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Tell Me Lies

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am25.06.2024
Auf wen kannst du dich verlassen, wenn du dir selbst nicht traust?


Nach einem großen Vertrauensbruch, der ihre Ehe gehörig ins Wanken brachte, suchen Hannah und Sam verzweifelt nach einem geminsamen Neuanfang mit ihrer achtjährigen Tochter Lily im Gepäck - und wo ginge das besser als im malerischen Owl Cottage im schönen Cornwall. Doch etwas an dem Ferienhaus weckt in Hannah dunkle Erinnerungen...

Als sie tote Lebewesen auf der Türschwelle findet und mysteriöses Klopfen an der Tür wahrnimmt, kann Hannah nicht anders, als sich zu fragen, ob jemand ein boshaftes Spiel mit ihr spielt - oder ob die Vergangenheit, vor der sie weggelaufen ist, sie nun endlich eingeholt hat.

Die schrecklichen Ereignisse gehen immer weiter und greifen auch bald auf die Gemeinde über, was die Polizei alamiert. Hannah wendet sich währenddessen hilfesuchend an ihren Ehemann. Dieser weist ihre Sorgen jedoch einfach ab und sie beginnt sich zu fragen, ob es falsch war, ihm überhaupt jemals zu vertrauen. Machen die Erinnerungen sie paranoid, oder steckt etwas viel Schlimmeres dahinter, als sie sich vorzustellen wagt?


Viele Jahre war Teresa Driscoll als Journalistin z.B. für die BBC tätig, und verfolgte Geschichten über die Schattenseiten des Lebens. Sie sah, welche Wellen jedes Verbrechen schlug und welch einschneidende Auswirkungen es auf die Beteiligten hatte. Dies erforscht sie in ihren düsteren Romanen. Sie lebt mit ihrer Familie im schönen Devon und schreibt sowohl Frauenromane als auch Krimis. Ihre Titel wurden bereits in über zwanzig Sprachen veröffentlicht.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAuf wen kannst du dich verlassen, wenn du dir selbst nicht traust?


Nach einem großen Vertrauensbruch, der ihre Ehe gehörig ins Wanken brachte, suchen Hannah und Sam verzweifelt nach einem geminsamen Neuanfang mit ihrer achtjährigen Tochter Lily im Gepäck - und wo ginge das besser als im malerischen Owl Cottage im schönen Cornwall. Doch etwas an dem Ferienhaus weckt in Hannah dunkle Erinnerungen...

Als sie tote Lebewesen auf der Türschwelle findet und mysteriöses Klopfen an der Tür wahrnimmt, kann Hannah nicht anders, als sich zu fragen, ob jemand ein boshaftes Spiel mit ihr spielt - oder ob die Vergangenheit, vor der sie weggelaufen ist, sie nun endlich eingeholt hat.

Die schrecklichen Ereignisse gehen immer weiter und greifen auch bald auf die Gemeinde über, was die Polizei alamiert. Hannah wendet sich währenddessen hilfesuchend an ihren Ehemann. Dieser weist ihre Sorgen jedoch einfach ab und sie beginnt sich zu fragen, ob es falsch war, ihm überhaupt jemals zu vertrauen. Machen die Erinnerungen sie paranoid, oder steckt etwas viel Schlimmeres dahinter, als sie sich vorzustellen wagt?


Viele Jahre war Teresa Driscoll als Journalistin z.B. für die BBC tätig, und verfolgte Geschichten über die Schattenseiten des Lebens. Sie sah, welche Wellen jedes Verbrechen schlug und welch einschneidende Auswirkungen es auf die Beteiligten hatte. Dies erforscht sie in ihren düsteren Romanen. Sie lebt mit ihrer Familie im schönen Devon und schreibt sowohl Frauenromane als auch Krimis. Ihre Titel wurden bereits in über zwanzig Sprachen veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749906703
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.06.2024
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3385 Kbytes
Artikel-Nr.12372815
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

TAG EINS - OWL COTTAGE

Hannah

Wo soll ich beginnen? An dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben? An dem Tag, an dem ich das mit der Affäre herausfand? Oder an dem Tag, an dem wir nach Cornwall gefahren sind?

