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Das Vermächtnis der Orphans

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am20.07.20211. Auflage
Der »Nowhere Man« geht auf seine letzte Mission
Als »Orphan X« hat Evan Smoak jahrelang für die US-Regierung im Verborgenen getötet, bis er ausstieg und in den Untergrund ging, immer auf der Flucht vor seinen Auftraggebern. Um seine Taten zu sühnen, setzt er als »Nowhere Man« seine Fähigkeiten ein und hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Doch der Schatten, den das »Orphan«-Programm auf Evans Leben geworfen hat, ist mit dem Tod dessen Schöpfers verschwunden. Nun will Evan auch den »Nowhere Man« in den Ruhestand schicken und das größte Wagnis eingehen, dass er sich vorstellen kann: ein normales Leben führen. Zuvor will er ein allerletztes Mal zum Telefon greifen und fragen »Brauchen Sie meine Hilfe?«. Dabei weiß er noch nicht, dass diesmal er es ist, der alle Hilfe brauchen wird, die er kriegen kann.


Gregg Hurwitz schreibt neben Thrillern Drehbücher für die großen Hollywood-Studios sowie Comicbücher für so prestigeträchtige Verlage wie Marvel (Wolverine, Punisher) und DC (u.a. Batman). Mit seinen Büchern hat er den Weg auf die New-York-Times-Bestsellerliste gefunden, seine 15 Thriller sind mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt worden.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer »Nowhere Man« geht auf seine letzte Mission
Als »Orphan X« hat Evan Smoak jahrelang für die US-Regierung im Verborgenen getötet, bis er ausstieg und in den Untergrund ging, immer auf der Flucht vor seinen Auftraggebern. Um seine Taten zu sühnen, setzt er als »Nowhere Man« seine Fähigkeiten ein und hilft denen, die keinen Ausweg mehr haben. Doch der Schatten, den das »Orphan«-Programm auf Evans Leben geworfen hat, ist mit dem Tod dessen Schöpfers verschwunden. Nun will Evan auch den »Nowhere Man« in den Ruhestand schicken und das größte Wagnis eingehen, dass er sich vorstellen kann: ein normales Leben führen. Zuvor will er ein allerletztes Mal zum Telefon greifen und fragen »Brauchen Sie meine Hilfe?«. Dabei weiß er noch nicht, dass diesmal er es ist, der alle Hilfe brauchen wird, die er kriegen kann.


Gregg Hurwitz schreibt neben Thrillern Drehbücher für die großen Hollywood-Studios sowie Comicbücher für so prestigeträchtige Verlage wie Marvel (Wolverine, Punisher) und DC (u.a. Batman). Mit seinen Büchern hat er den Weg auf die New-York-Times-Bestsellerliste gefunden, seine 15 Thriller sind mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt worden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749950997
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum20.07.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.5
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5435010
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. THE TERROR
Die großen automatischen Schiebetüren fuhren zur Seite, und ein Schwall eiskalter Gebirgsluft, dicht wirbelnder Schnee und panische, raue Rufe drangen herein. »Hallo, verdammt, kann uns jemand helfen? Er ist schwer verletzt. Er ist wirklich â¦ Oh Mann, Grant, komm zu dir. Bitte, wach einfach â¦ Helfen Sie uns!«

Im Schneetreiben konnte man jetzt Terzian ausmachen, der seinen verletzten Freund ins Wartezimmer schleppte. Grants Kopf war zur Seite gefallen, und der Arm, der um Terzians Hals drapiert war, hing schlaff herunter. Die Spitzen seiner Gummistiefel schleiften über den Fliesenboden des Krankenhauses, was alle paar Meter für ein quietschendes Geräusch sorgte.

Sofort sprang die Aufnahmeschwester von ihrem Sitz auf und streckte die Hand zur Gegensprechanlage aus, um Dr. Patel zu wecken, die sich gerade auf der Liege im Bereitschaftszimmer ausruhte. Die Ambulanz verfügte über nur eine Ärztin; es gab sechs Betten, zwei Krankenschwestern - und ebenjene Notärztin, die gerade die Hälfte ihrer 48-Stunden-Schicht hinter sich hatte. Die strategisch an einer steilen Bergstraße zwischen den Ferienorten am See, Big Bear und Arrowhead, gelegene Einrichtung mit Minimalbesetzung kümmerte sich um abenteuerlustige Urlauber, die durch plötzliche Wetteränderungen oder schlicht durch die eigene Dummheit zu Schaden gekommen waren. Kreuzbandrisse durch klemmende Skibindungen, Unterarmbrüche vom Ausrutschen auf Glatteis, durch den Aufprall aufs Lenkrad zertrümmerte Schlüsselbeine: All das waren die Art von Verletzungen, die routinemäßig in der der extremen Witterung ausgesetzten Klinik versorgt wurden.

