Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

The Do-Over - Sie sucht nach ihrer Geschichte - er läuft vor seiner davon

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am14.11.20231. Auflage
»Du bist wirklich ganz nett, aber ich finde nicht, dass wir uns länger sehen sollten.«  

Perci hat es nicht leicht: Erst wird sie von ihrem Ex auf die denkbar demütigendste Weise abserviert (Zu Silvester. Live im Radio!), dann mischt sich ihre übergriffige Mutter in ihr Liebesleben ein. Um sie sich vom Leibe zu halten, erfindet Perci einen Fake-Boyfriend und nennt dummerweise den Namen ihres Nachbarn. Ihres sehr, sehr heißen Nachbarn. Der keine Ahnung hat, dass er Perci angeblich datet ... 

Eine RomCom wie eine Umarmung von der besten Freundin. Mit der schrägsten Großmutter aller Zeiten und einem wirklich heißen Nachbarn!


Sharon M. Peterson war mutig genug, als Lehrerin zu arbeiten, bevor sie zu schreiben begann. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern, darunter zwei autistische Söhne, in Washington, hat eine Katze, zwei Hunde, ein Tattoo und irrational große Angst vor Pudeln. Meist findet man sie über ihre Tastatur gebeugt, auf der Suche nach Geschichten und Figuren, die noch in den übelsten Situationen des Lebens das Komische zu finden wissen. Katharina Naumann ist Autorin, freie Lektorin und Übersetzerin und lebt in Hamburg. Sie hat unter anderem Werke von Emily Henry, Jojo Moyes und Anna McPartlin übersetzt.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

Klappentext»Du bist wirklich ganz nett, aber ich finde nicht, dass wir uns länger sehen sollten.«  

Perci hat es nicht leicht: Erst wird sie von ihrem Ex auf die denkbar demütigendste Weise abserviert (Zu Silvester. Live im Radio!), dann mischt sich ihre übergriffige Mutter in ihr Liebesleben ein. Um sie sich vom Leibe zu halten, erfindet Perci einen Fake-Boyfriend und nennt dummerweise den Namen ihres Nachbarn. Ihres sehr, sehr heißen Nachbarn. Der keine Ahnung hat, dass er Perci angeblich datet ... 

Eine RomCom wie eine Umarmung von der besten Freundin. Mit der schrägsten Großmutter aller Zeiten und einem wirklich heißen Nachbarn!


Sharon M. Peterson war mutig genug, als Lehrerin zu arbeiten, bevor sie zu schreiben begann. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern, darunter zwei autistische Söhne, in Washington, hat eine Katze, zwei Hunde, ein Tattoo und irrational große Angst vor Pudeln. Meist findet man sie über ihre Tastatur gebeugt, auf der Suche nach Geschichten und Figuren, die noch in den übelsten Situationen des Lebens das Komische zu finden wissen. Katharina Naumann ist Autorin, freie Lektorin und Übersetzerin und lebt in Hamburg. Sie hat unter anderem Werke von Emily Henry, Jojo Moyes und Anna McPartlin übersetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841233387
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.11.2023
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse708 Kbytes
Artikel-Nr.11543033
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel eins


»Kenne deinen Wert.

Und dann schlag Steuern drauf.«

Mimi

Es gab da dieses Gerücht, dass meine Großmutter, Mona Raye Perkins, meinem Großvater eine Bratpfanne über den Kopf gezogen habe. Eine gusseiserne, die auf ihrem Herd stand, solange ich denken konnte.

»Mimi«, fragte ich eines Tages, als ich noch ein Kind war und mich die Neugier packte, »hast du ihn wirklich krankenhausreif geschlagen?«

Sie lächelte und nahm einen langen Zug an ihrer Zigarette, die praktisch mit ihren Fingern verwachsen war. Der Rauch hing immer in ihren Kleidern, gemischt mit der blumigen Note von White Shoulders und dem schwachen, aber stets präsenten Geruch nach grünen Bohnen aus der Dose, der noch aus jener Zeit stammte, als sie für die Schulkantine zuständig gewesen war.