Eigentlich spielt es keine Rolle, denn alles läuft am Ende auf dasselbe hinaus. Aber den Mai habe ich schon immer geliebt, diese Veränderung des Lichts und der Temperaturen, den Übergang von Frühling zu Frühsommer, deshalb beginne ich wenigstens mit einem blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein. An einem Freitag. Dem Tag, an dem im Cottage der Wechsel stattfindet. Sechs Tage, bevor meine Welt endet, und dennoch in diesem Moment, auf dieser Fahrt - dieser Auszeit.

In diesem Zustand der Unwissenheit. Keineswegs seliger Unwissenheit - das ganz bestimmt nicht -, aber wenigstens habe ich keine Ahnung, was mir bevorsteht. Tun wir deshalb in diesem Moment, an diesem Sonnentag Ende Mai, einfach mal so, als läge das Schlimmste bereits hinter mir.

Dein Gesicht sieht aus wie immer. Dasselbe winzige Muttermal neben deinem Ohr. Derselbe markante Kiefer. Sandfarbenes Haar. Und doch ist alles anders, nicht wahr? Und ich? Ich bin einfach nur schrecklich traurig - abgrundtief traurig - und müde, und mir ist trotz der Klimaanlage heiß. Deshalb krame ich in meiner Tasche nach dem Saft, halte mich an diese neue Regel: Für Lily ein tapferes Gesicht aufsetzen.

Ich denke an die Tabletten in meinem Kulturbeutel. Sie sind stark. Antidepressiva, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie je brauchen würde. Oder je einwilligen würde, sie zu nehmen. Der Arzt sagt, ich müsse mich noch an sie gewöhnen, was wohl der Grund dafür ist, dass ich so müde bin. Aber dir werde ich nichts von diesen Tabletten verraten.

Ich kann nicht.

Der Himmel ist so klar und das Licht so hell, dass du die Augen zusammenkneifst, und als wir um die nächste Ecke biegen, klappst du die Sonnenblende herunter, um deine Augen zu schützen. In einem anderen Leben hätte ich vielleicht vorgeschlagen, anzuhalten und in allen Taschen nach deiner Sonnenbrille zu suchen.

Aber nicht in diesem Leben.

»Ich habe nur noch Apfelsaft.« Ich strecke den Arm zwischen den Sitzen hindurch nach hinten, um Lily das Trinkpäckchen anzubieten.

Sie will Orangensaft. Immer - Orange.

»Tut mir leid, der ist alle, Liebes. Entweder Apfelsaft oder Wasser. Willst du vielleicht Wasser?«

Das Trinkpäckchen wird mir mit einem enttäuschten Seufzer aus der Hand genommen, und ich bemühe mich, mir keine Sorgen um ihre Zähne zu machen. Eigentlich sollte ich auf Wasser bestehen, bin der Auseinandersetzung aber nicht gewachsen.

Was ich uns allen für diesen Trip versprochen habe: Gelassenheit. Ich bin es so leid, die Wirkung auf Kinder zu googeln.

Wir haben die Paartherapie beendet, und ich habe - vorerst zumindest - beschlossen, bei dir zu bleiben, was bedeutet, dass der Fokus und der Druck plötzlich und ungerechterweise wieder ganz auf mir liegen. Ich habe versprochen, es zu versuchen, deshalb muss ich mich jetzt wohl anstrengen.

