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Öl

Schauspiel
BuchGebunden
72 Seiten
Deutsch
Wallsteinerschienen am09.09.20093. Aufl.
Lukas Bärfuss ist ein Moralist, der nicht moralisiert, sondern uns Konstellationen vorführt, zu denen wir uns verhalten müssen.Eva und Herbert leben in einem fiktiven Land namens Beryok nahe der Taiga. Er hat von der Regierung eine Förderlizenz gekauft und ist auf der Suche nach Erdöl. Sie wartet. »Und während dieses Wartens geschieht etwas mit ihr, mit ihrer Seele, mit ihrer Liebe auch, und die Hoffnung bleibt eigentlich immer, dass sobald dieses Öl dann gefunden ist, das Warten aufgehoben werde und ebenso die Folgen dieses Wartens. Und das ist der Irrtum, d.h. sie finden zwar tatsächlich Öl, allerdings wird es damit nur noch schlimmer. Die Verletzungen und Verheerungen, die angerichtet wurden in dieser Fremde, auch die Schuld, die sie natürlich auf sich laden einfach durch die Tatsache, dass man sich bei dieser »Beschaffungskriminalität nach Öl«, wie Kurt Vonnegut sie genannt hat, notwendig schuldig macht. Das wird mit dem Fund natürlich nicht aus der Welt geschafft. Die Geschichte ist eigentlich die einer Frau, die hofft, dass Geld und Reichtum sie wieder zivilisiert, und das Gegenteil geschieht eigentlich.« (Lukas Bärfuss)Lukas Bärfuss erhält den Berliner Literaturpreis 2013. Georg-Büchner-Preis 2019 www.lukasbaerfuss.chmehr

Produkt

KlappentextLukas Bärfuss ist ein Moralist, der nicht moralisiert, sondern uns Konstellationen vorführt, zu denen wir uns verhalten müssen.Eva und Herbert leben in einem fiktiven Land namens Beryok nahe der Taiga. Er hat von der Regierung eine Förderlizenz gekauft und ist auf der Suche nach Erdöl. Sie wartet. »Und während dieses Wartens geschieht etwas mit ihr, mit ihrer Seele, mit ihrer Liebe auch, und die Hoffnung bleibt eigentlich immer, dass sobald dieses Öl dann gefunden ist, das Warten aufgehoben werde und ebenso die Folgen dieses Wartens. Und das ist der Irrtum, d.h. sie finden zwar tatsächlich Öl, allerdings wird es damit nur noch schlimmer. Die Verletzungen und Verheerungen, die angerichtet wurden in dieser Fremde, auch die Schuld, die sie natürlich auf sich laden einfach durch die Tatsache, dass man sich bei dieser »Beschaffungskriminalität nach Öl«, wie Kurt Vonnegut sie genannt hat, notwendig schuldig macht. Das wird mit dem Fund natürlich nicht aus der Welt geschafft. Die Geschichte ist eigentlich die einer Frau, die hofft, dass Geld und Reichtum sie wieder zivilisiert, und das Gegenteil geschieht eigentlich.« (Lukas Bärfuss)Lukas Bärfuss erhält den Berliner Literaturpreis 2013. Georg-Büchner-Preis 2019 www.lukasbaerfuss.ch
ZusammenfassungLukas Bärfuss ist ein Moralist, der nicht moralisiert, sondern uns Konstellationen vorführt, zu denen wir uns verhalten müssen.

Eva langweilt sich. Sie lebt in einem unterentwickelten Land, das ihr fremd ist und in dem sie nichts zu tun hat. Dass es an Luxus nicht mangelt, weil ihr Gatte Chef in einer Erdölfabrik ist, tröstet sie wenig. Auch wenn Eva sich leidenschaftlich geliebt weiß, so ist er doch immerzu unterwegs, um die Zivilisation »voranzubringen« und gegebenenfalls die benötigten Flächen von ihren Bewohnern zu befreien. Immerhin kommt ein wenig Abwechslung in den Alltag, als Evas Mann einen neuen Assistenten bekommt. Elsa, dessen mitreisende Ehefrau, hört klassische Musik, ernährt sich ökologisch, liest Gedichte und ist voller guter Vorsätze. Elsa ist »überzeugt, dass ein Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen möglich ist«, und geht Eva damit gehörig auf die Nerven. »Sie sind gestern früh angekommen, neugierig, aufgeschlossen. Sie wollen sich Ihre Abenteuerlust nicht von der Wirklichkeit kaputtmachen lassen«, quittiert Eva zynisch. Diesen Widerspruch stellt Bärfuss ins Zentrum seines Dramas, ohne ihn zu verkürzen; er wendet ihn ins Tragische, ins Komische und schließt raffiniert die privatesten Techtelmechtel mit den großen gesellschaftlichen Koordinaten zusammen.
Details
ISBN/GTIN978-3-8353-0534-2
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum09.09.2009
Auflage3. Aufl.
Seiten72 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht167 g
Artikel-Nr.11087715
Rubriken

Inhalt/Kritik

Kritik

Autor

Bärfuss, Lukas
Lukas Bärfuss, geb. 1971 in Thun/Schweiz. Dramatiker und Romancier, Essayist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in etwa zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich. 2019 wird Lukas Bärfuss mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Preise u. a.: - Mülheimer Dramatikerpreis (2005) - Anna-Seghers-Preis (2008) - Mara-Cassens-Preis (2008) - Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung (2009) - Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (Sonderpreis) (2009) - Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster (2010) - Kulturpreis Berner Oberland (2011) - Berliner Literaturpreis (2013) - Solothurner Literaturpreis (2014) - Thuner Kulturpreis (2014) - Schweizer Buchpreis (2014) - Nicolas-Born-Preis (2015) - Preis der LiteraTour Nord (2018) - Georg-Büchner-Preis (2019)
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