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Die Nacht der Königinnen

5
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am14.03.20241. Auflage
Sie will nur ihre Freiheit. Doch der König spielt nicht mit offenen Karten Nominiert für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2024 Alix liebt ihr Leben so, wie es ist: auf der Burg ihres Vaters, mit ihren kleinen Brüdern und Tante Camille, aber der Brief des Königs lässt ihr keine Wahl: Alle unvermählten adeligen jungen Frauen sind an den Herrschersitz geladen. König Gideon möchte eine von ihnen zur zukünftigen Königin erwählen. Sorgen, König Gideon tatsächlich als potenzielle Braut aufzufallen, macht Alix sich nicht. Zu unbedeutend ist ihre Familie. Doch der Aufenthalt am Königshof zehrt bald an ihren Nerven: Leere Ritterrüstungen stehen Wache, Gemälde spionieren den Besuchern hinterher. Als sie das Portrait des Königs in ihrem Zimmer abhängt und dabei versehentlich die Leinwand verletzt, taucht Gideon am nächsten Tag mit einer Wunde an genau dieser Stelle auf. Spätestens da hat sie seine Aufmerksamkeit erregt. Ein undurchsichtiges Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Und in der großen Ballnacht ändert Gideon plötzlich die Regeln und damit schlagartig alles ... »Selection« trifft »Die Tribute von Panem« - fesselnde Empowerment-Fantasy 'Ich habe jede Buchseite genossen wie ein Stück Schokolade.' Stella Tack 

Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Nachdem er lange Jahre als Blogger und freier Journalist über Bücher berichtet hat, schreibt er endlich auch selbst welche. Seine Bücher waren mehrfach für den SERAPH nominiert.www.christianhandel.de
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextSie will nur ihre Freiheit. Doch der König spielt nicht mit offenen Karten Nominiert für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2024 Alix liebt ihr Leben so, wie es ist: auf der Burg ihres Vaters, mit ihren kleinen Brüdern und Tante Camille, aber der Brief des Königs lässt ihr keine Wahl: Alle unvermählten adeligen jungen Frauen sind an den Herrschersitz geladen. König Gideon möchte eine von ihnen zur zukünftigen Königin erwählen. Sorgen, König Gideon tatsächlich als potenzielle Braut aufzufallen, macht Alix sich nicht. Zu unbedeutend ist ihre Familie. Doch der Aufenthalt am Königshof zehrt bald an ihren Nerven: Leere Ritterrüstungen stehen Wache, Gemälde spionieren den Besuchern hinterher. Als sie das Portrait des Königs in ihrem Zimmer abhängt und dabei versehentlich die Leinwand verletzt, taucht Gideon am nächsten Tag mit einer Wunde an genau dieser Stelle auf. Spätestens da hat sie seine Aufmerksamkeit erregt. Ein undurchsichtiges Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Und in der großen Ballnacht ändert Gideon plötzlich die Regeln und damit schlagartig alles ... »Selection« trifft »Die Tribute von Panem« - fesselnde Empowerment-Fantasy 'Ich habe jede Buchseite genossen wie ein Stück Schokolade.' Stella Tack 

Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Nachdem er lange Jahre als Blogger und freier Journalist über Bücher berichtet hat, schreibt er endlich auch selbst welche. Seine Bücher waren mehrfach für den SERAPH nominiert.www.christianhandel.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764193478
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum14.03.2024
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2241 Kbytes
Artikel-Nr.14135984
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Sternrispentag

Grafschaft Grimhold

Drei Jahre zuvor

Sämtliche Geräusche treten in den Hintergrund, während ich die Bogensehne spanne und mein Ziel fokussiere. Das Schnauben der Pferde in den Stallungen und ihr Scharren im Stroh, das Waffengerassel der Wachposten auf den Zinnen, die Atemzüge der beiden Männer neben mir - alles verstummt. Ich spüre auch die kühle Brise nicht mehr, die trotz des milden Frühlingsabends durch den Burghof streift. Meine Welt schrumpft zusammen auf den schwarzen Kreis in der Mitte der runden Strohscheibe, dreißig Meter von mir entfernt am Ende des lang gezogenen Schießübungsplatzes. Mein Rücken ist so angespannt wie die Sehne des Langbogens, und Daumen, Zeige- und Mittelfinger, mit denen ich den Pfeil in Position halte, kribbeln im Wunsch, ihn endlich fliegen zu lassen. Ich bin bereit für den Schuss. Ich ...

