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Tod in La Rochelle

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
367 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am31.03.20231. Aufl. 2023
Mörderisch gute Frankreich-Spannung

Nach La Rochelle zieht es jedes Jahr unzählige Touristen, die in der malerischen Altstadt flanieren, frische Austern schlürfen und an den hellen Sandstränden des Atlantiks die Seele baumeln lassen. Für einen solchen Müßiggang hat Clément Chevalier jedoch keine Zeit. Der Commissaire hat sich aus der Großstadt Lyon hierher in die beschauliche Provinz versetzen lassen und wird gleich an seinem ersten Arbeitstag zu einem Tatort gerufen: Auf der Île de Ré wird die Leiche eines prominenten Winzers gefunden, offensichtlich ermordet. Der Täter scheint schnell gefunden zu sein. Doch als am Tour de la Lanterne ein weiterer Toter auftaucht, ahnt Chevalier, dass der Fall noch lange nicht gelöst ist ...

Zwei rätselhafte Morde an der französischen Atlantikküste - Commissaire Chevalier ermittelt in seinem ersten Fall


Jean-Claude Vinet ist das Pseudonym eines deutschen Autors von Kriminalromanen, den seine Liebe zu der wundervollen Region um La Rochelle am Atlantik dazu inspiriert hat, diese zum Schauplatz seiner neue Krimi-Reihe zu machen. Der Autor, der von sich behauptet, kein Land besser zu kennen als Frankreich, lebt mit seiner Familie in Trier.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMörderisch gute Frankreich-Spannung

Nach La Rochelle zieht es jedes Jahr unzählige Touristen, die in der malerischen Altstadt flanieren, frische Austern schlürfen und an den hellen Sandstränden des Atlantiks die Seele baumeln lassen. Für einen solchen Müßiggang hat Clément Chevalier jedoch keine Zeit. Der Commissaire hat sich aus der Großstadt Lyon hierher in die beschauliche Provinz versetzen lassen und wird gleich an seinem ersten Arbeitstag zu einem Tatort gerufen: Auf der Île de Ré wird die Leiche eines prominenten Winzers gefunden, offensichtlich ermordet. Der Täter scheint schnell gefunden zu sein. Doch als am Tour de la Lanterne ein weiterer Toter auftaucht, ahnt Chevalier, dass der Fall noch lange nicht gelöst ist ...

Zwei rätselhafte Morde an der französischen Atlantikküste - Commissaire Chevalier ermittelt in seinem ersten Fall


Jean-Claude Vinet ist das Pseudonym eines deutschen Autors von Kriminalromanen, den seine Liebe zu der wundervollen Region um La Rochelle am Atlantik dazu inspiriert hat, diese zum Schauplatz seiner neue Krimi-Reihe zu machen. Der Autor, der von sich behauptet, kein Land besser zu kennen als Frankreich, lebt mit seiner Familie in Trier.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751728584
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum31.03.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.1
Seiten367 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse891 Kbytes
Artikel-Nr.9166206
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


DIENSTAG, 15. JUNI

Chevalier war im Büro der Kollegen. »Was hat die Befragung der Nachbarn ergeben?«

»Wider Erwarten einiges.« Adrien Moreau öffnete ein Dokument auf seinem Tablet. »Zuerst zu den Bewohnern der Häuser, die auf dem Weg zur Saline liegen. Hier stehen fünf Wohnhäuser plus die Protzbude von Jean Moyon. Neben seiner Familie, die die Kollegen nicht angetroffen haben, leben drei ältere Ehepaare, ein alleinstehender Mann und ein Paar mit Kindern dort. Pierre Petit aus Nummer vier sagt, dass es kurz nach acht gewesen sein muss, als ein Auto vorbeifuhr, das er nicht kannte. Das Journal de 20 Heures hatte gerade begonnen, daher die genaue Zeitangabe. Es war noch hell. Zum Fahrzeugtyp und dem Fahrer konnte Petit keine Angaben machen. Zwei weitere Zeugen haben den Pkw auch gesehen beziehungsweise gehört. Es herrscht dort kaum Verkehr, wodurch jeder vorbeifahrende Wagen auffällt. Hier gab´s zum Fahrzeugtyp und dem Insassen Hinweise. Beatrice Dupont, die in Haus Nummer fünf wohnt, ist sich sicher, dass ein einzelner Mann in einem älteren Peugeot vorbeigefahren ist.«

»Farbe und Modell?«

»Sie weiß nur, dass es ein silbernes Fahrzeug war.«

»Schade. Was ist mit Jérôme Batz?«

Moreau schaute auf. »Sie haben doch bereits mit ihm gesprochen, oder?«

Chevalier überging die provokante Frage. »Was sagt er?«

Es entstand eine kurze Pause, in der sie sich anstarrten, dann sah Moreau wieder auf den Bildschirm. »Er gibt an, sich um seine Frau gekümmert zu haben. Er hat nichts mitbekommen. Bei dem Paar mit den Kindern waren die Aussagen ähnlich. Ein Kind zahnt und hat den ganzen Abend geweint.«

»Was haben wir noch?« Chevalier schaute zu den anderen Kollegen.

