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Spiel Satz Tod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
340 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am18.06.20131. Auflage
Wer schlecht spielt, muss sterben.

Für Jocelyn, Lehrerin an der Bonham Highschool in Austin, Texas, beginnt nach der abenteuerreichen Ägyptenreise im Sommer das neue Schuljahr. Als man Fred, den Tenniscoach, ermordet auffindet, übernimmt sie dessen Funktion. Da wird auch auf sie ein Anschlag verübt, den sie nur mit knapper Not überlebt. Als sie aus dem Krankenhaus zurückkommt, ist findet sie ihre Wohnung verwüstet vor. Trotzdem lässt sie nicht davon ab, gemeinsam mit dem verdammt attraktiven Polizisten Collin und ihrer schönen Cousine herauszufinden, was an der Schule falsch läuft ... 

'Cosy-Crime war einst auf England beschränkt, aber er hat seine traditionellen Grenzen längst verlassen. Janice Hamrick ist ein charmantes Beispiel dafür.' The Seattle Times



Janice Hamrick wurde in Oklahoma geboren, ist in Kansas aufgewachsen und lebt mit ihren beiden Töchtern in Austin, Texas. Mit ihrem ersten Krimi in der Serie um Jocelyn Shore 'Mord inklusive' (atb 2012) hat sie 2010 den Mystery Writers of America/Minotaur Books First Crime Novel Competition gewonnen. 'Spiel, Satz, Tod' ist der zweite Band mit der Highschool-Lehrerin Jocelyn und ihrer schönen Cousine Kyla.
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Produkt

KlappentextWer schlecht spielt, muss sterben.

Für Jocelyn, Lehrerin an der Bonham Highschool in Austin, Texas, beginnt nach der abenteuerreichen Ägyptenreise im Sommer das neue Schuljahr. Als man Fred, den Tenniscoach, ermordet auffindet, übernimmt sie dessen Funktion. Da wird auch auf sie ein Anschlag verübt, den sie nur mit knapper Not überlebt. Als sie aus dem Krankenhaus zurückkommt, ist findet sie ihre Wohnung verwüstet vor. Trotzdem lässt sie nicht davon ab, gemeinsam mit dem verdammt attraktiven Polizisten Collin und ihrer schönen Cousine herauszufinden, was an der Schule falsch läuft ... 

'Cosy-Crime war einst auf England beschränkt, aber er hat seine traditionellen Grenzen längst verlassen. Janice Hamrick ist ein charmantes Beispiel dafür.' The Seattle Times



Janice Hamrick wurde in Oklahoma geboren, ist in Kansas aufgewachsen und lebt mit ihren beiden Töchtern in Austin, Texas. Mit ihrem ersten Krimi in der Serie um Jocelyn Shore 'Mord inklusive' (atb 2012) hat sie 2010 den Mystery Writers of America/Minotaur Books First Crime Novel Competition gewonnen. 'Spiel, Satz, Tod' ist der zweite Band mit der Highschool-Lehrerin Jocelyn und ihrer schönen Cousine Kyla.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841205964
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum18.06.2013
Auflage1. Auflage
Seiten340 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1278957
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL

STREIT UND STRAFE

Das Gebrüll ertönte kurz nach dem Mittagessen. Es klang so wütend und laut, dass ich von dem Stuhl heruntersprang, auf dem ich gestanden hatte, um ein Poster aufzuhängen, und zur Tür meines Klassenzimmers rannte. Auf dem Gang blieb ich verwirrt stehen. Weiter vorn lugten bereits ein paar Lehrer durch Türspalten wie aufgescheuchte Meerkatzen, bereit, beim ersten Anzeichen von Gefahr das Weite zu suchen. Ansonsten war der Gang leer.

Wieder donnerte eine erregte Männerstimme, wurde von den grauen Betonwänden zurückgeworfen, kam von überall und nirgends her. In unserem offenen Haus fliegen Geräusche ungehindert von Etage zu Etage, von Korridor zu Korridor. Wenn über zweitausend Schüler in Bewegung sind, dann verschmelzen ihr Getrappel auf den Stufen, das Schwatzen, Kichern und Rufen, dazu das Klappen von Spindtüren zu einem unbeschreiblichen Getöse. An diesem Tag aber, dem letzten der Sommerferien, war die Schule nahezu leer, und auf den Gängen hatte bis eben feierliches Schweigen geherrscht.

Ich umkrampfte das Treppengeländer und lehnte mich ein wenig darüber, um zu sehen, ob auf der unteren Etage Bewegung war. Ich schaute nicht wirklich hin, denn ich habe Höhenangst. Schon von einem Blick in geringere Tiefen wird mir schlecht. Aber ein zweites Aufbrüllen ließ mich herumfahren. Diesmal wusste ich, wo es herkam. Es war das Klassenzimmer direkt gegenüber, Fred Argus' Reich. Ich lief hin und riss die Tür auf.

