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¯Minderwertige® Literatur und nationale Integration

Die Deutsche Bücherei Leipzig als Projekt des Bürgertums im Kaiserreich und in der Weimarer Republik
BuchGebunden
413 Seiten
Deutsch
Wallsteinerschienen am05.08.2019
Bibliotheksgeschichte als Kultur- und Sozialgeschichte: die Sammlung »minderwertiger« Literatur in der nationalen Zentralbibliothek.Mit der Gründung der Deutschen Bücherei 1912 in Leipzig wurde - zeitgleich zur »Schmutz- und Schunddebatte« - ein in Deutschland bisher undenkbares Sammelkonzept realisiert: Die nationale Zentralbibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler erhielt den Auftrag, die gesamte Literatur des Reichs und deutsche Schriften im Ausland zu sammeln - auch die so genannte »minderwertige« Literatur. Sophie Müller weist in ihrer kulturgeschichtlichen Studie empirisch nach, dass dieser Anspruch der Bibliotheksgründer mit überraschender Gewissenhaftigkeit umgesetzt wurde und erörtert die Begründungen, Faktoren und Interessen, die zur Aufnahme diskreditierter Literatur in die Sammlung führten: Die Auffassung von einer modernen wissenschaftlichen Quellensammlung für alle Disziplinen, ein rationalisierter Bibliotheksbetrieb, ein weiter Kulturbegriff und romantisch-nationale Begründungen einer Sammlung aller Äußerungen des »Volksgeists«. Im Kontext der Nationsbildung propagierten die nationalkonservativen und nationalliberalen Verantwortlichen die Integration aller Gesellschaftsgruppen nach innen und einen Kulturimperialismus nach außen.mehr

Produkt

KlappentextBibliotheksgeschichte als Kultur- und Sozialgeschichte: die Sammlung »minderwertiger« Literatur in der nationalen Zentralbibliothek.Mit der Gründung der Deutschen Bücherei 1912 in Leipzig wurde - zeitgleich zur »Schmutz- und Schunddebatte« - ein in Deutschland bisher undenkbares Sammelkonzept realisiert: Die nationale Zentralbibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler erhielt den Auftrag, die gesamte Literatur des Reichs und deutsche Schriften im Ausland zu sammeln - auch die so genannte »minderwertige« Literatur. Sophie Müller weist in ihrer kulturgeschichtlichen Studie empirisch nach, dass dieser Anspruch der Bibliotheksgründer mit überraschender Gewissenhaftigkeit umgesetzt wurde und erörtert die Begründungen, Faktoren und Interessen, die zur Aufnahme diskreditierter Literatur in die Sammlung führten: Die Auffassung von einer modernen wissenschaftlichen Quellensammlung für alle Disziplinen, ein rationalisierter Bibliotheksbetrieb, ein weiter Kulturbegriff und romantisch-nationale Begründungen einer Sammlung aller Äußerungen des »Volksgeists«. Im Kontext der Nationsbildung propagierten die nationalkonservativen und nationalliberalen Verantwortlichen die Integration aller Gesellschaftsgruppen nach innen und einen Kulturimperialismus nach außen.
Details
ISBN/GTIN978-3-8353-3516-5
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum05.08.2019
Seiten413 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht678 g
Illustrationen15 Abb.
Artikel-Nr.46736409
Rubriken

Inhalt/Kritik

Kritik
»ein wichtiger Mosaikstein zur Geschichte der damaligen Deutschen Bücherei« (Manfred Komorowski, Informationsmittel für Bibliotheken, 27 (2019), 3 (08)) »It is a stimulating study that affords readers a lucid and extremely well-researched analysis of a central institution in modern German history.« ((Gideon Reuveni, H-Soz-Kult, 09.12.2020)mehr

Schlagworte

Autor

Tonia Sophie Müller, geb. 1983, studierte Deutsche Philologie und Kulturanthropologie / Europäische Ethnologie an der Universität Göttingen und promovierte im Fach Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen. An beiden Universitäten war sie als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin tätig. Derzeit ist sie Referendarin an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt.
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Müller, Tonia Sophie