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Fieses Karma

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
253 Seiten
Deutsch
Baumhauserschienen am20.01.20121. Aufl. 2012
Madison ist beliebt, genauso wie ihr gut aussehender Freund Mason. Doch als er zum Mr. Popularity aufsteigt, lässt er Maddie plötzlich links liegen. Erzürnt will Madison Rache üben. Zusammen mit ihren Freundinnen gründet sie den Karma-Klub: In diesem Rahmen wollen die drei Mädchen dem Karma ein bisschen auf die Sprünge helfen, denn die Konsequenzen des Univerums dauern ihnen zu lange. Doch sie merken schnell, welche Folgen selbst die kleinsten Entscheidungen haben können, zwar wunderbare, aber auch furchtbare - für sie selbst und für andere ...mehr

Produkt

KlappentextMadison ist beliebt, genauso wie ihr gut aussehender Freund Mason. Doch als er zum Mr. Popularity aufsteigt, lässt er Maddie plötzlich links liegen. Erzürnt will Madison Rache üben. Zusammen mit ihren Freundinnen gründet sie den Karma-Klub: In diesem Rahmen wollen die drei Mädchen dem Karma ein bisschen auf die Sprünge helfen, denn die Konsequenzen des Univerums dauern ihnen zu lange. Doch sie merken schnell, welche Folgen selbst die kleinsten Entscheidungen haben können, zwar wunderbare, aber auch furchtbare - für sie selbst und für andere ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783838711461
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum20.01.2012
Auflage1. Aufl. 2012
Seiten253 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2187062
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Der Traumtyp

Mein Telefon klingelt heute irgendwie lauter als sonst. Und in seinem Klingelton schwingt diese gewisse Dringlichkeit mit, die den Anruf besonders wichtig scheinen lässt.

Einen Augenblick lang starre ich das Telefon an. Dann beschließe ich, nicht abzunehmen. Ich lerne gerade für einen wichtigen Test in französischer Geschichte und möchte nicht gestört werden.

Wieder klingelt das Telefon.

Ich brauche nicht auf das Display zu sehen, um zu wissen, dass Angie die nervige Anruferin ist. Jeder meiner Freunde hat seinen eigenen Klingelton. Angies ist ein total bekannter Hip-Hop-Song, von dem sie behauptet, er hätte ihr schon gefallen, als er noch völlig unbekannt war. Ich persönlich glaube, sie will nur einfach nicht zugeben, dass sie wie alle anderen ist. Einen so bekannten Song zu mögen, würde ihrem sorgsam gepflegten Image, der Gegenkultur anzugehören, zu sehr schaden.

Auf alle Fälle verlor ihr Klingelton nach ungefähr zwölf Mal seinen Reiz. Und wenn man bedenkt, dass Angie mich mindestens sechzehn Mal am Tag anruft, ist das auch kein Wunder.

Ich ignoriere also Angies Anruf weiterhin und vertiefe mich in den Sturm auf die Bastille. Was immer es auch sein mag, das so wichtig ist. Es muss zumindest warten, bis König Louis XVI seinen Kopf verloren hat.

Als Angie es zum dritten Mal versucht, nehme ich stöhnend ab. »Was ist denn?«

Normalerweise würde Angie sich über meine unfreundliche Begrüßung beschweren, aber heute Nachmittag hat sie offensichtlich größere Sorgen als meine Laune. »Maddy, komm sofort zu Miller´s.«

»Ich kann nicht. Ich muss Geschichte lernen«, sage ich leicht verärgert.

»Lass sofort alles stehen und liegen und komm auf der Stelle her.« Sie knurrt regelrecht in den Hörer. »Ich versprech dir, es ist spannender als die Französische Revolution.«

»Na, das ist auch nicht sonderlich schwer. So ziemlich alles ist spannender«, gebe ich ironisch zurück.

»Komm einfach her.« Mit diesen Worten legt sie auf.