Sirac blickte in seine Unterlagen. »Moyon lag seit Längerem im Dauerstreit mit einem weiteren Salzbauern namens Christian Leroy. Ich habe vorhin mit dem Mann gesprochen. Er wirkte nicht sonderlich betroffen, als ich ihm erklärte, weshalb ich anrufe.«

»Worum ging es bei dem Streit?«

»Luc Moyon hat Ansprüche auf einen Salzgarten geltend gemacht, den Leroy für die eigene Produktion in Betrieb nehmen will. Er hat die Saline vor drei Jahren von dem angeblichen Vorbesitzer gekauft und war dabei, die verwilderte Anlage wieder instand zu setzen, als Moyon mit einer einstweiligen Verfügung dazwischengegangen ist. Die Saline gehöre zum Land des Château Roux, so sein Argument. Dem widerspricht Leroy natürlich. Beide haben Urkunden und blockieren sich gegenseitig. Leroy weigert sich nun, ohne Anwalt auszusagen.«

Chevalier nickte. »Ich werde versuchen, ihn später aufzusuchen. Ansonsten laden wir ihn vor. Was haben Sie über Moyons politische Seite herausgefunden?«

Sirac blies die Backen auf. »Unmengen. Er war extrem aktiv, doch handelt es sich mehr oder weniger immer um das Gleiche. Als er Bürgermeister war, unternahm er laufend Vorstöße zum Umbau von La Couarde-sur-Mer zu einer nachhaltigen Gemeinde, mit gemischtem Erfolg. Er hat den Bau eines Windrads beantragt und ist gescheitert. Den Aufbau eines Solarfelds hat ihm der Ortsbeirat erlaubt. Zudem hat er für den Tourismus viel erreicht. Zum Beispiel geht der Ausbau des Fahrradwegenetzes auf der Insel auf seine Initiative zurück. Im Conseil Général trat er später dann mit den gleichen Forderungen in Erscheinung. Was hierbei rauskam, konnte ich bislang nicht ermitteln, bleibe da aber dran.«

»Wo sitzen seine politischen Gefährten?«

»Im Conseil Départemental. Hier findet man mehr oder weniger dieselben Leute, die vor der Gebietsreform im Conseil Général waren. Insbesondere Jules Leglise, der Präsident des Département-Rats, war ein enger Freund Moyons. Ich habe mit einer Sekretärin telefoniert, die für die Angelegenheiten des Gremiums zuständig ist. Sie meinte, Moyon sei bei den anderen Mitgliedern unbeliebt gewesen. Seine verbohrte Art, allen die eigene Meinung aufdrücken zu wollen, sei ungut angekommen. Die enge Freundschaft mit Leglise hat ihm aber eine Sonderstellung eingeräumt.«

»Was konnten Sie in Erfahrung bringen, Sophie?«

»Die Telefonnummern von Anne und Alexandre Moyon habe ich Ihnen als Nachricht gesendet. Anne lebt mittlerweile in Amerika, denken Sie an die Zeitverschiebung. Auf die betriebswirtschaftlichen Zahlen des Châteaus habe ich bisher keinen Zugriff. Die Unterlagen wurden mir aber schon angekündigt.«

»Wir haben jetzt auch einen Beschluss zur Durchsuchung der Privaträume. Sie fahren nachher mit mir dorthin. Falls er Daten privat archiviert hat, können Sie diese einsehen.«

Sie nickte. »Kurz zu Jean Moyon. Er arbeitet seit jeher auf dem Weingut. Verheiratet ist er seit zehn Jahren mit Francine Moyon, geborene Leclerc. Die beiden haben drei Kinder: Michelle, Elaine und Cyrille. Die Frage, worum es bei dem Streit zwischen Vater und Sohn genau ging, ist kurz zu beantworten und langwierig zu erklären.«

»Machen Sie es kurz«, kommentierte Chevalier grinsend.

Alle lächelten, bis auf Moreau.

Sophie strich mit einer Hand über ihren Pferdeschwanz. »Ich verstehe wenig von Weinbau, konnte jedoch in der Weinbaugenossenschaft Coopérative Unité einen Gesprächspartner finden, der mir ein paar Fakten gegeben hat. Was ich begriffen habe, ist Folgendes: Die Île de Ré gehört zum Cognac-Gebiet. Neben vielen Weinsorten wird insbesondere zur Herstellung des Cognacs und des Pineau die Traube Ugni blanc angebaut. Diese ist anfällig für Pilzerkrankungen. Wegen des feuchten ozeanischen Klimas auf der Insel kommt es deswegen oft zu Ernteausfällen. Viele der Winzer orientieren sich deswegen am integrierten Weinbau. Hier wird zwar versucht, möglichst nachhaltig die Empfindlichkeit des Weinstocks durch Maßnahmen wie zum Beispiel die Bodenbegrünung zwischen den Reben zu senken. Der Pestizideinsatz ist aber, anders als im Ökoweinbau, in gewissen Grenzen erlaubt. Jean Moyon würde gerne auf diese Anbauform wechseln, um die Ausfälle zu vermeiden. Luc Moyon war hingegen verbissener Ökowinzer, der davon nichts hören wollte und lieber die eine oder andere Ernte verlor, als Pestizide zu spritzen.«

Sirac warf seinen Kugelschreiber auf den Tisch. »Deswegen bringt man seinen Vater nicht um.«

»Allenfalls im Affekt, danach sieht die Tat aber nicht aus«, sagte Sophie.

