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Viel mehr als Liebe

Liebesroman
Karin Lindbergerschienen am01.07.2021
Frühling in Paris - das Leben könnte so schön sein ... wäre da nicht Trishas Chefin, eine exzentrische Tyrannin, die ihr das Leben zur Hölle macht. Als Trisha während der Fashion Week in ernsthafte Schwierigkeiten gerät, kann ihr nur einer beistehen: Philippe Gaspard. Sofort bringt der charmante Franzose ihr Herz zum Rasen. Doch immer, wenn sie sich näherkommen, zieht er sich zurück und gibt ihr neue Rätsel auf. Philippe wollte sich nie wieder verlieben. Das ändert sich, als Trisha in sein Leben stolpert, denn Gefühle lassen sich nun mal nichts vorschreiben. Sein Herz scheint bereit, sich wieder für die Liebe zu öffnen. Er lässt sich auf Trisha ein, aber schon bald stehen die beiden vor einer neuen Herausforderung, die alles zerstören könnte.

Karin Lindberg ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands, von ihren Büchern wurden über eine Million Exemplare verkauft, regelmäßig landen ihre Titel weit oben in den Bestsellerlisten. Ihre Fans begeistert sie mit Geschichten voller Humor, aber vor allem mit ihrem Gespür für große emotionale Momente.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,99

Produkt

KlappentextFrühling in Paris - das Leben könnte so schön sein ... wäre da nicht Trishas Chefin, eine exzentrische Tyrannin, die ihr das Leben zur Hölle macht. Als Trisha während der Fashion Week in ernsthafte Schwierigkeiten gerät, kann ihr nur einer beistehen: Philippe Gaspard. Sofort bringt der charmante Franzose ihr Herz zum Rasen. Doch immer, wenn sie sich näherkommen, zieht er sich zurück und gibt ihr neue Rätsel auf. Philippe wollte sich nie wieder verlieben. Das ändert sich, als Trisha in sein Leben stolpert, denn Gefühle lassen sich nun mal nichts vorschreiben. Sein Herz scheint bereit, sich wieder für die Liebe zu öffnen. Er lässt sich auf Trisha ein, aber schon bald stehen die beiden vor einer neuen Herausforderung, die alles zerstören könnte.

Karin Lindberg ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands, von ihren Büchern wurden über eine Million Exemplare verkauft, regelmäßig landen ihre Titel weit oben in den Bestsellerlisten. Ihre Fans begeistert sie mit Geschichten voller Humor, aber vor allem mit ihrem Gespür für große emotionale Momente.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754611050
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten296 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse603
Artikel-Nr.8972941
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe






Prolog






Trisha

Es könnte schlimmer sein. Ja, wirklich. Im Grunde alles nur eine Frage der Perspektive. Wenn es zum Beispiel regnen würde, wäre ich richtig geliefert. Zum Glück ist es ein milder Morgen in Paris, die Straßen erwachen allmählich zum Leben. Lieferwagen sind unterwegs, Fußgänger eilen zur Arbeit, ein paar Vespas rattern an mir vorbei. Eine Kehrmaschine dröhnt am Ende einer Seitenstraße. Einige Cafés haben bereits geöffnet, in denen die Pariser ihren Espresso trinken, manche knabbern dazu an einem Croissant. Es ist so anders hier als in meinem derzeitigen Wohnort London. Die Franzosen wissen, wie man das Leben genießt, denen geht der ach so angesagte Lifestyle mit veganer Ernährung und glutenfreien Produkten am Allerwertesten vorbei.

Wie ich sie darum beneide. Jemand sollte mal meiner Chefin klarmachen, dass man so deutlich entspannter lebt. Ihr ist nicht mal das Frühstück in einem der exklusivsten Fünf-Sterne-Schuppen der Stadt gut genug, weil sie eventuell keine Mandelmilch am Buffet haben. Aber was rege ich mich auf, es ist doch alles wie immer. Fast. Denn neben ihren ausgefallenen Wünschen habe ich noch die Last der Show auf der Fashion Week auf meinen schmalen Schultern zu tragen. Wenn was schiefgeht, werde ich einen Kopf kürzer gemacht, danach noch die Aftershow-Party, bei der ich die Verantwortung dafür trage, dass alles reibungslos abläuft. Statt mich voll und ganz auf diese Aufgaben konzentrieren zu können, bin ich jetzt unterwegs, um ihr einen zuckerfreien Eiskaffee mit Sojamilch und ein Sandwich - glutenfrei, das versteht sich von selbst - mit veganem Belag zu besorgen. Das Ganze im Bleistiftrock, Seidenblüschen und auf zehn Zentimetern High Heels. In fünfzehn Minuten haben wir ein wichtiges Meeting und die Unterlagen dazu liegen noch in meinem Zimmer. Das werde ich nie schaffen.

