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Babylon Rosenheim

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
288 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am08.07.20202024
Der Auer Max will eigentlich nur seine Rosi wieder mal rumkriegen. Da taucht die Besitzerin der Rosenheimer Babylon-Bar, Silikon-Wally, in seinem Leben auf. Ihr Freund, der Günter, wird von der Polizei und einigen Unterwelt-Bossen gejagt. Nach diversen Überfällen auf Geldtransporter ist der Günter nämlich Millionär. Und an diese Millionen wollen sie ran, die Münchner Clan-Chefs. Aber die Wally, die will den Günter und das Geld und mit ihm abhauen. Da kommt Max Auer ins Spiel und die Sache nimmt Fahrt auf ...

Heinz von Wilk wurde in Linz/Oberösterreich geboren und wuchs in Rosenheim auf. In den wilden 1970er-Jahren reiste er als Rock 'n' Roll-Musiker um die Welt. Nach vielen Tourneen durch Europa, Amerika, Asien, Afrika und Südamerika traf er in Osnabrück das norwegische Model Liv, die ebenfalls nicht wusste, was sie hier sollte. Die beiden heirateten und zogen nach Denia an die Costa Blanca, wo sie den Rockstars von damals schicke Villen mit Meerblick von heute verkauften. 2006 zog es ihn, seine Liv und den bayerischen Rauhaardackel Herrn Josef zurück ins Chiemgau. Heute lebt der Autor in Rosenheim und schreibt seine skurrilen Krimis. Ein Ende ist nicht abzusehen. www.heinz-von-wilk.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
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Produkt

KlappentextDer Auer Max will eigentlich nur seine Rosi wieder mal rumkriegen. Da taucht die Besitzerin der Rosenheimer Babylon-Bar, Silikon-Wally, in seinem Leben auf. Ihr Freund, der Günter, wird von der Polizei und einigen Unterwelt-Bossen gejagt. Nach diversen Überfällen auf Geldtransporter ist der Günter nämlich Millionär. Und an diese Millionen wollen sie ran, die Münchner Clan-Chefs. Aber die Wally, die will den Günter und das Geld und mit ihm abhauen. Da kommt Max Auer ins Spiel und die Sache nimmt Fahrt auf ...

Heinz von Wilk wurde in Linz/Oberösterreich geboren und wuchs in Rosenheim auf. In den wilden 1970er-Jahren reiste er als Rock 'n' Roll-Musiker um die Welt. Nach vielen Tourneen durch Europa, Amerika, Asien, Afrika und Südamerika traf er in Osnabrück das norwegische Model Liv, die ebenfalls nicht wusste, was sie hier sollte. Die beiden heirateten und zogen nach Denia an die Costa Blanca, wo sie den Rockstars von damals schicke Villen mit Meerblick von heute verkauften. 2006 zog es ihn, seine Liv und den bayerischen Rauhaardackel Herrn Josef zurück ins Chiemgau. Heute lebt der Autor in Rosenheim und schreibt seine skurrilen Krimis. Ein Ende ist nicht abzusehen. www.heinz-von-wilk.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839266144
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum08.07.2020
Auflage2024
Reihen-Nr.2
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5168240
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


»Jessas, ned schon wieder eine Leich´«,

sagte der Manfred und schielte über den Zeitungsrand zum Auer Max rüber. Der war aber so mit dem Sportteil beschäftigt, dass er den Manfred nicht so richtig verstand: »Was? Wo ist eine Leiche?«

Jetzt musst du wissen, dass die zwei, der Manfred und der Max, nach dem Frühstück immer noch gerne ein bissel lesend am Tisch sitzen und sich dabei das OVB teilen. Es gibt ja sonst keine andere Zeitung mehr hier im Chiemgau, die heißen dann eben nur anders. Und auch wenn du dir aus Trotz dazu noch die AZ kaufen würdest: Es hilft ja nix, weil da im Prinzip auch nichts anderes drinsteht.

