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Todschwarze Nacht

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
413 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.03.20241. Aufl. 2024
Finde den Mörder, bevor er dich findet

Mitten in einer Winternacht in einer deutschen Großstadt. Die Straßen sind dunkel, kalt und einsam. Eine gefährliche Zeit für die seit kurzem wohnungslose Lou, die Hunger, Krankheiten und Kälte schutzlos ausgeliefert ist. Außerdem verschwinden immer wieder Frauen spurlos von der Straße, was die Situation für Lou noch gefährlicher macht.

Als Lou an einem besonders eisigen Abend eine alte Jacke mitgehen lässt, ahnt sie nicht, dass ihre Verzweiflungstat die Pläne eines grausamen Mörders durchkreuzt. Denn die Frauen verschwinden nicht zufällig, und fortan steht Lou im Fadenkreuz des Killers. Doch auch Lou ist dem Mörder auf der Spur, und bald steht nur noch eine Frage im Raum: Wird Lou den Killer finden, bevor er sie tötet?


Jules Gray hatte als Rechtsanwältin unter anderem mit Strafrecht zu tun, bevor sie ihren Beruf an den Nagel hängte, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Krimis und Thriller sind ihre große Leidenschaft. Zuhause ist Jules Gray in einer Großstadt - auch wenn sie von einem kleinen Cottage in Cornwall träumt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFinde den Mörder, bevor er dich findet

Mitten in einer Winternacht in einer deutschen Großstadt. Die Straßen sind dunkel, kalt und einsam. Eine gefährliche Zeit für die seit kurzem wohnungslose Lou, die Hunger, Krankheiten und Kälte schutzlos ausgeliefert ist. Außerdem verschwinden immer wieder Frauen spurlos von der Straße, was die Situation für Lou noch gefährlicher macht.

Als Lou an einem besonders eisigen Abend eine alte Jacke mitgehen lässt, ahnt sie nicht, dass ihre Verzweiflungstat die Pläne eines grausamen Mörders durchkreuzt. Denn die Frauen verschwinden nicht zufällig, und fortan steht Lou im Fadenkreuz des Killers. Doch auch Lou ist dem Mörder auf der Spur, und bald steht nur noch eine Frage im Raum: Wird Lou den Killer finden, bevor er sie tötet?


Jules Gray hatte als Rechtsanwältin unter anderem mit Strafrecht zu tun, bevor sie ihren Beruf an den Nagel hängte, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Krimis und Thriller sind ihre große Leidenschaft. Zuhause ist Jules Gray in einer Großstadt - auch wenn sie von einem kleinen Cottage in Cornwall träumt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751748094
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.03.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Seiten413 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2063 Kbytes
Artikel-Nr.11549776
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Die Lichter im Festsaal funkelten golden und hell. Dröhnender Applaus erfüllte den Raum. Lous Herz schlug schnell, als sie in dem ungewohnten schwarzen Abendkleid an den dicht besetzten Zuschauerreihen vorbei vor zur Bühne schritt. Wahnsinn, dass der Moderator gerade wirklich ihren Namen genannt hatte! Dass ihre Reportage über die Kinder alkoholkranker und drogenabhängiger Eltern aus den Talbergbaracken den Preis für die beste investigative Berichterstattung gewonnen hatte!

Lou stieg die Stufen zur Bühne nach oben. Sie hatte es geschafft. Für Nneka, Sarah, Levin und die anderen Kinder und Jugendlichen. Jetzt würden die Politiker und das Jugendamt und all die anderen hoffentlich nicht mehr wegschauen, sondern endlich helfen.

Ihre Knie wurden weich, als ihr Blick für einen Moment über das Publikum streifte. Politiker, Journalisten, Prominente - alles, was Rang und Namen hatte, war heute hier. Auch der Chefredakteur der überregionalen Zeitung, für den sie die Reportage als freie Journalistin geschrieben hatte. Sie streckte die Hand aus, um die Gratulationen des Moderators entgegenzunehmen, als sie das laute, wütende Hupen eines Autos und das Quietschen von Bremsen vernahm.

Sie zuckte zusammen. Es dauerte eine Weile, bis sie richtig zu sich kam und kapierte, dass sie nicht auf der Bühne stand, sondern nur von damals geträumt hatte. Ihr Rücken und der Nacken schmerzten, sie musste auf der verdammten Bank eingeschlafen sein. Es war mittlerweile Abend und ekelhaft kalt. Mit eisigen Händen rieb sie sich über die Augen.

Die Hupe und das Quietschen waren verstummt, aber das monotone laute Rauschen der Stadtautobahn, die hinter einer graffitibedeckten Lärmschutzwand vorbeiführte, drang immer noch an ihr Ohr. Die niemals schlafende Lebensader eines Ungetüms.