Rhona Mulligan interessiert es leider nicht die Bohne, ob ich die Kapazitäten für ihre Sonderaufträge habe. Wenn ich meinen Job nicht erledige - und dazu gehören auch Dinge, die nach meinem Studium am Central Saint Martins College eigentlich unter meiner Würde sein sollten -, feuert sie mich. Eiskalt und im hohen Bogen. Sie schätzt mich in etwa so sehr wie einen Pickel am Kinn. Mein Problem: Ich brauche diesen Job, denn sie ist die Beste in der Branche. Ihr Design ist einzigartig und weltberühmt, sie ist eine Koryphäe, und ich habe bereits viel von ihr gelernt. Die Arbeit bei ihr wird für mich das Sprungbrett zu meiner eigenen Karriere als Designerin sein, nur deswegen tue ich mir das seit drei Jahren an. Der Gedanke, dass ich diesen Job verdammt noch mal brauche, lässt meine Absätze schneller über die Gehsteigplatten klackern.

Endlich ... Ich habe einen Laden gefunden, der möglicherweise meinem Leiden ein Ende bereiten könnte. Die Schlange ist lang, die Leute stehen sogar bis auf den Gehweg hinaus. Ist klar, es ist Fashion Week, nicht nur meine Chefin ist exzentrisch und hat Sonderwünsche. Ich erkenne es an den vielen gestressten Gesichtern, den meisten geht es genauso wie mir. Mit einem Seufzen stelle ich mich in die Reihe der Wartenden und schicke ein Stoßgebet zum lieben Gott, dass ich es noch rechtzeitig zum Meeting schaffen werde. Es ist lächerlich, denke ich und schüttele kaum merklich den Kopf. Der da oben hat gewiss Wichtigeres zu tun, als sich um meine blöden Wünsche zu kümmern. Auf der Welt gibt es ernsthaftere Probleme als Kuhmilch oder Gluten. Das weiß meine Chefin nur leider nicht.

Zur Sicherheit habe ich schließlich drei Varianten genommen, die ich jetzt auf einem Papptablett vor mir herbalanciere. Bei Rhona weiß man nie, ob sie nicht plötzlich doch einen Cappuccino mit zuckerfreiem Vanille-Extrakt und Mandelmilch haben will. Ein Blick auf meine Armbanduhr genügt, um mein Herz stolpern zu lassen.

Zu spät. Ich bin viel zu spät. »Verdammt«, fluche ich unterdrückt und renne los. Meine Beine schmerzen, meine Fersen brennen höllisch - na toll, ich habe mir garantiert auf jeder Seite eine Blase gelaufen - und es ist noch nicht mal neun Uhr. Mein Tag entwickelt sich schon jetzt zu einem Alptraum. Mit der bevorstehenden Show und der dazugehörigen Party in einer der wichtigsten Wochen des Jahres werde ich auch noch den ganzen restlichen Tag auf den Beinen sein, in diesen mörderischen High Heels. Ich schwitze, spüre, wie sich zwischen meinen winzigen Brüsten ein kleines Rinnsal gebildet hat. Jetzt kann ich nur hoffen, dass mein Deo nicht auch noch versagt. Dunkle Flecken unter den Armen wären mein Todesstoß. Als ich um die nächste Ecke in die Rue Fresnel biege, sehe ich schon das imposante Hotelgebäude des Shangri-La mit Blick auf die Seine und den Eiffelturm. Schade, dass ich nichts davon genießen kann. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt länger als drei Stunden am Stück geschlafen habe. Gleichzeitig spüre ich, wie sich von meinem Nacken pochende Kopfschmerzen bis in meine Stirn ausbreiten. Nicht heute, bitte ich stumm und haste durch die Eingangstür. Meine Absätze hallen auf den weißen und schwarzen Fliesen in der weitläufigen Lobby. Es duftet nach frischen Blüten, und aus den Lautsprechern dringen »Die vier Jahreszeiten« von Vivaldi an mein Ohr.

Ich atme schwer und hoffe, dass ich bald nicht mehr schnaufe wie eine Dampflok, die Mitarbeiter an der Rezeption denken sonst noch, ich wäre eine Verrückte.

