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24 Stunden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
399 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am09.03.20211. Auflage
24 Stunden - so lange dauern in der Regel die perfekt geplanten Entführungen eines eingespielten Profi-Kidnapper-Trios. Die schockierten Eltern zahlen das geforderte Lösegeld, und die geraubten Kinder gelangen wohlbehalten nach Hause. Doch im Fall der kleinen Abby Jennings verläuft nichts nach Plan: Denn das entführte Mädchen benötigt dringend ein lebensnotwendiges Medikament, und ihre Eltern gehören nicht zu der Sorte von Menschen, die sich einfach so widerstandslos geschlagen geben. Die Jagd nach den Kidnappern wird zu einem Kampf auf Leben und Tod ...



Greg Iles wurde 1960 in Stuttgart geboren. Sein Vater leitete die medizinische Abteilung der US-Botschaft. Mit vier Jahren zog die Familie nach Natchez, Mississippi. Mit der »Frankly Scarlet Band«, bei der er Sänger und Gitarrist war, tourte er ein paar Jahre durch die USA. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in 25 Ländern. Greg Iles lebt heute mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Natchez, Mississippi. Fünf Jahre hat er kein Buch herausgebracht, da er einen schweren Unfall hatte, nun liegen im Aufbau Taschenbuch seine Thriller 'Natchez Burning', 'Die Toten von Natchez vor', 'Die Sünden von Natchez' und 'Blackmail' vor.
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Produkt

Klappentext24 Stunden - so lange dauern in der Regel die perfekt geplanten Entführungen eines eingespielten Profi-Kidnapper-Trios. Die schockierten Eltern zahlen das geforderte Lösegeld, und die geraubten Kinder gelangen wohlbehalten nach Hause. Doch im Fall der kleinen Abby Jennings verläuft nichts nach Plan: Denn das entführte Mädchen benötigt dringend ein lebensnotwendiges Medikament, und ihre Eltern gehören nicht zu der Sorte von Menschen, die sich einfach so widerstandslos geschlagen geben. Die Jagd nach den Kidnappern wird zu einem Kampf auf Leben und Tod ...



Greg Iles wurde 1960 in Stuttgart geboren. Sein Vater leitete die medizinische Abteilung der US-Botschaft. Mit vier Jahren zog die Familie nach Natchez, Mississippi. Mit der »Frankly Scarlet Band«, bei der er Sänger und Gitarrist war, tourte er ein paar Jahre durch die USA. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in 25 Ländern. Greg Iles lebt heute mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Natchez, Mississippi. Fünf Jahre hat er kein Buch herausgebracht, da er einen schweren Unfall hatte, nun liegen im Aufbau Taschenbuch seine Thriller 'Natchez Burning', 'Die Toten von Natchez vor', 'Die Sünden von Natchez' und 'Blackmail' vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841224545
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum09.03.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten399 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2609 Kbytes
Artikel-Nr.5616690
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Das Kind schaukelt die Sache. Das hab ich doch schon gesagt.«

Margaret McDill hatte diesen Mann gestern zum ersten Mal in ihrem Leben gesehen, und seitdem beherrschte er jede Sekunde ihrer Existenz. Er hatte zu ihr gesagt, sie könne ihn Joe nennen. Angeblich war das sein richtiger Name. Margaret nahm jedoch an, dass es ein Deckname war. Dieser dunkelhaarige, hellhäutige Mann um die 50 hatte tief liegende Augen und derbe Gesichtszüge, die mit Bartstoppeln übersät waren. Margaret schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Es waren dunkle, wütende Tümpel, die das Leben aus ihr heraussaugten und ihr den Willen nahmen. Es war ihr unerträglich, was diese Augen mittlerweile alles über sie erfahren hatten.

»Ich glaube Ihnen nicht«, murmelte sie.

Tief in seinen dunklen Augen blitzte es gefährlich. »Hab ich dich bisher angelogen?«

»Nein. Aber ich ... ich habe die ganze Nacht Ihr Gesicht gesehen. Sie werden mich nicht gehen lassen.«

»Ich hab doch gesagt, das Kind schaukelt die Sache. Kann nichts schief gehen.«

»Sie werden mich umbringen und meinen Sohn laufen lassen.«

»Denkst du etwa, ich knall dich am helllichten Tag vor diesem verdammten McDonald´s ab?«

»Sie haben ein Messer in der Tasche.«

Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu. »Na und?«

Margaret schaute auf ihre Hände. Sie wollte Joe nicht ansehen, und sie hatte gleichzeitig Angst, ihr Gesicht zufällig in einem der Spiegel zu erblicken. Es war schlimm genug gewesen, was sie zu Hause im Spiegel gesehen hatte. Sie hatte ausgesehen wie eine frisch Operierte, die gerade aus der Narkose erwacht war. Über ihren Augen lag ein Schleier, und selbst eine dicke Schicht Make-up konnte den blauen Fleck auf ihrem Kinn nicht verdecken. Vier ihrer aufwändig gepflegten Fingernägel waren in der Nacht abgebrochen, und der Kampf gegen den Eindringling hatte einen langen Kratzer auf ihrem Unterarm hinterlassen. Margaret versuchte, sich zu erinnern, wann es passiert war, doch es gelang ihr nicht. Sie hatte kein Zeitgefühl mehr und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es war ihr schier unmöglich, auch nur einfachste Gedankengänge zu Ende zu denken.