»Natürlich. Diese verlogene, nichtsnutzige Ratte von einem Mistkerl hatte es nicht anders verdient«, sagte sie, um mich dann durch den Zigarettenrauch hindurch anzusehen. »Wie alt bist du eigentlich inzwischen?«

»Neun.«

»Na ja, ich erzähle dir die Geschichte, wenn du älter bist.« Sie zwinkerte mir zu und zeigte auf den abgestoßenen Couchtisch, der den größten Teil des engen Wohnbereichs ihres Wohnwagens einnahm. »Und jetzt gib mir die Fernbedienung. Zeit der Sehnsucht hat schon angefangen.«

Ich wusste, sie vertröstete mich nicht in der Hoffnung, dass ich die Sache schon vergessen würde. Mimi war ganz anders als alle anderen Erwachsenen, die ich kannte. Sie sagte immer die Wahrheit, und sie beschönigte nichts. »Scheiße, der man einen anderen Namen gibt, ist immer noch Scheiße«, sagte sie stets. »Wozu dann die Mühe?«

Mimi hatte eine Million solcher Sprüche auf Lager - Mimiismen nannte ich sie. Meine Mutter verbot mir, sie zu zitieren, aber das hielt mich nicht davon ab, mir jeden einzelnen zu merken und in meinem Hello-Kitty-Tagebuch zu notieren.

Meine Mutter missbilligte ohnehin alles, was Mimi anging - angefangen bei dem winzigen grünen Wohnwagen, in dem Mimi auf dem Waldsee-Campingplatz im kleinen Grenzstädtchen Eagle Pass, Texas, lebte, bis hin zu den Gartenzwergen, die die Nachbarjungen in unanständigen Stellungen in ihrem Garten arrangierten, ohne dass sie etwas dagegen unternahm. Meine Mutter hasste es, dass Mimi zu laut lachte, nicht im Geringsten darauf achtete, was sie aß, und dass es ihr vollkommen egal war, was die Leute von ihr hielten.

Sie war die absolute Nummer eins auf meiner Menschen-âdie-ich-so-toll-finde-dass-ich-wie-sie-werden-will-wenn-ich-groß-âbin-Liste.

Ich wollte grelle Kleider, Leopardenmuster und enge Hosen tragen und in halsbrecherischen Absätzen herumspringen. Ich wollte die ungeduldige Missbilligung meiner Mutter abschütteln. Ich wollte keine Angst haben, einfach nur ich selbst zu sein.

Sogar heute noch, mit siebenundzwanzig, war ich die meiste Zeit das Eckige, was meine Mutter versuchte, in ein rundes Loch zu stopfen. Dieser vollkommen entgeisterte Blick - geschürzte Lippen, Fäuste in die Hüften gestemmt, begleitet von einem tiefen Seufzen - war immer nur für mich reserviert. Meiner Schwester galt er nie.

Als ich noch ganz klein war, krabbelte ich auf Mimis Schoß und untersuchte die langen Klimperohrringe, die sie so gern trug. Sie flüsterte mir dann Zungenbrecher ins Ohr, bis ich kicherte, die Arme um ihren Hals schlang und mich an ihre Weichheit schmiegte. Das war noch so etwas, was ich an Mimi liebte. Sie stand zu ihren Kurven - wie sich ihre Wangen rundeten, wenn sie lächelte, wie ihr ganzer Körper bebte, wenn sie lachte. Sie strahlte rundum Selbstvertrauen aus, und ich betete, dass sich etwas davon irgendwann auch auf mich übertragen würde.

Obwohl meine Schwester Phee drei Jahre jünger war als ich, war sie schon früh wolkenkratzergroß, genau wie unser Daddy, mit lockigem blondem Haar und riesigen blauen Bitte-kümmere-dich-um-mich-Augen. Ganz anders als ich. Die Perkins-Seite der Familie hatte mir dunkle Haare und Augen und die kleine, kurvige Statur vererbt.

Was meine Mutter natürlich missbilligte.

Wenn ich mich über meine Figur beklagte oder mich mit meiner Schwester oder den Frauen in Mimis Seifenopern verglich, erschien ein wissendes kleines Lächeln auf dem Gesicht meiner Großmutter. Sie zog sich die Zigarette aus dem Mund, beugte sich zu mir und senkte die Stimme, so dass nur ich es hörte: »Perci, Schätzchen, ein Mann will eine Suppenkelle, keinen Löffel. Merk dir das.«

Das tat ich. Und ich schrieb es auf, obwohl ich keine Ahnung hatte, was sie damit meinte.

Als ich dreizehn war, erzählte sie mir endlich die Geschichte, wie mein Großvater nähere Bekanntschaft mit der Bratpfanne gemacht hatte. Am Abend zuvor hatte Mom mich auf ihrem Weg nach Laredo bei Mimi abgesetzt. Phee nahm an der Miss-Unfassbar-Niedliches-Cowgirl-Wahl teil - oder an einem Schönheitswettbewerb mit einem ähnlich bescheuerten Titel -, und das Letzte, was ich wollte, war, dabei zusehen zu müssen.