Zwei Männer wandten mir überrascht ihre Gesichter zu. Fred Argus, Geschichtslehrer wie ich, stand hinter seinem Schreibtisch, die Arme abwehrend in Richtung seines Gegenübers ausgestreckt, als wollte er jeden Augenblick die Flucht ergreifen. Der andere war ein Fremder, ein großer, bulliger Kerl mit schwarzen Augen und puterrotem Gesicht. Als er mich böse anstarrte, wurde mir mulmig. Kaum beherrschte Wut, kalt und drohend, ging von ihm aus. Ich riss mich zusammen.

»Was ist los, Fred?«, fragte ich, so ruhig ich konnte, behielt aber den Unbekannten fest im Blick.

»Das geht Sie gar nichts an!«, antwortete der anstelle von Fred. Er hatte eben gebrüllt mit einer Stimme wie ein Megaphon. Der war imstande, sich in einem vollen Saal Gehör zu verschaffen oder einen wütenden Mob niederzuschreien.

Ich tat, als sei er gar nicht da. »Fred?«

In dessen Blick mischten sich Furcht und Hoffnung wie bei einem geprügelten Hund, dem sein Herrchen beruhigend über den Kopf streicht. Zwar wagte er sich noch nicht hinter seinem Schreibtisch hervor, aber er richtete sich sichtbar auf.

»Mr. Richards macht sich Sorgen um unsere Tennismannschaft«, sagte er und warf dem Fremden einen nervösen Blick zu.

»Um die Tennismannschaft?«, wiederholte ich verblüfft.

Natürlich wusste ich, dass Fred neben anderem auch der Tennistrainer unserer Schule war. Das kam mir schon lange etwas paradox vor, denn er war über sechzig und rauchte mindestens zwei Schachteln Zigaretten am Tag. Und beim Anblick der zwei dürren Bohnenstangen, die aus seinen Elasthan-Shorts ragten, kamen auch seine heißesten Fans ins Grübeln. Andererseits war unser Team, das am unteren Ende der Liga spielte, eine der wenigen Schulmannschaften, in der jeder Schüler unabhängig von Vorkenntnissen und Leistung mitspielen durfte. Allerdings konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, welche Art Probleme es bei den Bonham Breakpoints geben sollte, die es lohnten, auch nur die Stirn zu runzeln oder gar laut zu werden.

Mr. Richards trat einen Schritt auf mich zu, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte, der so gar nicht zu dem heißen Augustnachmittag passen wollte. Dieser Mann war zu Gewalt fähig, das suggerierte mir auch die Haltung von Fred, der schon wieder an Weglaufen zu denken schien.

»Möchte Ihr Kind in der Mannschaft spielen, Mr. Richards?«, fragte ich rasch, um ihn von seiner Wut abzulenken. Er kam mir vor wie der Stier beim Rodeo. Den Cowboy hatte er bereits abgeworfen, und jetzt wartete er darauf, dass der Clown sich ihm näherte.

Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, aus denen er Fred einen vernichtenden Blick zuwarf.

»Mein Sohn ist die Mannschaft. Der einzige wirkliche Spieler, den sie hat. Aber dieser Huren «

Ich fiel ihm ins Wort. »Wissen Sie, dass Trainer Fred die Tennismannschaft der Bonham-Schule aufgebaut hat, Mr. Richards?«

Die Frage irritierte ihn einen Moment. Er schaute mich an, als rede ich wirres Zeug. Ich aber fuhr im lockersten Ton fort, dessen ich fähig war: »Ja, ohne Trainer Fred hätten wir überhaupt keine Tennismannschaft. Er hat die Lobby-Arbeit gemacht, damit Plätze angelegt werden konnten. Er hat die riesige Papierflut bewältigt und so die Grundlage dafür geschaffen, dass wir in die Liga gekommen sind. Es gäbe an dieser Schule kein Tennis, wenn er nicht wäre.«

In diesem Ton hätte ich noch endlos weiterplappern können. Ich schaute Mr. Richards direkt ins Gesicht und hoffte, seine Zornesröte etwas nachlassen zu sehen. Aber er holte nur tief Luft, um zu einer neuen Tirade anzusetzen. Wo um alles in der Welt blieben die anderen Lehrer?

»Machen Sie, dass Sie rauskommen!«, heulte er auf. Er trat einen Schritt auf mich zu. Ich fühlte, wie mir die Knie weich wurden.

»Nein«, sagte ich stattdessen und wandte meine Augen nicht von ihm ab. Es war mein bester Lehrerblick, selbst die hochgezogene linke Augenbraue fehlte nicht. Damit brachte ich dreißig wildgewordene Teenager zur Ruhe. Auch diesem arroganten Rüpel verschlug es für einen Moment die Sprache. Das machte ich mir zunutze.

»Es wird Zeit, dass Sie gehen, Mr. Richards. Wenn Sie noch weiter über die Tennismannschaft oder andere Themen reden möchten, dann empfehle ich Ihnen, sich einen Termin bei unserem Direktor, Mr. Gonzales, geben zu lassen. Der wird sich Ihrer gern annehmen.«

Einen Augenblick lang standen wir alle drei reglos da. In der Stille hörte man irgendwo im Raum eine Uhr ticken. Mr. Richards zögerte einen Moment und brüllte dann erneut auf, tappte in meine Richtung und räumte dabei mit einem Tritt einen Schülertisch aus dem Weg, der krachend umfiel. Ich zuckte zusammen, wich aber keinen Schritt zurück.