Margaret konzentrierte sich auf ihre unmittelbare Umgebung, um nicht vollends die Nerven zu verlieren. Sie saßen in ihrem BMW auf einem Parkplatz an einer Einkaufsstraße, etwa 50 Meter von McDonald´s entfernt. Im Einkaufszentrum, bei Barnes & Nobel und auch in der Zoohandlung, in der sie sich oft seltene tropische Fische aussuchten, waren sie Kunden. Ihr Mann war Herzchirurg und hatte kürzlich für die Ärzteausbildung in seiner Klinik bei Circuit City einen Großbild-Fernseher gekauft. Jetzt kam es ihr so vor, als ob all das zum Leben einer anderen Person gehörte - so fern wie die helle Seite des Mondes für jemanden ist, der auf der dunklen Seite ausgesetzt worden war. Und ihr Sohn Peter ... Nur Gott allein wusste, wo er war. Gott und der Mann neben ihr.

»Es ist mir egal, was Sie mit mir machen«, sagte sie mit fester Stimme. »Wenn Sie nur Peter leben lassen. Töten Sie mich, wenn Sie es tun müssen, aber lassen Sie meinen Sohn laufen. Er ist erst zehn Jahre alt.«

»Wenn du endlich den Mund halten würdest, könnte ich mir deinen Vorschlag überlegen«, entgegnete Joe gereizt.

Er schaltete die Zündung des BMWs und die Klimaanlage ein. Anschließend zündete er sich eine Camel an. Der kalte Luftstrom verteilte den Rauch im ganzen Wagen. Margarets Augen brannten vom stundenlangen Weinen. Sie drehte den Kopf zur Seite, um dem Rauch auszuweichen, doch es war unmöglich.

»Wo ist Peter?«, fragte sie so leise, dass es kaum zu verstehen war.

Joe zog an seiner Camel, ohne ihr eine Antwort zu geben.

»Ich möchte ...«

»Hab ich nicht gesagt, du sollst den Mund halten?«

Margaret starrte auf die Pistole, die auf der Ablage zwischen den Sitzen lag. Sie gehörte ihrem Mann. Joe hatte ihr die Waffe gestern weggenommen; sie hatte die Erfahrung machen müssen, wie nutzlos eine Waffe für sie war. Zumindest solange sie Peter in ihrer Gewalt hatten. Am liebsten hätte sie nach ihr gegriffen, doch sie würde sie bestimmt nicht vor ihm zu fassen bekommen. Wahrscheinlich wartete er nur darauf. Joe war schlank, aber erstaunlich kräftig. Auch das hatte sie gestern Nacht erfahren. Und dieser Mann mit den harten Gesichtszügen kannte keine Gnade.

»Er ist tot, nicht wahr?«, hörte Margaret sich sagen. »Sie spielen nur ein Spiel mit mir. Er ist tot, und Sie werden mich auch töten ...«

»Mein Gott!«, brummte Joe mit zusammengebissenen Zähnen. Er drehte seine Hand um und schaute auf seine Armbanduhr, die er auf der Innenseite des Handgelenks trug, sodass Margaret die Uhrzeit nicht erkennen konnte.

»Ich glaube, ich muss mich übergeben«, sagte sie.

»Schon wieder?« Er tippte eine Nummer in das Autotelefon des BMWs ein. Während er auf eine Antwort wartete, murmelte er: »Ich glaub, das waren die schlimmsten vierundzwanzig Stunden meines bisherigen Lebens. Und dazu gehört auch unsere kleine Party.«

Margaret zuckte zusammen.

»He«, sagte er ins Telefon. »Stehst du auf dem Parkplatz? ... Okay. Warte noch eine Minute, und dann weißt du ja, was du zu tun hast.«

Margaret hob den Kopf, riss die Augen auf und starrte auf die Wagen, die in der Nähe standen. »O mein Gott! Peter! Peter!«

Joe nahm die Pistole in die Hand und drückte ihr den Lauf der Waffe in den Nacken. »Bis hierher hast du es geschafft, Maggie. Vermassle jetzt nicht alles. Erinnerst du dich an das, was wir besprochen haben?«

Sie schloss die Augen und nickte.

