.

Voller Vorfreude auf den Vormittag holte ich mein Fahrrad aus dem Unterstand und machte mich auf den Weg Richtung Satteldüne und von dort weiter nach Wittdün. Radeln gehörte für mich ganz selbstverständlich zu meinem Inselleben dazu. Früher hätte ich mir nie vorstellen können, ohne Auto zu leben, doch hier auf Amrum vermisste ich es überhaupt nicht.

Während ich schwungvoll in die Pedale trat, war ich in Gedanken schon bei Jan in seiner Zimmererwerkstatt. Ich durfte seine Werkzeuge benutzen und mich in einer Ecke der großen Halle mit meinen Projekten ausbreiten. Mit Holz zu arbeiten war seit einiger Zeit meine zweite große Leidenschaft nach dem Yoga. Kleine Möbel, Spielzeug und Deko, ich ließ meiner Kreativität freien Lauf. Unter Jans Anleitung hatte ich sogar schon mal eine kleine Schüssel gedrechselt, denn auch Drechseln konnte er meisterlich...
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Autor

Susanne Oswald ist Bestsellerautorin - ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.