Angie ist seit der sechsten Klasse meine beste Freundin. Sie kennt mich wahrscheinlich besser als alle anderen. Sie weiß zum Beispiel genau, dass ich jetzt in meinem Zimmer hocke und die nächsten Minuten mit mir kämpfe, ob ich nachgeben soll oder nicht. Sie weiß genau, dass ich schließlich aufgebe, das Schulbuch zuklappe, mir die Schuhe anziehe und die zwölf Häuserblocks zu Miller´s fahre, einem Drugstore, in dem sie als Teilzeitkraft an der Kasse arbeitet. Ich nenne es immer ihren Halbteilzeitjob, auch wenn es eigentlich ein Teilzeitjob ist. Denn sie verbringt nur die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit Arbeit und den Rest damit, die Zeitschriften auf dem Ständer neben der Kasse zu lesen.

Genau neun Minuten später stelle ich das Auto auf dem Parkplatz ab. Mir ist klar, dass sie sich auf die Schulter klopfen wird, wenn ich durch die Tür komme - unheimlich stolz auf ihre Fähigkeit, mein Erscheinen auf die Minute vorhersagen zu können.

Ich gehe durch das leere Geschäft an die Kasse, wo sie in der neuen Ausgabe von Trend Girl blättert. Trend Girl ist unsere Lieblingszeitschrift - wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ich lese gern die Seiten über die neuesten Modetrends, den heißesten Promi-Klatsch und Beziehungstipps, während Angie - soweit ich es beurteilen kann - die Zeitschrift nur liest, um ihren Vorrat an Leuten und Produkten aufzufrischen, über die sie lästern kann.

»Was ist denn so wichtig, dass du es mir nicht am Telefon sagen kannst?«

Angie blickt hoch und drückt mir wortlos die Zeitschrift in die Hand. Ich kann sie gerade noch festhalten, bevor sie zu Boden fällt. »Sieh mal auf Seite fünfunddreißig nach.«

Ich verlagere das Gewicht auf den rechten Fuß und öffne die zerknitterte Zeitschrift mit einem ergebenen Seufzen. Während ich umständlich nach der Seite suche, sage ich: »Weißt du, der Geschichtstest morgen ist meine letzte Chance, statt einer Zwei eine Eins zu kriegen, und ich finde es kein bisschen witzig, dass du mich hierherbestellst, bloß damit du dich wieder mal über irgendwas aufregen kannst.« Doch dann schlage ich die Seite auf - und halte die Luft an.

Angie beobachtet mich mit einem zufriedenen Hab-ich´s-nicht-gesagt-Grinsen.

»Oh wow!«, stoße ich verblüfft aus, während ich ungläubig auf die Seite starre. »Sie haben es echt veröffentlicht?«

Sie nickt aufgeregt. »Ja!«

»Sie haben es wirklich veröffentlicht?« Ich kann immer noch nicht fassen, was ich sehe.

»Ich hab dir doch gesagt, dass es spannender ist als die Französische Revolution.«

Ich klappe die erste Hälfte der Zeitschrift nach hinten und halte mir die Seite dicht genug vor die Augen, um den Textabschnitt lesen zu können, der ungefähr ein Fünftel der Seite ausmacht. Die Überschrift lautet MASON BROOKS in dicken großen Buchstaben, und daneben ist ein Foto meines Freunds abgebildet. Ja, mein Freund ist für alle Welt in Trend Girl zu sehen!

Ich habe sein Foto an den Leserwettbewerb »Das ist mein Freund« geschickt, den die Zeitschrift jeden Monat veranstaltet. Aber das war vor einem halben Jahr. Die ersten drei Monate bin ich jedes Mal, wenn die neueste Ausgabe erschien, in den Laden gerannt, um zu sehen, ob sie meinen Beitrag genommen hatten. Danach habe ich die Sache so gut wie vergessen.

Ihr müsst wissen, dass sie für jede Monatsausgabe nur fünf Jungs auswählen, die sie vorstellen. Mason ist unser Schulsprecher. Erst vor Kurzem hat er seinen Einstufungstest für die Uni mit 2350 Punkten gemacht, er gehört zu den besten Spielern unserer Fußballmannschaft und er hat jetzt schon eine Zusage fürs nächste Jahr von Amherst College bekommen. Außerdem finde ich ihn total süß. Ich meine echt süß. Ich weiß ja, dass ich nicht unparteiisch bin und so, aber seine grünen Augen und langen dunklen Wimpern sind einfach umwerfend. Er ist der dunkle Typ mit samtweicher olivfarbener Haut und dichtem schwarzem Haar, das sich herrlich mit den Fingern durchkämmen lässt.