Grants Zustand wirkte jedoch weit bedrohlicher.

Die Aufnahmeschwester schoss hinter ihrer Theke hervor, und Jenna, die Stationsschwester, rannte bereits mit einer Transportliege den Flur entlang auf die beiden Männer zu. Dr. Patel folgte ihr im Laufschritt, wobei sie sich mit einer Hand das Stethoskop an die Brust drückte, damit es nicht ständig dagegenschlug. Obwohl sie noch ein wenig schlaftrunken dreinblickte, sah sie so aus, als könne sie sofort mit der Arbeit beginnen; die Ärmel ihres petrolfarbenen OP-Kittels waren bis über die Schultern hochgekrempelt.

»Wir müssen ihn sofort in die Waagerechte bringen«, rief sie und fischte in ihrer Brusttasche nach einer Stiftleuchte.

Die Schwestern traten zum Patienten, der ihnen von Terzians Schulter in die Arme glitt. Sie ließen ihn auf die Liege sinken. Obwohl sich die Türen wieder geschlossen hatten, tanzte die schneeerfüllte, nach Fichten duftende Novemberluft noch immer im Eingangsbereich.

Dr. Patel bombardierte Terzian mit einer Frage nach der anderen: »Wie lautet sein Name?«

»Grant. Grant Merriweather.«

»Und Sie sind?«

»Terzian. Sein Freund.«

»Was ist passiert?«

»Er saß am Steuer, hat die Kontrolle über den Wagen verloren - Schneematsch - â¦ und â¦ und â¦ dann sind wir auch schon in den Abgrund gesegelt, genau da draußen â¦« Mit zitterndem Finger deutete er auf einen Punkt hinter der Wand. »Wir sind gegen einen Baum geprallt, und dann war er wie jetzt. Ich musste ihn aus dem Auto ziehen. Gott sei Dank waren Sie ganz in der Nähe. Wie durch ein Wunder.«

»Linke Pupille stark vergrößert und reagiert nicht.« Patel schaltete die Stiftleuchte aus. »Epidurales Hämatom.«

»Moment â¦ was? Was bedeutet das?«

»Er hat eine Blutung im Gehirn. Der Druck ist zu groß. Wir müssen ein CT machen - auf der Stelle.«

»Sie müssen ihn retten. Sie müssen ihn unbedingt retten.«

Die Räder der fahrbaren Liege ratterten über den Boden, als die drei Frauen, gefolgt von Terzian, in den benachbarten Raum eilten und den bewusstlosen Grant Merriweather in die riesige weiße Röhre schoben. Er begann sich zu verkrampfen, seine Muskeln versteiften sich, die Gliedmaßen spannten sich an. Seine vergrößerte Pupille sah nicht aus wie die eines Menschen, sondern wie die starre Halbkugel eines Stofftierauges.

Als das Gerät beruhigend vor sich hin surrte, riss Terzian sich die Jacke herunter. Die Bündchen seines langärmeligen Shirts waren dunkel vor Schweiß. Voller Unruhe trat er von einem Fuß auf den anderen, zog an seinen Ärmeln, sodass sein aus der Hose gerutschtes Hemd hin und her schwang. Ein dünner Schweißfilm stand ihm auf der Stirn, und er atmete schwer; die Luft hier, zweitausendeinhundert Meter über dem Meeresspiegel, war ziemlich dünn.

Jenna legte ihm beruhigend die Hand auf den Rücken. »Wir werden uns gut um ihn kümmern.«

Dr. Patel stand auf der anderen Seite des Zimmers bei den Monitoren und interpretierte die Anzeigen. »Es ist eine Mittellinienverlagerung; das Gehirn ist an die rechte Schädelseite gedrängt. Sheila, fordern Sie einen Rettungshubschrauber an. Wir müssen ihn in ein Hirnzentrum schaffen - ins Cedars oder das UCLA.«

»Halt, Sie können ihn nicht mitnehmen «, rief Terzian. »Sie können ihn nicht einfach so mitnehmen.«

Patel ging nicht darauf ein. »Jenna, holen Sie mir den Bohrer.«

Jenna zögerte. »Sie wollen trepanieren? Haben wir die nötige Ausrüstung?«

»Nein. Aber wenn wir den Druck nicht etwas abbauen, wird er s nicht bis in die Stadt schaffen.« Patels Blick huschte zu Terzian. »Und schaffen Sie den da raus. Sir, Sie müssen das Zimmer verlassen.«

Aber Jenna war bereits verschwunden.

»Wacht er davon auf?«, fragte Terzian.

