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Der kleine Bruder

Roman
BuchGebunden
288 Seiten
Deutsch
Eichbornerschienen am19.08.20085. Aufl.
Berlin-Kreuzberg, November 1980: Im Schatten der Mauer gedeiht ein Paralleluniversum voller Künstler, Hausbesetzer, Kneipenbesitzer, Kneipenbesucher, Hunde und Punks. Bier, Standpunkte, Reden, Verräterschweine - alles ist da. Nur eins fehlt: jemand, der alles mal richtig durchdenkt - Frank Lehmann aus Bremen. Nachdem seine WG dort vom Gesundheitsamt geschlossen wurde, das Zimmer bei seinen Eltern zum Fernseherreparieren benötigt wird und er nach kühnem Ausbruch aus dem Wehrdienst noch keinen Plan hat, fährt er erst mal nach Berlin - zu seinem großen Bruder Manni, der dort als Künstler lebt und eine große Nummer ist. Dachte er. Doch Manni ist weg. Weder sein Vermieter Erwin Kächele noch dessen Nichte Chrissie oder sein Mitbewohner Karl haben eine Ahnung, wo Manni steckt. Außerdem nennen sie ihn nicht Manni, sondern Freddie. Und haben sofort eine konkrete Idee davon, was Frank zu tun hat: Anstelle seines Bruders an einem kurzfristig anberaumten Krisenplenum teilnehmen. Damit beginnt eine lange Nacht, in der Frank Lehmann lernt, dass in einer Welt, in der alle Künstler sein wollen, nichts notwendigerweise das ist, als das es erscheint, und in der er mehr über seinen Bruder erfährt, als er wissen will, aber nie das, wonach er fragt. Und mit einer Nacht ist es nicht getan, denn wie sagt Karl, der Typ, den Frank auf Anhieb nicht mag und der sein bester Freund werden wird: "Das ist wie in der Geisterbahn. Jetzt sind alle eingestiegen, und der Bügel geht runter, und dann müssen das auch alle bis zu Ende mitmachen ..."mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,95
TaschenbuchKartoniert, Paperback
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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBerlin-Kreuzberg, November 1980: Im Schatten der Mauer gedeiht ein Paralleluniversum voller Künstler, Hausbesetzer, Kneipenbesitzer, Kneipenbesucher, Hunde und Punks. Bier, Standpunkte, Reden, Verräterschweine - alles ist da. Nur eins fehlt: jemand, der alles mal richtig durchdenkt - Frank Lehmann aus Bremen. Nachdem seine WG dort vom Gesundheitsamt geschlossen wurde, das Zimmer bei seinen Eltern zum Fernseherreparieren benötigt wird und er nach kühnem Ausbruch aus dem Wehrdienst noch keinen Plan hat, fährt er erst mal nach Berlin - zu seinem großen Bruder Manni, der dort als Künstler lebt und eine große Nummer ist. Dachte er. Doch Manni ist weg. Weder sein Vermieter Erwin Kächele noch dessen Nichte Chrissie oder sein Mitbewohner Karl haben eine Ahnung, wo Manni steckt. Außerdem nennen sie ihn nicht Manni, sondern Freddie. Und haben sofort eine konkrete Idee davon, was Frank zu tun hat: Anstelle seines Bruders an einem kurzfristig anberaumten Krisenplenum teilnehmen. Damit beginnt eine lange Nacht, in der Frank Lehmann lernt, dass in einer Welt, in der alle Künstler sein wollen, nichts notwendigerweise das ist, als das es erscheint, und in der er mehr über seinen Bruder erfährt, als er wissen will, aber nie das, wonach er fragt. Und mit einer Nacht ist es nicht getan, denn wie sagt Karl, der Typ, den Frank auf Anhieb nicht mag und der sein bester Freund werden wird: "Das ist wie in der Geisterbahn. Jetzt sind alle eingestiegen, und der Bügel geht runter, und dann müssen das auch alle bis zu Ende mitmachen ..."
Zusatztext'Trilogie vollendet, Wunder vollbracht: Aus einer mittelmäßigen Existenz wurde eine überragende Romanfigur." (stern, 28. August) 'Da ist er wieder, der typische Lehmann-Sound, schnodderig und direkt." (Der Spiegel, Jenny Hoch, 35/2008)
Details
ISBN/GTIN978-3-8218-0744-7
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum19.08.2008
Auflage5. Aufl.
