Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

A Reason to Fight

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
332 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.05.20231. Aufl. 2023
Plötzlich Single-Dad

Dean ist Soldat bei der Army und hat schon viel erlebt. Er glaubt, dass ihn nichts mehr schockieren kann - bis er plötzlich erfährt, dass er Vater geworden ist. Die Mutter des Kindes ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Dean ist völlig überfordert, ist er doch nach seinem Auslandseinsatz nur noch ein Schatten seiner selbst. Wie soll er der Vater sein, den das Neugeborene braucht? Dann trifft er auf Morgan: Krankenschwester bei Tag, Soldaten-Retterin bei Nacht. Sie unterstützt ihn, wo sie nur kann - und weicht Dean nicht mehr von der Seite. Trotz schlafloser Nächte und völliger Erschöpfung funkt es zwischen den beiden gewaltig. Doch das Vater-Mutter-Kind-Spiel wird von Wunden überschattet, die jeden Moment aufzureißen drohen ...

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.









Cassidy Cane, geboren 1993, lebt zusammen mit Katze Coco und Hund Poet in Wuppertal. Ihre Liebe zum Schreiben hat mit einem Aufsatz über einen Pfannkuchen angefangen. Auch wenn dieser mittlerweile verputzt ist, ihre Leidenschaft fürs Erzählen ist geblieben. Zuerst brachte sie in Fanfiction die Popsternchen ins Blitzlichtgewitter. Inzwischen führt sie ihre eigenen Charaktere durch die verschiedensten Welten, Höhen und Tiefen.
mehr

Produkt

KlappentextPlötzlich Single-Dad

Dean ist Soldat bei der Army und hat schon viel erlebt. Er glaubt, dass ihn nichts mehr schockieren kann - bis er plötzlich erfährt, dass er Vater geworden ist. Die Mutter des Kindes ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Dean ist völlig überfordert, ist er doch nach seinem Auslandseinsatz nur noch ein Schatten seiner selbst. Wie soll er der Vater sein, den das Neugeborene braucht? Dann trifft er auf Morgan: Krankenschwester bei Tag, Soldaten-Retterin bei Nacht. Sie unterstützt ihn, wo sie nur kann - und weicht Dean nicht mehr von der Seite. Trotz schlafloser Nächte und völliger Erschöpfung funkt es zwischen den beiden gewaltig. Doch das Vater-Mutter-Kind-Spiel wird von Wunden überschattet, die jeden Moment aufzureißen drohen ...

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.









Cassidy Cane, geboren 1993, lebt zusammen mit Katze Coco und Hund Poet in Wuppertal. Ihre Liebe zum Schreiben hat mit einem Aufsatz über einen Pfannkuchen angefangen. Auch wenn dieser mittlerweile verputzt ist, ihre Leidenschaft fürs Erzählen ist geblieben. Zuerst brachte sie in Fanfiction die Popsternchen ins Blitzlichtgewitter. Inzwischen führt sie ihre eigenen Charaktere durch die verschiedensten Welten, Höhen und Tiefen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751737500
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.05.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.1
Seiten332 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1434 Kbytes
Artikel-Nr.11052878
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Einatmen

Dean

Ich hätte sie loslassen sollen.

Jetzt ist mir ihr Tod zuvorgekommen.

Immer wieder geht mir dieser Gedanke durch den Kopf, während ich abwesend auf die sonnengelbe Wand mir gegenüber starre, obwohl sie lieber pechschwarz hätte sein sollen. Das wäre für diesen Ort und die Nachrichten, die man hier erhält angemessener gewesen.

Ich wollte zurückkommen.

Zumindest am Anfang.

Penelope hat so oft versucht, mich zurückzuholen. Sie hat mich sogar vor einem halben Jahr auf einer Militärbasis in Houston besucht. Grenzt es nicht an Ironie, dass ich erst jetzt - durch ihren Tod - tatsächlich wieder hier in Deepwater bin?

In Houston habe ich Penelope auch das letzte Mal gesehen, und ich hätte verdammt noch mal ehrlich zu ihr sein sollen.

Ich hätte ihr sagen müssen, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben würden, weil ich keine Zukunft für mich sehe. Weil ich sie mit in den Abgrund ziehen würde, wenn sie bei mir bliebe.

Stattdessen habe ich mich im Moment verloren und genommen, was sie mir geboten hat. Was ich in einem anderen Leben mehr zu schätzen gewusst hätte.

Ich schließe die Augen und lehne meinen Kopf gegen die Wand hinter mir.

Ein betrunkener Geisterfahrer.

Wie kann das Leben so grausam sein?

Im Schlachtfeld lassen Soldaten durch Bomben und Kugeln ihr Leben, und hier stirbt der zivile Rest durch dumme Entscheidungen anderer?

Entscheidungen, die einen für den Rest des Lebens verfolgen müssten. Aber es wird keine Vergeltung für Pen geben, denn der Fahrer war, laut der Polizei, sofort tot.