Der Max hatte den Sport und las da einen Artikel vom Günter Klein, den er besonders schätzt: »Pass einmal auf: Der Klein schreibt hier, dass ihm beim Handball die Fouls zu offensichtlich sind. Und dass sich die meisten Spieler vorher vier Voltaren-Pillen reinklopfen, und nur mit getapten Sprunggelenken aufs Feld gehen. Hast du das gewusst? Außerdem fallen zu viele Tore, die nicht gewertet werden dürften, schreibt er. Weil beim Sprungwurf der Fuß den Boden berührt, und, ich zitiere der Ball die Hand aber noch nicht verlassen hat . Deswegen haben die auch noch keinen Videobeweis, schreibt er. Hast du nicht auch einmal Handball gespielt?«

Manfred ließ mit einem süffisanten Lächeln seinen Teil »Rosenheim & Region« sinken: »Mein lieber Junge, um in meinem anspruchsvollen Beruf erfolgreich zu sein, spielst du nicht Handball oder machst Sackhüpfen. Du musst die besten Golfplätze der Welt kennen, dich über Polo unterhalten können und wissen, was ein Tie-Break beim Schach ist. Hast du übrigens gehört, was ich gerade vorher gesagt habe?«

»Ja. Was ist mit der Leich´?«

Manfred schob seinen Zeitungsteil zu Max rüber und klopfte mit dem Finger auf einen Artikel im unteren Drittel der Seite: »Da. Vor ein paar Tagen haben sie einen aus dem Inn gefischt. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde das vorher nicht bekannt gegeben. Lies mal, was da steht.«

Max schnappte sich die Zeitung, rückte seine Lesebrille zurecht und las laut: »Wie hat der Millionendieb seinen Kollegen ausgetrickst? Anwohner und Passanten in der Münchener Straße sahen die zwei blau uniformierten Männer, die am 27. April 2018 um 16.45 Uhr durch den Salinpark in Richtung KUKO liefen. Sie zogen zwei große Aluminium-Koffer auf Rollen hinter sich her, die aus dem Geldtransporter stammten, der mit laufendem Motor vor den beiden Telefonzellen neben dem Kiosk stand. Offenbar handelte es sich bei den beiden Männern um die Fahrer des Geldtransporters. Fahrzeuge dieser Art sind zwar durch GPS, Video, Panzerglas, Alarmanlagen, besondere Türschließsysteme und weitere Sicherungen gegen Angriffe von außen bestens geschützt. Aber die beiden Fahrer tricksten das System damals von innen heraus scheinbar mühelos aus. Wir berichteten, dass auch eine sofortige Ringfahndung, an der mehr als 40 Polizeifahrzeuge beteiligt waren, und der Hubschrauber-Einsatz keinen Erfolg hatten. Nun ist womöglich einer der beiden Räuber tot aus dem Inn geborgen worden. Taucher des THW holten den Leichnam vom Grund des Flusses. Der Tote war eng in einen Maschendrahtzaun eingewickelt. Nach ersten Untersuchungen teilte die Kripo durch ihren Pressesprecher mit, dass es sich bei dem Aufgefundenen mit großer Wahrscheinlichkeit um Richard Blumenauer handelt. Er war einer der beiden Geldtransport-Fahrer. Von dem zweiten Mann, Günter Laim und dem gestohlenen Geld fehlt nach wie vor jede Spur. Zur Höhe der Beute wollte sich weder das Sicherheitsunternehmen noch die Polizei äußern.«

Max legte die Zeitung wieder auf den Tisch und nahm die Brille ab: »Das mit dem Maschendraht kommt mir bekannt vor. Wir hatten in München zwei solche Fälle, das ist eine alte italienische Methode.«

