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Die Jetlagjägerin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
382 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am27.07.20241. Auflage
Auf der Jagd nach dem ultimativen Jetlag ist Beatrice Sonntag durch Bangladesch gereist, wo sie zwischen dem Moloch Dhaka und den saftigen Reisfeldern im Nordwesten zerfallene Tempel und Moscheen bewundert hat. Begleiten Sie die Autorin weiter in den Iran, zu den antiken Ruinen von Persepolis, zauberhaften Moscheen aus 1001 Nacht und in ein gastfreundliches Land zwischen Moderne und Tradition. Saudi-Arabien verzaubert durch seine wilde Mischung aus uralter Geschichte und den teuersten Bauprojekten der Welt. Dattelberge auf den Basaren und vollklimatisierte Einkaufszentren prägen die saudischen Städte, während die Wüste einfach nur wunderschön ist. Kaum gegensätzlicher könnten die Traditionen von Togo und Benin sein. Beatrice Sonntag hat die Wiege des Voodoo hautnah erlebt und sich gefragt, wo die Grenze zwischen Realität und Geisterglaube liegt. Auch Indien lag wieder auf der Reiseroute: Die majestätischen Gipfel von Sikkim und die atemberaubende Schönheit des Himalaya bilden einen scharfen Kontrast zur Millionenstadt Kalkutta. In Ägypten folgte die Autorin dem Nil von den Pyramiden in Gizeh bis ins Reich von Echnaton, dem abtrünnigen Erfinder des Monotheismus. Schließlich entführt Sie diese Sammlung von Reisegeschichten in das faszinierende Pakistan, wo Beatrice Sonntag im sagenumwobenen Hunzatal und im legendären Peschawar vergeblich nach Frauen sucht. Erst in der Hitze der Millionenmetropole Lahore wird sie fündig. 'Die Jetlagjägerin' ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Geschichten, die dazu einladen, die Welt mit neuen Augen zu sehen und sich von der Schönheit und Vielfalt unserer Planeten inspirieren zu lassen. Fernweh garantiert.

Beatrice Sonntag ist nicht gerne zuhause. Wann immer es möglich ist, besucht sie ferne Länder, mittlerweile schon 143. Von diesen Reisen kehrt sie stets mit vielen Fotos und Eindrücken zurück. So ist nun schon die neunte Sammlung von Reisegeschichten entstanden. Die Autorin schreibt neuerdings auch Romane, unter anderem humorvolle Science Fiction. Allerdings spielen auch in den fiktiven Geschichten ihre Reiseerlebnisse eine Rolle.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAuf der Jagd nach dem ultimativen Jetlag ist Beatrice Sonntag durch Bangladesch gereist, wo sie zwischen dem Moloch Dhaka und den saftigen Reisfeldern im Nordwesten zerfallene Tempel und Moscheen bewundert hat. Begleiten Sie die Autorin weiter in den Iran, zu den antiken Ruinen von Persepolis, zauberhaften Moscheen aus 1001 Nacht und in ein gastfreundliches Land zwischen Moderne und Tradition. Saudi-Arabien verzaubert durch seine wilde Mischung aus uralter Geschichte und den teuersten Bauprojekten der Welt. Dattelberge auf den Basaren und vollklimatisierte Einkaufszentren prägen die saudischen Städte, während die Wüste einfach nur wunderschön ist. Kaum gegensätzlicher könnten die Traditionen von Togo und Benin sein. Beatrice Sonntag hat die Wiege des Voodoo hautnah erlebt und sich gefragt, wo die Grenze zwischen Realität und Geisterglaube liegt. Auch Indien lag wieder auf der Reiseroute: Die majestätischen Gipfel von Sikkim und die atemberaubende Schönheit des Himalaya bilden einen scharfen Kontrast zur Millionenstadt Kalkutta. In Ägypten folgte die Autorin dem Nil von den Pyramiden in Gizeh bis ins Reich von Echnaton, dem abtrünnigen Erfinder des Monotheismus. Schließlich entführt Sie diese Sammlung von Reisegeschichten in das faszinierende Pakistan, wo Beatrice Sonntag im sagenumwobenen Hunzatal und im legendären Peschawar vergeblich nach Frauen sucht. Erst in der Hitze der Millionenmetropole Lahore wird sie fündig. 'Die Jetlagjägerin' ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Geschichten, die dazu einladen, die Welt mit neuen Augen zu sehen und sich von der Schönheit und Vielfalt unserer Planeten inspirieren zu lassen. Fernweh garantiert.