Er starrte mich an, sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. Offenbar erst im letzten Moment entschied er, nicht zuzuschlagen. Stattdessen versuchte er mich mit seinem Blick kleinzukriegen. Ich zuckte mit keiner Wimper, zum Teil aus Trotz, vor allem aber, weil ich vor Schreck wie erstarrt war. Es funktionierte. Er zog sich zurück.

»Ich gehe. Aber wir beide sind noch nicht fertig miteinander!«, sagte er zu Fred. »Miststück!«, fauchte er in meine Richtung, als er an mir vorübertrampelte.

»Mr. Richards«, hörte ich mich da in ganz ruhigem Ton sagen.

Er wandte sich halb zu mir um.

»Lassen Sie sich nicht wieder blicken. Wenn ich Sie hier noch einmal sehe, rufe ich zuerst die Polizei und frage dann, was Sie wollen.«

Er würdigte mich keiner Antwort. Vorsichtig ging ich ihm nach, um sicher zu sein, dass er wirklich die Treppe nahm und durch die Doppeltür auf den Schulhof trat. Ich hörte die Tür krachen, als er sie aufstieß und die Flügel gegen die Türstopper knallten. Als sie sich mit einem dumpfen Geräusch automatisch wieder schlossen, war er bereits über den halben Hof gestürmt. Im Haus wurde es still. Kein Lehrer kam, um nachzufragen, was passiert war. Diese Feiglinge. Innerlich noch zitternd, atmete ich tief durch und ging zu Fred zurück.

Der war auf seinem Stuhl zusammengesunken. Er wirkte merkwürdig schlapp und deprimiert. Mit zitternden Fingern, als hätte er Schüttelfrost, strich er über das weiche Holz seiner kleinen Tischuhr. Sie war ein Abschiedsgeschenk seiner Kollegen, die er vor zwanzig Jahren verlassen hatte, um Lehrer zu werden. Ich fragte mich, ob ihm diese Entscheidung jetzt vielleicht leid tat. Als er meinen Blick sah, stellte er die Uhr an ihren Platz auf dem Schreibtisch zurück und ließ die Hände in den Schoß sinken.

»Ich habe gedacht, der schlägt zu«, sagte er in verwundertem Ton.

Ich zog mir einen Stuhl heran, ließ mich darauf nieder, nahm die Uhr in die Hand und bewunderte sie. Es war ein hübsches Stück aus poliertem Mahagoni, zwei Fäuste groß die Miniaturausgabe einer Standuhr aus der Zeit unserer Großeltern. Unten hatte sie eine verschließbare Schublade mit winzigem Schlüssel und auf der Rückwand ein Metallschild mit einer Gravur.

Jetzt, da die Sache vorüber war, spürte ich, wie mein Körper reagierte. Auch meine Hände zitterten so sehr, dass ich die Uhr rasch wieder absetzte.

»Was wollte der Kerl von dir?«, fragte ich Fred.

Der antwortete langsam und immer noch leicht durcheinander. »Das weiß ich gar nicht so genau. Er hat wohl durchsetzen wollen, dass sein Sohn Eric Mannschaftskapitän wird. Das ist lächerlich, denn damit habe ich gar nichts zu tun. Die Spieler wählen sich ihren Kapitän selber. Ich bin nicht sicher, ob Eric sich überhaupt beworben hat.«

»Was macht so ein Mannschaftskapitän?«, fragte ich.

Das interessierte mich eigentlich nicht, aber ich wollte Fred jetzt nicht allein lassen. Seine fahle Gesichtsfarbe und die Art, wie er auf seinem Stuhl hockte, gefielen mir gar nicht. Zum ersten Mal fragte ich mich, wie es wohl um sein Herz bestellt war. Seit Jahren leitete er die Gruppe der Geschichtslehrer. Er war ein lebhafter, leidenschaftlicher Mann, der sich für seine Schüler und die Schule aufopferte. Zuweilen kabbelten wir beide uns um Dinge wie den Lehrplan, aber meist gab ich am Ende nach. Dann sagte ich ihm gern, er sei für mich ein Zeitzeuge der meisten Ereignisse, die wir im Unterricht behandelten. Aber bisher...
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Janice Hamrick wurde in Oklahoma geboren, ist in Kansas aufgewachsen und lebt mit ihren beiden Töchtern in Austin, Texas. Mit ihrem ersten Krimi in der Serie um Jocelyn Shore "Mord inklusive" (atb 2012) hat sie 2010 den Mystery Writers of America/Minotaur Books First Crime Novel Competition gewonnen. "Spiel, Satz, Tod" ist der zweite Band mit der Highschool-Lehrerin Jocelyn und ihrer schönen Cousine Kyla.