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Der Fluch vom Valle della Luna

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.08.20121. Auflage
Kein Schäferstündchen für die Kommissarin.

Ein Fluch scheint auf der Genueser Familie Pisu zu liegen: Ein Todesfall jagt den anderen, 'natürlich' ist keiner davon, und auf dem Grab findet sich jedes Mal ein Kranz mit den Initialen O.M. - ogu malu, der Böse Blick. Keiner der vorgeblichen Unfälle wird zur Anzeige gebracht, doch mit ihrem todsicheren Gespür für Scherereien hat Nelly Rosso bald auch diese dubiose Geschichte an den Hacken, deren Wurzeln tief in die sardische Vergangenheit der Familie Pisu reichen ...

'Nelly Rosso ist einmalig!' leser-welt.de.

'Ein heißer Krimi-Tipp aus Italien.' hallo-buch.de.


Rosa Cerrato, geboren in Vercelli, ist Literaturwissenschaftlerin, Deutschlehrerin, Werbegraphikerin, Mutter dreier erwachsener Kinder, eingefleischter Vargas-Fan und Krimi-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in Genua und dem Val Fontanabuona.'Der Fluch vom Valle della Luna' ist nach 'Das böse Blut der Donna Luna' und 'Schnee an der Riviera' der dritte Fall der sympathischen und eigenwilligen Genueser Kommissarin Nelly Rosso.
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Produkt

KlappentextKein Schäferstündchen für die Kommissarin.

Ein Fluch scheint auf der Genueser Familie Pisu zu liegen: Ein Todesfall jagt den anderen, 'natürlich' ist keiner davon, und auf dem Grab findet sich jedes Mal ein Kranz mit den Initialen O.M. - ogu malu, der Böse Blick. Keiner der vorgeblichen Unfälle wird zur Anzeige gebracht, doch mit ihrem todsicheren Gespür für Scherereien hat Nelly Rosso bald auch diese dubiose Geschichte an den Hacken, deren Wurzeln tief in die sardische Vergangenheit der Familie Pisu reichen ...

'Nelly Rosso ist einmalig!' leser-welt.de.

'Ein heißer Krimi-Tipp aus Italien.' hallo-buch.de.


Rosa Cerrato, geboren in Vercelli, ist Literaturwissenschaftlerin, Deutschlehrerin, Werbegraphikerin, Mutter dreier erwachsener Kinder, eingefleischter Vargas-Fan und Krimi-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in Genua und dem Val Fontanabuona.'Der Fluch vom Valle della Luna' ist nach 'Das böse Blut der Donna Luna' und 'Schnee an der Riviera' der dritte Fall der sympathischen und eigenwilligen Genueser Kommissarin Nelly Rosso.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841205124
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.08.2012
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4265 Kbytes
Artikel-Nr.1196541
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
I

»Ciao, Nelly. Alles klar?« Sandras Stimme am Telefon klang wie immer, und doch konnte Commissario Nelly Rosso eine leise Unruhe heraushören.

»So weit schon, meine Liebe. Und bei dir, alles okay?« Ein Schweigen, ein Sekundenbruchteil zu lang, und dann dieses untypische Zögern in Sandras Stimme, als sie wieder zu sprechen anhob ...

»Ich muss dich sehen. Wann kommst du heute Abend aus dem Präsidium?«

Nelly warf einen Blick auf die Wanduhr mit dem vergilbten Zifferblatt. Fünf Uhr. Draußen war es bereits dunkel. Das Neonlicht ließ die grünlichen Wände ihres Büros noch frostiger erscheinen. Es war Ende Januar und der Frühling noch weit weg. Eine heftige Sehnsucht nach Sonne und Licht durchfuhr sie wie ein körperlicher und seelischer Schmerz. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und abgehauen, weit weg und für lange, lange Zeit, vielleicht mit Sandra oder auch allein, wieso nicht.

»Wo bist du gerade?«

»Bei der Zeitung.«

»Wenn´s dir passt, sehen wir uns in einer halben Stunde im Caffè degli Specchi«

»Super. Bis gleich.«

Nelly runzelte die Stirn. Sie hatte ihre Freundin Sandra, die Journalistin bei der lokalen Tageszeitung »Il Secolo XIX« war, seit ein paar Wochen nicht gesehen. Seit vor Weihnachten nicht, um genau zu sein. Und auch da hatten sie sich, wie so oft, nur flüchtig in einer Bar getroffen, sich frohe Weihnachten gewünscht, Geschenke ausgetauscht und waren weitergehetzt. Sie seufzte. Man bräuchte mehrere Leben, eins ist einfach zu wenig. Eines zum Arbeiten, eines für die Familie, eines für die Freunde und eines für die Liebe ...

Sie betrachtete den Schreibtisch, der ausnahmsweise nicht komplett mit Akten zugestapelt war. Seit ein paar Tagen herrschte Flaute, was in ihrem Job ein Segen war. Schon der normale Bürokram war ätzend genug, wenn man bei der Mordkommission arbeitete. Nicht gerade der rosigste Blickwinkel auf das Leben. Entschlossen klappte sie die Akte zu, an der sie gerade saß. Ein Drogendealer, den man tot in seiner Wohnung in der Altstadt aufgefunden hatte. Der Mörder war ein Junge aus »gutem Hause«, noch minderjährig. Sie beschloss, Feierabend zu machen. Rasch fuhr sie sich mit dem Kamm durchs Haar, glosste sich die Lippen, nahm den schwarzen Parka vom Haken, schlüpfte hinein, schnappte ihre Tasche - einen geradezu riesenhaften Beutel - und spürte wieder dieses Verlangen in sich aufsteigen, ihrem Alltag zu entfliehen, das sie sonst so gar nicht kannte.

»Valeria, ich bin weg. Wenn´s was gibt, ruf mich an.«

Die Polizeisekretärin sah von ihrem Computer auf und warf ihr ein herzliches Lächeln zu, das von der männlichen Fauna, die sie nicht näher kannte, stets als Schlafzimmerlächeln interpretiert wurde. Im Sommer hatte sie sich das hellbraune Haar raspelkurz geschnitten und ließ es jetzt wieder wachsen. Selbst zu dieser Jahres- und Tageszeit sah sie frisch und ausgeruht aus. Dass es um fünf bereits dunkel war, schien ihrer guten Laune keinen Abbruch zu tun. Valeria nickte und bemerkte die Spannung in Commissario Rossos breitem, von Sommersprossen überhauchtem Gesicht. Das lockige, kupferrote Haar fiel ihr wie immer wirr in die Stirn und auf die Schultern. In den letzten Monaten hatte Nelly abgenommen, seit dem Sommer, in dem der Fall Simba, eine beispiellose Mordserie, die Stadt erschüttert hatte. Im Herbst dann das Abenteuer mit der Interpol, das ebenfalls seine Spuren hinterlassen hatte. Ihre Figur hatte davon profitiert, die Kommissarin hatte mindestens acht Kilo verloren und sah blendend aus. Lediglich ein paar Falten mehr verrieten den Stress, von dem sie sich noch nicht vollends erholt hatte.

»Gehen Sie ruhig, Dottoressa, hier ist alles unter Kontrolle.«

Nelly trabte die Treppe hinunter, grüßte ein paar Kollegen und trat in die kalte Abendluft hinaus, die die Feuchtigkeit noch frostiger erscheinen ließ. Sie setzte die mit falschem Pelz gesäumte Kapuze auf und lächelte in Vorfreude auf ihr Treffen mit Sandra. Wozu wohl die Eile? Gab´s was Besonderes? Hastig durchquerte sie den Tunnel, der ins Zentrum führte, und reduzierte das Atmen aufs Nötigste, um möglichst wenig Abgase in die Lunge zu kriegen. Sie bewegte sich geschmeidig und fühlte sich jünger und begehrenswerter. Ja. Genau: Ein schöner Südseestrand, Sonne, ein neuer Bikini und ...

Sie kam bei den Wolkenkratzern heraus, die sich im Vergleich zu ihren Namensvettern in New York, Dubai oder Shanghai geradezu lächerlich ausnahmen, aber ihre Bezeichnung nun einmal weghatten, und ging in Richtung »Haus des Kolumbus«, bei dem es ebenfalls fragwürdig war, ob es diesen Titel verdiente, das als Touristenmagnet jedoch bestens funktionierte. Sie stieg zur Barbarossa-Mauer hinauf, ging rechts Richtung Piazza Matteotti und bog fast im Laufschritt - seit einiger Zeit war ihr hier ein normales Tempo nicht mehr möglich, jedes Mal hatte sie das Gefühl, jemand oder etwas verfolge sie - nach links in die Salita Pollaiuoli ein.

Das Caffè degli Specchi machte seinem Namen alle Ehre. Die Wände waren mit Spiegeln vertäfelt, die rokokohafte Einrichtung war elegant und schnörkelig zugleich, wie man es vielleicht in Venedig oder Rom erwartet hätte. In Genua hingegen wirkte es stets erfreulich deplatziert, und beim Betreten hatte Nelly jedes Mal das Gefühl, in außerterritoriales Gebiet einzudringen. Unligurisch. Unernst. Extravagant. Wie auch immer. Einbildung, Spinnerei. Sandra saß weder im vorderen Teil des Lokals, der fast vollständig vom Tresen eingenommen wurde, noch in dem kleinen Gastraum dahinter. Also stieg Nelly in die erste Etage hinauf und entdeckte sie ganz hinten an einem Fenster, das auf die Salita Pollaiuoli hinausging. Gedankenverloren saß sie da und schreckte auf, als Nelly den Stuhl zurückzog, um sich ihr gegenüber zu setzen.

