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Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
420 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am16.08.20211. Auflage
Die Stunde der Frauen.

New York, 1942: Immer mehr Männer werden an die Front gerufen, auch die Köche im Valentino's, wo die junge Lily Rose arbeitet. Mit viel Ehrgeiz und großer Leidenschaft setzt Lily nun alles daran, die erste Küchenchefin der Geschichte zu werden. Bei ihrer Suche nach neuen Rezepten in Zeiten der Rationierung verliebt sie sich in den Chef de Cuisine Tom, bis auch er eingezogen wird. Gegen große Widerstände versucht Lily, das Valentino's durch die Jahre der Krise zu bringen. Dann ist der Krieg vorbei, und die Männer kehren zurück - nur von Tom gibt es keine Nachricht ...

Der Auftakt der großen Serie über die Frauen von New York mit einer Köchin, die um ihre Karriere und ihre große Liebe kämpfen muss.


Ella Carey wurde in Adelaide, Australien, geboren, studierte Klavier am Konservatorium sowie Kunst, Geschichte und Literatur. Heute lebt und schreibt sie in Melbourne mit ihrer Familie und zwei in die Jahre gekommenen Italienischen Windspielen. Schon immer haben sie die mutigen Frauenfiguren der Geschichte fasziniert, weswegen sie es liebt, ihre Romane nach wahren Begebenheiten zu erzählen. Ihre Bücher sind internationale Bestseller und erscheinen in vierzehn Sprachen. Christine und Anna Julia Strüh sind Mutter und Tochter und übersetzen seit 2007 gemeinsam aus dem Englischen. Christine Strüh lebt in Berlin und übertrug u. a. Kristin Hannah, Gillian Flynn und Cecelia Ahern ins Deutsche. Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, lebt heute in Leipzig und überträgt auch Lyrik.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Stunde der Frauen.

New York, 1942: Immer mehr Männer werden an die Front gerufen, auch die Köche im Valentino's, wo die junge Lily Rose arbeitet. Mit viel Ehrgeiz und großer Leidenschaft setzt Lily nun alles daran, die erste Küchenchefin der Geschichte zu werden. Bei ihrer Suche nach neuen Rezepten in Zeiten der Rationierung verliebt sie sich in den Chef de Cuisine Tom, bis auch er eingezogen wird. Gegen große Widerstände versucht Lily, das Valentino's durch die Jahre der Krise zu bringen. Dann ist der Krieg vorbei, und die Männer kehren zurück - nur von Tom gibt es keine Nachricht ...

Der Auftakt der großen Serie über die Frauen von New York mit einer Köchin, die um ihre Karriere und ihre große Liebe kämpfen muss.


Ella Carey wurde in Adelaide, Australien, geboren, studierte Klavier am Konservatorium sowie Kunst, Geschichte und Literatur. Heute lebt und schreibt sie in Melbourne mit ihrer Familie und zwei in die Jahre gekommenen Italienischen Windspielen. Schon immer haben sie die mutigen Frauenfiguren der Geschichte fasziniert, weswegen sie es liebt, ihre Romane nach wahren Begebenheiten zu erzählen. Ihre Bücher sind internationale Bestseller und erscheinen in vierzehn Sprachen. Christine und Anna Julia Strüh sind Mutter und Tochter und übersetzen seit 2007 gemeinsam aus dem Englischen. Christine Strüh lebt in Berlin und übertrug u. a. Kristin Hannah, Gillian Flynn und Cecelia Ahern ins Deutsche. Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, lebt heute in Leipzig und überträgt auch Lyrik.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841227775
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum16.08.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten420 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4164 Kbytes
Artikel-Nr.5710822
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
New York, 1942

Lily Rose setzte ihren roten Filzhut auf, schlüpfte in den roten Mantel samt passenden Handschuhen und stürmte aus dem Haus in Gramercy Park. Über den kleinen, ordentlich eingezäunten Privatpark des Wohnviertels hinweg hallte das Geschrei ihrer Mutter Victoria durch die friedliche Morgenluft, erwartungsgemäß gefolgt von den Beschwichtigungen ihres Vaters.