Wieder wende ich mich dir zu, um dein Gesicht von der Seite zu betrachten. Du hast deine Hand gehoben, die Sonnenblende reicht nicht aus, doch du spürst meinen Blick und drehst ebenfalls den Kopf - deine Miene ist ein Fragezeichen. Ich weiß nicht, was ich dir antworten soll. Ich denke an meine Wutausbrüche jeden Mittwoch in dieser Praxis mit ihren elenden grünen Wänden und ihren elenden grünen Möbeln. Die Farbe der Meditation.

Glaubst du wirklich, wir machen hier ein bisschen Therapie in einem scheißgrünen Zimmer und ich höre einfach so auf, darüber nachzudenken? Wie du mit jemand anderem im Bett liegst?

Und du?

Du wiederholst immer und immer wieder dasselbe. Dass es dir nichts bedeutet hat. Das Problem ist, dass du keine Ahnung hast, was es für mich bedeutet. Deshalb nehme ich heimlich diese Tabletten, und da die Therapie jetzt abgeschlossen ist, muss ich herausfinden, wie um alles in der Welt ich damit zurechtkommen soll.

Ich nehme dein Unbehagen in mich auf - die Sonnenstrahlen - und wünschte, ich könnte in der Zeit zurückreisen. Zu meinem freundlichen Ich. Zu meinem liebevollen Ich. Zu dem Ich, das voll und ganz an uns geglaubt hat. Ich frage mich, was es jetzt wirklich brauchen wird, damit wir die Versprechen, die wir uns gegeben haben, auch halten. Du, dass du mich nicht mehr betrügst. Ich, dass ich damit abzuschließen versuche.

»Willst du an der nächsten Raststätte rausfahren?« Ich räuspere mich. »Um dir eine Sonnenbrille zu kaufen?«

»Es ist nicht mehr weit. Ich komme schon klar.«

Du hältst inne, durch die Überraschung über mein Friedensangebot wird dein Gesicht ein wenig offener, obwohl du immer noch geblendet wirst. Als Nächstes legst du die rechte Hand wieder zurück aufs Lenkrad, damit du mit der anderen nach meiner Hand greifen und sie dankbar drücken kannst.

Ich blicke auf deine Finger hinab. Weiße Knöchel. Ich denke daran, wie wir vor einer Million Jahren Händchen gehalten haben. An unserer Hochzeit. An die Flitterwochen im schönen Bellagio. An all diese Spaziergänge vor all diesen Jahren. Wie wir auf dem Sofa Serien geschaut haben, als Babysitter noch Mangelware waren. Damals, als mir deine Berührung ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit verliehen hat. Ich widerstehe dem Bedürfnis, die Hand wegzuziehen, denn ehrlich gesagt ist das nicht mehr tröstlich.

Wieder denke ich an das Gebrüll in diesem elenden grünen Zimmer und merke, dass ich den Tränen nahe bin. Deshalb bin ich erleichtert, als du den Gang wechseln und als Erster die Hand wegnehmen musst.

»Kann ich eine Geschichte hören, Mummy?«

»Klar, kannst du das, Liebes.« Ich scrolle durch mein Handy und finde eine ihrer Lieblingsgeschichten, die ich über das Autoradio abspielen kann. Ich höre eine Weile zu, dann bin ich vermutlich eingedöst; ich bin mir nicht sicher, aber wahrscheinlich schon, denn viel schneller als erwartet bemerke ich eine Veränderung. Das Auto biegt scharf links ab. Du schaltest das Hörspiel aus. Mein Kopf ruckt zur Seite, und das Navi verkündet, dass wir da sind. Owl Cottage.

»Bin ich eingeschlafen?«

»Du hast geschnarcht, Mummy.«

»Ich schnarche doch nicht.« Um unsere Tochter zum Lachen zu bringen und meine Verlegenheit zu überspielen, grunze ich wie ein Schwein. Ich fühle mich kaputt und ärgere mich darüber, dass ich geschlafen habe, dehne Schultern und Nacken, während wir anhalten.