Beatrice Sonntag ist nicht gerne zuhause. Wann immer es möglich ist, besucht sie ferne Länder, mittlerweile schon 143. Von diesen Reisen kehrt sie stets mit vielen Fotos und Eindrücken zurück. So ist nun schon die neunte Sammlung von Reisegeschichten entstanden. Die Autorin schreibt neuerdings auch Romane, unter anderem humorvolle Science Fiction. Allerdings spielen auch in den fiktiven Geschichten ihre Reiseerlebnisse eine Rolle.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759717856
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum27.07.2024
Auflage1. Auflage
Seiten382 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4405 Kbytes
Artikel-Nr.17247377
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PAKISTAN - DAS LAND DER MÄNNER

Aus Pakistan kommen nicht viele Nachrichten nach Europa. Und wenn, dann sind es keine guten. Kurz nachdem ich die Reise nach Pakistan gebucht hatte, las ich einen Artikel über eine Gerichtsverhandlung, irgendwo im Norden des Landes. Ein Mann war angeklagt, eine junge Frau vergewaltigt zu haben. Vor dem Richter saß neben dem mutmaßlichen Vergewaltiger allerdings nicht die junge Frau am Tisch der Anklage, sondern ihr Bruder. Das eigentlich Schockierende an der Geschichte war allerdings das Urteil, das am Ende der Verhandlung erging und das offenbar dem pakistanischen Rechtsverständnis Genüge tat. Es sah folgendermaßen aus: Der Bruder des Vergewaltigungsopfers erhielt die Erlaubnis, die Schwester des Angeklagten zu vergewaltigen. So wurde ein Ausgleich und damit Gerechtigkeit geschaffen. Ich musste den Artikel zweimal lesen, denn ich wollte es nicht glauben.

Für ein paar Minuten haderte ich mit meiner Entscheidung, nach Pakistan zu fliegen, aber letztendlich siegten meine Neugier und Abenteuerlust. Außerdem hatte ich schon eine Anzahlung geleistet.

Mein Flugzeug hätte vielleicht eine halbe Stunde schneller am Ziel sein können, wäre es nicht von der direkten Flugroute abgewichen, um in südlicher Richtung Afghanistan zu umfliegen. Übermüdet komme ich gegen fünf Uhr am Morgen am Flughafen von Islamabad an. Es gibt drei Schalter an der Passkontrolle: einen für Einheimische, einen für Chinesen und einen für alle anderen Gäste. Ich erhalte einen Willkommens-Stempel in meinen Pass, noch bevor jemand überhaupt mein Visum sehen will. Kurz wirft jemand einen Blick auf meine Papiere, aber entweder ist der Beamte auch sehr müde zu dieser frühen Morgenstunde oder er denkt sich, dass schon alles seine Richtigkeit haben wird, wenn ich mir die Mühe mache, so weit zu reisen.

In der weitläufigen Ankunftshalle herrscht um diese Zeit schon reges Treiben. Während die Sonne langsam aufgeht, sind Himmel und Menschen unterwegs. Vor zwei Aufzügen bilden sich lange Schlangen von Menschen mit riesigen Bergen von Gepäck. Taxifahrer suchen nach Kundschaft und zehnköpfige Familien empfangen Reisende, die aus dem Bereich der Gepäckausgabe strömen.

Schnell finde ich meinen Reisebegleiter, einen weißhaarigen Mann um die 60, der freundlich lächelt. Er heißt Iqbal und spricht eine ausgewogene Mischung aus deutsch und englisch. Er greift nach meinem Koffer. Während wir zum Wagen gehen, erklärt er mir, dass er vor dem 11. September 2001 Deutsch gelernt hat, dass aber seither kaum deutsche Touristen sein Land besucht haben, weshalb er vieles wieder verlernt hat.