Lily stieg in ihren kleinen American Bantam, legte den Kopf eine kostbare Sekunde lang aufs Lenkrad und dankte dem Himmel für das wunderbare Automobil, mit dem sie die Flucht ergreifen konnte, wann immer es nötig war. Sie ließ den Motor des hübschen blau-weißen Wagens mit der rosa Lederausstattung aufheulen und sauste davon, die Third Avenue hinauf bis zu dem Parkplatz, der ihrem geliebten Valentino´s am nächsten lag, dem Restaurant, in dem sie als Sous-Chef arbeitete.

Sie stieg aus, schloss das Auto mit einem satten Klick ab, rückte den schicken roten Hut zurecht und marschierte los, freudig erregt beim Gedanken an die raffinierten Speisen, die sie heute mit ihren Kollegen im Valentino´s zaubern würde.

Vom Parkplatz aus nahm sie die Route über die East 63rd Street zur Park Avenue. Sie eilte über die Läufer vor den imposanten, in der herbstlichen Morgensonne schimmernden Beaux-Arts-Gebäuden, vorbei an Portiers in eleganten Uniformen, die an den Türen zu den prachtvollen Foyers Wache hielten, ihre weiß behandschuhten Hände hinter dem Rücken verschränkt. Erst als sie vor dem Valentino´s stand, hielt sie inne, um zu verschnaufen.

Der repräsentative Eingang zum Restaurant war flankiert von zwei kunstvoll verschnörkelten Laternen, deren gelbliches Licht im letzten Morgendunst beinahe geisterhaft wirkte. In ihrem Schein funkelte die Art-déco-Bar des Valentino´s im Inneren vor großen, fächerförmigen Spiegeln. Die geometrische Wandvertäfelung aus Holz bildete einen prächtigen Hintergrund für die gepolsterten Lederbänke, romantische Leuchten tauchten das geschmackvolle Interieur in warmes Licht.

Neugierig beäugt von älteren Männern, die nicht zum Kriegsdienst eingezogen worden waren und die in diesen Tagen zahlreich in den Straßen von Manhattan unterwegs waren, ging sie zum Dienstboteneingang auf der Rückseite des Hauses.

Lily hatte sich in der Brigade de Cuisine, der Küchenbrigade, von einer bescheidenen Gemüsebeiköchin zum Rang eines Sous-Chef hochgearbeitet. In den vergangenen Jahren war sie so vielen vertrauten Namen unter den Gästen begegnet, die in den gleichen Kreisen verkehrten wie ihre Familie, dass sie rasch gelernt hatte, sich davon nicht beirren zu lassen. Sie kochte zu den Debütantinnenbällen von Mädchen, mit denen sie aufgewachsen war, sie verzierte die Hochzeitstorten junger Frauen, mit denen sie in ihrer Schule in der Upper East Side Zettelchen ausgetauscht hatte, und sie schuftete in der Bruthitze der Küche, während die Freundinnen ihrer Mutter in den Separees des Restaurants ihre Luncheons abhielten und unter den modernen Gemälden aus der Sammlung des Restaurantbesitzers Giorgio Conti an den mit herrlichen weißen Lilien geschmückten Tischen den neuesten Gesellschaftsklatsch austauschten.

Doch Lily wusste, dass der kulturelle Anspruch und der Reiz des Restaurants für ihre Mutter keine Rolle spielten. Victoria wünschte sich nur eines, nämlich dass Lily den wohlhabendsten Junggesellen von ganz New York heiratete. Dass ihre Tochter lieber in der Souterrainküche des Valentino´s kochte, statt am gesellschaftlichen Leben ihrer Schicht teilzunehmen und den Traum ihrer Mutter zu erfüllen, war ein ständiger Stein des Anstoßes im Haus der Rose und führte immer wieder zu Konflikten.