Dröhnend schwingen die Torflügel des Äußeren Rings auf und meine Hand zuckt. Die Sehne schnellt nach vorne und katapultiert den Pfeil in die Luft. Mist. Er schlägt in der Zielscheibe ein, aber mehr als zwei Handbreit vom schwarz gefärbten Kreis entfernt, in dem ich ihn versenken wollte. Virkays Winde!

Jetzt höre auch ich das Kinderlachen und das Klappern von Pferdehufen auf Pflastersteinen, mit der Ruhe im Burghof ist es vorbei. Vater und meine Geschwister sind vom Sternrispenfest zurückgekehrt.

Frustriert lasse ich den Bogen sinken.

»Es war nicht deine Schuld«, versucht Kenshin mich zu trösten.

Ruben, dem es immer noch unangenehm ist, wenn Kenshin mich so formlos anspricht, will nach vorne laufen, um den Pfeil zurückzuholen, doch sein Meister hält ihn zurück. »Warte. Wie soll sie sonst erkennen, ob ihr zweiter Schuss besser sitzt?«

»Ich hoffe, das erkennen wir daran, dass ich ihn direkt im Ziel versenke«, sage ich, doch ich greife nicht erneut in den Köcher.

Kenshin ist unser Erster Jäger. Als ich ein Kind war, hat er mich wie die anderen Dienstleute Herrin genannt. Seit er mich im Bogenschießen unterrichtet, spricht er mich vertraulicher an. Mir ist das nur recht. Man kann nur eine gewisse Anzahl von Stunden neben einem anderen Menschen im Schlamm liegen und auf Beute lauern, bis man auf gestelzte Umgangsformen verzichtet. Er hat mir beigebracht, Wildenten im Flug zu erlegen und Rebhühner in hohem Gras. Für gewöhnlich bin ich treffsicherer als heute.

»Alix!« Conley ist aus dem Sattel geglitten und stürmt auf mich zu. Daphnus klebt ihm auf den Fersen. Bryant steigt gerade deutlich würdevoller vom Pferd. Fletcher ist offenbar in den Armen meines Vaters eingeschlafen. Der Ärger über meinen misslungenen Schuss verfliegt und ich muss schmunzeln. Unglaublich, dieses Kind. Vermutlich waren die Feierlichkeiten im Nebelauental, das Herumtollen und die ganzen Eindrücke dort für unser Nesthäkchen zu viel. Dabei hat er am Vormittag noch geschmollt, weil er gar nicht zum Sternrispenfest mitkommen wollte. Ich will schon Kenshin meinen Bogen in die Hand drücken, um zu Vater zu gehen und ihm Fletcher abzunehmen, doch da haben mich Conley und Daphnus erreicht.

»Alix!«, schreit Conley noch einmal, so laut, als wäre ich taub. Sein Gesicht ist vor Aufregung gerötet und seine Augen strahlen.

»Ein bisschen leiser«, mahne ich. »Ich kann dich auch so gut hören.«

»Warum bist du nur nicht mitgekommen? Es war fantastisch; war es doch, Daphnus, nicht wahr?« Er müht sich sichtlich, ruhiger zu sprechen, doch all das, was er heute erlebt hat, will aus ihm heraussprudeln wie eine Bergquelle aus ihrem Felsspalt. »Es gab Gaukler. Die haben ein Seil zwischen zwei Bäumen gespannt und darauf getanzt. Und sie haben Messer geworfen und mit Bällen jongliert und Theater gespielt, ein Stück über eine Schlange, die König werden wollte ...«

Ich werfe Vater einen beunruhigten Blick zu, doch der ist gerade mit Absitzen beschäftigt. Bryant hat derweil Fletcher auf den Arm genommen und zwei Stallmädchen kümmern sich um die Reittiere.

Conley plaudert munter weiter: »Wir haben in Honig eingelegte Früchte gegessen und es gab Tänze und gegrilltes Wildschwein und zwei Priesterinnen der göttlichen Zwillinge waren auch da. Stell dir nur vor: Sie hatten den Winterwolf in einem Käfig dabei!«

»Soso. Dann hoffen wir mal, dass er ihnen nicht entkommt und noch einmal Frost oder gar Eis und Schnee bringt. Davon hatten wir im Winter wahrlich genug.«

»Wir wissen doch, dass es nicht der echte Winterwolf war«, räumt Daphnus ein. »Vater sagt, das ist ein alter Hund, der den Winterwolf nur spielt. Und dass die Priesterinnen ihn nach der Vorstellung aus dem Käfig lassen und ihn mit Leckerbissen füttern zur Belohnung.« Er wirft einen Blick über die Schulter. »Fletcher hat sich trotzdem gefürchtet.«

Das überrascht mich nicht.

