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Sommer in Mareblu

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
303 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.06.20241. Aufl. 2024
Tosca liebt ihr Leben in Mareblu, einem alten Fischerdorf in Süditalien. Jeden Morgen sammelt sie am Strand die schönsten Beutestücke für ihre kleinen Kunstwerke, die sie in die ganze Welt verschickt. Ihr Häuschen am Meer ist dafür einfach perfekt gelegen. Und was könnte schöner sein, als ihrer wunderbaren Tochter Ioio beim Aufwachsen zuzusehen? Erst als nebenan der geheimnisvolle Moreno einzieht, wird Tosca schmerzhaft bewusst, dass ihr idyllisches Dasein vielleicht doch ein bisschen einsam ist ...

Turbulent, warmherzig und voller Lebensweisheiten - die perfekte Urlaubslektüre für alle Italien-Fans.

Alle Geschichten dieser Reihe zaubern dir den Sommer ins Herz und bringen dir den Urlaub nach Hause. Die Romane sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Roberta Gregorio ist durch und durch ein Kind des Südens. In Bayern hat sie ihre Kindheit und Schulzeit verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie bei Neapel. Sie liebt das süße Nichtstun und La Dolce Vita - mischt diese Lebenseinstellung aber mit deutscher Gewissenhaftigkeit. Die Liebe zum geschriebenen Wort hat sie während ihrer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin entdeckt. Heute träumt sie von einem eigenen kleinen Hotel, in dem sie am liebsten nur Buchschaffende aus aller Welt beherbergen würde.
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Produkt

KlappentextTosca liebt ihr Leben in Mareblu, einem alten Fischerdorf in Süditalien. Jeden Morgen sammelt sie am Strand die schönsten Beutestücke für ihre kleinen Kunstwerke, die sie in die ganze Welt verschickt. Ihr Häuschen am Meer ist dafür einfach perfekt gelegen. Und was könnte schöner sein, als ihrer wunderbaren Tochter Ioio beim Aufwachsen zuzusehen? Erst als nebenan der geheimnisvolle Moreno einzieht, wird Tosca schmerzhaft bewusst, dass ihr idyllisches Dasein vielleicht doch ein bisschen einsam ist ...

Turbulent, warmherzig und voller Lebensweisheiten - die perfekte Urlaubslektüre für alle Italien-Fans.

Alle Geschichten dieser Reihe zaubern dir den Sommer ins Herz und bringen dir den Urlaub nach Hause. Die Romane sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Roberta Gregorio ist durch und durch ein Kind des Südens. In Bayern hat sie ihre Kindheit und Schulzeit verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie bei Neapel. Sie liebt das süße Nichtstun und La Dolce Vita - mischt diese Lebenseinstellung aber mit deutscher Gewissenhaftigkeit. Die Liebe zum geschriebenen Wort hat sie während ihrer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin entdeckt. Heute träumt sie von einem eigenen kleinen Hotel, in dem sie am liebsten nur Buchschaffende aus aller Welt beherbergen würde.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751760232
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.06.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.13
Seiten303 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1168 Kbytes
Artikel-Nr.13182896
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Verbringe ein paar Wochen in einem ruhigen Strandhaus!
Kapitel 1

Tosca hatte miserabel geschlafen. Sie bekam ihre Augen kaum auf. Richtig geschwollen fühlten sie sich an, und sie wollte gar nicht wissen, wie sie nach der endlos langen Nacht aussah, die sie damit verbracht hatte, sich im Bett hin und her zu wälzen. Wie ein Stück Fleisch auf dem Rost, überlegte sie und verschluckte sich. Weil ihr kein Lachen aus der Kehle steigen wollte. Da half auch Ironie nicht. Und Sarkasmus erst recht nicht. Jedenfalls heute nicht. Denn sogar der Himmel war seltsam verhangen; der kurze Blick durchs Fenster hatte ihre Befürchtung bestätigt.

Diesig.

Passend zur Laune.

Wo kam diese schlechte Laune überhaupt her? Wie hatte sie sich in ihr Bett geschlichen? Und wieso? Tosca hatte sie nicht hereingebeten. Schon gar nicht erwartet. Gestern war noch alles gut gewesen. Sie seufzte müde, überlegte, den Kopf wieder unter das Kissen zu stecken, so lange, bis die Welt um sie herum ein freundlicheres Gesicht machte. Aber es brachte ja nichts. Wahrscheinlich würde sie gerade jetzt in den heiß ersehnten Schlaf fallen und vollkommen die Kontrolle über Tag und Nacht und ihr Leben allgemein verlieren. Da konnte sie genauso gut aufstehen.

Mit vorgetäuschtem Elan warf sie die Decke zurück. Die Mobiles, die über ihrem Bett hingen, bewegten sich im dabei erzeugten Luftzug und schienen ihr klappernd einen guten Tag wünschen zu wollen. Auf unerklärliche Weise tröstete sie dieses vertraute Geräusch. Wenngleich sie sich gar nicht bewusst gewesen war, überhaupt Trost zu brauchen.

