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Das böse Blut der Donna Luna

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.08.20121. Auflage
Kommissarin Nelly Rosso riskiert Kopf und Kragen.

In ihrem zweiten Fall jagt Nelly Rosso einen Prostituierten-Mörder und bekommt es mit charmanten Kollegen, zwielichtigen Profilern und einer engagierten Puffmutter zu tun... Nelly Rosso haut so leicht nichts um, aber die Affenhitze dieses Sommers steigt ihr zu Kopf. Ebenso wie die Avancen ihres charmanten Kollegen Tano. Doch dann tritt ein Serienmörder auf den Plan, der Frauen enthauptet - und ihre Köpfe mitnimmt. Zu allem Übel bekommt Nelly bei ihren Ermittlungen noch ungebetene Verstärkung von einem aalglatten Profiler. Da folgt sie der blutigen Spur des Killers lieber im Alleingang: durch die flirrenden Gassen der Genueser Altstadt, entlang der Riviera bis in die Höhle des Löwen ...


Rosa Cerrato, geboren in Vercelli, ist Literaturwissenschaftlerin, Deutschlehrerin, Werbegraphikerin, Mutter dreier erwachsener Kinder, eingefleischter Vargas-Fan und Krimi-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in Genua und dem Val Fontanabuona.'Der Fluch vom Valle della Luna' ist nach 'Das böse Blut der Donna Luna' und 'Schnee an der Riviera' der dritte Fall der sympathischen und eigenwilligen Genueser Kommissarin Nelly Rosso.
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Produkt

KlappentextKommissarin Nelly Rosso riskiert Kopf und Kragen.

In ihrem zweiten Fall jagt Nelly Rosso einen Prostituierten-Mörder und bekommt es mit charmanten Kollegen, zwielichtigen Profilern und einer engagierten Puffmutter zu tun... Nelly Rosso haut so leicht nichts um, aber die Affenhitze dieses Sommers steigt ihr zu Kopf. Ebenso wie die Avancen ihres charmanten Kollegen Tano. Doch dann tritt ein Serienmörder auf den Plan, der Frauen enthauptet - und ihre Köpfe mitnimmt. Zu allem Übel bekommt Nelly bei ihren Ermittlungen noch ungebetene Verstärkung von einem aalglatten Profiler. Da folgt sie der blutigen Spur des Killers lieber im Alleingang: durch die flirrenden Gassen der Genueser Altstadt, entlang der Riviera bis in die Höhle des Löwen ...


Rosa Cerrato, geboren in Vercelli, ist Literaturwissenschaftlerin, Deutschlehrerin, Werbegraphikerin, Mutter dreier erwachsener Kinder, eingefleischter Vargas-Fan und Krimi-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in Genua und dem Val Fontanabuona.'Der Fluch vom Valle della Luna' ist nach 'Das böse Blut der Donna Luna' und 'Schnee an der Riviera' der dritte Fall der sympathischen und eigenwilligen Genueser Kommissarin Nelly Rosso.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841205117
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.08.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1196542
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
I

Die löcherige Schotterstraße - kaum mehr als ein Weg - lag noch im Schatten. Die Luft war erträglich, wenn auch alles andere als frisch. Über der Stadt, die sich wie ein Amphitheater über dem Meer und dem Hafen erhob, hing feiner, regloser Dunst. Selbst die soeben aufgehende Sonne schien blass und trüb. Auf dem räudigen Gestrüpp, den ausgedörrten Bäumen und Büschen, die Hang und Böschung überwucherten, lag feiner, goldfarbener Staub. Goldfarbener Sand. Ein dumpfes Raunen stieg aus dem weiten, von der Autobahn durchschnittenen Tal empor.

Wüstenwind. Hat die ganze Stadt mit Staub bedeckt.

Die Frau in weißem Trikot und abgetragenen blauen Trainingshosen trabte in gemächlichem Rhythmus den sanft ansteigenden, unbefestigten breiten Weg entlang, der auf halber Talhöhe rechts von der Straße durch Righi zur »Trattoria delle Baracche« hoch über dem Bisagno-Tal führte. Zu beiden Seiten Bergvegetation, mal dichter, mal spärlicher, Ginsterbüsche, Disteln, Lorbeer, Myrthe, Strandkiefern. Ein Geländewagen hätte ihn mühelos entlangfahren können, doch hauptsächlich wurde er von Fußgängern genutzt, mehr oder weniger einsamen Wanderern, Jägern oder Hundebesitzern. Eine ideale Joggingstrecke, vor allem zu dieser Tageszeit. Es war sechs Uhr morgens an einem Montag, der genauso drückend heiß zu werden drohte wie die Tage zuvor. Bald würde die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennen und ganz Genua in ihrer glühenden Umarmung gefangen halten.

Ein Glück, dass ich mich heute Morgen dazu durchgerungen habe, ein bisschen zu laufen, sonst hätte ich den ganzen Tag im Präsidium in meinem eigenen Saft gebrodelt. Und ich dumme Kuh hab mir erst im September Urlaub genommen. Kommissarin Nelly Rosso schnaufte, schweißüberströmt.

In dem Moment hörte sie ein Geräusch, das von jenseits der nächsten Kurve zu kommen schien. Instinktiv legte sie einen Schritt zu.

Hinter der Biegung kauerte ein kräftig gebauter Mann am Wegrand. Beim Näherkommen sah sie, dass er sich übergeben hatte. Als er ihre eiligen Schritte hörte, fuhr er mit einem angstvollen Ausdruck auf seinem breiten, verschwitzten Gesicht herum und stieß einen unverständlichen Laut aus. Er versuchte aufzuspringen, stolperte jedoch und riss schützend die Arme über den Kopf.

»Was ist mit Ihnen? Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Kommissarin, doch als sie die Hand nach dem jungen Mann ausstreckte, wich dieser panisch zurück. Was war ihm bloß zugestoßen? Sie kramte in ihrer Gürteltasche nach dem schwarzen Mäppchen mit ihrer Dienstmarke und dem Ausweis, das sie stets bei sich trug, und hielt es ihm unter die Nase.

»Was ist denn? Hast du Angst vor mir? Ich bin von der Polizei«, sagte sie und wechselte dabei, weil der Kerl so jung war, automatisch zum vertraulicheren Du. Das Wort Polizei zeigte unmittelbare Wirkung. Der panische Ausdruck im Gesicht des jungen Mannes wich einer lauernden Achtsamkeit. Er legte die Hand an die Brust, atmete mehrmals tief durch und versuchte, einen verständlichen Satz herauszubringen.

Nelly runzelte die Stirn und musterte ihn genauer. Der junge Mann war groß und kräftig, mit Speckröllchen auf den Hüften und mit schlaffen Muskeln bepackt. Vielleicht ist er gejoggt und hat sich plötzlich schlecht gefühlt. Er ist zwar jung, aber bei der Körperfülle und dieser Schwüle ⦠Die Situation fing an, ihr auf die Nerven zu gehen. Der Kerl klappte den Mund auf und zu, um etwas zu sagen, doch vergeblich. Endlich rang er sich ein hilfloses »Da hinten ⦫ ab, deutete mit einer Kopfbewegung auf ein dichtes Ginstergestrüpp wenige Meter oberhalb des Weges und vergrub das Gesicht in den Händen.

Energisch kletterte sie zu der Stelle hinauf, die offenbar etwas mit dem Schockzustand des jungen Mannes zu tun hatte. Ein dichter Fliegenschwarm surrte über etwas, das sie noch nicht sehen konnte. Ein altbekannter, süßlicher Geruch stieg ihr allarmierend in die Nase. O Gott, lass es bitte keine ⦠Leiche sein. Nelly seufzte resigniert.

Zuerst sah sie die Beine - dunkel, schwarz, ebenfalls bedeckt von dem goldenen Sandstaub. Die Frau lag auf dem Bauch, die Beine seitlich angewinkelt. Sie trug naturlederne Flipflops und einen extrem kurzen roten Rock, der kaum ihren Hintern bedeckte. Man konnte sehen, dass sie keinen Slip anhatte. Das verdorrte Gras verdeckte sie halb. Ein winziges Lurex-Top, die Arme verschränkt unterm ⦠Jetzt begriff Nelly, was mit dem Mann los war. Die Arme waren angewinkelt, als müsste der Kopf darauf liegen. Doch da war kein Kopf. Dort, wo das inzwischen geronnene Blut aus dem Hals geströmt war, surrten die Fliegen.

Ich glaub s nicht. Das muss Einbildung sein, die Hitze.

Sie kniff die Augen zusammen, wohl wissend, dass sich dadurch nichts ändern würde, so inständig sie es auch hoffte. Sie öffnete sie wieder, und alles war genau wie vorher: die geköpfte Frau, die Fliegen, das Blut. Sie zog das Handy aus der Gürteltasche, wählte die Nummer der Einsatzzentrale und gab ihren Standort und die Beschreibung der Leiche durch. Dann kehrte sie zu dem Jungen zurück, der am Wegrand stand und sich ein wenig beruhigt zu haben schien.

»Haben ⦠haben Sie gesehen?«, brachte er schließlich mit fast normaler Stimme heraus.

»Ja, habe ich. Wie heißt du? Wo wohnst du?«

»Ich heiße Gianluca Sonni und wohne in Oregina, da unten.« Er machte eine vage Handbewegung. »Hin und wieder komme ich zum Laufen her. Heute Morgen musste ich plötzlich mal ⦠Ich wollte hinter den Busch da gehen, damit mich von der Straße aus niemand sieht. Da hab ich sie gefunden. Normalerweise haut mich nichts so leicht um. Aber das ⦫

»Du musst dich nicht entschuldigen«, unterbrach Nelly ihn mit flauem Magen. »So ein Anblick lässt auch uns von der Polizei nicht kalt, und wir sehen so einiges. Apropos, der Kopf ⦫ Der Junge fuhr zusammen. »Der muss schließlich irgendwo sein. Du bleibst hier, meine Kollegen sind gleich da. Ich werde mich inzwischen ein bisschen umsehen. Übrigens, als du heute Morgen hier langgelaufen bist, hast du da irgendjemanden gesehen?«, fragte Nelly und kraxelte schon wieder den Abhang hinauf. Vorsichtig, um keine Spuren zu verwischen, begann sie Gras und Gestrüpp abzusuchen. Die Leute von der Spurensicherung hatten für einen kontaminierten Tatort nichts übrig.