Conley übernimmt wieder: »Ich hätte ihn trotzdem gern gefüttert, auch, wenn es nur ein Hund war. Meinst du, er hätte sich von mir streicheln lassen?« Ehe ich antworten kann, führt er fort: »Die Leute haben die ganze Lichtung mit bunten Bändern geschmückt, Alix, du hättest es sehen sollen.«

Das hätte ich tatsächlich gern. Das Nebelauental liegt eingekesselt zwischen dicht bewachsenen Hügeln. In einem Lied heißt es, sie sähen aus wie die gefrorenen Wellen eines smaragdfarbenen Ozeans. Ich bin sicher, nach diesem regenreichen Frühjahr blüht das Tal üppiger denn je und der Nebelauensee, der in seinem südlichsten Winkel liegt, hat in der Nachmittagssonne geglitzert wie ein Juwel.

Conley schlingt seine Arme fest um mich. Dann rümpft er die Nase. »Du riechst nach Stall.« Er lässt jedoch nicht los.

Ich lache und zerzause ihm die Haare. Conley besitzt nussbraune Locken, wie Vater und all wir Grimhold-Kinder. Nur, dass die meiner Brüder kurz geschnitten sind und meine mir bis auf die Schultern fallen, wenn ich sie nicht wie heute zu einem Knoten hochstecke.

»Ich habe ja auch den ganzen Tag gearbeitet und nicht Süßigkeiten in mich hineingestopft und Blütenkränze geflochten.«

Conley legt seinen Kopf in den Nacken und blinzelt mich an. »Sie haben die Tochter eines Schusters zur Frühlingsbraut gekrönt. Dir hätte der Sternrispenkranz viel besser gestanden.«

»Ich will gar keine Krone«, versichere ich ihm und drücke ihm einen Kuss auf den Scheitel. »Und eine Edeldame sollte ohnehin nicht zur Frühlingsbraut gekrönt werden. Der Sternrispentag ist dafür da, dass wir die harte Arbeit der Bürgerlichen feiern und anerkennen, was sie alles für die Grafschaft tun.«

»Und warum spielt dann immer eine Edeldame die Lichtbringerin?«

»Wir haben dir etwas mitgebracht«, sagt Bryant da und ich merke erst jetzt, dass er neben uns aufgetaucht ist.

Vater und der selig schlummernde Fletcher kommen auch auf uns zu und Kenshin und Ruben verbeugen sich.

Bryant hält mir einen Beutel aus grobem Leinen hin, aus dem es verführerisch duftet.

»Rispengebäck?«, frage ich hoffnungsvoll und greife danach.

Bryant nickt.

»Danke.«

»Für deine Tante haben wir auch welches mitgebracht«, versichert mir Vater und stellt sich neben mich. Er gilt als großer Mann und doch berührt meine Schulter inzwischen fast die seine.

»Danke«, wiederhole ich. Dann gebe ich Bryant das Beutelchen zurück. »Warum geht ihr nicht schon einmal hoch und wascht euch? Es ist gleich dunkel und ihr wollt doch sicher Tante Camille noch Gute Nacht sagen und ihr von eurem Ausflug berichten.«

Conley und Daphnus verdrehen die Augen. Das liegt an meinem Vorschlag mit dem Waschen. Denn Tante Camille lieben sie. Bryant allerdings, vernünftig wie immer, nickt mit ernster Miene, verstaut das Rispengebäck in seinem Wams und sammelt seine beiden jüngeren Brüder ein, um sie unter gemurmeltem Protest zum Palas zu treiben.

»Wir kommen gleich nach«, versichert Vater ihnen, den schlafenden Fletcher weiter in den Armen wiegend.

»Das Entzünden des Frühlingsfeuers verlief ohne Schwierigkeiten?«, erkundige ich mich, nachdem die drei verschwunden sind.

Vaters Augen beginnen zu strahlen. »Lady Kariss hat die Lichtbringerin makellos verkörpert.«

Die Frühlingsbraut mag stets aus dem Volk gewählt werden, die Rolle der Lichtbringerin, die mit einer Fackel bei Abenddämmerung das große Lagerfeuer am Sternrispentag entzündet, fällt traditionell einer Adeligen zu. Früher hat meine Mutter diese Aufgabe erfüllt. Nach ihrem Tod hat Tante Camille sie...
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Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Nachdem er lange Jahre als Blogger und freier Journalist über Bücher berichtet hat, schreibt er endlich auch selbst welche. Seine Bücher waren mehrfach für den SERAPH nominiert.christianhandel.de