Zynisch lache ich auf und öffne meine Augen wieder.

Selbst wir Soldaten haben öfter das Pech, nicht direkt den Löffel abzugeben. Zwar ist das Bein ab und mehr Blut um einen herum, als in einem drinnen, aber trotzdem ist man weiterhin am Scheißleben.

»Sir?«

Warum hat es Penelope getroffen?

Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen.

Warum ausgerechnet sie?

»Sir!«

Eine leichte Berührung an meinem Oberarm reißt mich aus den Gedanken, katapultiert mich zurück in die brutale Realität und aktiviert den Soldaten in mir.

In der Geschwindigkeit, mit der ich vom Plastikstuhl hochfahre, haue ich beinahe die Pflegerin um, die vor mir steht und einen Pappbecher in der Hand hält.

»Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich hab mir nur gedacht, Sie könnten einen heißen Kaffee gebrauchen.« Sie macht einen Schritt zurück, denkt nach und kommt den Schritt wieder vor. »Hier, bitte.«

»Nein, mir tut es leid. Es ist bloß -« Ich möchte nicht berührt werden.

»Ja. Ich weiß.« Die Krankenschwester nickt mitfühlend und hält mir noch immer den Becher entgegen.

»Danke«, murmele ich und nehme ihn ihr ab.

Zwar dampft es aus dem Kaffeebecher und ich fühle die hohe Temperatur der Beschichtung, die braune Brühe ist allerdings zu durchsichtig, um wirklich als Kaffee durchzugehen. Doch ich habe schon weitaus Schlimmeres getrunken, weshalb ich einen kräftigen Schluck nehme, in der Hoffnung, dass die Hitze mein Innerstes wegbrennt. Bis auf ein sengendes Gefühl in meinem Magen passiert nichts - der Schmerz in meiner linken Brust ist immer noch da, und ich stelle den Becher enttäuscht auf dem Beistelltisch neben mir ab. Dabei fällt mein Blick auf eine Cosmopolitan und ich werde augenblicklich an einen Moment mit Penelope erinnert.

Es war vor meinem Einsatz in Afghanistan.

Penelope hatte ihren Milchkaffee über meiner ganzen Autokonsole verteilt und versucht, die Flüssigkeit panisch mit dem Ärmel ihres Kleides aufzuwischen.

Meine Lippen wollen sich bei der Erinnerung zu einem Lächeln verziehen, aber gleichzeitig verkrampft mein Mund, weil es keinen Grund dafür gibt.

Pen wird mich nie mehr mit ihren großen Augen anschauen und sich tausendmal dafür entschuldigen, meine Karre ruiniert zu haben.

Sie wird nie mehr anzügliche Wiedergutmachungen vorschlagen, und ich werde nie wiedergutmachen können, dass ich -

»Sir? Ist alles in Ordnung? Okay, ganz ruhig. Sie müssen langsam atmen.«

Ich blinzele und merke, dass ich vollkommen weg gewesen sein muss, denn erst jetzt fällt mir wieder die Krankenschwester von eben auf, die immer noch vor mir steht und mich nun besorgt ansieht.

»Schauen Sie zu mir. Ich atme auch ganz langsam ein und wieder aus.«

Irritiert beobachte ich sie dabei, wie sie diese dämlichen Atemübungen macht, und nehme einen Druck auf meiner Brust wahr. Als ich meine Hand auf sie lege und mein Brustkorb sich unter ihr rasant hebt und senkt, begreife ich, dass diese Übungen an mich gerichtet sind.

»Einatmen, anhalten, ausatmen. Einatmen, anhalten, ausatmen.«

Panisch greife ich die Marken unter meinem T-Shirt und umfasse sie, während ich versuche, der Schwester nachzuahmen.

Atmen.

Es ist das Einfachste auf der Welt, warum fällt es mir so schwer?

»Tief einatmen.«

Die Pflegerin macht es mir nun nach und platziert ihre Hand auf ihrer Brust. »Ja, prima. Genau so.«

Es dauert einige Momente, bis ich synchron mit ihr bin, aber obwohl meine Lunge sich nun in allmählich regelmäßigeren Abständen füllt und leert, der Kloß im Hals bleibt. Ich habe das Gefühl, nie wieder richtig durchatmen zu können.

Was vollkommen lächerlich ist, denn ich habe schon Männer gesehen, denen der Kopf weggeblasen worden ist. Selbst da habe ich normal weitergeatmet. Weil ich gewusst hatte, worauf ich mich einließ, wenn ich der US Army beitrat.

»Geht es wieder?«

Die Krankenschwester schaut mich weiterhin besorgt an.

Doch sobald ich stumm nicke, verschwindet die Sorgenfalte auf ihrer Stirn und sie zupft erleichtert an den Enden ihrer zwei Zöpfe, in die sie ihre langen dunklen Haare aufgeteilt hat. Ihre Erscheinung passt nicht ins Bild. In mein Bild.