»Heute Morgen war hier kein Mensch. Ich hab bei der Hitze kaum schlafen können und bin sehr früh los. Sie sind die Erste, die ich sehe, bis auf ⦠na ja, bis auf die da. Zum Glück sind Sie gekommen, sonst würde ich noch immer schlotternd und kotzend dahocken.«

Nellys Suche hatte nichts ergeben, und sie beschloss, auf die Verstärkung zu warten.

»Hast du sie angefasst?«, fragte sie und warf einen Blick auf seine Hände.

»Gott bewahre, ich hab doch sofort gesehen, dass ⦠dass der Kopf ⦠«

Das Heulen einer Sirene näherte sich, und im nächsten Moment tauchte das Auto des Einsatzkommandos hinter der Kurve auf und hielt mit quietschenden Reifen vor dem Jungen und der Kommissarin.

»Das ging ja schnell«, sagte Nelly und trat den Kollegen entgegen. Am Steuer saß der Polizeibeamte Lombardo, der sie wegen ihres Aufzuges und des Ortes erstaunt und fragend musterte, jedoch kein Wort verlor. Ein mittelgroßer, kräftiger Mann in Zivil mit offenem, freundlichem Gesicht schwang sich sportlich und energisch aus dem Auto.

»Mensch, Nelly, die Scherereien während der Arbeit reichen dir wohl nicht, was? Machst du jetzt auch noch Überstunden?«, witzelte Vizekommissar Marco Auteri.

Normalerweise konnte Nelly über seine Scherze lachen, aber diesmal war ihr nicht danach zumute.

»Komm und sieh dir an, was sie mit der armen Frau gemacht haben«, entgegnete sie ernst. Der Vize begriff sofort, dass die Kommissarin nicht in Stimmung war und folgte ihr zum Ginstergestrüpp. Schweigend nahm er die Leiche in Augenschein. Auch ihm war das Witzeln vergangen.

»Welche Drecksau hat die so zugerichtet? Und was hat er mit dem Kopf angestellt? Eine Farbige, soviel steht fest. Der Kleidung nach zu urteilen möglicherweise eine Prostituierte. Vielleicht eine Fehde im Milieu? Ein ⦠Kunde von der speziellen Sorte?«, sagte er leise und mehr zu sich selbst als zu Nelly.

»Daran habe ich auch schon gedacht. Dass der Kopf fehlt, macht die Identifizierung allerdings noch schwieriger. Dieser junge Mann hier hat sie übrigens gefunden.« Nelly zeigte auf Gianluca, der ein wenig abseits stand und nervös zu ihnen herüberblinzelte.

»Na, nichts gesehen? Nichts gehört? Was hast du hier um diese Uhrzeit getrieben? Und die da ⦠kanntest du die?«, wandte sich Auteri brüsk an den Jungen und musterte ihn kalt.

Gianluca sah die Kommissarin hilfesuchend an.

»Ich hab ⦠ich hab das Gleiche gemacht wie ihre Kollegin. Ich bin gejoggt.«

»Und zum Joggen gehst du hinters Gebüsch, ja? Da geht man doch eher hin, wenn man ungestört sein will, vielleicht mit einer Frau ⦫

»He, Moment mal, ich hab mit dieser Sache nichts zu tun. Ich hab gesagt, was ich weiß, und mir ist noch immer speiübel. Glauben Sie, das ist cool, so was plötzlich vor sich zu haben? Und den Kopf hab ich aufgegessen, oder was?«

»Woher weißt du, dass der Kopf weg ist und nicht ein paar Meter daneben liegt?«

»Weil Ihre Kollegin schon vergeblich danach gesucht hat.«

»Komm schon, Marco, wir verhören ihn später auf dem Präsidium, da kann er dann seine Aussage machen. Als ich ihn traf, kotzte er sich gerade die Seele...
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Rosa Cerrato, geboren in Vercelli, ist Literaturwissenschaftlerin, Deutschlehrerin, Werbegraphikerin, Mutter dreier erwachsener Kinder, eingefleischter Vargas-Fan und Krimi-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in Genua und dem Val Fontanabuona."Der Fluch vom Valle della Luna" ist nach "Das böse Blut der Donna Luna" und "Schnee an der Riviera" der dritte Fall der sympathischen und eigenwilligen Genueser Kommissarin Nelly Rosso.