Unser Fahrzeug ist ein weißer Kleintransporter mit einer Schiebetür und einem Sprung in der Frontscheibe. Vor dem Auto steht ein kleiner Mann mit langem weißem Gewand. Er hat dunkle Haare und einen ebenso dunklen Schnurrbart. Das ist Ilias. Er ist unser Fahrer. Ilias nickt mir zu und verstaut meinen Koffer im hinteren Bereich des Wagens. Er scheint weder deutsch noch englisch zu sprechen.

Als wir das Hotel erreichen, ist es Frühstückszeit. Ich entscheide mich allerdings für ein Nickerchen, denn ich brauche unbedingt noch zwei Stunden Schlaf, bevor das Sightseeing losgeht.

Das erste, was Iqbal mir in Islamabad, der Hauptstadt von Pakistan, zeigt, ist die Faisal Moschee. Es ist die größte Moschee im Land. Die Straße, auf der wir uns nähern, ist ein breiter Boulevard mit einem grünen Mittelstreifen, der wie ein Stadtpark wirkt. Allerdings ist niemand unterwegs. Das liegt am Ramadan. Iqbal behauptet, dass die Stadt nach dem Ende des Ramadan ein vollkommen anderes Bild abgeben wird. Ich bin gespannt, denn ich werde auf dieser Reise beides miterleben dürfen.

Das moderne Bauwerk wirkt wie ein Opernhaus. Es ist vollständig mit weißem Stein verkleidet. Nur die vier Minarette deuten darauf hin, dass es sich um einen religiösen Bau handelt. Durch einen weitläufigen Park mit Rasenflächen gehen wir auf die Moschee zu. Wir kommen an einem ebenfalls weißen kleineren Gebäude vorbei. Hier ist General Zia-ul-Haq begraben. Er war ein Vier-Sterne-General und später auch Präsident von Pakistan. Er gilt als einer der Großväter der Taliban. Iqbal schaut traurig aus. Das war in den 80er Jahren. Damals spielte Muhammad Zia-ul-Haq eine wichtige Rolle im Krieg zwischen Afghanistan und der Sowjetunion. Er stand auf der Seite von Afghanistan ebenso wie die USA und Saudi-Arabien. Ihm sind wichtige Siege der afghanischen Kämpfer über die sowjetischen Truppen zu verdanken.

Ich habe nun schon in vielen Ländern von diesem furchtbaren Krieg gehört. Natürlich hatte auch Pakistan seine Rolle dabei, damals als Verbündeter der USA. Er hat junge, arbeitslose Männer rekrutiert und ihnen vom heiligen Krieg erzählt. Vom Dschihad. Aber es war kein heiliger Krieg. Es waren einfach nur die USA und Russland, die sich bekämpften auf Kosten anderer Länder. Die jungen Soldaten hatten einen sicheren Job. Sie wurden von den USA ausgebildet. Aber viele mussten ihr Leben lassen. Iqbal wendet sich von dem Mausoleum ab. Und dann wurde alles nur schlimmer, als die USA das Interesse an dem Krieg verloren und die Taliban anfingen, sich in kleinen Gruppen selbst zu organisieren. Heute sind sie die Feinde der USA. Aber lass uns zur Moschee gehen. Das ist ein zu deprimierendes Thema für den ersten Tag in unserem schönen Land. Wir gehen weiter. Iqbal setzt einen Hut auf, denn die Sonne wird langsam kraftvoll. Du weißt ja, dass es immer noch schlimm ist in Afghanistan. Wir haben fünf Millionen afghanische Flüchtlinge hier in Pakistan.

Als wir vor der Moschee stehen, fällt es Iqbal leichter, das Thema zu wechseln. Wir ziehen unsere Schuhe aus und geben Sie beim Schuhwächter ab. Auf den weißen Steinfliesen gehen wir durch einen weitläufigen Eingangsbereich auf eine Treppe zu. Die Moschee ist im türkischen Stil gebaut. Der Entwurf wurde einem Wüstenzelt nachempfunden. Es ist die viert-größte Moschee der Welt. Vielleicht auch die fünftgrößte. Auf jeden Fall war sie das mal. Und sie ist nach wie vor die größte hier in Pakistan. Innen haben 74.000 Gläubige Platz. Aber manchmal beten die Leute auch hier draußen. Dann können 300.000 Menschen am Gebet teilnehmen. Tatsächlich ist der Vorplatz der Moschee riesig. Er ist vollständig mit dem weißen Stein versehen, was clever ist, denn dieser heizt sich in der Sonne nicht so stark auf.