Chevalier sah zu ihr und nickte. »Wir prüfen sein Alibi. Wenn das Bestand hat, schließen wir ihn vorerst als Täter aus.«

»Ich dachte, Sie schließen so früh niemanden aus?« Moreau grinste spöttisch.

»Wie gesagt: vorerst. Außerdem ist es meine Entscheidung.«

»Wenn Sie später dazu stehen ...«

Chevalier sah Moreau offen an. »Ich stehe zu dem, was ich sage und mache.«

»Wirklich?«

Chevalier hatte den Frust von übergangenen Kollegen mehrfach erlebt und wusste, dass es Zeit brauchte, bis die Wunden heilten, doch er spürte, dass die latente Provokation seinen Stand in der Gruppe schwer machen würde. Er würde dauerhaft Schaden nehmen. »Wenn Sie ein Problem mit mir haben, dann raus damit.«

Aus den Augenwinkeln sah er, wie Sophie und Sirac einen Blick wechselten.

Moreau wurde grob. »Ich habe rund dreißig Jahre in La Rochelle vorbildlich meinen Dienst getan und wäre an der Reihe gewesen.«

»Das war nicht meine Entscheidung.«

»Na und? Ihretwegen werde ich bis zur Pensionierung auf diesem Stuhl kleben und das tun, was Sie sagen. Der Commandant hat gemeint, frischer Wind würde der Abteilung guttun.« Er lachte bitter. »Und dann kommt einer wie Sie.«

»Was soll das heißen?« Chevalier hob drohend die Stimme.

»Meinen Sie, ich hätte mich nicht nach Ihnen erkundigt? Vier Jahre in Paris. Alle sind beeindruckt von Ihrem Einsatz während der Attentate auf Charlie Hebdo und das Bataclan.«

»Ich habe mich nicht darum gerissen und hätte gerne darauf verzichtet.«

»Hätten Sie lieber Ihre Zeit mit dem missratenen Bruder verbracht?« Moreau hob die Brauen.

Chevalier hielt die Luft an. »Was soll das?«

Moreau sah ihn höhnisch an. »Ich habe meine Quellen. Die Kollegen aus Lyon erzählen da eine ganz merkwürdige Geschichte vom Drogendealer Alphonse Chevalier und seinem Polizistenbruder Clément.«

Chevalier lachte abfällig auf. In seinem Inneren aber schrillten die Sirenen. »Was haben Ihnen denn die Buschtrommeln so Spektakuläres zugetragen? Ich sei ein Informant der Drogenmafia? Gegen meinen Bruder, den ich fünfzehn Jahre nicht gesehen hatte, wurde wegen Drogenhandels ermittelt, und als eine Razzia nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hat, versuchte man, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Untersuchung hat nichts ergeben.«

»Und einen Monat später bewerben Sie sich hier?« Moreau blickte gespielt verwundert in die Runde.

Chevalier hätte ihm diesen Ausdruck am liebsten aus dem Gesicht gewischt. »Da gibt es keinen Zusammenhang.«

Moreau höhnte: »Nein, natürlich nicht. Und Ihr Schwiegervater hat auch nichts damit zu tun, dass ausgerechnet Sie den Posten bekommen haben.«

Chevalier ging zu Moreaus Schreibtisch und stützte die Hände auf die Kante. Ihre Gesichter kamen sich nahe, und er konnte den Alkohol im Atem des anderen riechen. »Ich denke nein. Es war wohl eher eine Frage der Qualifikation und der persönlichen Stabilität. Einen Chef mit gewissen Schwächen kann niemand gebrauchen.«

»Ich ...« Moreau wirkte, als hätte man ihn geschlagen.

»Sie wissen, wovon ich spreche. Das Gespräch ist beendet.« Er wandte sich um. »Ich telefoniere mit den Geschwistern Moyon und wohne anschließend der...

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Jean-Claude Vinet ist das Pseudonym eines deutschen Autors von Kriminalromanen, den seine Liebe zu der wundervollen Region um La Rochelle am Atlantik dazu inspiriert hat, diese zum Schauplatz seiner neue Krimi-Reihe zu machen. Der Autor, der von sich behauptet, kein Land besser zu kennen als Frankreich, lebt mit seiner Familie in Trier.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt