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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am29.06.2023Auflage
Zwei Agenten auf der Jagd nach einem gefährlicher Hacker-Kollektiv Ein Hacker-Kollektiv, das sich im Kampf gegen den Klimawandel radikalisiert hat, plant einen fatalen Angriff, der viele Menschenleben kosten wird. Ihre Waffe: ein gecodetes Lied, das alle, die es hören, umgehend in den Suizid treibt. Werden ihre Forderungen nicht binnen einer Frist erfüllt, sind die Hacker bereit, ihr Todeslied global auszusenden. BND-Agent Danny Erichsen, der selbst ein Attentat der Gruppe nur knapp überlebt hat, macht Jagd auf die Strippenzieher. Ihm wird eine eigenwillige Ex-Agentin zur Seite gestellt, die bei einem Einsatz vor vielen Jahren ihr Gehör verloren hat. Doch bald ist die Hackergruppe nicht der einzige Gegenspieler der Agenten ... und die gesetzte Deadline rückt immer näher. *** Knallharte Unterhaltung für alle, die gut gemachte Thriller mögen: Ein Topermittlerteam, ausgezeichnete Antagonisten und viel Action. 

Matthias Elling ist ein deutscher Thrillerautor. Er studierte interaktives Design und verbale Kommunikation und arbeitet inzwischen hauptberuflich als Schriftsteller. Er lebt in Süddeutschland.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextZwei Agenten auf der Jagd nach einem gefährlicher Hacker-Kollektiv Ein Hacker-Kollektiv, das sich im Kampf gegen den Klimawandel radikalisiert hat, plant einen fatalen Angriff, der viele Menschenleben kosten wird. Ihre Waffe: ein gecodetes Lied, das alle, die es hören, umgehend in den Suizid treibt. Werden ihre Forderungen nicht binnen einer Frist erfüllt, sind die Hacker bereit, ihr Todeslied global auszusenden. BND-Agent Danny Erichsen, der selbst ein Attentat der Gruppe nur knapp überlebt hat, macht Jagd auf die Strippenzieher. Ihm wird eine eigenwillige Ex-Agentin zur Seite gestellt, die bei einem Einsatz vor vielen Jahren ihr Gehör verloren hat. Doch bald ist die Hackergruppe nicht der einzige Gegenspieler der Agenten ... und die gesetzte Deadline rückt immer näher. *** Knallharte Unterhaltung für alle, die gut gemachte Thriller mögen: Ein Topermittlerteam, ausgezeichnete Antagonisten und viel Action. 

Matthias Elling ist ein deutscher Thrillerautor. Er studierte interaktives Design und verbale Kommunikation und arbeitet inzwischen hauptberuflich als Schriftsteller. Er lebt in Süddeutschland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843729581
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.06.2023
AuflageAuflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3517 Kbytes
Artikel-Nr.9998604
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

München, Altstadt

Die Drohne surrte wie ein gieriger Zahnarztbohrer über die Münchner Altstadt. Zielstrebig bewegte sie sich über den Hausdächern Richtung Hotel Bayerischer Hof. Dort fand die jährliche Münchner Sicherheitskonferenz statt, auf der Politiker und Vertreter aus Wirtschaft und Militär über Weltpolitik verhandelten. Diesmal sollte es anders kommen: Die Bombe war scharf, die Leitung gehackt und das Ziel in Sichtweite.

Die Drohne manövrierte über die kahlen Bäume am Promenadeplatz, verharrte für einen Moment in der Luft und hielt dann auf die Fassade des Bayerischen Hofs zu. Die rote LED auf der Unterseite blinkte hektisch.

Danny Erichsen konnte das Gerede der Versammelten nicht mehr hören. Er musste aufs Klo, hatte Hunger, seine Beine brannten vom stundenlangen Stehen, und er schwitzte unter der kugelsicheren Weste. Die Heizung war aber auch auf höchste Stufe aufgedreht, damit diese wichtigen Menschen ja nicht froren. Das hätten sie auch ohne Heizung und mit offenen Fenstern nicht getan; die zwölf Teilnehmer debattierten so hitzig miteinander, dass Danny immer wieder irritiert aufblickte, wenn jemand mit der Faust auf den Tisch schlug. Es ging seit Stunden um Energiesicherheit, um die Gefahr, dass Europa weiter ins energiepolitische Abseits schlitterte. Man diskutierte über die geopolitischen Turbulenzen zwischen den USA und Iran, um die Zusammenarbeit zwischen Teheran und China, über Flüssiggas aus dem Persischen Golf, um den Protektionismus der Chinesen, ihr Doppelspiel mit den Japanern und die Rolle Russlands als Ordnungsmacht im GUS-Raum.

Hans-Peter Schneider, irgendein Vorstand eines Energieversorgerkonglomerats, sagte zum gefühlt fünfzigsten Mal, dass mit der energiepolitischen Inkohärenz in der EU endlich Schluss sein müsse. Man verlöre die Attraktivität als Handelspartner, was wiederum das Wachstum hemme.

Danny unterdrückte ein Seufzen. Er hatte sich nie für Außenpolitik interessiert, schon gar nicht für Energie- und Klimapolitik. Dabei ging es immer nur um Gewinn, Gewinn, Gewinn und nicht ums Klima. Jeder wollte nur das Beste für sich. Klar, für ihn als fünfunddreißigjährigen Beamten beim Mobilen Einsatzkommando zählte auch nur, welche Partei die Beamtenbesoldungen anhob und mehr Personal einstellte, um endlich Schluss mit dem immensen Berg an Überstunden zu machen, aber es änderte sich seit Jahren nichts. Immerzu hörte er nur leere Versprechungen. Wenn es nach ihm ginge, könnte man alle Politiker in einen Sack stecken und mit einem Knüppel draufhauen; man träfe immer die Richtigen.

Schneider sagte: »Die Inkohärenz, meine Damen und Herren! Die EU muss geschlossen auftreten! Ich wiederhole noch einmal: Lasst uns eine Allianz mit Japan schmieden, um auf den Weltenergiemarkt einzuwirken. Lasst uns ...«

»Japan?!«, ging ein Politiker namens Moran dazwischen. »Das ist nicht Ihr Ernst? Haben Sie überhaupt eine Ahnung, Herr Schneider, was dann los ist?«

»Sehr wohl.«

»Ich glaube nicht. Wie soll uns eine Zusammenarbeit mit Japan stärken? Die aktuelle Regierung zeigt offen ihre Ablehnung gegenüber China. Forcieren wir eine Kooperation mit einem Feind, rutschen wir sofort auf Chinas Abschussliste.«

Schneider funkelte grimmig über den runden Tisch. »Haben Sie eine bessere Idee, Herr Moran?«

Danny schaltete wieder auf Durchzug und suchte Jennys Blick. Seine Kollegin lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand auf der anderen Seite des Konferenzraums, die Daumen in den Gürtel gehakt. Er beneidete sie, jede Gelegenheit zum Dösen nutzen zu können. Zwar hätte er sie wegen dieser Nachlässigkeit als ihr direkter Vorgesetzter ermahnen müssen, aber was sollte hier schon passieren? Das Hotel Bayerischer Hof glich in den Tagen der MSC einer Festung. Da kam niemand unkontrolliert rein oder raus. Jede Person, jede Aktentasche, jeder Brief wurde untersucht und durchleuchtet. Dass das MEK während der Verhandlungen zusätzlich für Sicherheit sorgte, war eine Farce, damit sich der Herr Innenminister hinterher mit vor Stolz breiter Brust vor die Presse stellen und verkünden konnte, wie erstklassig seine Beamten doch alles im Griff gehabt hatten. Der Innenminister, der alte Hengst. Konnte nicht mal für Dienstausweishüllen und Handfesseltaschen sorgen, geschweige denn bequeme Dienstunterwäsche, in der man nicht schwitzte wie ein Schwein, aber ja ... lief doch!

Danny ging die paar Schritte zum Fenster, um etwas Bewegung in seine tauben Beine zu bekommen. Draußen dämmerte es. Der Wind trieb einzelne Schneeflocken über den Promenadeplatz. Liegen blieben sie nicht, für Februar war es viel zu warm. Danny war diesen Winter kein einziges Mal beim Boarden gewesen. Eine Schande. Aber dafür würde er die Motorradsaison schon früh einläuten. Dann konnte er seine Honda aus dem Winterschlaf erwecken und losdüsen. Die erste Tour würde ihn zum Felchenessen nach Lindau am Bodensee führen, und dann weiter die Silvretta-Hochalpenstraße hinauf. Vierunddreißig schlaglochfreie Kehren inmitten herrlicher Bergkulisse mit Blick auf den Piz Buin. Das war Freiheit. Was Besseres gab es nicht.

Was nicht ganz stimmte. In drei Monaten wurde Danny Vater. Das war das Beste, was ihm passieren konnte; er freute sich wahnsinnig auf das Kind mit Rike. Er liebte sie über alles, sie waren seit fast zehn Jahren ein Paar. Da war der Nachwuchs überfällig, und doch ... eine leise Stimme wisperte Danny Zweifel ins Ohr: Dann ist Schluss mit deiner Freiheit. Dann war´s das mit Motorradtouren, mit Boarden, mit Klettern, mit Alpenüberquerungen und langen Nächten in den Münchner Bars und Clubs. Dann heißt es, um sieben das Baby ins Bett bringen und danach Wäsche waschen, vorkochen, putzen, bis du hundemüde ins Bett fällst, nur um am Morgen wieder zu deinem langweiligen Bürojob zu fahren. Ja, dann ist da nichts mehr mit MEK und waghalsigen Einsätzen. Dann heißt es Sesselfurzen im Innendienst. Kripo oder so. Dann ist dein Leben vorbei, Danny Erichsen. Dann war´s das.

Danny erschauderte. Diese Gedanken waren ihm nicht fremd. Er hatte einige Bücher und Blogs über das Elternwerden gelesen, darunter auch einen sehr kritischen Blog einer Mutter. Sie berichtete schonungslos, wie drastisch sich das Leben veränderte. Alles drehte sich nur noch um das Kind, die Partnerschaft blieb da meist auf der Strecke. Wann auch Zweisamkeit genießen? Mit dem Kind quer im Bett? Kurz zwischen Zahnseide und Schlafanzug am Waschbecken? Mit blutigen Brustwarzen und monatelang schmerzenden Narben von den Geburtsverletzungen? Danny musste sich eingestehen, dass er sich einerseits wahnsinnig auf das Kleine freute, andererseits richtig Schiss vor der Veränderung hatte.

Hans-Peter Schneiders polternde Stimme riss Danny aus seinen Gedanken: »Verdammt noch mal! Wir brauchen politische Stabilität in den Produzenten- und Transitregionen. Wie soll das sonst gehen? Was Sie sagen, ist inkohärent! Inkohärent!«

Und ich bald inkontinent, wenn ich noch länger rumstehe. Danny überlegte, wie er Jennys Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte, um sich für einen Toilettengang abzumelden, als er draußen eine Bewegung wahrnahm. Eine dieser dreisten Krähen flog direkt auf das Fenster im sechsten Stock zu. Verfluchte Biester. Doch halt, warum flog das Ding so zielstrebig?

Das war kein Vogel, sondern eine Drohne mit einer seltsamen Kugel auf der Unterseite. Sie blieb keinen Meter von Danny entfernt in der Luft stehen. Die Schneeflocken wirbelten um die Rotoren. Eine rote LED blinkte hektisch.

»Scheiße!«, sagte er mehr zu sich selbst, dann schrie er: »In Deckung! Alle auf den Boden! RUNTER!«

Noch im Sturz aktivierte er das Funkheadset. »607 an Zentrale, 607 an Zentrale! Mutmaßlicher Drohnenangriff auf Zimmer ...«

Vor dem Fenster blitzte es tiefrot auf, und Danny wappnete sich für die Explosion. Die Scheiben der Sprossenfenster würden bersten und die Scherben wie Rasierklingen ins Zimmer regnen. Wahrscheinlich war es eine Splittergranate, dann würden noch tödliche Metallsplitter hinzukommen. Ein hässlicher Tod.

Doch die Scheiben barsten nicht. Sie klirrten nicht einmal. Nur die Lichter im Saal gingen flackernd aus, und Danny spürte ein mittelstarkes Schmerzempfinden auf der Haut, als hätte er für einen Moment starken Sonnenbrand.

Hans-Peter Schneider jammerte: »Mama!«

Eine Frau wimmerte.

Danny richtete sich wieder auf, seine SIG in der Hand. Er spähte hinaus in die Abenddämmerung, doch von der Drohne war nichts mehr zu sehen. Nach und nach erhoben sich die Teilnehmer der Runde vom Boden und setzten sich verwirrt zurück an den runden Tisch.

Es knackte im hotelinternen Intercom. Aus dem Deckenlautsprecher drang ein Knistern wie von einer alten Schallplatte. Dann folgte Musik.

Im ersten Moment fühlte sich Danny an Pink Floyds Welthit »Another Brick in the Wall« erinnert, doch die Musik war anders, disharmonisch, traurig, hatte einen seltsamen Rhythmus, klang irgendwie synthetisch.

Jemand fragte: »Was soll das?«

Das interessierte Danny auch. Irgendwas ging vor sich, er spürte es tief in sich drin. Da war etwas,...
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Autor

Matthias Elling ist ein deutscher Thrillerautor. Er studierte interaktives Design und verbale Kommunikation und arbeitet inzwischen hauptberuflich als Schriftsteller. Er lebt in Süddeutschland.
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