Lou bewegte ihre Finger, um sie aufzuwärmen, dann tastete sie ihre Hosentasche ab. Gott sei Dank, der Fünfer, den sie mit dem Sammeln von Flaschen verdient hatte, war noch da. So ein Glück hatte man nicht immer, das hatte sie vor zwei Monaten in ihrer ersten und einzigen Nacht in einer stinkenden Notschlafstelle schmerzlich erfahren. Ihr Handy, ihr Geld, ihre Armbanduhr, sogar die halb volle Colaflasche - alles weg. Nur die Kette von Ellie, die sie nie ablegte, hatte sie noch um den Hals hängen gehabt; für einen Außenstehenden war sie ja auch nichts wert. Eine einfache Schnur mit der aufgefädelten, bunt angekritzelten Aufreißlasche einer Getränkedose.

Mit steifen Gelenken setzte Lou sich auf und zog ihre dicke rote Jacke zurecht. Ihr Magen knurrte, wie eigentlich immer, seit sie auf der Straße lebte. Mit den Fingern kämmte sie sich durch die braungrauen lockigen Haare, die dringend einen Haarschnitt gebraucht hätten. Die Luft war so kalt, dass sie beim Einatmen im Hals wehtat. Anzeichen der Kältewelle, deren Beginn für diese erste Dezemberwoche angekündigt worden war.

Sie ballte die Fäuste. Keine Ahnung, wie sie den Winter hier draußen überstehen sollte. Ob sie ihn überstehen würde.

Sie erhob sich. Es war müßig, darüber nachzudenken. Sie musste schauen, dass sie etwas zu essen auftrieb, und danach ...

Die panischen Hilfeschreie einer Frau gellten durch die Luft.

Lous Mund wurde trocken. Für einen Moment wusste sie nicht, ob sie sich die Schreie nur einbildete, ob sie mitten in einem ihrer Albträume ...

Dann wurde ihr wieder klar, wo sie sich befand, und sie rannte los. In ihren Ohren rauschte das Blut.

Die Schreie, die jetzt in ein verzweifeltes Wimmern übergingen, schienen aus Richtung des kaputten Reiterdenkmals zu kommen, das am Ende des Wegs hinter dichtem dornigem Gestrüpp im kleinen Invalidenpark stand. Nachdem Lou einige Stechpalmen hinter sich gelassen hatte, konnte sie im Licht der Straßenlaternen die Wiese beim Denkmal sehen. Ein Mann mit kahlrasiertem Schädel und heruntergezogener Jeans kniete dort über einer liegenden jungen, zierlichen Frau mit hellrosa Haaren, die sich verzweifelt wehrte, wimmerte und schrie. Ihr Pulli war hochgeschoben, ihre Brüste nackt. Der Mann versuchte, ihr die Hose herunterzureißen, während er sie mit der anderen Hand brutal am Boden fixierte. Neben den beiden lagen ein großer pinkfarbener Rucksack und einige leere Bier- und Schnapsflaschen.

Ein dunkelhaariger Typ mit schweren Springerstiefeln und einer Bomberjacke stand ein paar Schritte entfernt dabei und schaute offensichtlich amüsiert zu. Er trug den schwarz-weißen Schal der radikalen Stadtguards, Arschlöcher, die behaupteten, für Sicherheit zu sorgen, indem sie wohnungslose Menschen mit allen Mitteln aus der Innenstadt vertrieben.

Die junge Frau weinte. Lous Atem beschleunigte sich. Die Bilder vor ihren Augen vermischten sich mit denen in ihrem Kopf. Von Ellie, wie sie dagelegen hatte, während das Leben nach und nach aus ihrem Blick verschwunden war. Wut stieg in Lou auf, Wut, die sie kaum kontrollieren konnte, und ihr wurde heiß. Mit schnellen Schritten marschierte sie auf den Kahlköpfigen und die Frau zu.

»Hör auf«, schrie sie den Mann an. Alkoholdunst und Schweißgestank waberten ihr entgegen. Sie steckte die linke Hand in die Jackentasche. Fuck. Ihr Tränengas war im Zelt. Sei´s drum. So nah bei der Frau hätte sie es sowieso nicht verwenden können.

Der Kahlköpfige sah für einen Moment auf, mit einem Blick, als sei Lou ein lästiges Insekt. »Eifersüchtig, du hässliche Bitch?« Er spuckte in ihre Richtung, bevor er sich wieder der halb nackten Frau zuwandte und deren Brüste betatschte.