»Möglicherweise. Sir, nach draußen, bitte. Wir müssen uns um Ihren Freund kümmern.«

Terzian ging rückwärts durch die Schwingtür, als Jenna mit dem Bohrer hereinstürmte. Sie übergab ihn und durchtrennte die Vorderseite von Grants Sweatshirt mit einer Kleiderschere, um leichter an seinen Brustkorb zu kommen, falls sie ihn schocken mussten. Sie zog ein Hosenbein seiner Jeans hoch, bevor Patel sagte: »Moment. Das muss warten. Halten Sie seinen Kopf.«

Die Ärztin bereitete den Schädelbohrer vor, dann setzte sie die Bohrerspitze drei Zentimeter oberhalb des linken Ohrs an, startete den Motor und durchstieß das Scheitelbein.

Ein dünnes Rinnsal Blut trat aus, dann zuckten Grants Lider. Er stöhnte leise auf, dann noch einmal. »B-bitte â¦«, murmelte er.

Vorsichtig klappte Jenna Grants Shirt zur Seite; sie schlug die Hand vor den Mund. »Doktor? Doktor?«

Patel blickte nach unten auf die kreisrunden Wunden, die sich über Grants Brustkorb und Bauch zogen. Weitere glänzende knallrote Fleischwulste waren über den sichtbaren Teil seines Oberschenkels verteilt.

Die beiden Frauen hörten das schabende Geräusch, mit dem sich die Tür öffnete, und Sheila kam hereingestürmt. »Der Rettungshubschrauber ist auf dem Weg vom â¦« Sie deutete Patels Gesichtsausdruck korrekt, trat auf Zehenspitzen an den Patienten heran - und war vollkommen sprachlos.

»Dieser Mann hatte keinen Autounfall«, sagte Patel langsam. »Er wurde gefoltert.«

»Bitte«, murmelte Grant erneut. »M-mach, dass es aufhört.«

Wieder ertönte das Schaben der Tür.

Ein dunkler Umriss tauchte hinter Sheilas Schulter auf.

Für den Bruchteil einer Sekunde waren die Frauen wie erstarrt vor lauter Angst. Dann drehten sich alle im selben Moment um.

Terzians schallgedämpfte Pistole gab drei Mal einen unterdrückten Knall von sich.

Ein Kopfschuss-Hattrick.

Die Frauen sackten in sich zusammen wie von unsichtbaren Händen umgerissen. Sofort stürzten sie zu Boden, sodass Terzian freie Sicht auf Grant Merriweather hatte.

Nichts erinnerte mehr an den Terzian von vorhin. Keinerlei Besorgnis zeigte sich auf seinem Gesicht. Er hielt den Lauf seiner Waffe jetzt auf Grants Leiste gerichtet, vollkommen ruhig. Dunkle, halbkreisförmige Schweißflecken befanden sich unter seinen Achseln; einen ausgewachsenen Mann unter Kontrolle zu halten, während man mit Elektrokabeln und Klemmen hantierte, war schließlich eine ziemlich anstrengende Angelegenheit.

Terzians Ärmel waren über seine muskelbepackten Unterarme hochgerutscht und gaben den Blick auf die Stelle frei, an der er ein geschwungenes Muster in die Haut geritzt hatte und die entstandenen Narben kunstvoll hervortraten. Hellrosa Kerben zogen sich bogenförmig über die warmbraune Haut, wo in gotischer Schrift sein Spitzname prangte: THE TERROR.

Jetzt sprach er mit seiner richtigen Stimme, und sein Akzent kam durch: gerundete Vokale und gerollte Rs.

»Gib mir den Namen«, sagte er ruhig. »Oder das Ganze fängt von vorne an. Nur noch schlimmer.«

Ungläubig fasste sich Grant seitlich an den Kopf. Dann betrachtete er seine dunkle, klebrige Handfläche.

»Der Name«, wiederholte Terzian.

Grant blinzelte gegen die Tränen an. Unwillkürlich entfuhr ihm ein zittriges Seufzen; mit diesem Geräusch gab er sich geschlagen. »Mein Cousin«, flüsterte er. »Max Merriweather.«

Terzian platzierte eine Kugel in das Loch, das Dr. Patel praktischerweise für ihn gebohrt hatte.

Nachdem er den Schalldämpfer vom Gewinde des Laufs geschraubt hatte, steckte er ihn ein. Dann bückte er sich, um seine Jacke aufzuheben. In der Entfernung konnte man allmählich das Geräusch des Rettungshubschraubers über dem Heulen des Windes ausmachen.

Nachdem er sich die Jacke übergestreift hatte, trat er über die Leichen hinweg und drängte sich Schulter voran durch die...
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Gregg Hurwitz schreibt neben Thrillern Drehbücher für die großen Hollywood-Studios sowie Comicbücher für so prestigeträchtige Verlage wie Marvel (Wolverine, Punisher) und DC (u.a. Batman). Mit seinen Büchern hat er den Weg auf die New-York-Times-Bestsellerliste gefunden, seine 15 Thriller sind mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt worden.