Ich weiß schon, wie umwerfend er ist - sexy und so -, schließlich haut er mich jeden Tag schier um. Aber nicht in einer Million Jahre hätte ich wirklich damit gerechnet, dass Trend Girl ihn tatsächlich vorstellen würde. Na ja, zugegeben: Ein paarmal habe ich mir schon vorgestellt, wie es wäre, wenn sie es tun würden. So was in der Art, wie es sonst nur in billigen Teeniefilmen vorkommt. Dass Masons Foto angenommen wird, alle in der Schule es sehen und ich über Nacht berühmt werde, und dass ich vielleicht sogar zur Ballkönigin gewählt werde. Dass meine Klamotten auf wundersame Weise modischer sind (entweder weil ich über Nacht weiß, wie man hippe Klamotten aussucht, oder weil alle plötzlich alles, was ich trage, toll finden und es deswegen egal ist, was ich anziehe) und dass Mason und ich über Nacht das beliebteste Pärchen der Colonial Highschool werden.

Trotzdem ist das hier noch viel aufregender als alles, was ich mir je vorgestellt habe. Und es kommt mir total unwirklich vor.

»Komm, lies vor«, holt mich Angie wieder in die Wirklichkeit zurück. »Der Artikel ist echt gut.«

Ich nehme die Zeitschrift fest in die Hände und fange an laut zu lesen. »Mason Brooks, ein Oberschüler der Colonial Highschool in Pine Valley, Kalifornien, ist seiner Freundin Madison Kasparkova seit dem zweiten Schuljahr hoffnungslos ergeben.« Ich unterbreche mich und lächle Angie wie betäubt an. »Das bin ich!«

»Ich weiß.« Sie verdreht die Augen. »Lies weiter.«

Ich vertiefe mich in die Seite und lese weiter. »In ihrem Jahrgang sind mehr als vierhundert Schüler. Und so lernten sie sich erst kennen, als beide in einem örtlichen Ferienlager einen Job als Betreuer annahmen. Seitdem sind sie unzertrennlich. Er ist so lieb zu mir , sagt die siebzehnjährige Madison. Er spürt immer, wenn ich nicht gut drauf bin. Dann steht er mit meinen Lieblingsbonbons vor der Tür. Ich liebe Fruchtkaubonbons. Die gibt es nicht so oft. Sie werden nicht überall verkauft. Aber irgendwie schafft er es immer, sie zu finden. Als hätte er einen Peilsender für Kaufrüchtchen im Schrank versteckt oder so. «

Wieder sehe ich auf. »Das hab wirklich ich geschrieben!«, sage ich strahlend.

»Ich weiß«, wiederholt Angie. »Ich musste die E-Mail ja auch nur ungefähr fünfzig Mal lesen, bevor du sie abgeschickt hast.«

»Es ist witzig geschrieben, oder? Findest du es nicht auch witzig?«, frage ich sie, denn plötzlich werde ich von Panik erfasst. Die ganze Welt wird das hier lesen und mich für total bekloppt halten, weil ich »Peilsender für Kaufrüchtchen« geschrieben habe.

»Ja, doch«, versichert Angie ungeduldig. »Es ist witzig. Es war schon witzig, als du es geschrieben hast. Und es ist immer noch witzig.«

Ein wenig beruhigt wende ich mich wieder der Zeitschrift zu. »Wenn Mason Brooks nicht gerade Zeit mit seiner auf Kaubonbons und auf ihn versessenen Freundin verbringt, kümmert er sich um seine Aufgaben als Schulsprecher und um seinen Nebenjob als Pizzabäcker. Aber lasst euch von diesem Traummann kein Mehl in die Augen streuen, Girls - Mason und Madison schmieden schon gemeinsame Pläne. Nach dem Schulabschluss wollen sie auf dasselbe College gehen. Klingt fast so, als wäre diese vollkommene Verbindung von Dauer.«

Ich bin vor Staunen wie erstarrt, während ich gleichzeitig versuche zu...
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