»Ja, aber du warst doch bei der Sitte, oder?«

Manfred schenkte sich noch etwas Kaffee nach und hob die Kanne zu Max, der den Kopf schüttelte: »Danke, nein. Ich war auch ein Jahr oder so beim Mord. Als Mord-Bulle hinkst du dem Geschehen immer einen Schritt hinterher. Weil, wenn wir kommen, dann sind die, um die es geht, ja schon tot. Und der Mörder? Weg. Das frustriert dich irgendwann. Also, zum Thema Drahtzaun: Wenn du einen von oben bis unten in Maschendraht einwickelst, dann muss das ganz stramm sitzen, bevor du ihn ins Wasser schmeißt. Denn wenn sich dann nach einiger Zeit die Gase im Körper ausdehnen, zerschneidet der enggeschnürte Draht den Kerl in handliches Fischfutter. Und wenn der Tote lange genug auf dem Grund liegt, sind irgendwann nur noch Knochen übrig. Gut, was?«

Der Manfred ist eigentlich von seinem Naturell her immer ein friedlicher Mensch gewesen, das muss ich jetzt schon einmal sagen. Und als gelernter, diplomierter Heiratsschwindler kommst du ja auch nicht so oft in die Verlegenheit, dass du jemanden umbringen musst. Im Gegenteil, wenn du dich nicht früh genug aus diesem Beruf zurückziehst, kann es schnell sein, dass dich ein Infarkterl oder ein Schlagerl aus dem Leben reißt. Augen auf bei der Berufswahl, sage ich immer. Überanstrengung am Arbeitsplatz ist das Stichwort.

Auf jeden Fall starrte der Manfred entsetzt auf den Max, und wie sich die zwei im Wohnzimmer des 184-Quadratmeter-Penthouses der Friedl hoch über der Münchener Straße anschauten, kam ebendiese aus der Küche getänzelt: »Na ihr zwei Männer, ich habe mir grade überlegt, dass wir uns heute Abend einen schönen gedämpften Fisch gönnen könnten. Mit Gemüse und Kartoffeln. Maxi, wenn du später mal beim Buck vorbeischaust? Die haben doch immer so wunderbare Zanderfilets. Na, was meint ihr?«

»Äh, ja, das klingt doch wunderbar. Sag, mein Schatz, was frisst denn so ein Zander eigentlich? Also, überwiegend und überhaupt, meine ich?« Manfred, sichtlich um Fassung bemüht, lächelte die Friedl an.

Max setzte sein fiesestes Jack-Nicholson-Lächeln auf: »So ein Zander? Warum interessiert dich das jetzt? Der frisst alles, was ihm vor die Kiefer kommt. Die Chiemsee-Fischer nennen ihn deswegen auch Hundsbarsch , weil er ein sensibler Kannibale ist. Warum fragst du?«

»Hmhm, ich mein ja nur. Warum legen wir nicht mal einen vegetarischen Tag ein? Pfannkuchen mit Ei oder so?«

Friedl schaute ihren Manfred zweifelnd an: »Pfannkuchen sind an und für sich aus Ei. Zusammen mit Mehl und Milch. Einen Pfannkuchen mit Spiegelei oder Rührei habe ich noch nie gesehen oder gegessen. Du schon?«

Manfred wand sich: »Ja klar. In vielen Ländern, da essen sie so was. Die Pygmäen in Dings, auf dieser Zwergen-Insel in der Südsee, auf Pygmalion, die essen nur so was. Die sind ganz verrückt danach, diese kleinen Kerle. Immer und ausschließlich Pfannkuchen mit Spiegelei, wie ich betonen möchte.«

Friedl beugte sich über Manfred: »Bringst du da nicht was durcheinander, mein Lieber? Pygmalion, das ist doch ein Schauspiel, von Bernard Shaw, glaube ich.«

Manfred räusperte sich: »Sag ich doch. Diese Pfannkuchen mit Spiegelei sind so berühmt, dass es sogar ein Theaterstück darüber gibt.«

