Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Warten

Konstruktionen von langer und kurzer Dauer in der Literatur
BuchKartoniert, Paperback
204 Seiten
Deutsch
Königshausen & Neumannerschienen am16.03.2022
Der Begriff 'Warten', der ursprünglich 'seinen Blick auf etwas richten' bedeutet, kann bei unterschiedlichen literarischen Zeitkonzeptionen die Konstruktion von Zeiten kurzer und langer Dauer zur Folge haben, die anschließenden Handlungen können negative oder positive Folgen zeitigen. So wird z.B. Anselmus' langes, zukunftsgerichtetes Warten auf Serpentina in E.T.A. Hoffmanns "Der goldne Topf" mit einer Liebesheirat und einem Rittergut in Atlantis belohnt, während Schillers Feldherr Wallenstein wartet und scheitert, weil er nicht im 'richtigen' Augenblick zu handeln vermag. Gustav von Aschenbachs existentieller Kairosmoment, das erstmalige Erblicken von Tadzio in Thomas Manns "Der Tod in Venedig", ereignet sich, als Aschenbach kurz warten muss, während sich Hans Castorps Aufenthalt auf dem bzw. im "Zauberberg" ins Unendliche zu dehnen scheint und doch nur den vermutbarenTod im Krieg aufschiebt. Die zivilisatorische Leistung des Wartens in einem Bildungsroman scheint sich hier in ihr ironisches Gegenteil zu verkehren.In der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Warten werden unterschiedliche Bedeutungen und Auswirkungen diskutiert, nicht selten unter einem positiven Vorzeichen, etwa in Joseph Vogls "Über das Zaudern", in dem eine Variante des Wartens als Schwellensituation zwischen Handeln und Nichthandeln beschrieben wird.Der Sammelband möchte das Warten auf eine umfassende Phänomenologie und Literaturgeschichte des Wartens verkürzen, indem er unterschiedliche Aspekte des Wartens sowie den (leit-)motivischen Gebrauch in Texten der deutschsprachigen Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart näher beleuchtet.Mit Beiträgen u.a. von Helga Arend, Andrea Bartl, Anna Braun, Michael Braun, Frederike Middelhoff, Ruth Neubauer-Petzoldt, Johannes Waßmer und Christian Wiebe.mehr

Produkt

KlappentextDer Begriff 'Warten', der ursprünglich 'seinen Blick auf etwas richten' bedeutet, kann bei unterschiedlichen literarischen Zeitkonzeptionen die Konstruktion von Zeiten kurzer und langer Dauer zur Folge haben, die anschließenden Handlungen können negative oder positive Folgen zeitigen. So wird z.B. Anselmus' langes, zukunftsgerichtetes Warten auf Serpentina in E.T.A. Hoffmanns "Der goldne Topf" mit einer Liebesheirat und einem Rittergut in Atlantis belohnt, während Schillers Feldherr Wallenstein wartet und scheitert, weil er nicht im 'richtigen' Augenblick zu handeln vermag. Gustav von Aschenbachs existentieller Kairosmoment, das erstmalige Erblicken von Tadzio in Thomas Manns "Der Tod in Venedig", ereignet sich, als Aschenbach kurz warten muss, während sich Hans Castorps Aufenthalt auf dem bzw. im "Zauberberg" ins Unendliche zu dehnen scheint und doch nur den vermutbarenTod im Krieg aufschiebt. Die zivilisatorische Leistung des Wartens in einem Bildungsroman scheint sich hier in ihr ironisches Gegenteil zu verkehren.In der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Warten werden unterschiedliche Bedeutungen und Auswirkungen diskutiert, nicht selten unter einem positiven Vorzeichen, etwa in Joseph Vogls "Über das Zaudern", in dem eine Variante des Wartens als Schwellensituation zwischen Handeln und Nichthandeln beschrieben wird.Der Sammelband möchte das Warten auf eine umfassende Phänomenologie und Literaturgeschichte des Wartens verkürzen, indem er unterschiedliche Aspekte des Wartens sowie den (leit-)motivischen Gebrauch in Texten der deutschsprachigen Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart näher beleuchtet.Mit Beiträgen u.a. von Helga Arend, Andrea Bartl, Anna Braun, Michael Braun, Frederike Middelhoff, Ruth Neubauer-Petzoldt, Johannes Waßmer und Christian Wiebe.
Details
ISBN/GTIN978-3-8260-7004-4
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.03.2022
Seiten204 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht320 g
Artikel-Nr.47961376

Autor

Nicole Mattern, M.A., ist wiss. Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz.Prof. Dr. Stefan Neuhaus ist Professor für Neuere deutsche Literatur am Institut für Germanistik der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz.