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Friedenssuche in der Frühen Neuzeit

Konsens. Abgrenzung. Win-Win
BuchKartoniert, Paperback
336 Seiten
Deutsch
Kovac, Dr. Verlagerschienen am15.01.2018
Der Suche nach Frieden geht in der Regel ein Krieg voraus. Das muss nicht so sein, man kann sich auch in Friedenszeiten überlegen, wie man diesen Zustand erhalten könnte. In der Frühen Neuzeit waren in Europa allerdings Friedensperioden nicht gerade häufig; meist wurde irgendwo gekämpft. Manchmal herrschte in unterschiedlichen Ecken des Kontinents gleichzeitig Krieg, und oft hatten diese Auseinandersetzungen miteinander zu tun. Man konnte aus den unterschiedlichsten Gründen Krieg führen, und meist kamen verschiedene Ursachen zusammen, das konnten Religionen sein, wirtschaftlicher Profit oder Rendite - Truppen waren schließlich teuer - , dazu kamen geopolitische Gesichtspunkte. Familienbande waren vor allem im 18. Jahrhundert eine gängige Rechtfertigung, jemanden anzugreifen. Und was das Recht betrifft: So wie es einen gerechten Frieden gab, so musste auch ein gerechter Krieg existieren. Von einem gerechten Krieg zum Frieden zu gelangen, war naturgemäß nicht einfach. Um diese Zeit kamen die Friedenskongresse geradezu in Mode. Das war fast zwangsläufig, da immer mehr Parteien an einem Krieg beteiligt waren. Grund waren die zahlreichen Bündnisse, die oft gerade zur Sicherheit und aus Angst vor einem Angriff geschlossen wurden. Faktisch wurden jedoch dadurch noch mehr Parteien in einen Krieg hineingezogen. Diese mussten dann in den Verhandlungen irgendwie so weit befriedigt werden, dass niemand sein Gesicht verlor. Es war keine einfache Aufgabe, mit denen die Diplomaten befasst waren, vor allem, weil sie häufig nicht sehr angesehen waren. Je länger solche Verhandlungen dauerten, desto mehr neigten die Gesandten zu einer üppigen Hofhaltung - aber sie arbeiteten meist auch hart. Sie versuchten, Friedensverträge so zu formulieren, dass aus ihnen nicht sofort wieder ein neuer Krieg entstehen konnte. Das war allerdings oft genug der Fall. Befriedigt werden konnten die Parteien mit territorialen Gewinnen oder Handelsvorteilen. Die konnten üppig ausfallen, nicht zuletzt da, wo es um das Geschäft mit den Sklaven ging. Denn die seefahrenden Mächte waren allesamt auch Sklavenhändler und meist brutale Kolonialherren. Auch Aufklärer profitierten davon, trotz ihrer Verteidigung der Menschenrechte. Kriege zur Erhaltung des Standards nahmen zu. Es gab schon früher Konzepte, wie man einen Krieg gar nicht erst entstehen ließe, die Autoren waren Polit-Praktiker und Gelehrte. Ihre Vorstellungen waren sehr unterschiedlich, aber eines hatten sie gemeinsam: Sie wollten ein geeintes Europa als besten Schutz vor neuen Kriegen.mehr

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KlappentextDer Suche nach Frieden geht in der Regel ein Krieg voraus. Das muss nicht so sein, man kann sich auch in Friedenszeiten überlegen, wie man diesen Zustand erhalten könnte. In der Frühen Neuzeit waren in Europa allerdings Friedensperioden nicht gerade häufig; meist wurde irgendwo gekämpft. Manchmal herrschte in unterschiedlichen Ecken des Kontinents gleichzeitig Krieg, und oft hatten diese Auseinandersetzungen miteinander zu tun. Man konnte aus den unterschiedlichsten Gründen Krieg führen, und meist kamen verschiedene Ursachen zusammen, das konnten Religionen sein, wirtschaftlicher Profit oder Rendite - Truppen waren schließlich teuer - , dazu kamen geopolitische Gesichtspunkte. Familienbande waren vor allem im 18. Jahrhundert eine gängige Rechtfertigung, jemanden anzugreifen. Und was das Recht betrifft: So wie es einen gerechten Frieden gab, so musste auch ein gerechter Krieg existieren. Von einem gerechten Krieg zum Frieden zu gelangen, war naturgemäß nicht einfach. Um diese Zeit kamen die Friedenskongresse geradezu in Mode. Das war fast zwangsläufig, da immer mehr Parteien an einem Krieg beteiligt waren. Grund waren die zahlreichen Bündnisse, die oft gerade zur Sicherheit und aus Angst vor einem Angriff geschlossen wurden. Faktisch wurden jedoch dadurch noch mehr Parteien in einen Krieg hineingezogen. Diese mussten dann in den Verhandlungen irgendwie so weit befriedigt werden, dass niemand sein Gesicht verlor. Es war keine einfache Aufgabe, mit denen die Diplomaten befasst waren, vor allem, weil sie häufig nicht sehr angesehen waren. Je länger solche Verhandlungen dauerten, desto mehr neigten die Gesandten zu einer üppigen Hofhaltung - aber sie arbeiteten meist auch hart. Sie versuchten, Friedensverträge so zu formulieren, dass aus ihnen nicht sofort wieder ein neuer Krieg entstehen konnte. Das war allerdings oft genug der Fall. Befriedigt werden konnten die Parteien mit territorialen Gewinnen oder Handelsvorteilen. Die konnten üppig ausfallen, nicht zuletzt da, wo es um das Geschäft mit den Sklaven ging. Denn die seefahrenden Mächte waren allesamt auch Sklavenhändler und meist brutale Kolonialherren. Auch Aufklärer profitierten davon, trotz ihrer Verteidigung der Menschenrechte. Kriege zur Erhaltung des Standards nahmen zu. Es gab schon früher Konzepte, wie man einen Krieg gar nicht erst entstehen ließe, die Autoren waren Polit-Praktiker und Gelehrte. Ihre Vorstellungen waren sehr unterschiedlich, aber eines hatten sie gemeinsam: Sie wollten ein geeintes Europa als besten Schutz vor neuen Kriegen.