Die Friedl schüttelte den Kopf: »So ein Schmarrn. Aber wie ihr wollt. Dann überlegt euch bitte was anderes. Was hast du dem Manfred denn grade vorgelesen, Maxi? Ich meine, weil er gar so blass ist?«

Der Auer, eins-achtzig, 86 Kilo, 41 Jahre alt, hasste es, wenn ihn die Friedl »Maxi« oder »Bub« nannte, schnappte sich die Zeitung und las: »Hier, genau diesen Artikel: Als man den Schimpansen die Möglichkeit gab, das Fernsehprogramm mittels einer Fernbedienung selber zu bestimmen, wählten sie den Playboy-Kanal als ihr Lieblingsprogramm. Interessant, was?«

Friedl sagte: »Das untermauert eigentlich nur meine Meinung zur Evolutionstheorie.« Friedl holte tief Luft, um weiterzusprechen, aber in dem Moment brummte Auers Handy. Er hob es ans Ohr: »Ja?«

»Servus Auer. Ich bin´s, der Chili.« Max drückte das Telefon an die Brust und sagte: »´tschuldigung, ich geh mal kurz auf die Terrasse.« Er stand auf und marschierte auf die Dachterrasse, ging bis zum Geländer und schaute auf die Münchener Straße runter: »Ja, grüß dich, Sepp. Was läuft?«

Erinnerst du dich doch noch an den Glasl Sepp? Bestimmt, oder? Seit der das »Wild West«, da hinten bei der Klepperstraße hat, nennt er sich »Chili«. Das »Wild West« ist offiziell ein Steakhaus und inoffiziell ein ziemlich schräger Laden, musst du wissen. Mit Mädels an der Stange und an den Tischen. Und wenn du die richtigen Leute kennst, dann kannst du es im Wilden Westen auch im Juli oder August auf den Tischen in Lines schneien lassen. Von den Rosenheimern, die in Chilis Laden ein und aus gehen, da sagt auch keiner »Wild West«, sondern einfach nur »West«, »Go West« oder »ab in den wilden Westen«.

Im Sommer sitzt der Chili oft vor dem Café Bergmeister. Du hast ihn da bestimmt schon gesehen, pass auf: großer Typ, schlank, an die 40, die Haare an den Seiten ausrasiert, aber einen langen, dünnen, hellblonden Pferdeschwanz. Trinkt immer Orangensaft und Kaffee. Manchmal auch einen kleinen Roten dazu. Na, klingelt da was bei dir?

Sag ich doch, den Chili vergisst man nicht, wenn man ihn einmal gesehen hat. Aber lass mich jetzt weitererzählen:

»Alles Lucky in Kentucky. Max, kannst du gegen Mittag bei mir vorbeischauen? Im Wild West ? Da kommt eine Dame, die möchte dich kennenlernen.«

»Eine Dame? Und die will mich kennenlernen? Seit wann verkehren bei dir Damen? Bist jetzt ganz deppert, Chili? Und, wenn die Rosi so was mitkriegt, bin ich so gut wie tot. Ruf mich an, wenn du was nettes Auswärtiges für mich hast. Einen netten Hasen am Tegernsee oder noch ein bissel...

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Autor

Heinz von Wilk wurde in Linz/Oberösterreich geboren und wuchs in Rosenheim auf. In den wilden 1970er-Jahren reiste er als Rock 'n' Roll-Musiker um die Welt. Nach vielen Tourneen durch Europa, Amerika, Asien, Afrika und Südamerika traf er in Osnabrück das norwegische Model Liv, die ebenfalls nicht wusste, was sie hier sollte. Die beiden heirateten und zogen nach Denia an die Costa Blanca, wo sie den Rockstars von damals schicke Villen mit Meerblick von heute verkauften. 2006 zog es ihn, seine Liv und den bayerischen Rauhaardackel Herrn Josef zurück ins Chiemgau. Heute lebt der Autor in Rosenheim und schreibt seine skurrilen Krimis. Ein Ende ist nicht abzusehen.
www.heinz-von-wilk.de