Der Parkplatz liegt rechts neben dem frei stehenden Haus. Zwischen der geschotterten Einfahrt, die sich direkt vor der Garage befindet, und dem Vorgarten befindet sich ein Holztor. Das Holz ist gepflegt. Frisch gestrichen, was ein gutes Zeichen ist, aber irgendwie kommt es mir auch seltsam vor. Ich frage mich, weshalb der Zaun nicht ganz um das Grundstück herum verläuft. Warum nicht um die Garage? Lily ist bereits aus dem Auto gesprungen und öffnet den Riegel des Tors.

»Langsam, Kleines. Wir müssen das ganze Gepäck mitnehmen.« Ich ziehe meine Reisetasche aus dem Fußraum des Beifahrersitzes und denke an den Berg aus Koffern und Taschen im Kofferraum. Wieder wünschte ich, ich wäre nicht eingenickt. Sehne mich nach mehr Energie.

»Ach, komm schon. Lass uns erst auf Erkundungstour gehen und später auspacken.« Du lächelst mich an, den Kopf bittend schief gelegt, und mir gelingt ebenfalls ein kleines Lächeln, während wir Lily durch das Tor und den Weg hinauf zur Haustür folgen.

Auch diese sieht frisch gestrichen aus - schimmerndes Marineblau, mit einem Messingtürklopfer in Form einer Eule.

»Oh, wow, sieh dir nur all die Eulen an.« Jetzt verändert sich meine Stimmung, sie wird besser, als ich die aus Stein gemeißelte Eule auf den Schieferstufen entdecke, während du auf deinem Handy nach der Zahlenkombination für die Schlüsselbox an der Wand suchst.

Von der Haustür gelangt man direkt in die große Küche, und während Lily durch das Wohnzimmer dahinter vorausrennt, bemerke ich die Eulenuhr und die Eulenvorhänge. Geschirrtücher mit Eulenmotiven sind neben dem Rayburn-Herd gestapelt.

»Sieh mal, Lily. Überall Eulen. Sind sie nicht wundervoll?«

»Ich finde, sie sehen Furcht einflößend aus.« Lily ist wieder zurück in der Küche. »Ich mag ihre Augen nicht.«

Ich sage zu ihr, dass sie keine Angst vor den Eulen haben muss, doch sie hört mir gar nicht zu und zupft dich stattdessen am Hemd.

»Können wir zum Strand gehen? Bitte, Daddy.«

Während der Fahrt hast du von Sandburgen und Burggräben geschwärmt. Davon, wie nah wir am Meer wären. Noch mehr Versprechen ...

»Na ja, es ist schon spät.« Ich sehe auf die Uhr und denke an die Lieferung vom Supermarkt, die in weniger als zwei Stunden eintreffen soll. Ob das wohl klappt? Oder werde ich einen Laden suchen müssen, in dem ich Milch, Brot und so weiter bekomme?

»Ich könnte mit Lily den Strand suchen, und du packst aus? Was meinst du?«

Du starrst mich an, und ich spüre diesen Stachel. Die Wahrheit dahinter. Guter Bulle, böser Bulle. Ich, die Praktische. Die, die organisiert, die Taschentücher und Trinkpäckchen parat hat. In unserem anderen Leben hätte ich bereitwillig angeboten zu bleiben. Um auszupacken. Die Einkäufe einzuräumen. Es hätte mir nichts ausgemacht, dafür zu sorgen, dass Milch im Kühlschrank ist, und mir darüber...
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Viele Jahre war Teresa Driscoll als Journalistin z.B. für die BBC tätig, und verfolgte Geschichten über die Schattenseiten des Lebens. Sie sah, welche Wellen jedes Verbrechen schlug und welch einschneidende Auswirkungen es auf die Beteiligten hatte. Dies erforscht sie in ihren düsteren Romanen.Sie lebt mit ihrer Familie im schönen Devon und schreibt sowohl Frauenromane als auch Krimis. Ihre Titel wurden bereits in über zwanzig Sprachen veröffentlicht.