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht438 g
Artikel-Nr.10920076
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. PATTY HEARST
"Irgendwann war es so dunkel, daß Wolli schwieg. Frank Lehmann bemerkte das erst gar nicht, weil er schon lange nicht mehr hinhörte, schon kurz hinter der Grenze bei Helmstedt hatte er die Ohren auf Durchzug gestellt und sich aufs Fahren konzentriert, vor allem darauf, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h nicht zu überschreiten, denn das war ja schon Wollis Hauptthema zwischen Bremen und Hannover gewesen, daß die einen fertigmachen würden, wenn sie einen dabei erwischten, wie man ihre Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h ignorierte, das hatte, allein schon durch die Sturheit, mit der Wolli dieses Thema zwischen Achim und Allertal in einem unaufhörlichen Redefluß wieder und wieder zu Tode geritten hatte, irgendwann dann doch Eindruck auf Frank gemacht, nicht so sehr, daß er Wollis Erzählungen, die immer Erzählungen von Leuten wiedergaben, die Leute kannten, denen das Erzählte einst widerfahren war, und die zusammengefaßt darauf hinausliefen, daß ein allzu sorgloser rechter Fuß sie direkt in den Gulag bringen würde, für wirklich bare Münze genommen hätte, aber erwar immerhin so weit davon eingeschüchtert, daß er um seine Ersparnisse zu fürchten begann, jene paar hundert Mark, die er von seinem Postsparbuch abgehoben hatte, um nach Berlin zu seinem Bruder zu fahren und ein neues Leben anzufangen, denn das war sein Plan. Kein besonders ausgefeilter Plan, dachte er gerade, als Wolli aufhörte zu reden und sie gemeinsam schweigend in das sehr dunkle Dunkel der Transitstrecke durch die DDR starrten, hat ein paar Schönheitsfehler, der Plan, dachte er, aber dann fiel ihm auf, daß Wolli nicht mehr redete, und die Stille hatte, zusammen mit der sie umgebenden Finsternis, eine beruhigende, einlullende Wirkung, der er sich gerne hingab. Scheiß drauf, ob der Plan Schönheitsfehler hat, dachte er, Hauptsache, es ist mal Ruhe im Schiff, und dann sah er nur noch der Straße dabei zu, wie sie sich in das funzlige Licht seiner Scheinwerfer schob wie ein alter, harter Teppich. Leider hatte er keinen Vordermann mehr, dem er folgen konnte, der letzte war vor einer Viertelstunde abgebogen in das Land um sie herum, von dem man nichts sah oder hörte, und Wolli hatte sich danach noch eine Weile darüber ausgelassen, daß das ein Trabant gewesen sei und was das zu bedeuten habe und so weiter und so fort, aber wenigstens war dieser Trabant, wenn es denn einer gewesen war, nicht so schnell gewesen, daß Frank ihn hatte ziehen lassen müssen wie all die anderen Autos, die sie in der Zwischenzeit überholt hatten, der Trabant hatte genau die richtige, risikoarme, von Wolli dringend empfohlene Geschwindigkeit gehabt, und er hatte sie sicher durch die Finsternis geführt. Nun war er fort, aber dafür hielt Wolli mal die Klappe, und das war doch auch schon was, fand Frank."
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Kritik
'Trilogie vollendet, Wunder vollbracht: Aus einer mittelmäßigen Existenz wurde eine überragende Romanfigur." (stern, 28. August) 'Da ist er wieder, der typische Lehmann-Sound, schnodderig und direkt." (Der Spiegel, Jenny Hoch, 35/2008) 'Unglaublich komisch sind wieder die lässigen Beschreibungen der alkoholgeschwängerten Mir-doch-egal-finnich-gut-finnichnichgut-Ethik am Tresen. Das kann Regener. Dieses herrliche Geschwafel nachstricken über Kunst, K-Gruppen, Punk und Pustekuchen." (Neue Presse, Henning Queren, 28. August 2008) 'Sven Regener ist ein Virtuose des redundanten Dialogs. Er besitzt die Gabe, den nöligen Udo-Lindenberg-Ton jener Jahre, die gemütvolle Abgebrühtheit, die jeder Zeitökonomie enthobene Umstandskrämerei, die Küchenphilosophie und den pseudobürokratischen Jargon des WG-Milieus mit hohem Wiedererkennungswert zu verschriftlichen." (Süddeutsche Zeitung, Kristina Maidt-Zinke, 4. September 2008) 'Auch Sven Regeners neuester Roman der Lehmann-Trilogie offenbart die Qualitäten des seit 1982 in Berlin lebendem Bremer Autors, die schon die vorhergehenden Bücher so erfolgreich machten. Regener ist ein ungewöhnlich präzise beschreibenden Chronist einer Szene, die ihre eigene Sprache und typische Verhaltensweisen kultivierte. Er hat einen wunderbar trockenen, fast schon lapidaren Humor, er gibt seinen Figuren ein klares sprachliches Gesicht." (Bremer Nachrichten, Peter Groth, 30. August 2008) 'Herr Lehmann fühlt