Ich muss noch schnell rauf in mein Zimmer und die Unterlagen holen, die ich dann zur Sitzung mit in Rhonas Suite nehmen werde. Es ist bereits Viertel nach neun, aber das ist nun nicht mehr zu ändern. Wenn meine Chefin mich köpfen wollte, würde sie immer einen Anlass finden. Ich stehe ganz unten in der Rangliste, also ist es egal, aus welchem Grund ich zu spät komme, ich kriege so oder so eins auf den Deckel. Okay, vielleicht nicht ganz unten, als persönlicher Assistentin habe ich eine Sonderstellung, irgendwie, aber keine, die mir das Recht gibt, Rhona und ihren Geschäftspartner warten zu lassen. Es ist absurd, denn sie ist ja verantwortlich für meine Misere, aber das darf ich ihr gegenüber niemals laut aussprechen. Sie ist natürlich unfehlbar ... Allerdings kenne ich alle schmutzigen Details aus ihrem Leben, auch die, von denen ich lieber nichts wüsste. Man sollte meinen, das würde mir einen Platz an der Sonne bescheren. Das Gegenteil ist der Fall, jeder denkt irgendwie, dass ich ihn oder sie bei Rhona verpetzen könnte, also werde ich von allem ausgeschlossen. Wenn sie nach der Arbeit einen Drink nehmen, werde ich nicht gefragt. Mittagspause - ohne mich. Es ist nicht immer leicht, außer meinem finnischen Lieblingskollegen Samu habe ich nicht viele Freunde im Team. Um genau zu sein, gar keine. Aber das ist nicht wichtig, denn ich habe mein Ziel schon seit vielen Jahren klar vor Augen: Ich möchte eine ebenso herausragende Designerin werden wie sie, deshalb lerne ich ja auch von der Besten, sogar wenn das heißt, dass ich mich drangsalieren lasse. In meiner Freizeit muss ich mit Mode jedoch nicht auch noch was zu tun haben. Meine Londoner Freundinnen, Savie und Claire, haben damit zum Glück nichts zu schaffen. Wenn sie auch noch in diesem irren Zirkus mitmischen würden, hätten wir nie Zeit füreinander. Sie beschweren sich ohnehin schon ständig, dass ich zu wenig mit ihnen unternehme. Ich kann ihnen nicht widersprechen, aber neben all den Strapazen macht mir vieles an meiner Arbeit auch großen Spaß. Sonst hätte ich längst das Handtuch geworfen.

Bei den Aufzügen angekommen, lässt der Page seinen Blick kurz an mir auf- und abwandern. Ich lächele gequält, ja, ich kann mir vorstellen, was für ein bejammernswertes Bild ich abgebe. Er fragt sich wohl, ob ich hier wirklich hingehöre, oder eher in die Gosse.

Für Erklärungen habe ich momentan aber überhaupt keine Zeit. Ich wedele ungeduldig mit meiner Zimmerkarte, und er fängt endlich an, seinen Job zu tun, und drückt den Knopf.

»Merci«, sage ich, als die Türen mit einem leisen Zischen aufgleiten, und haste hinein. Die Sieben drücke ich gleich zehnmal hintereinander. »Mist«, schimpfe ich, als ich bemerke, dass ein Nagel abgebrochen und der rote Lack an zwei anderen gesplittert ist. Als ob ich das jetzt noch brauchen würde! Ich werfe einen Blick in den Spiegel, der macht mir auch nicht gerade Mut. Meine Wangen sind gerötet, die Augenringe trotz haufenweise Concealer immer noch zu sehen, meine schulterlangen, braunen Haare hängen mir strähnig vom Kopf. Dabei habe ich mir heute Morgen sogar die Mühe gemacht, sie mit einem Lockeneisen zu bearbeiten. Tja, das war offensichtlich für die Katz.

Ich eile in mein Zimmer, klemme mir die Unterlagen unter den Arm und sprinte mit der Lieferung für Rhona wieder zum Aufzug. Zu meiner großen Überraschung treffe ich Audrey, meine »Lieblingskollegin«, auf dem Weg zur größten Suite des Hotels im achten Stock. Zweihundertzwanzig Quadratmeter und eine riesige Dachterrasse: Es kostet ein Vermögen - das Rhona momentan eigentlich nicht übrig hat. Woher ich das weiß? Weil ich auch das Buchen der Zimmer übernehmen muss. Weil ich ihre persönlichen Dinge erledige, inklusive der privaten Post, Rechnungen, die ich an die Buchhaltung weitergebe, Finanzabschlüsse, die Rhona unterzeichnen muss, ich bin Mädchen und Fußabtreter in allen Bereichen ihres Lebens.

Audrey lächelt mich zuckersüß an. Ihre Miene ist so unecht wie ihre langen, tiefschwarzen Wimpern. »Na, verschlafen?«, sagt sie mit diesem fiesen...


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