Ich hockte an dem winzigen eingebauten Küchentisch im Wohnwagen, während Mimi Wurstbrät in eben jener Pfanne zubereitete.

»Dein Großvater und ich, wir haben sehr jung geheiratet, weil wir auch sehr dumm waren. Wir bekamen ein Baby.« Sie verstummte und stieß ihren Zeigefinger in meine Richtung. »Hör gut zu: Lass dich bloß nicht schwängern, bevor er dir einen Ring ansteckt. Eine Minute Spaß ist die ganze Schererei wirklich nicht wert.«

Da die Jungs in meinem Umkreis meine Existenz ohnehin nicht zur Kenntnis nahmen, hielt ich das für einen Ratschlag, der leicht zu befolgen sein müsste. »Ja, Ma´am.«

»Gut. Ich war neunzehn, als ich deine Mama bekam. Ihr Daddy schaffte es nie länger als ein paar Tage, einen Job zu behalten, weshalb ich für zwei schuften musste, um Windeln und Essen bezahlen zu können.« Sie kippte gehackte Paprika und Zwiebeln in die Pfanne, in der das Wurstbrät bräunte. Sofort rumorte mein Magen. Würstchenpfanne war mein Lieblingsessen.

»Ich arbeitete damals immer erst in der Schulcafeteria und danach im Lebensmittelladen. Manchmal rannte ich zwischen meinen Schichten nach Hause, um mich kurz frisch zu machen und so. So auch an diesem Tag.« Jetzt folgten die Kartoffeln, ein wenig Salz und Pfeffer. Sie rührte mit dem Pfannenwender um, schaltete den Herd herunter und ließ sich mir gegenüber auf den Stuhl fallen.

Sie nestelte eine Virginia Slim aus der Packung, zündete sie an und nahm einen langen Zug. Ich wartete ungeduldig.

»Na ja, jedenfalls sah ich ein Auto, das ich nicht kannte, vor unserem Wohnwagen und hatte gleich so eine Ahnung. Also marschierte ich direkt zur Tür und riss sie auf. Und was musste ich da sehen?« Sie wedelte mit der Zigarette herum, wobei alte Wut in ihren dunklen Augen funkelte. »Da lag er doch mit so einem blonden Flittchen in meinem Bett, während unser Baby im Nebenzimmer schlief.«

Ich kaute an einem Fingernagel, eine eklige Angewohnheit, die ich von meiner Mutter übernommen hatte, und beugte mich vor. »Und dann?«

»Und dann wurde ich natürlich sauer. Es gab Geschrei, das Baby wachte auf und weinte. Die Frau sprang auf, raffte ihre Kleider zusammen und rannte splitternackt aus dem Wohnwagen. Aber ich hatte nur Augen für dieses Arschgesicht, das ich meinen Ehemann schimpfte.« Sie klopfte die Asche von der Zigarette in einen kleinen krummen Tonaschenbecher, den ich in der dritten Klasse für sie gemacht hatte.

»Er begann zu jammern, wie einsam er sei, weil ich so viel arbeitete. Daraufhin bin ich ein bisschen durchgedreht. Ja, das kann man wohl so nennen.«

Sie nickte in Richtung der Bratpfanne, in der unser Frühstück brutzelte. »Und dann habe ich diese Pfanne genommen und ausgeholt.« Ein Mundwinkel verzog sich zu einem Lächeln. »Ich fürchte, sein Kopf war im Weg. Er stürzte wie ein gefällter Baum hier in der Küche zu Boden. Ich nahm das Baby, ging zu den Nachbarn und rief den Krankenwagen. Er erzählte allen, es sei ein Unfall gewesen, weil er nicht zugeben wollte, dass ihm seine Ehefrau die Lichter ausgeblasen hatte.«

»Wow«, hauchte ich voller Ehrfurcht.

»Als er im Krankenhaus war, tauschte ich die Schlösser aus und...

mehr

Autor

Sharon M. Peterson war mutig genug, als Lehrerin zu arbeiten, bevor sie zu schreiben begann. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern, darunter zwei autistische Söhne, in Washington, hat eine Katze, zwei Hunde, ein Tattoo und irrational große Angst vor Pudeln. Meist findet man sie über ihre Tastatur gebeugt, auf der Suche nach Geschichten und Figuren, die noch in den übelsten Situationen des Lebens das Komische zu finden wissen.


Katharina Naumann ist Autorin, freie Lektorin und Übersetzerin und lebt in Hamburg. Sie hat unter anderem Werke von Emily Henry, Jojo Moyes und Anna McPartlin übersetzt.
Weitere Artikel von
Peterson, Sharon M.