sich in Geiselhaft genommen. Und genauso geht es dem Leser, von Anfang an. Dieser Roman nimmt einen in Geiselhaft, stundenlang, bis zur letzten Seite, bis die Lichter leuchten, bis sich das Foyer geleert, die Geschichte beruhigt hat und endlich alle beisammen sind. (1LIVE, Jan Drees, 11. September 2008) "Der in seiner Wortkargheit grandios-stimmungsvolle Schluss enthält die einzige weiche, gewissermaßen die charakterliche Sollbruchstelle, die Frank Lehmann endgültig als den guten Kerl ausweist, als den wir ihn schon seit zwei Romanen kannten.' (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Edo Reents, 13. September 2008) 'Es ist, als ob man nach längerer Zeit einen guten Kumpel wiederträfe: Man freut sich aufrichtig, zu hören, wie's ihm so ergangen ist. (...) Er wird uns fehlen. Einer wie Lehmann ist kein großer Held, aber ein ehrlicher Typ. Wir hatten viel Spaß mit ihm." (Frankfurter Neue Presse, Michael Kluger, 11. September 2008) 'In Regeners neuem Roman passiert nicht viel, es wird vor allem geredet - und auch das über wenig weltbewegende Themen. Doch wie Lehmann mit staunenden Augen durch das Kreuzberg der frühen 80er Jahre stapft, sich die Nächte um die Ohren schlägt, viel Bier trinkt, Hausbesetzer und abgedrehte Künstler trifft und dabei eigentlich nur seinen großen Bruder sucht, erzählt Regener so glaubwürdig, als wär's seine eigene Geschichte." (Deutsche Presse Agentur, Andreas Heimann, 4. September 2008) 'Regener, das ist vielleicht das eigentliche biografische Moment, ist der genaue Antipode zu seinen aufgeplusterten Romanfiguren, die sich samt und sonders einbilden, großartige Künstler zu sein. Regener ist ein großer Künstler - und er bildet sich nichts darauf ein." (Stuttgarter Zeitung, Jan Ulrich Welke, 4. September 2008) 'Regeners Kunst ist eine Sprache, die so frisch und natürlich wirkt, als würde alle Dialoge tatsächlich genau so stattfinden - und dennoch würzt er allen trockenen Humor mit Melancholie und Wärme." (tz, 3. September 2008) 'Regener hat mit viel Humor und Geist den Charme des Vorwendeberlins eingefangen. Vielleicht der beste Part der Trilogie." (Playboy, 1. Oktober 2008) 'Das Wiedersehen mit dem lakonischen Alltagsphilosophen trifft alle Erwartungen, nur mischt sich in die Freude über ein paar äußerst amüsante Lesestunden etwas Wehmut. Schließlich bedeutet dieser Band den Abschied von Lehmann und seinen Kumpels." (20cent, Heiko Nemitz, 9. September 2008) 'Skurril und sehr amüsant." (Cosmopolitan, Katja Ehinger, 1. Oktober 2008) 'Pflichtlektüre!" (The Gap. Magazin für Popkultur, 9/2008) 'Wie gewohnt erzählt Regener dialogstark und komisch vom Leben vor dem Fall der Mauer. 'Der kleine Bruder" ist eine bunte, sozialgeschichtliche Exkursion in eine Zeit, die fast schon in Vergessenheit geraten ist ..." (NDR, Norbert Bourgeon, 8. September 2008) 'Wie literarisch zugespitzt, wie plastisch prägnant Regener diesen Erinnerungen den Atem jener Zeit einhaucht, ist in seiner unaufgeregten Einfachheit schlicht grandios." (Neues Deutschland, Martin Hatzius, 16. September) 'Ein witziges, geistreiches und melancholisches Dialogfeuerwerk, das den Ton der Zeit trifft." (Bild am Sonntag, 14. September 2008) 'Großartig komische Dialoge." (Musikexpress, Oliver Götz, 1. Oktober 2008) "Und' Ist der letzte Teil der Lehmann-Trilogie so gut wie die Vorgänger' Ist er, wenn auch anders ..." (bücher, 6/2008) 'Man muss es einfach sagen: So gut wie Regener (...) schreibt in ganz Popdeutschland niemand." (In, Rupert Sommer, 25. September 2008) 'Regener hat sich dabei vor allem auf das spezialisiert, was er besonders gut kann: scharfsinnige Dialoge schreiben." (Emotion, Heike Kottmann, Oktober 2008) ' ... eine witzige Hommage an das Berlin der 80er-Jahre und das Lebensgefühl damals." (Bunte, 16. Oktober 2008) 'Dieser anekdotische, aberwitzige Roman fesselt von der ersten bis zur letzten Seite." (Abendzeitung, 15. Oktober 2008) 'Alltäglich, einfach und doch voll Ironie, literarischer Tiefe und zwischenmenschlichem Witz, dass man nach 282 Seiten einfach nur weiterlesen will, immer weiter, weil es genial ist und so viel Spaß macht." (lift, 1. Oktober 2008) ' ... skurril, komisch, klug!" (TV Movie, 3. Oktober 2008) ' ... das ist ganz großer Lesespaß!" (express.de, 14. November 2008) 'Der Roman hat einen neuen Stil und ist künstlerischer und stellenweise komischer als die vorangegangenen." (Die Welt, Julika Pohle, 14. November 2008)mehr

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