Diese Frau hat eine Ausstrahlung, als hätte sie noch nicht den Glauben an die Menschheit verloren. Als würde sie die Welt noch in tausend leuchtenden Farben sehen, obwohl sie längst trist und grau geworden ist. Jede Wette, dass die Wände wegen ihr gelb angestrichen worden sind.

Wo sind die grantigen Schwestern, die einen behandeln, als wäre man höchstpersönlich verantwortlich für ihre unzähligen Überstunden? So jemanden brauche ich. Nicht diese Pflegerin mit Helferlein-Komplex und dem hoffnungsvollen Funkeln in ihren braunen Augen.

»Soll ich Ihnen vielleicht eine Flasche Wasser holen? ... Ich besorge Ihnen eine.« Sie deutet zum Getränkeautomaten am Ende des Raumes und steuert ohne meine Antwort darauf zu. Dabei quietschen ihre Schuhe mit jedem Schritt, als würde sie auf Hundespielzeug treten. Ihr scheint es nicht einmal aufzufallen. Oder sie hat sich bereits daran gewöhnt. Ich tippe auf Letzteres. Diese Art von Frau wirkt auf mich, als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen.

Nachdem sie einen Dollar aus ihrer Hosentasche gezogen hat, kauft sie ein Wasser und quietscht damit zurück zu mir.

Penelope hätte sich über sie lustig gemacht, aber dazu muss man sagen, dass Madame auch eine astreine Vorlage dafür liefert.

Penelope.

Die Quietscheente mag mich kurzzeitig abgelenkt haben, aber jetzt ist das Wissen wieder da, dass Penelope nichts von all dem mehr machen wird.

Die Schwester stellt das Wasser neben meinem Kaffeebecher ab. »Falls Sie es sich anders -«

»Ich will sie sehen«, unterbreche ich sie forsch. Dafür bin ich schließlich hergekommen, oder?

»Ich werde mich erkundigen, ob sie schon bereit ist.«

Zum Dank nicke ich einmal. Sobald die Pflegerin weg ist, lasse ich mich erschöpft zurück auf den Stuhl sinken und greife abermals meine Marken.

Untypisch für einen Soldaten, trage ich drei an meinem Hals.

Eine davon, um nicht zu vergessen, wie scheiße das Leben ist. Die zwei anderen als Erinnerung, dass ich es irgendwie immer lebend rausgeschafft habe und auch das hier durchstehen werde - selbst, wenn es sich gerade nicht so anfühlt.

Das Zimmer, in dem Penelope liegt, ist weiß gestrichen, weiß gefliest und kalt. Alle Fenster sind offen und die Geräuschkulisse, das befreite Campusleben nach einem langen Vorlesungstag, reicht bis hierhin.

Ohne einen Blick auf Pen zu werfen, laufe ich an ihrem Bett vorbei und schließe sämtliche Fenster. Nicht weil es zu laut ist, sondern weil ich die dadurch gewonnenen Sekunden brauche, um mich vorzubereiten.

Heute habe ich mit einem Drill und Scharfschützen-Training gerechnet, nicht damit, dass ich ins Krankenhaus gerufen werde, um mich von meiner verstorbenen Freundin zu verabschieden.

Sobald das letzte Fenster geschlossen und die Geräuschkulisse erloschen ist, hole ich tief Luft und drehe mich zu Pen um.

Mir stockt bei ihrem Anblick der Atem. Sie sieht aus wie Schneewittchen, nur mit dem Unterschied, dass ihre Lippen nicht mehr apfelrot sind, wie sie es sonst immer waren, sondern einen bläulichen Ton angenommen haben.

»Hey«, flüstere ich und gehe vor dem Bett auf die Knie. »Es tut mir so leid.« Ich nehme ihre kalte und steife Hand in meine. »Ich bin hier.«

Viel zu spät.

Um einen klaren Kopf zu bekommen, schließe ich die Augen. Doch wie klar kann er sein, wenn der Leichnam der eigenen Freundin vor einem liegt?

Einen Moment gebe ich mir, dann öffne ich die Augen und zwinge mich, Penelope wieder anzusehen. Noch immer kann ich nicht glauben, dass sie durch einen beschissenen Autounfall ums Leben gekommen ist. Sie sieht so ... so unversehrt aus.

Wie viele Männer ich schon gesehen habe, die in schlimmerer Verfassung gewesen sind. Und wie viele davon...
mehr

Autor

Cassidy Cane, geboren 1993, lebt zusammen mit Katze Coco und Hund Poet in Wuppertal. Ihre Liebe zum Schreiben hat mit einem Aufsatz über einen Pfannkuchen angefangen. Auch wenn dieser mittlerweile verputzt ist, ihre Leidenschaft fürs Erzählen ist geblieben. Zuerst brachte sie in Fanfiction die Popsternchen ins Blitzlichtgewitter. Inzwischen führt sie ihre eigenen Charaktere durch die verschiedensten Welten, Höhen und Tiefen.
A Reason to Fight
Weitere Artikel von
Cane, Cassidy