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Das Herz im Wald, die Füße im Sand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am22.02.20221. Auflage
Der Duft von Meer und Wald, ein alter Gutshof und die Liebe
Das Rascheln der Blätter, die in sanftes Licht getauchten Bäume und das Rauschen des Meeres. Als Ella in ihre Heimatstadt an der ostfriesischen Küste zurückkehrt, um eine Vertretungsstelle als Försterin anzunehmen, verzaubert die idyllische Landschaft sie erneut. Aber wieder in Ostfriesland muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und endlich wichtige Entscheidungen treffen, die ihr Familienerbe betreffen. Der attraktive Clemens, auf dessen Gutshof sie ein Haus gemietet hat, macht alles noch komplizierter. Er weckt eine tiefe Sehnsucht nach Zweisamkeit in ihr - vielleicht ist sie doch bereit, Wurzeln zu schlagen. Ist sie mutig genug, das Glück mit beiden Händen zu ergreifen?


Jule Böhm ist ein richtiges Naturkind und hat es als kleines Mädchen geliebt, die Wälder und Felder ihrer Heimat zu durchstreifen. Sie studierte Germanistik und Musik und arbeitete als Kauffrau im Gesundheitswesen. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt bei Köln. So richtig auftanken kann sie am besten an der Nordsee, wo sie und ihre Familie mindestens einmal im Jahr zu finden sind, bei Ostfriesentee und Rosinenbrötchen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDer Duft von Meer und Wald, ein alter Gutshof und die Liebe
Das Rascheln der Blätter, die in sanftes Licht getauchten Bäume und das Rauschen des Meeres. Als Ella in ihre Heimatstadt an der ostfriesischen Küste zurückkehrt, um eine Vertretungsstelle als Försterin anzunehmen, verzaubert die idyllische Landschaft sie erneut. Aber wieder in Ostfriesland muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und endlich wichtige Entscheidungen treffen, die ihr Familienerbe betreffen. Der attraktive Clemens, auf dessen Gutshof sie ein Haus gemietet hat, macht alles noch komplizierter. Er weckt eine tiefe Sehnsucht nach Zweisamkeit in ihr - vielleicht ist sie doch bereit, Wurzeln zu schlagen. Ist sie mutig genug, das Glück mit beiden Händen zu ergreifen?


Jule Böhm ist ein richtiges Naturkind und hat es als kleines Mädchen geliebt, die Wälder und Felder ihrer Heimat zu durchstreifen. Sie studierte Germanistik und Musik und arbeitete als Kauffrau im Gesundheitswesen. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt bei Köln. So richtig auftanken kann sie am besten an der Nordsee, wo sie und ihre Familie mindestens einmal im Jahr zu finden sind, bei Ostfriesentee und Rosinenbrötchen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749951260
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum22.02.2022
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5636505
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
Wie immer war ihre Anfahrt von Herzklopfen und Glücksgefühlen begleitet. Ella liebte den weiten Blick über die Wiesen und das funkelnde Wasser der unzähligen Schloote, die das Grün durchzogen. Wenn dann noch der Himmel strahlend blau leuchtete, zeigte sich Ostfriesland von seiner schönsten Seite.

Jedoch nicht heute. Gestern hatten sie den Ersten Mai gefeiert, aber das Wetter schien im April stecken geblieben zu sein. Dicke Wolken bedeckten den Himmel und spiegelten Ellas zwiespältige Stimmung wider. Sie parkte ihr Gespann, das aus einem Offroader und ihrem Wohnwagen Karlchen bestand, vor dem gepflegten Einfamilienhaus in Westerholt. Einerseits freute sie sich auf die Wochen, die vor ihr lagen, andererseits hätte sie das anstehende Gespräch mit Connie nur zu gern schon hinter sich gebracht.

Sie zog den Schlüssel aus dem Zündschloss, griff nach den selbst gemachten Pralinen und stieg aus.

Zu Hause. Wärme breitete sich in ihr aus, während sie den Blick über die schmale Dorfstraße schweifen ließ. Hier kannte jeder jeden, und so sehr es Ella als Teenager manches Mal genervt hatte, genoss sie dennoch das Gefühl von Dazugehörigkeit, das damit einherging.

Sie öffnete die Heckklappe und befreite ihre Hündin Paula aus der Hundebox.

»Dass du dich ja gut benimmst«, ermahnte sie die Labradordame, die sie schwanzwedelnd anschaute. »Du weißt, dass Connie keine Hundefreundin ist. Also zeig dich bitte von deiner besten Seite.«

Als würde sie ihr zustimmen wollen, stupste Paula mit der Schnauze gegen ihren Oberschenkel.

Trotz des Regens kraulte sie der Hündin ausgiebig den Nacken. Du bist so ein Feigling, schalt sie sich selbst, du willst bloß Zeit schinden! Bis heute hatte sie es erfolgreich vor sich hergeschoben, Connie zu erzählen, dass sie einen Vertretungsjob in direkter Nachbarschaft angenommen hatte. Sie hatte ihr am Telefon nur gesagt, dass sie in der Gegend sei und bei ihr vorbeischauen würde. Dass sie nicht nur wie üblich auf einen kurzen Besuch käme, hatte sie wohlweislich verschwiegen. Auf die Gefühlsausbrüche ihrer Pflegemutter, wenn sie ihr gestand, dass sie dieses Mal nicht bei ihr wohnte, sondern etwas Eigenes gemietet hatte, konnte sie gut und gerne verzichten.

Laut aufseufzend schloss Ella die Heckklappe. Sie liebte Connie von ganzem Herzen, allerdings fühlte sie sich von ihr manchmal zu sehr unter Druck gesetzt. Oft unterschwellig, doch nicht weniger drängend. Andererseits war Connie das Einzige, was sie noch Familie nennen konnte. Sie war die beste Freundin ihrer Mutter gewesen und hatte nach dem Tod ihrer Eltern die Vormundschaft angetreten. Sie hatte sie wie selbstverständlich bei sich aufgenommen und sich fürsorglich um sie gekümmert, hatte ihr ein Heim gegeben. Das würde sie ihr niemals vergessen.

Kaum hatte Ella die ersten Schritte auf dem sorgfältig gefegten Plattenweg gemacht, flog auch schon die Haustür auf.

»Du bist wieder da!« Ungeachtet des Regens lief Connie, die Arme weit ausgestreckt, auf sie zu. »Dass du wieder da bist, Kind, ich kann es noch gar nicht glauben!«

Trotz aller inneren Widersprüche genoss Ella die liebevolle Umarmung. »Du tust gerade so, als wäre ich zehn Jahre nicht daheim gewesen. Dabei waren es kaum sieben Wochen.«

»Sieben Wochen sind eine lange Zeit, wenn man jemanden vermisst. Komm schnell rein, wir werden ja klitschnass!« Ihre Pflegemutter eilte zurück ins trockene Innere, und Ella, Paula im Schlepptau, folgte ihr.

»Du bist dünn geworden, Kind, das sehe ich sofort«, erklärte Connie streng, während sie ihr ein Handtuch reichte, damit sie Paulas Pfoten sauber machen konnte. »Sicher hast du wieder vor lauter Arbeit das Essen vergessen.«

Kaum dass Ella sich aufrichtete, tätschelte Connie ihr die Wange, als wäre sie wieder vier Jahre alt. »Nun, ich werde dich schon wieder aufpäppeln.«

Eine von Connies Lieblingsbeschäftigungen war, andere Leute zu bekochen. Ella lächelte, während sie die kurvige Figur ihrer Pflegemutter betrachtete. Diäten gab es für Connie nur in Zeitschriften. Für sie sprach nichts dagegen, sich gut zu kleiden und zugleich die Sinnlichkeit guten Essens zu genießen. Als Modefachfrau verstand sie es auch ausgezeichnet, ihre Kurven kleidungstechnisch vorteilhaft in Szene zu setzen.

»Und deine schönen Haare! Kind, warum hast du dir denn deine schönen Haare abgeschnitten?«

Unwillkürlich zupfte Ella an den kurzen blonden Fransen herum, die von ihrem langen Haar geblieben waren. Einen frechen Kurzhaarschnitt hatte es die Friseurin genannt, aber sie selbst hatte sich noch nicht ganz daran gewöhnt.

»Es war Zeit für etwas Neues«, antwortete sie, obwohl sie gar nicht genau benennen konnte, warum genau es Zeit für etwas Neues war. Sie fühlte sich schon seit einigen Monaten rastlos und unzufrieden. Wobei ihr die Arbeit im Wald nach wie vor gefiel und Paula und sie ein wirklich gutes Team waren. Trotzdem, irgendetwas nagte an ihr, sie war nur noch nicht dahintergekommen, was.

»Ihr immer mit euren Neuerungen«, schimpfte Connie. »Dein Haar war so schön, und jetzt schau dich an.«

Ja, auch Neuerungen waren nichts für ihre Pflegemutter, sinnierte Ella, während sie sich die Jacke auszog. Soweit sie sich erinnern konnte, trug Connie das blondierte Haar kinnlang geschnitten. Und auch ihr Kleidungsstil änderte sich nur saisonal in der Auswahl von Stoffen, Farben und Mustern.

»Das wächst wieder nach«, beschwichtigte Ella sie von daher bloß und reichte ihr die Pralinen in der Hoffnung, Connie damit von sich abzulenken. »Hier, die sind für dich.«

»Danke! Die werde ich mir heute Abend beim Fernsehen schmecken lassen.«

»Und du hast gebacken«, stellte Ella fest und sog schnuppernd den betörenden Duft ein, der sich durch die geöffnete Küchentür im Haus entfaltete.