Wir stehen nun vor dem eigentlichen Gebäude und schauen zu dem weißen Dach hinauf, das in der Sonne glänzt. Hier muss ich einen Schleier tragen, um meine Haare zu bedecken. Ich kann einen Blick ins Innere werfen, darf aber nicht näher-treten. Die Frauen haben einen eigenen Bereich irgendwo da drinnen, ganz hinten auf einem Balkon. Aber traditionell beten die Frauen in Pakistan eher zuhause. Es kommen höchstens ein paar Dutzend hierher. Aha. Ein paar Dutzend Frauen und 300.000 Männer.

Ich mache Fotos und wir spazieren wieder zurück, vorbei an den Bereichen, wo die Gläubigen ihre rituellen Waschungen vor dem Gebet vornehmen. Tatsächlich sind ein paar Männer gerade dabei, ihre Füße zu reinigen. Die Hygiene ist sehr wichtig im Koran. Man muss fünfmal beten am Tag, aber auch sich fünfmal waschen. Iqbal nennt mir die fünf Säulen des sunnitischen Islam: Das Gebet, die Pilgerfahrt nach Mekka, Almosen, das Fasten im Ramadan und der Dschihad. Moment. Der Dschihad? War die fünfte Säule nicht das Glaubensbekenntnis? Nun, das ist Auslegungssache. Der Dschihad ist ja auch kein Krieg, wie es oft ausgelegt wird. Der Dschihad ist der Kampf gegen Analphabetismus, gegen Armut, gegen Krankheiten, gegen Ungerechtigkeit und so weiter. Das haben nur einige hasserfüllte Führer umgedeutet und für sich instrumentalisiert.

Ilias fährt uns durch den kaum vorhandenen Stadtverkehr zum Heimatmuseum. Das Heritage Museum wirkt von außen eher unscheinbar. Es entpuppt sich allerdings als gut ausgestattetes und liebevoll gestaltetes Museum, das sogar richtig groß ist. Im Eingangsbereich sind die Nachbildungen von Funden aus Harappa zu sehen. Irgendwo habe ich schon mal etwas über diese Hochkultur im Industal um 2500 vor Christus gehört, aber als ich mir die Exponate ansehe, kommt mir nichts bekannt vor. Im Geiste setze ich die Ruinen von Harappa auf meine Wunschzielliste. Im weiteren Verlauf erfahre ich etwas über Al Beruni, der als erster im 11. Jahrhundert die Erde vermessen hat, und zwar ziemlich akkurat.

Weiter geht es mit der Epoche, als die Region des heutigen Pakistan unter der Kontrolle der Buddhisten stand. Das war vom 2. Jahrhundert vor bis ins 2. Jahrhundert nach Christus. Aus dieser Zeit sind viele tolle Skulpturen, wenige Tempelreste und eine erstaunliche Menge an Felsmalereien übrig geblieben. Iqbal verspricht, dass ich einigen davon in den kommenden Tagen begegnen werde.

"Du musst wissen, dass Pakistan heute zwar ein muslimisches Land ist, aber dass das nicht immer so war. Noch heute gibt es mindestens 72 verschiedene Sekten im Land,...
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Autor

Beatrice Sonntag ist nicht gerne zuhause. Wann immer es möglich ist, besucht sie ferne Länder, mittlerweile schon 143. Von diesen Reisen kehrt sie stets mit vielen Fotos und Eindrücken zurück. So ist nun schon die neunte Sammlung von Reisegeschichten entstanden. Die Autorin schreibt neuerdings auch Romane, unter anderem humorvolle Science Fiction. Allerdings spielen auch in den fiktiven Geschichten ihre Reiseerlebnisse eine Rolle.