Jetzt klopfte Lily an die diskret in Schwarz gehaltene Lieferantentür. Einer der Hilfskellner ließ sie herein.

»Morgen, Miss Rose!« Stolz aufgerichtet, in einer offensichtlich nagelneuen, frisch gebügelten Uniform, begrüßte sie der junge Mann.

»Hallo, guten Morgen.« Lily nahm ihren Hut ab und schüttelte die langen schwarzen Haare aus. Sie erwiderte den Blick des Hilfskellners beinahe auf Augenhöhe, denn trotz seiner gut eins achtzig überragte er sie nur wenig.

Er salutierte vor ihr, so dass die goldenen Uniformknöpfe blitzten »Ich salutiere nicht ohne Grund«, erklärte er.

Lily zog rasch ihre Handschuhe aus, ihr Lächeln verschwand.

Das Gesicht des jungen Mannes dagegen strahlte. »Ich bin eingezogen worden, ich gehe zu den Marines.«

Eine Gänsehaut lief Lily über den Rücken. »Wie hat Giorgio die Nachricht aufgenommen?« Der Inhaber des Restaurants, Giorgio Conti, vergötterte jeden einzelnen seiner Angestellten, und Lily war sich ziemlich sicher, dass er jedes Mal Tränen vergoss, wenn einer von ihnen in den Krieg zog.

»Er hat mir die Hand auf die Schulter gelegt, tief Luft geholt und gesagt, dass ich meine Stelle jederzeit wiederhaben kann, wenn ich zurückkomme.«

»Wann musst du denn los?«, fragte Lily. Ihm hier alles Gute und gesunde Heimkehr zu wünschen, während von unten aus der Küche der tröstliche Duft von Karamellkuchen und Pistazien-Cremetorte zu ihnen heraufwehte, fühlte sich sonderbar an.

»In drei Tagen.«

Als Lily ihm die Hand auf den Arm legen wollte, unterbrach sie eine gebieterische Stimme. »Jetzt aber mal husch-husch!«

Sidney, der Oberkellner des Valentino´s, trat zu ihnen und warf Lily einen tadelnden Blick zu, weil sie sich unnütz und noch dazu mit einem einfachen Hilfskellner die Zeit vertrieb. Über seinem Arm hing die vorschriftsmäßige blütenweiße Serviette, die grauen Haare trug er wie immer streng zurückgekämmt und pomadiert, in seinem Knopfloch steckte eine frische Nelke. »Runter in den Keller, wo du hingehörst, Lily«, befahl er ihr streng. »Was stehst du denn hier herum?«

»Ach Sidney, du weißt doch genau, dass es keinen Platz gibt, wo ich lieber bin als in der Küche«, erwiderte Lily. »Wie du siehst, bin ich auch schon auf dem Weg.«

Sidney warf ihr einen finsteren Blick zu und verschwand wortlos.

Der Hilfskellner verzog das Gesicht. »Dann mach ich mich wieder an die Arbeit, ehe er endgültig an die Decke geht. War nett, mit dir zu plaudern, Lily.« Er salutierte abermals.

Lily eilte ins Untergeschoss Richtung Küche, den kühlen Weinkeller durchquerend, in dessen dunklem Gewölbe kostbare alte Weine auf langen Wandregalen lagerten und üppige türkische Teppiche die Schritte dämpften.

Auf der Damentoilette band Lily sich wie immer ein Tuch um den Kopf, um ihre Haare zu bändigen. Sie zog die Kochmütze darüber und tauschte ihr schickes rotes Kostüm gegen die Kochuniform - schwarzer Rock, weiße, geknöpfte Jacke. Dann eilte sie durch die hölzerne Schwingtür in die Küche, wo bereits emsige Betriebsamkeit herrschte. An jedem Küchenposten drängte der verantwortliche Chef de Partie darauf, dass es voranging. Karotten und Zwiebeln mussten geschnippelt, rohes Fleisch aufgeschnitten, Hühnchen für die Pariser Pastete, eine Spezialität des Hauses, vorbereitet werden.