»Ciao, Sa.«

»Ciao, Nelly.«

Während sie den Parka auszog, nahm sie ihre Freundin in Augenschein. Sandra war unverschämt braun für die Jahreszeit und trug, den Speckröllchen und den drallen Brüsten zum Trotz, ein schreiend rotes enges Kleid aus leichter Wolle. Das dunkle, halblange Haar verriet die häufigen Friseurbesuche. Die unvermeidlichen Goldketten um den Hals und an den Handgelenken machten das Gesamtbild komplett. Über der Stuhllehne hing, den Tierschützern Hohn lachend, eine Nerzjacke.

»Schön, dich zu sehen, meine Liebe. Wie gut, dass du mich angerufen hast, ich hab im Büro schon Schimmel angesetzt.«

»Echt? War der Superbulle nicht da, um dich aufzuheitern?«

Sandra lächelte verschmitzt. Mit dem Superbullen war der Polizeivize Tano Esposito gemeint, Nellys Vorgesetzter. Nelly kniff die nussbraunen Augen zusammen und verzog das Gesicht.

»Worauf willst du hinaus, hm?«

Sandra grinste vielsagend. »Komm schon, ihr wart doch zusammen im Bett. Sag mir, dass ihr´s endlich getan habt. Der ist so schnuckelig!«

»Was redest du denn da, Sa? Du weißt ganz genau, dass ich mit Carlo zusammen bin. Daran gibt´s nichts zu rütteln. Und außerdem gefällt Carlo dir doch auch, du sagst selbst immer, er sei perfekt für mich, was soll das also?« Totale Überreaktion. Tja, wenn einen das Gewissen kneift ... Nelly lächelte, um den Ärger in ihrer Stimme zu mildern. Sandra hob beschwichtigend die Hände.

»Hey, der Kapitän ist für mich natürlich nicht zu toppen. Er ist ein wunderbarer, verlässlicher Mann, genau der richtige für dich, das stimmt. Aber er ist nie da. Der Superbulle hingegen ist immer verfügbar. Eigentlich ideal.«

Fast zu ideal. Wenn du wüsstest! Es fällt mir wirklich schwer, dir was vorzumachen, mein Schatz, aber ich kann mit niemandem darüber reden, nicht mal mit dir.

»Du weißt doch, dass ich treu bin.« Wieder Lächeln und Augenzwinkern.

Sandra zuckte mit den Achseln.

»Na, dann bist du vielleicht gar nicht meine Freundin Nelly, die mit mir in der Lasterbude gewohnt und nichts ausgelassen hat. Vielleicht kommst du aus einem Paralleluniversum und siehst nur so aus wie die echte Nelly. Oder du sagst mir nicht die Wahrheit.«

Der Kellner, der an den Tisch kam, um die Bestellung aufzunehmen, half Nelly aus der Klemme. Sie entschied sich für einen Punt e Mes, Sandra für einen Negroni. Draußen war es inzwischen ganz dunkel geworden, die Passanten hasteten vorbei, auf dem Weg zu einem warmen, geschützten Ort, weg aus den engen, ungemütlich kalten und feuchten Straßen. Das Lokal füllte sich mit den Bewohnern der benachbarten Gassen, mit Studenten und Angestellten, die gerade aus dem Büro kamen. Die üblichen Gesichter des Viertels, frustrierte Alt-Achtundsechziger, Studenten zwischen zwanzig und dreißig und angehende Künstler zwischen fünfunddreißig und fünfzig. Die jungen Leute - und nicht nur die - bestellten Aperitifs, die mit reichlich Häppchen daherkamen, sodass man für wenig Geld praktisch zu Abend aß. Genau das war auch Sandras und Nellys Vorhaben. Die Kommissarin blickte sich um und versuchte dabei erfolglos, ihre widerspenstigen Locken zu bändigen, während sie hoffte, dass ihre Freundin nicht weiter nach Carlo und Tano fragen würde. Doch ihre Sorge war völlig unbegründet. Es war offensichtlich, dass die etwas ganz anderes im Kopf hatte. Auch sie beobachtete schweigend die übrigen Gäste und wirkte irgendwie besorgt. Der Kellner kehrte zurück und stellte zwei Gläser und einen bunt bepackten Teller vor ihnen ab. Die beiden Freundinnen stießen an und machten sich über Focaccia, Kartoffelbällchen, Minipizzas, Omeletteecken, Oliven und Knabberzeug her. Eine gespannte...
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Autor

Rosa Cerrato, geboren in Vercelli, ist Literaturwissenschaftlerin, Deutschlehrerin, Werbegraphikerin, Mutter dreier erwachsener Kinder, eingefleischter Vargas-Fan und Krimi-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Katzen und einem Hund in Genua und dem Val Fontanabuona."Der Fluch vom Valle della Luna" ist nach "Das böse Blut der Donna Luna" und "Schnee an der Riviera" der dritte Fall der sympathischen und eigenwilligen Genueser Kommissarin Nelly Rosso.