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Fränkische Geschichten erzählt von Rudi Friedrich 2023

Unterfränkische Geschichten 2023
Book on DemandKartoniert, Paperback
532 Seiten
Deutsch
epublierschienen am07.01.2023
Georg liebte seinen Schnupftabak. Wenn er seine Schnupperdose nicht gleich fand, wurde er nervös. Wer hat denn wieder meinen Schnupftabak weggenommen? Wir Buben wollten in einem unbeobachteten Moment eine priese Schnupftabak ausprobieren. Weil das beißende Tabakaroma uns so sehr von der Nase bis in unser Gehirn stieg, konnten wir beide unser "hatschi" nicht unterdrücken und niesten drauflos. Großvater lachte. Gell des steigt gang gewaltig in Nebenhöhlen eurer Nasen. Heute hatten wir uns selber verraten. Einige Tage später wollten wir das Experiment nochmals ausprobieren. Wir schnappten uns die auf dem Fenstersims liegende Dose und versteckten uns in der Scheune. Ich drückte meine Augen zu und nahm eine ordentliche Priese von dem verlockenden Genussmittel. Das Niesen zu unterdrücken war unmöglich. Dann kam mein Bruder dran. Weil wir allerdings das Scheunentor quietschen hörten, verhielten wir uns mucksmäuschenstill und Opa bewegte sich wieder nach draußen. Wo ist meine Schnupftabaksdose, hörten wir ihn vor sich hin aussprechen. Wir schlichen uns in seine Stube und legten die anscheinend lebenswichtige Büchse auf seinen aufgeklappten Schreibtisch. Großvater suchte jetzt überall. In seiner Werkstatt, im Ziegenstall, neben dem Hasenstall. Endlich stakste er in seine Stube. Er suchte auch hier so lange, bis er seine selbstgemachte Kuhhorndose fand. Nach langer Suche erblickte es seine geliebten Tabakbehälter. Aus einem Rinderhorn fertigte er eigenhändig seine einmalig schöne Schnupftabaksdose. Das Unikat gehörte zu ihm, wie seine Westentasche, in der er stets Trockenobst dabei hatte. Hutzeln und Tabak, das war seine Schwäche. Im Boden der Büchse setzte er eine Scheibe Nussbaumholz ein. Ebenso fertigte er einen Deckel aus dem gleichen Material an der Oberseite seines wertvollen Behältnisses. Den Deckel schusterte er etwas konisch so zusammen, dass er stramm auf der Dosenöffnung saß. Der kostbare Tabak sollte ja nicht ausgeschüttet werden.mehr

Produkt

KlappentextGeorg liebte seinen Schnupftabak. Wenn er seine Schnupperdose nicht gleich fand, wurde er nervös. Wer hat denn wieder meinen Schnupftabak weggenommen? Wir Buben wollten in einem unbeobachteten Moment eine priese Schnupftabak ausprobieren. Weil das beißende Tabakaroma uns so sehr von der Nase bis in unser Gehirn stieg, konnten wir beide unser "hatschi" nicht unterdrücken und niesten drauflos. Großvater lachte. Gell des steigt gang gewaltig in Nebenhöhlen eurer Nasen. Heute hatten wir uns selber verraten. Einige Tage später wollten wir das Experiment nochmals ausprobieren. Wir schnappten uns die auf dem Fenstersims liegende Dose und versteckten uns in der Scheune. Ich drückte meine Augen zu und nahm eine ordentliche Priese von dem verlockenden Genussmittel. Das Niesen zu unterdrücken war unmöglich. Dann kam mein Bruder dran. Weil wir allerdings das Scheunentor quietschen hörten, verhielten wir uns mucksmäuschenstill und Opa bewegte sich wieder nach draußen. Wo ist meine Schnupftabaksdose, hörten wir ihn vor sich hin aussprechen. Wir schlichen uns in seine Stube und legten die anscheinend lebenswichtige Büchse auf seinen aufgeklappten Schreibtisch. Großvater suchte jetzt überall. In seiner Werkstatt, im Ziegenstall, neben dem Hasenstall. Endlich stakste er in seine Stube. Er suchte auch hier so lange, bis er seine selbstgemachte Kuhhorndose fand. Nach langer Suche erblickte es seine geliebten Tabakbehälter. Aus einem Rinderhorn fertigte er eigenhändig seine einmalig schöne Schnupftabaksdose. Das Unikat gehörte zu ihm, wie seine Westentasche, in der er stets Trockenobst dabei hatte. Hutzeln und Tabak, das war seine Schwäche. Im Boden der Büchse setzte er eine Scheibe Nussbaumholz ein. Ebenso fertigte er einen Deckel aus dem gleichen Material an der Oberseite seines wertvollen Behältnisses. Den Deckel schusterte er etwas konisch so zusammen, dass er stramm auf der Dosenöffnung saß. Der kostbare Tabak sollte ja nicht ausgeschüttet werden.
ZusammenfassungIm Januar, wenn es draußen richtig kalt geworden war, wurde bei uns daheim alles für den Schlachttag vorbereitet. Der Metzger wusste Bescheid und der Fleischbeschauer hatte auch schon seine
Details
ISBN/GTIN978-3-7575-0608-7
ProduktartBook on Demand
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum07.01.2023
Seiten532 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht518 g
Artikel-Nr.51918257

Autor

Kaufsde n Goldschdigge = gute Ware, oder kaufsde Tinneff? Tinneff = eine schlechte Ware. Uschbes = Vorsicht, das ist ein unzuverlässiger Mensch, der kann nicht zahlen. Mach kinn Zoores nid. Zoores = Schwierigkeiten. Bis heute sind diese jiddischen Ausdrücke erhalten geblieben. Wir kennen ja alle die Begriffe Tacheles = unverblümt die Meinung sagen. Schmu = versuche nicht, mich zu täuschen. Vermasseln = verpfuschen. Schduss = Dummheit. Rewach = Gewinn. Schachern = handeln. Meschugge = verrückt. Mauscheln = undurchsichtige Vereinbarungen treffen. "Wenn Jidde on Katzoff mauscheln, hodd dr Buhre Schlammassel. = Wenn sich jüdische Viehhändler und Metzger einig sind, erleidet der Bauer Schaden. Auf unseren Bauernhof kamen verschiedene Händler, um ihre Waren anzubieten. Der Krenverkäufer oderIch wuchs in einem keinen fränkischen Dorf auf. In unserem Haus lebten meine Eltern, meine Oma mütterlicherseits, mein Zwillingsbruder, mein kleiner Bruder und ich. Meine Großeltern aus der Linie meines Vaters wohnten auch im selben Dorf. Mein Opa was Schmied und war zweimal verheiratet. Seine erste Frau starb bei einer landesweiten Grippewelle sehr jung. Bis er ein zweites mal heiratete, versorgte er seine drei Kinder allein. Seine zweite Frau bekam vier Kinder von ihm. Mein Vater war der Jüngste.