Lily brauchte einen Moment, um ihre Augen an das gedämpfte Licht zu gewöhnen. »Guten Morgen! Nach meinen Berechnungen haben wir heute vierhundert Gedecke«, gab sie bekannt.

Jimmy, Poissonnier - Fischkoch - im Valentino´s, eilte zu ihr. Obwohl der zierliche Mann bereits den ganzen Morgen Fisch filetiert hatte, war seine Kochuniform noch immer makellos. Er zog besorgt die ergrauenden Brauen zusammen. »Der Lachs entspricht nicht den Anforderungen, Chef. Könntest du ihn dir bitte ansehen?«

Lily, die in ihrer Funktion verantwortlich war für die Bestandskontrolle und die Qualität der Zutaten, folgte Jimmy zu seinem Posten, öffnete den Kühlschrank und befühlte den Lachs. Tatsächlich wölbte er sich nach dem Eindrücken nicht zurück in die ursprüngliche Form - ein eindeutiges Zeichen. »Er muss ersetzt werden«, befand sie, zog die Hände wieder aus dem Gerät und wischte sie an dem feuchten Tuch ab, das Jimmy ihr reichte. »Ich telefoniere sofort und gebe dem Lieferanten Bescheid, dass wir neue Ware brauchen.«

Ohne auf die hochgezogenen Augenbrauen einiger älterer Köche zu achten, die schon seit der Eröffnung des Valentino´s hier arbeiteten, begab sich Lily ans untere Ende der hierarchisch organisierten Küchenbrigade.

Giorgio Conti hatte das Restaurant in den zwanziger Jahren an der Park Avenue eröffnet und damit sofort Furore gemacht. Rasch hatte es sich in höchsten Gesellschaftskreisen als eines der populärsten Restaurants New Yorks etabliert. Dabei half es natürlich, dass Sidney, der Oberkellner, offenbar sämtliche Menschen von Rang und Namen in New York kannte.

Seit mittlerweile zwanzig Jahren war das Valentino´s ein voller Erfolg. Es hatte die Depression überlebt und steuerte nun geradewegs auf den Krieg zu. Als Lily nach dem Schulabschluss von einer freien Stelle in dem Restaurant gehört hatte, hatte sie sich sofort beworben. Ganz gleich ob als Chef de Partie oder als Küchenhilfe - sie hätte auch ohne Bezahlung hier gearbeitet.

Während der Schulzeit war sie auf dem Heimweg täglich am Valentino´s vorbeigekommen und hatte durch die Fensterscheibe gespäht, in der sich ihre Gestalt in Schuluniform spiegelte. Sie hatte davon geträumt, sich in einen anmutigen Schmetterling zu verwandeln und in das goldene Art-déco-Ambiente hineinzuflattern. Die eleganten Kellner trugen Teller mit verführerischen Speisen...
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Ella Carey wurde in Adelaide, Australien, geboren, studierte Klavier am Konservatorium sowie Kunst, Geschichte und Literatur. Heute lebt und schreibt sie in Melbourne mit ihrer Familie und zwei in die Jahre gekommenen Italienischen Windspielen. Schon immer haben sie die mutigen Frauenfiguren der Geschichte fasziniert, weswegen sie es liebt, ihre Romane nach wahren Begebenheiten zu erzählen. Ihre Bücher sind internationale Bestseller und erscheinen in vierzehn Sprachen.

Christine und Anna Julia Strüh sind Mutter und Tochter und übersetzen seit 2007 gemeinsam aus dem Englischen. Christine Strüh lebt in Berlin und übertrug u. a. Kristin Hannah, Gillian Flynn und Cecelia Ahern ins Deutsche. Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, lebt heute in Leipzig und überträgt auch Lyrik.