»Ich habe gesagt, du sollst aufhören!« Aus den Augenwinkeln beobachtete sie den Dunkelhaarigen, der sein Bier auf eine Bank gestellt hatte und näher torkelte. Er stolperte, musste schon ziemlich viel getankt haben. Plötzlich hielt er ein Klappmesser in der rechten Hand. Mit schwerer Stimme lallte er: »Verpiss dich, dreckige Asoziale.«

»Ihr lasst jetzt sofort die Frau in Ruhe!«

»Die Landstreicherin hat sich hier rumgetrieben und die öffentliche Sicherheit gestört. Sie gehört uns«, behauptete der Kahlköpfige.

»Sie gehört überhaupt niemandem. Also lass sie auf der Stelle gehen!«

Auf dem Boden wimmerte die junge Frau verzweifelt, der Kahlgeschorene hatte ihr mittlerweile die Hose heruntergerissen und machte sich an ihrem Slip zu schaffen.

Wenig Chancen, dass jemand sie hier hörte, trotzdem versuchte Lou zunächst, andere auf sich aufmerksam zu machen. »Hilfe! Helfen Sie mir! Hilfe!«, rief sie.

Vergeblich.

Der Dunkelhaarige schwankte ungerührt näher, das Messer auf sie gerichtet. Lou überlegte einen Moment, wich gleichzeitig ein Stück zurück. Riss dann den Reißverschluss ihrer Jacke auf, schlüpfte heraus, wickelte sich das Kleidungsstück um den linken Arm. Im nächsten Augenblick erreichte der Typ sie und hob die Klinge.

Lou machte einen Schritt auf ihn zu, zog mit einem kurzen Schrei den umwickelten Arm ruckartig hoch und blockte den Messerarm des Mannes, schlug zeitgleich mit der rechten flachen Hand in sein Gesicht. Verfehlte die Nase, weil der Typ den Kopf bewegte. Verdammt.

Der Kerl zog das Messer zurück, es schnitt durch ihre Jacke, sie spürte die Klinge dicht über ihrer Haut. Die Jacke löste sich, fiel zu Boden. Bevor der Typ das Messer noch einmal heben konnte, setzte sie mit dem rechten Ellenbogen in Richtung seines Kopfs nach. Traf ihn voll unters Kinn, hörte den Kieferknochen knacken, sein Kopf schnellte nach hinten. Er brüllte. Sie schlug noch einmal zu, direkt auf die Nase, und dieses Mal traf sie. Der Dunkelhaarige sackte röchelnd zu Boden, Blut lief ihm übers Gesicht.

Der Kahlköpfige, der ihnen den Rücken zudrehte und ihren kurzen Kampf offenbar nicht bemerkt hatte, drückte immer noch die Frau auf den Boden, die verzweifelt mit ihm rang und ununterbrochen schrie.

Lou rannte in Richtung der beiden, trat auf etwas Rundes, rutschte aus und knallte mit der Schulter auf die gefrorene Wiese. Schmerz raste durch ihren Körper. Für einen Moment blieb ihr die Luft weg. Sie stöhnte und rappelte sich wieder hoch. Suchte und fand mit den Augen das, worauf sie ausgerutscht war, eine leere Schnapsflasche, und griff nach dem Flaschenhals. Stand auf. Sie spürte Ellies Kette auf ihrer Haut und umklammerte die eiskalte Schnapsflasche, ging die letzten Schritte auf den Typen zu.

Bevor sie ihn erreichte, drehte der Kahlköpfige sich um, grunzte wütend. Ruckartig stemmte er sich ein Stück hoch, wollte sich offensichtlich auf sie stürzen. Sie wich zur Seite, aber es gelang ihm dennoch, ihre Nase mit seiner Faust zu streifen. Sie ignorierte den aufflammenden Schmerz, wirbelte zu ihm herum und schlug ihm die Flasche auf den Kopf. Das dumpfe Geräusch, mit dem Glas auf Knochen traf. Mit einem erstaunten Ausdruck in den Augen kippte der Typ zur Seite.

Mit dem Fuß stieß Lou ihn von der jungen Frau weg, die sich aufrappelte, die Hose hochzog, ihren Rucksack griff und davonrannte.

Der Kahlköpfige stöhnte, und Lou hob die Flasche erneut. Doch der Kerl blieb zur Seite gedreht auf der Wiese liegen. Sie schaute sich nach dem zweiten um. Und nach ihrer Jacke; in dieser Eiseskälte das Wichtigste, das sie besaß.

Leider hatte der Dunkelhaarige das offenbar auch kapiert. Er schien härter im Nehmen, als sie gedacht hatte. Wahrscheinlich spürte er keine Schmerzen, weil er so betrunken war. Gerade erhob er sich schwankend, ihre Jacke, die er vom Boden aufgelesen hatte, hielt er triumphierend in der Hand. Bevor sie irgendetwas tun konnte, sah sie wie durch Nebel, dass der Typ sein Messer in das Futter stieß. Er fluchte, riss und schnitt, zerfetzte die Jacke in kleine Teile, die sich auf dem Rasen...

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