Sie zog mit knackenden Gelenken eine leichte Wolljacke über, stieg in ihre Flip-Flops, die schon mal bessere Tage erlebt hatten, und schlurfte durch den Flur zur Küche. Flop-flop machten ihre Schritte dabei, obwohl die Sohlen vom vielen Tragen schon ganz dünn waren. 27 Schritte legte sie zurück. Sie zählte sie manchmal. Das half beim Wachwerden. Oder in diesem Fall beim Wachbleiben.

Durch die große Fensterfront in ihrer hellen Küche konnte sie direkt auf den angrenzenden Strand und das Meer blicken. Sie liebte den Ausblick. Weil er jeden Tag anders war. Das Meer zeigte sich mal ruhig, mal wild, mal blau, mal grün. Wie in einem Gemälde, das sich jeden Tag neu zusammensetzte. Und doch empfand sie, egal wie das Meer sich präsentierte, immer das gleiche Gefühl, wenn sie es betrachtete: Hoffnung. Endlose, unerschöpfliche Hoffnung.

Am Abend zuvor hatten sich die Wellen noch überschlagen. Jetzt war es schon viel sanfter. Der Mond hatte bestimmt seine magische Kraft eingesetzt, um die Wogen zu glätten. Was auch erklären würde, warum sie kein Auge zugetan hatte. Ja. Sie war so ein Mensch, der sich vom Mond beeinflussen ließ. Aber auch von der Sonne, dem Wind, dem Regen. Ihre Mutter hatte sie deshalb früher oft strega, also Hexe, genannt. Und, nein, das hatte ihre Mutter nicht nett gemeint ...

Tosca wickelte die Strickjacke noch enger um ihre Taille - ihr fröstelte immer, wenn sie an ihre Mutter dachte - und ging zur Hintertür, um ins Freie zu gelangen. Es fühlte sich an diesem Morgen ein bisschen wie eine Flucht an. Eine Flucht vor ihren Gedanken, die nun plötzlich um ihre Mutter kreisten. Ihre Mutter besaß die Macht, in ihr eine schlimme Klaustrophobie zu wecken. Selbst auf Distanz. In Wirklichkeit aber vollendete Tosca auch heute nur wieder ihr morgendliches Ritual. Denn am Gartentürchen hing ihr blauer Eimer, der bereits auf sie zu warten schien. Ihr Freund und Begleiter. Und damit machte sie sich auf den Weg. Dem Meer entgegen, das sie wie ein Magnet anzog.

Ein paar Minuten nur, höchstens ein halbes Stündchen. Nicht viel länger wollte sie bleiben. Denn erstens hatte sie im Hinterkopf, dass sie in der Früh noch etwas zu erledigen hatte - wenn ihr auch nicht einfallen wollte, was. Und zweitens war Frühsommer. Da kamen ab und an schon vereinzelte Touristen an ihren einsamen, abgelegenen Strand. Und sie wollte nicht unbedingt zwischen Badehandtüchern Slalom laufen. Das war nicht ihre beste Disziplin.

Obwohl es etwas früher war als sonst, ertappte sie sich dabei, sich an der frischen Luft zu erfreuen, die unverkennbar nach Algen, Wasser, Fisch, Unendlichkeit, Salz und Sand roch. Diese magische Mischung, die besser war als jede Medizin. Sie konnte sich glücklich schätzen, hier zu leben und zu arbeiten. Meistens war sie das auch. Nur manchmal, da verspürte sie Nostalgie. Als gäbe es da ein parallel entwickeltes Leben, eine bessere Version ihrer selbst, nach der sie sich sehnte. Je nach Wetter eben. Tosca schüttelte den Kopf, weil sie ihrer Mutter mit dieser Erkenntnis indirekt recht gab. Was ihr gar nicht passte.

Warum ihre Mutter heute so präsent in ihren Gedanken war, auch darüber wollte sie sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Sie hatte nämlich alle Hände voll damit zu tun, ihr langes Haar hinter die Ohren zu stecken, das der Wind wieder und wieder zerzauste, wie in einer endlosen, vertrauten Neckerei zwischen Freunden.

Die erste Muschel entdeckte sie trotzdem schon von Weitem. Dann die zweite und die dritte. Sie sammelte sie alle auf, rieb vorsichtig den Sand weg und legte sie in den Eimer. An guten Tagen fand sie an die zwanzig Muscheln. Damit konnte sie dann ihren Schmuck herstellen. Oder Einrichtungsgegenstände verschönern. Das kam ganz darauf an, wohin ihre Kreativität sie leitete. Oft spuckte das Meer aber auch wundervolles Treibholz aus. Was für ein Fest, wenn sie mal knorrige Wurzeln fand! Manchmal so große, dass sie Hocker oder Tische draus machen konnte. Sie suchte den Strand ab - vergaß dabei komplett die Zeit -, hoffte, fand aber nur kleine Stöcke, die sie trotzdem alle in den Eimer legte. Nach und nach. In mühsamer Kleinarbeit. Diese Kleinarbeit erlaubte ihr, wie immer, sich völlig zu verlieren. Sich ein bisschen in Wind zu verwandeln. Oder in Sand. Sich dem Umfeld anzupassen. Die Grenzen aufzulösen. Sie liebte diesen Zustand der Schwerelosigkeit, ja, fast Unsichtbarkeit. Wer wäre nicht gern unsichtbar, wenn das Meer in seiner Unendlichkeit neben ihm erstrahlte?

