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The Abbot and his Peasants

Territorial Formation in Salem from the Later Middle Ages to the Thirty Years War
BuchGebunden
470 Seiten
Englisch
Lucius & Luciuserschienen am01.01.2013
Der Abt und seine Bauern. Territorialisierung als Prozess in Salem vom Spaten Mittelalter bis zum Dreissigjahrigen Krieg Die Studie uber die reichsunmittelbare Zisterzienserabtei Salem eroffnet neue Einsichten uber grundlegende politische Entwicklungen in der Fruhen Neuzeit. Sie beleuchtet die Moglichkeiten und die Grenzen kirchlicher Herrschaft und weist auf breiter Quellengrundlage den dauerhaften politischen Einfluss der Bauernschaft nach. In der untersuchten Periode von 1473 bis 1637 festigte die Abtei ihre politische Herrschaft uber Land und Leute. Im Zuge der Territorialisierung verdichtete sie verschiedene Herrschaftsrechte in ihrer Hand und schloss das Herrschaftsgebiet ab. Dies wurde auf zwei Ebenen erreicht: Erstens wurden die Grenzen des Territoriums gegen Aussen eindeutig definiert - in raumlich-physischer, rechtlicher und symbolischer Hinsicht. Zweitens wurden die Untertanen vollstandig in das eigene Territorium integriert. Diesen Prozess kann man jedoch nicht einfach als Staatsbildung von "oben" - durch die Aktivitaten der Abte - charakterisieren. Deren Herrschaft wurde zwar gestarkt und zentralisiert, aber durchaus nicht vornehmlich auf Kosten der Bauernschaft.Deren materielle Bedurfnisse und Interessen wurden aufgegriffen, so dass gutliche Vergleiche zustande kamen. Das Beispiel Salem zeigt das Moment politischer Inklusion auf einer breiten sozialen Basis. Durch kleinteiliges Agieren und auf dem Wege direkter Kommunikation brachten sich die kommunalen Entscheidungstrager aus der Bauernschaft wirkungsvoll ein. So entwickelte sich die Herrschaft in der Abtei aufgrund interaktiver Prozesse fort. Wir begegnen also in der Arbeit vielseitigen Aushandlungsprozessen, bei denen sowohl wechselnde Bundnisse und ungleiche Partnerschaften als auch das Prinzip der Gegenseitigkeit sowie direkte Kooperation zwischen sozialen Gruppen mitwirkten. Dieses Primat des Verhandlungsprinzips brachte wechselseitige Vorteile, nicht weil die sozialen Gruppen von vornherein gemeinsame Interessen hatten, sondern da sich Kommunikationskanale offneten und Konflikte abschwachten. Die Kommunikation im Territorium lief uber zwei zentrale Institutionen, das "Sidelgericht", und das "Verhor".Diese beiden Korperschaften vermochten es, nicht nur Konflikte zu dampfen und diverse soziale Gruppen zu integrieren, sondern auch deren Anliegen zu berucksichtigen, und hier lag das Fundament der bemerkenswerten politischen und sozialen Stabilitat in Salem. So ist dieses kleine Territorium ein Beispiel dafur, wie ein erfolgreiches Gemeinwesen vorgeht, wie es standig neue Ziele entwickelt und sich dabei selbst erhalt. Durch diese Forschungsarbeit uber Salem werden die Potenziale und Grenzen der Staatsbildung im Reich grundlegend beleuchtet, sie zeigt auf, wie die Beziehungen zwischen Herren und Untertanen in der Fruhen Neuzeit miteinander verflochten waren.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR74,95
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EUR74,95

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KlappentextDer Abt und seine Bauern. Territorialisierung als Prozess in Salem vom Spaten Mittelalter bis zum Dreissigjahrigen Krieg Die Studie uber die reichsunmittelbare Zisterzienserabtei Salem eroffnet neue Einsichten uber grundlegende politische Entwicklungen in der Fruhen Neuzeit. Sie beleuchtet die Moglichkeiten und die Grenzen kirchlicher Herrschaft und weist auf breiter Quellengrundlage den dauerhaften politischen Einfluss der Bauernschaft nach. In der untersuchten Periode von 1473 bis 1637 festigte die Abtei ihre politische Herrschaft uber Land und Leute. Im Zuge der Territorialisierung verdichtete sie verschiedene Herrschaftsrechte in ihrer Hand und schloss das Herrschaftsgebiet ab. Dies wurde auf zwei Ebenen erreicht: Erstens wurden die Grenzen des Territoriums gegen Aussen eindeutig definiert - in raumlich-physischer, rechtlicher und symbolischer Hinsicht. Zweitens wurden die Untertanen vollstandig in das eigene Territorium integriert. Diesen Prozess kann man jedoch nicht einfach als Staatsbildung von "oben" - durch die Aktivitaten der Abte - charakterisieren. Deren Herrschaft wurde zwar gestarkt und zentralisiert, aber durchaus nicht vornehmlich auf Kosten der Bauernschaft.Deren materielle Bedurfnisse und Interessen wurden aufgegriffen, so dass gutliche Vergleiche zustande kamen. Das Beispiel Salem zeigt das Moment politischer Inklusion auf einer breiten sozialen Basis. Durch kleinteiliges Agieren und auf dem Wege direkter Kommunikation brachten sich die kommunalen Entscheidungstrager aus der Bauernschaft wirkungsvoll ein. So entwickelte sich die Herrschaft in der Abtei aufgrund interaktiver Prozesse fort. Wir begegnen also in der Arbeit vielseitigen Aushandlungsprozessen, bei denen sowohl wechselnde Bundnisse und ungleiche Partnerschaften als auch das Prinzip der Gegenseitigkeit sowie direkte Kooperation zwischen sozialen Gruppen mitwirkten. Dieses Primat des Verhandlungsprinzips brachte wechselseitige Vorteile, nicht weil die sozialen Gruppen von vornherein gemeinsame Interessen hatten, sondern da sich Kommunikationskanale offneten und Konflikte abschwachten. Die Kommunikation im Territorium lief uber zwei zentrale Institutionen, das "Sidelgericht", und das "Verhor".Diese beiden Korperschaften vermochten es, nicht nur Konflikte zu dampfen und diverse soziale Gruppen zu integrieren, sondern auch deren Anliegen zu berucksichtigen, und hier lag das Fundament der bemerkenswerten politischen und sozialen Stabilitat in Salem. So ist dieses kleine Territorium ein Beispiel dafur, wie ein erfolgreiches Gemeinwesen vorgeht, wie es standig neue Ziele entwickelt und sich dabei selbst erhalt. Durch diese Forschungsarbeit uber Salem werden die Potenziale und Grenzen der Staatsbildung im Reich grundlegend beleuchtet, sie zeigt auf, wie die Beziehungen zwischen Herren und Untertanen in der Fruhen Neuzeit miteinander verflochten waren.

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