»Ich höre nichts.«

Über ihre Wangen rannen Tränen. »Ich erinnere mich.«

 

Etwa 100 Meter von Margaret McDills BMW entfernt saß Peter McDill mit fest geschlossenen Augen in einem alten grünen Pick-up. In dem Kleinlaster roch es seltsam. Gleichzeitig gut und schlecht. Eine Mischung aus frischem Gras, altem Motoröl und uraltem Fast Food.

»Du kannst die Augen jetzt aufmachen.«

Peter öffnete die Augen.

Sein Blick fiel sofort auf ein McDonald´s-Restaurant. Das beruhigte ihn nach dieser einsamen Nacht. Das Restaurant stand an einer Einkaufsstraße in einem Vorort mitten auf einem Parkplatz. Als Peters Blick über die Einkaufsstraße wanderte, erkannte er die Geschäfte wieder: Office Depot, Barnes & Noble, das Gateway 2000-Geschäft. In diesem Geschäft hatte er schon viele Stunden zugebracht. Es war nur wenige Meilen von seinem Zuhause entfernt. Er schaute auf seine Handgelenke, die mit Isolierband zusammengebunden waren.

»Können Sie das jetzt wegmachen?«

Er stellte seine Frage, ohne aufzublicken. Es war schwer für ihn, den Mann, der hinter dem Lenkrad des Kleinlasters saß, anzuschauen. Peter hatte Huey Cotton gestern zum ersten Mal gesehen. Nie zuvor hatte er von diesem Mann gehört, doch in den letzten 24 Stunden hatte er keinen anderen Menschen gesehen.

Huey war fast einen Kopf größer als sein Vater, und er wog bestimmt 300 Pfund. Er trug einen schmutzigen Arbeitsanzug und eine schwere, schwarze Plastikbrille. Peter hatte eine Brille mit so dicken Gläsern, die die Augen verzerrten, schon mal in alten Filmen gesehen. Huey erinnerte Peter an einen Darsteller aus einem Film, den er eines Abends im Satellitenfernsehen gesehen hatte, als er ins Fernsehzimmer geschlichen war. Seine Eltern wollten nicht, dass er sich den Film ansah. Der Typ in dem Film hieß Carl, und Carls Freund sagte, er würde sich anhören wie ein Motorboot. Carl war nett, aber er brachte auch Leute um. Peter glaubte, dass Huey wahrscheinlich auch so war.

»Als ich ein kleiner Junge war«, sagte Huey, während er nachdenklich durch die Windschutzscheibe des Pick-ups schaute, »fand ich diese goldenen Bögen besser als jedes andere Restaurant. Das ganze Restaurant sah aus wie ein Raumschiff.« Jetzt schaute er Peter wieder mit seinen reumütigen Augen an, die hinter der dicken Brille übergroß wirkten. »Es tut mir Leid, dass ich dich fesseln musste. Aber du solltest nicht weglaufen. Ich habe dir gesagt, dass du nicht weglaufen sollst.«

Peter konnte seine Tränen nicht zurückhalten. »Wo ist meine Mama? Sie haben gesagt, sie kommt hierher.«

»Sie kommt auch. Wahrscheinlich ist sie schon da.«

Peter starrte durch den Hitzeschleier über dem Asphalt auf das Meer der parkenden Wagen. Er schaute sich auf der Suche nach dem BMW seiner Mutter jeden Wagen an. »Ich kann ihren Wagen nicht sehen.«

Huey griff in die Brusttasche seines Overalls.

Peter rutschte instinktiv näher an die Tür des Pick-ups.

»Schau mal«, sagte Huey mit seiner tiefen, kindlichen Stimme. »Ich hab dir was gebastelt.«

Der Riese zog seine Hand aus der Tasche und öffnete sie. Auf seiner Handfläche lag eine geschnitzte Lokomotive. Peter hatte beobachtet, dass Huey gestern...
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Autor

Greg Iles wurde 1960 in Stuttgart geboren. Sein Vater leitete die medizinische Abteilung der US-Botschaft. Mit vier Jahren zog die Familie nach Natchez, Mississippi. Mit der »Frankly Scarlet Band«, bei der er Sänger und Gitarrist war, tourte er ein paar Jahre durch die USA. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in 25 Ländern. Greg Iles lebt heute mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Natchez, Mississippi. Fünf Jahre hat er kein Buch herausgebracht, da er einen schweren Unfall hatte, nun liegen im Aufbau Taschenbuch seine Thriller "Natchez Burning", "Die Toten von Natchez vor", "Die Sünden von Natchez" und "Blackmail" vor.