»Ma!«

Eine wohlbekannte Stimme erreichte sie schwach - die einzige, die Tosca immer und überall erreichen würde. Denn diese Stimme trotzte sogar Wind und Meer.

Tosca blickte zum Haus zurück, wo sie ihren Lieblingsmenschen auf der ganzen Welt entdeckte: Iolanda, ihre Tochter.

Tosca winkte ihr zu. Iolanda stand an der Tür, stapfte mit dem Fuß auf. Zeigte demonstrativ auf ihre Armbanduhr, woraufhin Tosca vor Schreck beinahe den fast komplett gefüllten Eimer fallen ließ. Sie hatte es verpasst, ihre Tochter rechtzeitig zu wecken, oder? Und Iolanda hatte am Vorabend noch extra darum gebeten, weil sie früher als sonst rausmusste!

»Komme!«, rief sie und eilte los. Gegen den Wind, in ergebener Erwartung der ersten Standpauke des Tages.

»Ma-aaaaaa! Weißt du, wie spät es ist?«, erkundigte sich ihre Tochter auch gleich vorwurfsvoll, als Tosca das Haus erreichte. Atemlos, aufgewühlt. Noch immer gegen den Wind und gleichzeitig irgendwie gegen sich selbst kämpfend.

Nein. Das wusste sie nicht. Eben noch war es weit vor 7.00 Uhr gewesen ... keine Ahnung. Sie trug nie eine Uhr und hatte ein miserables Zeitgefühl. Doch sie war trotzdem ganz unpassend stolz auf sich, weil sie vor dem Spaziergang zumindest eine vage Erinnerung daran gehabt hatte, dass sie in der Früh etwas zu erledigen hatte. Nun, jetzt wusste sie auch, was: Iolanda wecken, weil sie heute - am ersten Tag der Sommerferien - extra früh zum Babysitten musste. Tja, das hatte sich offenbar von selbst erledigt ...

»Morgen, mein Schatz!« Sie versuchte es mit einem netten Gruß. Aber Iolanda verdrehte nur theatralisch die Augen und eilte ins Haus.

»Ich mache uns schnell Frühstück«, schlug sie vor und stolperte ihrer Tochter hinterher. Wahrscheinlich katapultierte sie dabei wieder eine ganze Ladung Sand mit ins Haus. So war es immer. Sie war sich sicher, dass der Sand irgendwann ganz Besitz von ihrem Haus nehmen würde. Und dann würde jemand in hundert Jahren beim Baden eine Burg bauen und bei ihr im Schlafzimmer landen.

»Dazu ist es zu spät!«, schrie Iolanda und sperrte sich ins Bad. Nicht, ohne vorher die Tür zugeknallt zu haben. Das machte Tosca nichts aus. Der Tür auch nicht - nicht mehr. Inzwischen hatten sich nämlich das Holz, die Angel und die ganze Wand an Iolandas pubertär bedingte Türschließtechnik gewöhnt. Gezwungenermaßen. Der Putz hielt sich jedenfalls. Daumen hoch für die stabile Bauweise!

Tosca seufzte und überlegte, dass sie offenbar fast eine Stunde am Strand gewesen war. Sie musste das mit dem Zeitgefühl endlich mal in den Griff bekommen. Und sich vor allem aufschreiben, wann sie mit Wecken dran war.

»Ioio, ich fahr dich nach Mareblu, okay?«, bot sie an.

Aus dem Bad kam eine gemurmelte Antwort, die sie einfach mal als ein Ja deuten wollte. Gleich darauf öffnete Iolanda die Tür. Wunderhübsch war ihre Tochter, mit ihren vierzehn Jahren und diesem grimmigen Blick, den sie schon damals als Neugeborenes unvergleichlich gut draufgehabt hatte. Sie liebte dieses Mädchen so, so sehr, und nicht selten fühlte sie sich Iolanda kaum würdig. Sie war einfach kein mütterlicher Typ, wie sehr sie sich auch anstrengte.

»Denk nicht so viel nach, Ma. Ist schon in Ordnung. Wenn du mich fährst, bekommen wir das hin. Zum Bus müsste ich nämlich jetzt echt fliegen. Außerdem ist es meine Schuld, wenn ich verschlafe. Immerhin bin ich vierzehn und ich besitze genügend Wecker.«

»Ja, aber ich bin deine...

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Autor

Roberta Gregorio ist durch und durch ein Kind des Südens. In Bayern hat sie ihre Kindheit und Schulzeit verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie bei Neapel. Sie liebt das süße Nichtstun und La Dolce Vita - mischt diese Lebenseinstellung aber mit deutscher Gewissenhaftigkeit. Die Liebe zum geschriebenen Wort hat sie während ihrer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin entdeckt. Heute träumt sie von einem eigenen kleinen Hotel, in dem sie am liebsten nur Buchschaffende aus aller Welt beherbergen würde.
Sommer in Mareblu