»Ich genieße meine freien Nachmittage. Heute habe ich mich an Brownies versucht, und sie sind tatsächlich so geworden, wie ich sie zuletzt in New York gegessen habe!« Connie lächelte stolz. »Wasch dir rasch die Hände, dann kannst du sie probieren.«

Ella grinste und schaute ihrer Pflegemutter hinterher, die in der Küche verschwand. Nächsten Winter wurde sie zweiunddreißig, aber für Connie blieb sie offenbar zeitlebens die pummelige Fünfzehnjährige, die sie vor gut sechzehn Jahren bei sich aufgenommen hatte.

»Ich habe für Paula eine Decke in den Flur gelegt!«, rief Connie ihr zu.

Ella musste lächeln, während sie sich die Hände abtrocknete. Der Entscheidung, Försterin zu werden, gingen damals unzählige Diskussionen mit Connie voraus. Aber auch wenn ihre Pflegemutter sie letztlich in ihrer Berufswahl unterstützte, war es doch eine ganz andere Sache gewesen, als ihr mit Paulas Einzug bei Ella bewusst wurde, dass ihre Pflegetochter auch einen Arbeitshund brauchte. Da Connie jegliche Art von Schmutz als persönliche Beleidigung empfand, hatten die beiden keinen guten Start. Aber über die Jahre hinweg hatten sie Frieden geschlossen und respektierten einander. Wobei Ella den Eindruck hatte, dass die gegenseitige Zuneigung den Respekt bereits bei Weitem überstieg.

Den Beweis für diese Annahme entdeckte sie, sobald sie wieder den Flur betrat. Ella grinste. Ein großes Stück Ochsenziemer lag auf der beigen Baumwolldecke, und Paula kaute schon begeistert darauf herum.

Ja, so schwierig Connie auch manches Mal war, sie war eine herzensgute Seele.

Als Ella die Küche betrat, dampfte der Tee bereits in den zarten Rosenthaltassen, und ein saftiger Brownie samt einem dicken Klecks Sahne befanden sich auf ihrem Teller. Sie setzte sich und schaute sich um. Wie immer war nirgendwo ein Staubkorn, geschweige denn ein Teigspritzer zu erkennen. In den weißen Oberflächen der Einbauschränke konnte sie sich spiegeln. Doch obwohl Connie ein kleiner Putzteufel war, hatte sie sich immer bei ihr wohlgefühlt. Vom ersten Tag ihres Aufenthalts an war sie umsorgt worden wie das Küken von der Henne. Ähnlich begluckt fühlte sie sich heute noch, wobei sie sich inzwischen manches Mal eingeengt vorkam.

Ella teilte mit der Gabel ein Stück des Küchleins ab und schob es sich in den Mund. »Lecker!«

Besser sie genoss erst einmal das Gebäck, ehe sie Connie reinen Wein einschenkte, was ihren Aufenthalt in Ostfriesland betraf.

»Freut mich, dass es dir schmeckt, mein Schatz. Wenn wir Tee getrunken haben, helfe ich dir beim Auspacken. Dein Zimmer ist schon hergerichtet, und für heute Abend habe ich dir einen deftigen Braune-Bohnen-Eintopf gemacht, den magst du doch so gern. Für Paula habe ich eine dicke Decke neben dein Bett gelegt und auch einen Wassernapf dazugestellt.«

Was Ella ihr hoch anrechnete und weshalb es ihr noch schwerer fiel, diese friedliche Stimmung zu zerstören.

Leise seufzte Ella. Diesen Moment hätte sie am liebsten noch weiter hinausgeschoben, aber nun wurde es Zeit zum Beichten. Sie legte die Gabel beiseite und wandte sich ihrer Pflegemutter zu. »Es tut mir leid, dass ich dir vorher nichts gesagt habe, aber dieses Mal werde ich nicht bei dir wohnen.«

Erstaunt zog Connie die Augenbrauen hoch. »Warum denn nicht? Du wohnst doch immer hier, wenn du zu Besuch kommst.«

»Stimmt, aber dieses Mal bin ich nicht zu Besuch, ich werde etwas länger bleiben.«

»Du bleibst für länger? Wie schön! Wie lang genau?«, stieß Connie fröhlich hervor.

»Erst einmal wurde mir gesagt, für gut zwei Monate. Es könnte jedoch auch länger werden.«

»Zwei Monate? Das ist ja traumhaft!«

Da war sich Ella noch nicht ganz sicher. Dennoch zwang sie sich zu...
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Jule Böhm ist ein richtiges Naturkind und hat es als kleines Mädchen geliebt, die Wälder und Felder ihrer Heimat zu durchstreifen. Sie studierte Germanistik und Musik und arbeitete als Kauffrau im Gesundheitswesen. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt bei Köln. So richtig auftanken kann sie am besten an der Nordsee, wo sie und ihre Familie mindestens einmal im Jahr zu finden sind, bei Ostfriesentee und Rosinenbrötchen.